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Humboldt-Blätter 15-2009_Aend - Humboldtianer.de

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Mittelmeer, die seit 2001 zum Weltkulturerbe<br />

zählt. Alles ist orientalisch geprägt<br />

und die Musik sowie die Gerüche<br />

in <strong>de</strong>n Gassen <strong>de</strong>s alten Basars versetzen<br />

uns in eine an<strong>de</strong>re Welt. Die uns<br />

begleiten<strong>de</strong>n israelischen Jugendlichen<br />

singen spontan ein Lied in ihrer eigentlichen<br />

Muttersprache, Arabisch. Nach<strong>de</strong>m<br />

wir <strong>de</strong>n niedrigen Templertunnel<br />

(1994 zufällig ent<strong>de</strong>ckt) durchquert<br />

haben, öffnet sich vor uns <strong>de</strong>r Blick auf<br />

das Mittelmeer. Klasse!<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r mitreisen<strong>de</strong>n Schüler erzählt<br />

von seiner Gastfamilie und von <strong>de</strong>m Ort<br />

in <strong>de</strong>r sie lebt. Eigentlich ist alles Multi-<br />

Kulti, doch sie sind miteinan<strong>de</strong>r eng<br />

verbun<strong>de</strong>n. Da können wir zu Hause<br />

noch einiges lernen. Carolins Gastvater<br />

ließ es sich nicht nehmen, seine <strong>de</strong>utsche<br />

Gasttochter auf einem Pferd durch<br />

das Dorf zu führen. Er war wirklich nur<br />

stolz darauf, einen Gast aus Deutschland<br />

zu beherbergen. Verkaufsabsichten<br />

bestan<strong>de</strong>n nie. Stefanie hatte von ihrem<br />

Gastvater (er ist Bäcker) Pizza für ein<br />

halbes Regiment mitbekommen. Das<br />

alles regt zum Nach<strong>de</strong>nken über die<br />

eigene Gastfreundlichkeit in spontanen<br />

Situationen an. Nach <strong>de</strong>r Moschee geht<br />

es weiter nach Haifa. Größte Hafenstadt<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s und auch industriell von<br />

maßgeblicher Be<strong>de</strong>utung. Der Baha’j<br />

Schrein mit seinen Persischen Gärten ist<br />

grandios, bringt uns aber wie<strong>de</strong>r in die<br />

Wirklichkeit <strong>de</strong>r religiösen Spannungen<br />

zurück. Der Iran hat diese Religion<br />

verboten. Nach Stadtrundfahrt und <strong>de</strong>m<br />

Blick über die Bucht geht es endlich<br />

zum Ba<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Strand. Mittlerweile<br />

40<br />

wird in unserer Gruppe nicht mehr ausschließlich<br />

Deutsch gesprochen. Englisch<br />

bestimmt <strong>de</strong>n Alltag und die Brocken<br />

von Arabisch und Hebräisch wer<strong>de</strong>n<br />

in ihrer Phonetik diskutiert. Ju<strong>de</strong>n<br />

und Araber, also die uns begleiten<strong>de</strong>n<br />

Israelis lachen und helfen. Um 18.00<br />

Uhr kommen wir zum Kibbuz Mizra<br />

zurück und bevor die Jugendlandverschickung<br />

in Galiläa beginnt, können<br />

wir im regionalen Kulturzentrum <strong>de</strong>n<br />

Abend mit Musik ausklingen lassen.<br />

Wir sind geschockt! Neben <strong>de</strong>n Kuhställen<br />

und Lagerhallen erleben wir<br />

Klassik von erlesener Meisterschaft.<br />

Flötenkonzerte von Telemann und Hän<strong>de</strong>l,<br />

Klavier von Beethoven über Bach<br />

zu Rachmanninov in einer Qualität, wie<br />

wir sie nur von <strong>de</strong>n Besten unserer<br />

Schüler aus <strong>de</strong>r Kreismusikschule<br />

Nordhausen kennen, und die punkten<br />

immer beim Bun<strong>de</strong>sfinale. Wir sollten<br />

sie mal zusammen in Thüringen präsentieren!<br />

Morgen haben wir Einladungen in Nazareth<br />

und Kanna. Unsere ganze Gruppe<br />

ist sogar zum Essen eingela<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n.<br />

Irgendwie doch an<strong>de</strong>rs als bei uns.<br />

In Ermangelung eines regelmäßigen<br />

Internetzugangs müssen wir die letzten<br />

Tage zusammenfassen. Unsere Reise<br />

quer durch Israel hält auch so viele<br />

Überraschungen für uns bereit, so dass<br />

die Aben<strong>de</strong> schwer planbar sind. Wegen<br />

<strong>de</strong>r außeror<strong>de</strong>ntlichen Be<strong>de</strong>utung zogen<br />

wir unseren Bericht aus <strong>de</strong>r Ge<strong>de</strong>nkstätte<br />

Yad Vashem vor.

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