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Bosnien-Herzegowina - MGFA

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Deutsche und Italiener als Besatzungsmacht im Zweiten Weltkrieg<br />

die Besatzungstruppen den Kampf der beiden ersteren untereinander<br />

sowie seitens der Tschetniks gegen die kroatische und<br />

bosniakische Bevölkerung. Die Politik des »Unabhängigen Staates<br />

Kroatien« (USK, kroat.: Nezavisna Država Hrvatska, NDH) sah<br />

einen Genozid an der serbischen Bevölkerung vor; im Weiteren<br />

kollaborierten auf taktischer Ebene die Tschetniks vor allem mit<br />

den italienischen, aber auch mit deutschen Truppen gegen die<br />

Partisanen. Neben dem Guerilla-Krieg gegen die Besatzungsmächte<br />

gab es also noch einen Bürgerkrieg.<br />

Deutsch-italienische Interessenabgrenzung<br />

in <strong>Bosnien</strong> und der <strong>Herzegowina</strong><br />

Schon am 10. April 1941, kurz vor dem Einmarsch der deutschen<br />

Truppen in Zagreb, war dort der besagte »Unabhängige Staat<br />

Kroatien« unter dem Regime der Ustascha ausgerufen worden.<br />

Seine von Deutschland und Italien festgelegten Grenzen stellten<br />

in zwei Punkten ultranationale kroatische Ansprüche zufrieden:<br />

Ostsyrmien (bis unmi�elbar vor die Tore Belgrads) und das<br />

ganze Gebiet von <strong>Bosnien</strong>-<strong>Herzegowina</strong> wurden dem Ustascha-<br />

Staat zugeschlagen. Hinsichtlich <strong>Bosnien</strong>-<strong>Herzegowina</strong> ha�e Italien<br />

in den entscheidenden Tagen des April 1941 das letzte Wort.<br />

Das Mussolini-Regime versprach sich von dieser Zuteilung eine<br />

beruhigende Wirkung auf die Kroaten, da Unzufriedenheit darüber<br />

befürchtet wurde, dass Italien selbst weite Teile der östlichen<br />

Adriaküste annektierte, darunter vor allem die dalmatinische<br />

Küstenregion inklusive der Stadt Split. Das westliche bosnische<br />

und herzegowinische Gebiet lag in unmi�elbarer Nähe zu diesen<br />

»neuitalienischen« Territorien. Darüber hinaus sollte aus der<br />

Sicht Roms der USK ein italienischer Satellitenstaat sein. Dieses<br />

Ziel wurde formal auch von Berlin gebilligt. Für das starke italienische<br />

Interesse gab es mehrere Gründe. Zum Beispiel ha�e<br />

die extremistische und terroristische Ustascha-Bewegung unter<br />

ihrem Führer Ante Pavelić über ein Jahrzehnt lang im italienischen<br />

Exil überdauert.<br />

Außerdem beanspruchte Italien innerhalb der »Achse« den<br />

Mi�elmeerraum als Einflussgebiet und erhielt dafür zumindest<br />

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