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Der mündige Patient (PDF) - Mukoviszidose e.V.

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16<br />

Therapie<br />

Motivation in der Rehabilitation<br />

Mündigkeit und Motivation<br />

In der Fachklinik Satteldüne für Kinder<br />

und Jugendliche werden die kleinen und<br />

großen CF <strong>Patient</strong>en/Innen mit und ohne<br />

Eltern betreut.<br />

Innerhalb unseres Konzepts im multiprofessionellen<br />

Team werden altersgerechte<br />

Schulungen durchlaufen. In den CF-spezifischen<br />

Schulungen werden die Inhalte<br />

Physiotherapie, Sport, Ernährung, Medizin<br />

und Psychologie intensiv behandelt, und<br />

die Betroffenen tauschen sich gemeinsam<br />

zielgerichtet aus. <strong>Der</strong> Spaß steht hier neben<br />

der Wissenserweiterung an vorderster<br />

Stelle. Häufig kommt es auch zu einer allerersten<br />

Ansammlung von Wissen über<br />

die eigene Erkrankung bzw. über Vorgänge<br />

des eigenen Körpers. Bereits bei einer Mini-<br />

Schulung Medizin und Ernährung freuen<br />

sich die Fünf- bis Sechsjährigen über das<br />

Erkunden des eigenen Körpers. Wissen ist<br />

ein wichtiger Baustein für die Ich-Findung,<br />

die Einordnung des eigenen Gesundheitszustandes<br />

und damit die Voraussetzung für<br />

Mündigkeit.<br />

Mündig auftreten kann im Laufe seines Lebens<br />

nur, wer auch motiviert ist, sein Krankheitsmanagement<br />

aktiv mitzugestalten –<br />

das stellen wir innerhalb des CF-Teams immer<br />

wieder fest. Den Wunsch, mündig sein<br />

zu wollen, nehmen Sie als Angehörige und<br />

wir als Therapeuten spätestens in der Pubertät<br />

auf, wenn Energie spürbar wird, die sich<br />

aber häufig in Vermeidungsstrategien und<br />

Abwehrhaltungen zeigt. Sprüche wie „Ich<br />

will nicht inhalieren“ oder „Ich habe keine<br />

Lust auf das Ganze“ – wer kennt sie nicht ...<br />

Diese vorhandene Energie heißt es nun in<br />

Motivation umzuwandeln, aber wie?<br />

Verantwortung für sich selbst zu übernehmen,<br />

obwohl man sich unterscheidet von<br />

seiner Altersgruppe, und sich trotzdem anzunehmen<br />

– das stellt alle Betroffenen vor<br />

die gleiche große Herausforderung. Wir<br />

als Therapeuten stellen immer wieder fest,<br />

dass ein gegenseitiger Austausch, die Erfahrung<br />

„Hier sind alle gleich, die vorher<br />

anders waren“ die Betroffenen jeden Alters<br />

verbindet. Diese von uns geförderte Gruppendynamik<br />

setzt Prozesse in Gang und<br />

führt dazu, den eigenen Istzustand neu zu<br />

bewerten. Sie hilft, den Mut aufzubauen,<br />

die eigene Erkrankung mündig zu managen<br />

bzw. sein eigenes Leben als wertvoll zu<br />

erleben und zu gestalten – trotz Krankheit<br />

und bestehender Defizite.<br />

In der Rehabilitation werden Freundschaften<br />

geschlossen und damit soziale Netzwerke<br />

aufgebaut. So haben kleine Kinder<br />

große Kinder als Vorbild und wollen z. B.<br />

„wie die Großen“ die Enzyme als Kapseln<br />

einnehmen.<br />

Wir als CF- Team haben uns die Frage gestellt:<br />

Was motiviert unsere Kinder und<br />

Jugendlichen? Was setzt sie in Bewegung?<br />

In der Psychologieschulung sind dabei interessante<br />

Ergebnisse herausgekommen.<br />

Was motiviert euch, die tagtägliche<br />

Therapiearbeit zu schaffen?<br />

Die Kinder beider Altersgruppen waren<br />

insgesamt sehr interessiert daran, über die<br />

eigene Motivation nachzudenken, sie genauer<br />

unter die Lupe zu nehmen. Die Ergebnisse<br />

aus den verschiedenen Altersgruppen<br />

waren sehr vielfältig, und die Schulung<br />

selbst profitierte von einem lebhaften Austausch<br />

der Kinder und Jugendlichen. Positive<br />

Motivation war bei allen mit der aktiven<br />

Verfolgung eigener Ziele verbunden.<br />

Es zeigte sich, dass die jüngeren Kinder<br />

mit kurzfristigen Zielsetzungen und Verstärkungen<br />

erreichbar waren, während bei

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