Humboldt-Blätter 15-2009_Aend - Humboldtianer.de
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Postkartenblick um 1800 in die untere Rautenstraße mit Leda und <strong>de</strong>m Schwan im<br />
Brunnenrund<br />
Einst stand sie in einem Brunnenbecken<br />
am unteren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r alten Rautenstraße<br />
und aus <strong>de</strong>m Schnabel <strong>de</strong>s<br />
Schwans strömte das Wasser. Diese<br />
Statue wur<strong>de</strong> von Meil zusammen mit<br />
weiteren wasserspeien<strong>de</strong>n Brunnenfiguren,<br />
<strong>de</strong>m Triton auf <strong>de</strong>m Holzmarkt<br />
und <strong>de</strong>m Laokoon am oberen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Rautenstraße, 1750/55 geschaffen. Aus<br />
unter an<strong>de</strong>rem verkehrstechnischen<br />
Grün<strong>de</strong>n sind die Brunnen aber bereits<br />
im 19.Jahrhun<strong>de</strong>rt entfernt wor<strong>de</strong>n, die<br />
Figuren wur<strong>de</strong>n jedoch aufbewahrt und<br />
überstan<strong>de</strong>n die Zeiten in allerdings<br />
zum Teil sehr schlechtem Zustand.<br />
Der künstlerischen Gestaltung <strong>de</strong>r „Leda<br />
mit <strong>de</strong>m Schwan“ liegt mythologisch<br />
zugrun<strong>de</strong>, dass Zeus in Liebe zur Leda<br />
entbrannte und sich ihr in <strong>de</strong>r Gestalt<br />
eines Schwans näherte. Leda war in <strong>de</strong>r<br />
Antike die Tochter eines griechischen<br />
Königs und wur<strong>de</strong> vermählt mit <strong>de</strong>m<br />
aus Sparta vertriebenen König Thyndiareos,<br />
<strong>de</strong>r mit ihr dann nach Sparta zurück<br />
kehren konnte. Das Motiv <strong>de</strong>r<br />
Liebesszene „Leda und <strong>de</strong>r Schwan“ ist<br />
von vielen Künstlern verarbeitet wor<strong>de</strong>n,<br />
so auch von Leonardo da Vinci.<br />
Johann Ludwig Meil wur<strong>de</strong> am 8. April<br />
1729 als Sohn <strong>de</strong>s Hofbildhauers H. C.<br />
Meil in Arnstadt geboren, wur<strong>de</strong> auch<br />
Bildhauer und heiratete in Arnstadt.<br />
1758 fin<strong>de</strong>n wir J. L. Meil in Ilfeld als<br />
Zeichenlehrer <strong>de</strong>s „Königlichen Paedagogio“<br />
(königlich, weil Ilfeld zum Königreich<br />
Hannover gehörte; <strong>de</strong>ssen Lan-<br />
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