Bosnien-Herzegowina - MGFA
Bosnien-Herzegowina - MGFA
Bosnien-Herzegowina - MGFA
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nachkriegsentwicklung: Wahlen 1996–1999<br />
Bei den Wahlen im Oktober 2006 konnten sich für die Dreier-Präsidentscha�<br />
<strong>Bosnien</strong>-<strong>Herzegowina</strong>s als bosnisch-serbisches Mitglied Nebojša<br />
Radmanović (Bund der Unabhängigen Sozialdemokraten, SNSD), der<br />
Bosniake Haris Silajdžić (Partei für <strong>Bosnien</strong>-<strong>Herzegowina</strong>, SBiH) und<br />
der bosnische Kroate Željko Komšić (Sozialdemokratische Partei, SDP)<br />
durchsetzen. Die Präsidentscha� des Gesamtstaates wird allgemein<br />
als gemäßigt eingestu�. Im Abgeordnetenhaus<br />
<strong>Bosnien</strong>-<strong>Herzegowina</strong>s<br />
wurde der Bund der Unabhängigen Sozialdemokraten<br />
(SNSD) – die Partei von<br />
Milorad Dodik – stärkste serbische Partei.<br />
Mit dieser, der bosniakischen ehemaligen<br />
Izetbegović-Partei SDA (Partei<br />
der Demokratischen Aktion, SDA) und<br />
der kroatischen HDZ-BiH haben dort<br />
ausgesprochen ethnisch-national orientierte<br />
Parteien die Mehrheit.<br />
Innerhalb der Föderation wurde die<br />
SDA unter Sulejman Tihić mit 26 Prozent<br />
der Stimmen stärkste Partei. Dicht<br />
folgte die SBiH unter Haris Silajdžić.<br />
Dieser war bis 1995 Außenminister<br />
unter Alija Izetbegović. Die Islamische Muslimische Frau bei der<br />
Gemeinscha� (IZ), geführt von Reis-ul-<br />
Ulema Mustafa Cerić, stützte die SBiH,<br />
Stimmabgabe September 2006<br />
was nach Expertenmeinung zu deren gutem Abschneiden führte.<br />
In der Republika Srpska setzte sich die Partei des bosnisch-serbischen<br />
Präsidenten Milorad Dodik klar gegen die von Radovan<br />
Karadžić gegründete Serbisch Demokratische Partei (SDS) durch. Ihr<br />
Stimmanteil fiel von über 30 Prozent auf unter 20 Prozent. Nach den<br />
Abstimmungen von 1996, 1998 und 2002 waren die Wahlen 2006 die<br />
ersten, deren Organisation vollkommen in der Hand der bosnisch-herzegowinischen<br />
Behörden lag. Die Wahlbeteiligung erreichte wie schon<br />
bei den Volksentscheiden von 2002 rund 54 Prozent. Insgesamt wurde<br />
der Wahlverlauf von internationalen Beobachtern und der EUPM als<br />
ruhig und friedlich bezeichnet. (ak)<br />
167<br />
picture-alliance/dpa/Fehim Demir