Bosnien-Herzegowina - MGFA
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II. Strukturen und Lebenswelten<br />
Im Jahr 2006 schloss der ICTY in Den Haag eine Reihe spektakulärer<br />
Verfahren ab. Im Mai verurteilten die Richter Ivica Rajić zu zwölf Jahren<br />
Ha� wegen beabsichtigter Tötung, unmenschlicher Behandlung<br />
und extensiver Zerstörung im Gebiet von Stupni Do in Zentralbosnien<br />
1993. Im September 2006 erging ein Schuldspruch zu 27 Jahren<br />
Ha� gegen Momčilo Krajišnik, einen als rechte Hand Karadžićs<br />
bezeichneten SDS-Politiker. Dieser Fall befindet sich derzeit vor der<br />
Berufungskammer. Auf lebenslange Ha� lautete am 30. November<br />
2006 das Urteil gegen Stanislav Galić, ehemaliger Kommandeur des<br />
bosno-serbischen Sarajevo-Romanija-Korps der Bosnisch Serbischen<br />
Armee (Vojska Republike Srpske, VRS). Wegen Artilleriebeschuss und<br />
Scharfschützeneinsatz gegen Zivilisten in der Stadt läu� gegenwärtig<br />
ein weiterer Prozess gegen Galićs Stabschef Dragomir Milošević. Der<br />
ICTY ha�e festgestellt, das primäre Ziel bei der Belagerung Sarajevos<br />
1992–1994 durch serbisches Militär sei das Terrorisieren der Bevölkerung<br />
gewesen. Als prominentester laufender Fall, bezogen auf <strong>Bosnien</strong>-<strong>Herzegowina</strong>,<br />
kann derzeit wohl der Prozess gegen Vojislav Šešelj<br />
(seit November 2006) gelten, der wegen Kriegsverbrechen in der Zeit<br />
von 1991–1993 in Kroatien, <strong>Bosnien</strong>-<strong>Herzegowina</strong> und der Vojvodina<br />
vor Gericht steht. (ak)<br />
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picture-alliance/dpa/Keystone/Gaetan Bally<br />
UN-Anklägerin<br />
Carla del Ponte