Der mündige Patient (PDF) - Mukoviszidose e.V.
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ECFS-Symposium zur Qualität<br />
der Versorgung von CF-<strong>Patient</strong>en<br />
Zum Auftakt des vom <strong>Mukoviszidose</strong> e.V.<br />
ausgerichteten Symposiums in Hamburg<br />
berichtete Dr. Anil Mehta aus England über<br />
die Versorgung von CF-<strong>Patient</strong>en im europäischen<br />
Vergleich. Mehta stellte fest, dass<br />
innerhalb Europas ein großes Gefälle in<br />
der Qualität der Behandlung herrscht. Das<br />
lässt sich auch am mittleren Alter der an<br />
CF Verstorbenen deutlich erkennen, das in<br />
Westeuropa bei etwa 30 Jahren und in den<br />
meisten osteuropäischen Ländern bei unter<br />
zwölf Jahren liegt. Karleen de Rijcke von<br />
der Cystic Fibrosis Europe e.V. (CFE), dem<br />
Zusammenschluss nationaler <strong>Patient</strong>enorganisationen<br />
in Europa, machte in diesem<br />
Zusammenhang deutlich, dass die Kommunikation<br />
zwischen Ärzten und <strong>Patient</strong>enorganisationen<br />
ein wesentlicher Faktor dafür<br />
ist, die Qualität der Behandlung zu verbessern.<br />
Durch die Offensive „Fit fürs Leben“,<br />
die vom <strong>Mukoviszidose</strong> e.V. ins Leben gerufen<br />
wurde, kann die Qualität der Versorgung<br />
ebenfalls erheblich verbessert werden,<br />
wie Corinna Moos-Thiele und Privatdozent<br />
Dr. Jochen Mainz eindrücklich darstellten.<br />
Das individuelle Interventionsprogramm<br />
umfasst medizinische, rehabilitative, sporttherapeutische<br />
und psychosoziale Maßnahmen.<br />
Inwieweit ein „Leistungsvergleich“ der CF-<br />
Behandlungszentren der kontinuierlichen<br />
Qualitätsverbesserung der Versorgung von<br />
CF-<strong>Patient</strong>en dienlich sein kann, referierte<br />
Professor Michael Boyle aus Baltimore/<br />
USA. Dabei zeigte er Daten aus dem US-<br />
Register, die deutlich machten, dass die<br />
Behandlungserfolge der einzelnen Zentren,<br />
beispielsweise hinsichtlich der FEV1 oder<br />
des Ernährungszustand, erheblich voneinander<br />
abweichen können. Anhand der Registerdaten<br />
kann jeder für sich analysieren,<br />
wo sein Zentrum im nationalen Vergleich<br />
steht und wo der nationale Durchschnitt<br />
liegt. Das bietet den teilnehmenden Zentren<br />
die Möglichkeit, sich an diejenigen Zentren<br />
zu wenden, deren Behandlungserfolg besonders<br />
gut ist, und dort zu lernen, wie man<br />
zu solch guten Ergebnissen kommen kann.<br />
Dieses Vorgehen führte in den USA zu einer<br />
deutlichen Verbesserung in der Versorgung<br />
der CF-<strong>Patient</strong>en, wie Professor Boyle an<br />
verschiedenen amerikanischen Projekten<br />
sehr eindrucksvoll zeigte.<br />
In der Diskussion um die Frage, inwieweit<br />
zentrumsbezogene Daten aus <strong>Patient</strong>enregistern<br />
auch dem <strong>Patient</strong>en offengelegt<br />
werden sollten, wurde von dem dänischen<br />
<strong>Patient</strong>envertreter Erik Wendel sehr klar<br />
Position für die Transparenz der Daten<br />
bezogen, von der er sich eine Verbesserung<br />
der Behandlung verspricht. Damit grundsätzlich<br />
einverstanden erklärte sich auch<br />
Paul Wenzlaff vom Zentrum für Qualität<br />
und Management im Gesundheitswesen<br />
in Hannover, der jedoch zu bedenken gab,<br />
dass die richtige Interpretation der Ergebnisse<br />
einen wesentlichen Aspekt darstelle.<br />
Daten müssten dem <strong>Patient</strong>en erklärt werden,<br />
sonst käme es schnell zu Fehlinterpretationen,<br />
die den <strong>Patient</strong>en möglicherweise<br />
mehr verwirrten als aufklärten, was dann<br />
gerade nicht zu einer Verbesserung der Versorgungsqualität<br />
führen würde.<br />
Eine Audioaufnahme des Symposiums finden<br />
Sie unter www.cfww.org/podcasts/<br />
Dr. Uta Düesberg<br />
v. o. n. u.: Eröffnung der ECFS-Tagung<br />
durch Prof. Manfred Ballmann und das<br />
Symposium (1-3), das Plenum (4), Corinna<br />
Moos-Thiele und Dr. Mainz (5) und Eric<br />
Wendel, CF-<strong>Patient</strong> aus Dänemark (6).<br />
Wissenschaft<br />
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