Ungenutzt und ungeliebt - Verein für Natur
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Eine andere Nistkastenform <strong>für</strong> den Raufußkauz<br />
Foto. A. Kämpfer-Lauenstein<br />
Stütze <strong>für</strong> seltene Arten<br />
Nistkästen <strong>für</strong> Meisen, Stare <strong>und</strong> andere<br />
häufige Vogelarten hängt der VNV<br />
aber nicht auf. Denn diese Arten finden<br />
allerorten genug Nistmöglichkeiten, wie<br />
man schon aus ihrer generellen Häufigkeit<br />
folgern kann.<br />
Der VNV hängt vielmehr nur <strong>für</strong> seltenere<br />
Vögel Nistkästen auf, <strong>für</strong> die ihr<br />
Lebensraum noch mehr oder weniger in<br />
Ordnung ist, das Fehlen geeigneter Brutplätze<br />
aber ein bedeutender limitierender<br />
Faktor ist.<br />
1984 startete der VNV mit dem Anbringen<br />
von Nistkästen, <strong>und</strong> zwar mit 10<br />
künstlichen Brutröhren <strong>für</strong> den Steinkauz<br />
(FRIES 1984). Damit versuchten wir, diese<br />
in Obstbäumen <strong>und</strong> Kopfweiden brütende<br />
kleine Eule als Brutvogel im HSK<br />
zu halten. Leider wurden die Röhren in<br />
den Folgejahren nur von Staren angenommen,<br />
der Steinkauz war im HSK<br />
ausgestorben.<br />
Im Jahr 1985 wird im VNV-INFO<br />
dazu aufgerufen, alle Standorte von Nistkästen<br />
<strong>für</strong> seltene Vogelarten zu melden,<br />
die von <strong>Verein</strong>smitgliedern aufgehängt<br />
worden waren (FRIES & HÖLKER 1985).<br />
Im gleichen Jahr läuft die „Aktion<br />
Wasseramsel“ an (VNV 1985). Dieser<br />
Ein 1986 unter einer Brücke bei S<strong>und</strong>ern-Seidfeld angebrachter Kasten, auch 2006 noch<br />
von Wasseramseln besetzt Foto: J. Langanki<br />
an naturnahe Fließgewässer geb<strong>und</strong>ene<br />
Singvogel – übrigens der einzige „Taucher“<br />
in dieser Artengruppe, denn die<br />
Wasseramsel sucht ihre Insektennahrung<br />
hauptsächlich unter Steinen im Wasser<br />
– ist im Tiefland relativ selten, bei uns<br />
aber noch häufiger zu finden. Für 10,-<br />
DM konnte man die Patenschaft <strong>für</strong> ei-<br />
nen Wasseramsel-Nistkasten übernehmen<br />
<strong>und</strong> bekam eine Patenschaftsurk<strong>und</strong>e<br />
(s. Abb.). Es wurden bis 1987<br />
200 Wasseramsel-Nistkästen unter Brücken<br />
angebracht <strong>und</strong> anfangs auch kontrolliert<br />
(HÖLKER 1988). Bei einer Kontrolle<br />
der Settmecke in S<strong>und</strong>ern am 4.<br />
Juni 2006 zeigte sich, dass von den fünf<br />
IRRGEISTER 1/2006 45