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Ungenutzt und ungeliebt - Verein für Natur

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Düsseldorf übersandt wird. Wenig später<br />

wird vom <strong>Verein</strong> ein Sperrgr<strong>und</strong>stück<br />

im Bereich der geplanten Talsperre erworben,<br />

das sich heute noch in unserem<br />

Besitz befindet. Glücklicherweise werden<br />

die weiteren Planungen zum Bau der<br />

Talsperre einige Jahre später eingestellt,<br />

die zum Verlust dieses hoch schützenswerten<br />

Tales geführt hätten.<br />

An den Oberkreisdirektor des Hochsauerlandkreises<br />

wird im Herbst 1985<br />

eine Dokumentation über die aus unserer<br />

Sicht völlig überzogenen Gewässerunterhaltungsmaßnahmen<br />

im Sauerland<br />

übersandt. Damit protestieren wir gegen<br />

die Zerstörung von naturnahen Fließgewässern<br />

durch unsinnige <strong>und</strong> überzogenen<br />

Baumaßnahmen an Gewässern.<br />

Gleichzeitig soll ihm im Herbst 1985 der<br />

„Dickste Umwelthammer“ als Auszeichnung<br />

<strong>für</strong> die oftmals vermeidbaren Zerstörungen<br />

bei Unterhaltungsmaßnahmen<br />

an Fließgewässern im HSK verliehen<br />

werden. Diese Negativauszeichnung soll<br />

er symbolisch <strong>für</strong> die Arbeit der unteren<br />

Wasserbehörde überreicht bekommen.<br />

Allerdings verweigert er eine Annahme.<br />

Nach Gesprächen mit der Bezirksregierung<br />

werden die Ausbaumaßnahmen<br />

an Gewässern im Sauerland stark zurückgenommen<br />

– eines von vielen Beispielen,<br />

dass der ehrenamtliche <strong>Natur</strong>schutz<br />

nötig ist <strong>und</strong> Positives erreichen<br />

kann.<br />

Durch unseren <strong>Verein</strong> werden mehrere<br />

Bürgeranträge an alle Städte <strong>und</strong><br />

Gemeinden des HSK gestellt. Themen<br />

sind der Verzicht auf Verwendung von<br />

Torf in öffentlichen Anlagen, die Vermeidung<br />

von Tropenholz in bzw. an öffentlichen<br />

Gebäuden, die Extensivierung von<br />

kommunalen, landwirtschaftlichen genutzten<br />

Flächen <strong>und</strong> der Klimaschutz.<br />

Seit 1984 ist unser <strong>Verein</strong> Mitglied der<br />

LNU („Landesgemeinschaft <strong>Natur</strong>schutz<br />

<strong>und</strong> Umwelt NRW e.V.“) <strong>und</strong> somit anerkannt<br />

nach § 29 BnatSchG (B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetz).<br />

Im Rahmen dieses<br />

Paragraphen haben wir seitdem die Möglichkeit,<br />

als „Träger öffentlicher Belange“<br />

bei vielen Planungen in <strong>Natur</strong> <strong>und</strong><br />

Landschaft eine Stellungnahme zu dem<br />

jeweiligen Planungsgegenstand abzugeben.<br />

Dieses Recht haben wir inzwischen<br />

rege genutzt. Straßenbau, Gewässerbau,<br />

Steinbrucherweiterungen, Baumaßnahmen<br />

in <strong>Natur</strong>schutzgebieten <strong>und</strong> vieles<br />

mehr gehört zu unserer §29-Arbeit.<br />

Arbeit im Landschaftsbeirat<br />

Bereits seit den 1980er Jahren engagiert<br />

sich der VNV intensiv im<br />

Landschaftsbeirat des HSK. In drei<br />

Wahlperioden stellten wir den Vorsitzenden<br />

des Beirats, was sicher auch die<br />

fachliche Kompetenz unseres<br />

<strong>Natur</strong>schutzvereins widerspiegelt.<br />

Mit den Fachbehörden des Kreises<br />

arbeiten wir seit langem sehr gut zusammen,<br />

was gewisse Spannungen bei der<br />

unterschiedlichen Beurteilung von<br />

<strong>Natur</strong>schutzfragen nicht ausschließt.<br />

Unregelmäßig finden – neben den „normalen“<br />

Kontakten zu Mitarbeitern der<br />

Unteren Landschaftsbehörde – Arbeitstreffen<br />

mit diesem Amt statt, wo versucht<br />

wird, offene Fragen zu klären.<br />

Dies gelingt auch in den allermeisten<br />

Fällen.<br />

In einem seit einigen Jahren laufenden<br />

Projekt zwischen Unterer<br />

Landschaftsbehörde, Forstbehörden <strong>und</strong><br />

dem VNV wird am Problem des Brutplatz-<br />

<strong>und</strong> besonders des Horstschutzes<br />

vom Schwarzstorch gearbeitet. Nach<br />

anfänglichen Berührungsängsten hoffen<br />

wir so, dem scheuen Waldstorch in Zukunft<br />

bei der Aufzucht seiner Jungvögel<br />

im Sauerland helfen zu können.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Eine gute Öffentlichkeitsarbeit war<br />

uns bereits seit der Gründung unseres<br />

<strong>Verein</strong>s wichtig. Bei alljährlich wieder<br />

durchgeführten Exkursionen zu den unterschiedlichsten<br />

Themen wie Botanik,<br />

allgemeinem Landschaftsschutz <strong>und</strong> Vogelk<strong>und</strong>e<br />

versuchen wir, einem breiten<br />

Personenkreis die Schönheiten, aber<br />

auch die Schwierigkeiten in der <strong>Natur</strong><br />

näher zu bringen.<br />

In Presseartikeln stellen wir uns <strong>und</strong><br />

unsere Arbeit, aber auch die Probleme<br />

unserer Heimat ins rechte Licht.<br />

Zu Beginn unserer <strong>Verein</strong>sarbeit wurden<br />

Informationen innerhalb der <strong>Verein</strong>s<br />

mit einfachen Mitteln über kopierte „Loseblattsammlungen“<br />

an die Mitglieder<br />

weitergeben. Heute sind wir stolz auf<br />

unsere „IRRGEISTER“, in denen wir<br />

viele hoffentlich interessante Themen<br />

unseren Mitgliedern darstellen.<br />

IRRGEISTER 1/2006 5

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