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Der mündige Patient (PDF) - Mukoviszidose e.V.

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Aus dem TFQ: Anerkannte <strong>Mukoviszidose</strong><br />

(CF-)-Einrichtung<br />

<strong>Der</strong> Beirat für Therapieförderung und Qualität<br />

(TFQ) des <strong>Mukoviszidose</strong> e.V. hat in<br />

seiner Sitzung am 16.03.2010 ein Konzept<br />

zur Ersetzung des seit 1998 bestehenden<br />

Zertifizierungsverfahrens für <strong>Mukoviszidose</strong>-Einrichtungen<br />

(durch die Strukturkommission)<br />

beschlossen. Dabei ist ein zweistufiges<br />

Modell mit einem Einstieg über ein<br />

Anerkennungszertifikat und in einem zweiten<br />

Schritt mit einem anspruchsvolleren<br />

Zertifikat, d. h. mit höheren Anforderungen<br />

an die Einrichtung, vorgesehen. Das schon<br />

entwickelte neue Anerkennungsverfahren<br />

für <strong>Mukoviszidose</strong>-Einrichtungen unterscheidet<br />

hinsichtlich der Versorgung von<br />

Kindern und Jugendlichen, von Erwachsenen<br />

oder für alle Altersklassen und wird<br />

pro Ambulanz vergeben. Ambulanzen in<br />

Verbünden (oder anderen Kooperationsformen)<br />

können die Ressourcen (Fachpersonal,<br />

Kompetenzen, Beratung, Schulung,<br />

Organisation etc.) des Verbundes nutzen;<br />

sie müssen nur hinreichend dargestellt und<br />

vor allen Dingen nachhaltig belegt werden.<br />

Letztere Komponente soll u. a. eine wohnortnahe,<br />

aber dennoch qualitativ anerkannte<br />

Versorgung ermöglichen. Es erweist sich die<br />

im Anerkennungskonzept als Richtschnur<br />

angenomme Zahl von 20 regelmäßig zu betreuenden<br />

<strong>Patient</strong>en/innen (hier wurde die<br />

Empfehlung von > 50 des GBA § 116.b vom<br />

TFQ-Beirat modifiziert) als sehr praxisnah.<br />

Denn bei (deutlich) darunter liegenden<br />

Fallzahlen ist ein sehr ausgereiftes und anspruchsvolles<br />

Verbundkonzept erforderlich,<br />

um die Anforderungen des Anerkennungszertifikats<br />

zu erfüllen. Eine Unterscheidung<br />

zwischen Zentren und Ambulanzen erfolgt<br />

nicht mehr.<br />

<strong>Der</strong> Kriterienkatalog mit den Anforderungen<br />

für die Anerkennung wurde in sechs<br />

Monaten durch die Arbeitsgruppe Qualität<br />

des TFQ-Beirats des <strong>Mukoviszidose</strong> e.V. entwickelt.<br />

Unterstützung leisteten dabei auch<br />

die Arbeitskreise Ernährung, Pflege, Physiotherapie,<br />

das Psychosoziale Forum und die<br />

AGAM. Die angewandten Qualitätskriterien<br />

orientieren sich an Referenzen wie GBA<br />

§ 116.b, European Standards of Care 2005,<br />

entsprechende Leitlinien, z. B. Leitlinie<br />

Diagnostik (u. a. Schweißtest-Standard),<br />

Strukturempfehlungen der Strukturkommission<br />

vom 06.12.2006, Empfehlungen AK<br />

Psychosoziales Forum, Hygieneleitfaden<br />

CF-Manual, Richtlinien AK Ernährung,<br />

Leitfaden Sport (1. Auflage 2004), Curriculum<br />

AK Physiotherapie.<br />

Zeitgleich wurden die Organisationsstrukturen<br />

und der mehrstufige Begutachtungsverlauf<br />

entwickelt. Das <strong>Mukoviszidose</strong><br />

Institut (MI) ist zuständig für die Organisation.<br />

Das Gremium der (Be)Gutachter<br />

besteht aus erfahrenen Ärzten/innen, <strong>Patient</strong>envertretern/innen<br />

sowie Qualitätsexperten/innen<br />

des MI und des ZQ (Zentrum<br />

für Qualität und Management im Gesundheitswesen<br />

der Ärztekammer Niedersachsen,<br />

Hannover).<br />

• Stufe 1: Die Ambulanzleiter/innen der<br />

Einrichtungen füllen den Kriterienkatalog<br />

(Vorlage ist eine Excel-Tabelle) aus<br />

und senden ihn (postalisch, per E-Mail)<br />

an das <strong>Mukoviszidose</strong>-Institut, Abteilung<br />

Qualitätsmanagement <strong>Mukoviszidose</strong>.<br />

Dabei ist grundsätzlich für jede<br />

Kriterienziffer des Fragebogens/Kriterienkatalogs<br />

eine Stellungnahme seitens<br />

des Ambulanzleiters gefordert. Im MI erfolgt<br />

primär eine formale Vorbegutachtung<br />

der ausgefüllten Kriterienkataloge<br />

auf Vollständigkeit und Plausibilität. Bei<br />

gravierenden Dokumentationsmängeln<br />

werden diese direkt zwischen MI und<br />

Spektrum-Thema: <strong>Der</strong> <strong>mündige</strong> <strong>Patient</strong><br />

Antragsteller geklärt/behoben. Abschließend<br />

wird ein erster standardisierter formaler<br />

Vorbericht (V1) erstellt.<br />

• Stufe 2: Ein/e benannte/r Gutachter/in<br />

aus dem Gutachtergremium analysiert<br />

inhaltlich, bewertet den zugesandten<br />

ausgefüllten Kriterienkatalog sowie die<br />

Angaben des Vorberichts V1 und komplettiert<br />

diesen zur Version V2 (vorläufige<br />

Bewertung und eventuelle Rückfragen/<br />

Erläuterungsbedarf an die beantragende<br />

Ambulanz).<br />

• Stufe 3: Die beantragende <strong>Mukoviszidose</strong>-Einrichtung<br />

wird nun bei Bedarf<br />

durch das MI aufgefordert, Rückfragen<br />

aus dem Vorbericht V2 zu beantworten.<br />

<strong>Der</strong> Vorbericht V2 und die Antworten auf<br />

diese Rückfragen werden dem Gutachterkreis<br />

zugestellt, in einer nachfolgenden<br />

Telefonkonferenz oder einem Treffen bewertet<br />

und ein Konsens in Sachen Beurteilung<br />

herbeigeführt – keine Einzel- oder<br />

Minderheitenentscheidung! (Eine Empfehlung<br />

zur Anerkennung als CF-Einrichtung<br />

mit entsprechender Zuordnung wird<br />

ausgesprochen oder nicht.) Damit ist der<br />

Begutachtungsprozess abgeschlossen; das<br />

MI erstellt und versendet abschließend<br />

die Anerkennungsurkunde.<br />

• Stufe 3a: Zusätzlich zum eigentlichen<br />

schriftlichen Anerkennungsverfahren sind<br />

Visitationen in den Einrichtungen vorgesehen.<br />

Bei 20 % der Einrichtungen (Zufallsstichprobe)<br />

sind diese ab Oktober 2011<br />

geplant, um die gemachten Angaben zu<br />

verifizieren und zugleich bei Bedarf auch<br />

beratend tätig zu werden (Peer Review).<br />

Das Besuchsteam besteht aus einem/r<br />

Arzt/Ärztin, einem/r <strong>Patient</strong>envertreter/in<br />

und einem/r Qualitätsexperten/in.<br />

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