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Broschüre: Pflegesensible Arbeitszeitgestaltung - Familie - DGB

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2. ArbeitszeitenArbeitszeiten sind das wichtigste Instrument, um die Vereinbarkeitvon Beruf und Pfl ege zu erhöhen. Pfl egesensible Arbeitszeitenlassen einerseits durch individuelle Arbeitszeitanpassungen erreichenund andererseits durch eine langfristige Planbarkeit derArbeitszeiten.Allgemein gilt, dass die Arbeitszeitanforderungen von pfl egendenBeschäftigten oft nicht in das übliche Arbeitszeitschema desBetriebes oder der Verwaltung passen. Auch wenn viele Ähnlichkeitenzur Kinderbetreuung bestehen, benötigen Pfl egetätigkeitendoch besondere Zeitanpassungen. Denn Pfl egesituationen sind sehrunterschiedlich, je nachdem ob ein plötzlicher Pfl egefall eintritt(z. B. durch Unfall, Verschlechterung des Pfl egeverlaufs) oder obkontinuierlich über einen längeren Zeitraum gepfl egt wird (z. B.Alzheimer erkrankte Mutter). Darüber hinaus können sich die zeitlichenAnforderungen im Pfl egeverlauf verändern. Weil die Pfl egesituationensehr individuell und häufi g nicht vorhersehbar sind,helfen insbesondere kurzfristige Freistellungen und individuelleArbeitszeitoptionen. Diese Arbeitszeitwünsche werden von denPfl egenden am häufi gsten genannt.Darüber hinaus sind langfristige Planungen für Pfl egende wichtig.Um z. B. den eigenen Urlaub zu organisieren, sind Absprachen mitverschiedenen Dienstleistern oder weiteren Personen aus demPfl egenetzwerk erforderlich, die eine komplizierte Abstimmungerfordern und kurzfristige Veränderungen erschweren. Die Kurzzeitpflege ist oft mit lange Wartezeiten und nicht frei wählbarenTerminen verbunden. Außerdem ist die Erholung im Urlaub fürPfl egende besonders wichtig, da Pfl ege und Beruf zu großen Belastungenführen kann. Insgesamt muss eine individuelle Balance ausfl exiblen und stabilen Zeitelementen gefunden werden, um dieArbeitszeiten pfl egesensibel zu gestalten.Teilzeitwünsche der Pfl egenden passen meist gut zu denen vonEltern. Da viele Eltern eher am Vormittag arbeiten wollen, wenndie Kinder in der Kita oder Schule sind, könnten Beschäftigtemit Pfl egeaufgaben fl exibel am Nachmittag eingesetzt werden.Kom primierte Arbeitszeiten stellen eine Notlösung dar, um Zeitkontenaufzubauen, die dann für die Pfl ege benötigt werden. Siesind aber auch problematisch, weil sie zu Arbeitsverdichtungenführen. Um Gesundheitsrisiken zu minimieren sollte deshalb nurbegrenzt auf dieses Instrument zurückgegriffen werden. IndividuelleZeit optionen können die Möglichkeit einschließen, anbestimmten Tagen die Arbeitszeit zu reduzieren oder eine längereMittagspause zu vereinbaren, um sich mittags um den Pfl egefallzu kümmern.Checkliste Arbeitszeitgibt esbereitswird inAngriffgenommena) kurzfristige und langfristige FlexibilitätFlexibilisierung der Arbeitszeiten(z. B. durch Zeitkonten, Gleitzeit)Arbeitszeitreduzierung: Teilzeit(möglichst befristet, mit Rückkehrrecht)Freistellungen(nach Pfl egezeit- und <strong>Familie</strong>npfl egezeitgesetz,Sonderurlaub, in Notfallsituationen)b) PlanbarkeitBerücksichtigung der Pfl egesituation(z. B. bei der Urlaubsplanung)Mehrarbeit, Zeitaufbau und Abbau vonZeitkonten nur in Absprache mit den Pfl egendenWechsel in andere Arbeitszeitmodelle oderSchichten(z. B. befristet in einer Schicht)komprimierte Arbeitzeiten(z. B. 4-Tage-Woche statt einer 5-Tage-Woche)individuelle Zeitoptionen(z. B. individuelle Zeitabsprachen, verlängerteGleitzeitrahmen, größere Zeitkonten usw.)30

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