Ungenutzt und ungeliebt - Verein für Natur
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Feuchtwiesenmahd durch den VNV: 1. NSG „Helmeringhauser Bruch“ bei Olsberg (Foto: VNV-Archiv), 2. Elkeringhausen bei Winterberg<br />
(Foto: G. Kistner), 3. NSG Wäschebachtal bei Marsberg (Foto: R. Pohlmeyer) - <strong>und</strong> ein Resultat: Massenbestand des Schmalblättrigen<br />
Wollgrases im Hillebachtal (Foto: Biol. Station)<br />
gen. Acht dieser Gebiete wurden aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer Wertigkeit sogar als FFH-<br />
Gebiete in das europäische<br />
Schutzgebietsnetz NATURA 2000 aufgenommen.<br />
Es hat allerdings 20 Jahre<br />
gedauert, bis die Bedeutsamkeit der Gebiete<br />
auch zu einem Schutz geführt hat.<br />
Erhalt der Bewirtschaftung<br />
Um handlungsfähig zu werden im<br />
Feuchtwiesenschutz, pachtete der VNV<br />
Flächen von Privatpersonen an <strong>und</strong> stellte<br />
1990 einen Antrag an die NRW-Stiftung,<br />
um Gebiete in den Feuchtwiesen<br />
des höheren Sauerlandes erwerben zu<br />
können. Bis heute wurden r<strong>und</strong> 92 ha<br />
gekauft! Mit Mitteln des Landes wurde<br />
noch einmal etwa die gleiche Flächengröße<br />
erworben. Die Nuhnewiesen, ehemals<br />
in Landeseigentum, heute im Besitz<br />
der NRW-Stiftung <strong>und</strong> betreut durch<br />
die Biologische Station, sind innerhalb<br />
des Projektes mit r<strong>und</strong> 70 ha das größte<br />
<strong>und</strong> zusammenhängendste Gebiet. Doch<br />
mit dem Ankauf allein ist es nicht getan.<br />
Die Flächen müssen entwickelt <strong>und</strong> dauerhaft<br />
naturschutzgerecht bewirtschaftet<br />
werden. Insgesamt 13 ortsansässige<br />
Landwirte bewirtschaften heute die<br />
Stiftungsflächen r<strong>und</strong> um Winterberg.<br />
Parzellen, die durch Entfichtung oder<br />
Erstpflege wieder landwirtschaftlich<br />
nutzbar wurden, wurden zumeist durch<br />
die angrenzenden Landwirte mit in die<br />
Bewirtschaftung genommen.<br />
Das Gebiet, in dem sich die Maßnahmen<br />
<strong>und</strong> Flächenankäufe am besten veranschaulichen<br />
lassen, ist das Tal der Namenlose<br />
bei Winterberg-Silbach. Der<br />
Vergleich der beiden Luftbildausschnitte<br />
zeigt eindrucksvoll, was sich dort getan<br />
hat.<br />
Power to the Bauer!<br />
Am Beispiel der Feuchtwiesen zeigt<br />
sich einmal mehr, dass der VNV früh die<br />
Schutzwürdigkeit dieser Lebensräume<br />
erkannt hat. Mit viel ehrenamtlichem<br />
Engagement <strong>und</strong> durch Unterstützung<br />
der NRW-Stiftung ist der Schutz der<br />
Sauerländer Feuchtwiesen – <strong>und</strong> mit ihnen<br />
einer Vielzahl bedrohter Tier- <strong>und</strong><br />
Pflanzenarten – zu einem guten Teil gelungen.<br />
Ohne eine lebensfähige Landwirtschaft<br />
jedoch, deren Arbeit um den Erhalt<br />
der Kulturlandschaft angemessen<br />
honoriert wird, werden die Erfolge entweder<br />
schnell dahin sein oder die Feuchtwiesen<br />
würden sich schnell zu unbezahlbaren<br />
Pflegefällen des <strong>Natur</strong>schutzes<br />
wandeln!<br />
Werner Schubert<br />
IRRGEISTER 1/2006 25