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PS 02/2016

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<strong>02</strong><br />

FEBRUAR<br />

<strong>2016</strong><br />

SCHRÄG-<br />

LAGE<br />

Getestet & gemessen:<br />

SO SCHAFFEN SIE DAS AUCH!<br />

Aprilia RSV4 RF<br />

Kawasaki H2R<br />

357 KM/H-<br />

SPEEDTEST<br />

LESERWAHL <strong>2016</strong><br />

1. PREIS<br />

DUCATI 959 PANIGALE<br />

Und weitere Preise im Wert<br />

von über 20 000 Euro<br />

TECHNIK-<br />

SPEZIAL<br />

TUNE-UP:<br />

FAHRWERK<br />

UND<br />

ELEKTRONIK<br />

NEUE<br />

HIGHTECH-<br />

SUPERBIKES<br />

Deutschland € 4,20<br />

Österreich € 4,80; Schweiz sfr 7,20;<br />

BeNeLux € 4,90; Dänemark DKR 47,00;<br />

Italien € 5,60; Slowenien € 5,60;<br />

Spanien € 5,60<br />

<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

DUCATI<br />

Monster 1200 R<br />

HONDA<br />

CRF 1000 L Africa Twin<br />

KTM<br />

1290 Super Duke GT


INHALT 2/<strong>2016</strong><br />

Fotos: 2snap, Ducati; Titelfotos: jkuenstle.de, Ducati, fact, Honda, andreasriedmann.at, KTM<br />

86<br />

Die heißen Duelle im Moto2-Grand Prix mutieren immer<br />

mehr zum Markencup von Kalex. <strong>PS</strong> beleuchtet, was<br />

hinter dem Siegeszug des deutschen Chassis-Herstellers steckt<br />

SZENE<br />

04 NEWS/PRODUKTE<br />

Neuer X-lite Racing-Helm; EICMA-<br />

Exoten; <strong>PS</strong>-Gewinnspiel, neue Bekleidungsteile;<br />

Renn-Kalender <strong>2016</strong>;<br />

Superbike-WM in Deutschland<br />

TEST<br />

10 PREMIERE<br />

Neuer Metzeler-Slick<br />

12 FAHRBERICHT<br />

KTM 1290 Super Duke GT<br />

16 VERGLEICHSTEST<br />

Lader gegen Superbike: Kawasaki<br />

H2R, Aprilia RSV4 RF<br />

26 PREMIERE<br />

Honda CRF 1000 L Africa Twin<br />

30 TECHNIK<br />

Superbikes <strong>2016</strong>: Hintergrund<br />

38 TEST<br />

Schräglage: Wo das Limit ist und<br />

wie man es erreicht<br />

56 ZONKOS ATTACKE<br />

Ducati Monster 1200 R<br />

SERVICE<br />

64 TUNE-UP<br />

Suzuki GSX-S 1000 Tsurugi: Fahrwerk,<br />

Räder, Elektronik im Tracktest<br />

74 LESERFRAGEN TECHNIK<br />

Drift-Hilfe: Setup und Fahrtechnik<br />

SPORT<br />

82 PITLANE-NEWS<br />

86 MOTO2-GRAND PRIX<br />

Reportage: Die Kalex-Dominanz<br />

96 SPORT-NEWS<br />

RUBRIKEN<br />

76 MARKT<br />

81 LESERBRIEFE<br />

84 DSK-NACHRICHTEN<br />

98 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.ps-online.de/ps-epaper<br />

50<br />

LESERWAHL <strong>2016</strong><br />

Bei der <strong>PS</strong>-Leserwahl gibt es<br />

eine nagelneue Ducati und weitere<br />

tolle Preise zu gewinnen<br />

Offizielle<br />

Mitgliederzeitschrift<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 3


SZENE<br />

NEWS<br />

Impeto nennt sich das<br />

neue, 160 <strong>PS</strong> starke<br />

Naked Bike von Bimota.<br />

Wer mehr Power<br />

möchte, bekommt bald<br />

eine mit Kompressor<br />

Foto: Bimota<br />

Foto: Horex<br />

EICMA-NACHL<br />

MAILAND Nachdem wir in <strong>PS</strong> 01/<strong>2016</strong><br />

die wichtigsten und vor allem sportlichsten<br />

Neuheiten für <strong>2016</strong> ausführlich vorgestellt<br />

haben, erfüllen wir in diesem<br />

Heft die Chronistenpflicht in Sachen Exoten.<br />

Definitiv dazu gezählt werden muss<br />

Bimota. Die kleine Manufaktur aus Rimini<br />

war noch nie Mainstream, ist aber<br />

in den letzten Jahren unter ihren neuen<br />

Besitzern noch weiter aus dem Fokus<br />

herausgefallen. Nachdem die BB3, das<br />

Bimota-Superbike mit dem BMW-Vierzylinder,<br />

eigentlich kläglich daran scheiterte,<br />

dass BMW – aus welchen Gründen<br />

auch immer – keine Motoren mehr liefert,<br />

bietet Bimota das Bike jetzt als Kit<br />

an. Wer einen BMW-Motor bringt und<br />

21 000 Euro dazu, bekommt eine BB3<br />

aus Rimini. Als echte Neuheit stellte Bimota<br />

aber die Impeto mit dem 160-<strong>PS</strong>-<br />

Twin der Ducati Diavel vor. Dabei handelt<br />

es sich um ein kantiges und sehr edel<br />

wirkendes Naked Bike, das außerdem<br />

bald schon mit Kompressor angeboten<br />

werden soll. Diese Motorenvariante sollen<br />

auch andere Bimota-Modelle künftig<br />

bekommen. Einen Preis gibt es für die<br />

Impeto noch nicht. Wieder da ist die<br />

Achs schenkellenkung, denn auch der<br />

Protagonist der Tesi, Pierluigi Marconi,<br />

kehrte als Chefingenieur zurück. Neuestes<br />

Modell: die RaceCafe mit luftgekühltem<br />

Ducati-800er der Scrambler.<br />

Rossi setzt Márquez vor die Tür<br />

ALS NACHKLAPP ZUM SAISONFINALE STELLTE<br />

VALENTINO ROSSIS MERCHANDISE-IMPERIUM<br />

VR46 DEN VERTRIEB SÄMTLICHER MARC MÁR-<br />

QUEZ-ARTIKEL EIN. DAMIT MUSS DER SPANI-<br />

ER, DEM ROSSI WM-SABOTAGE VORWIRFT,<br />

NUN EINEN NEUEN ANBIETER SEINES MER-<br />

CHANDISE SUCHEN. VR46 VERTREIBT NAHEZU<br />

ALLE FANARTIKEL DER MOTOGP-FAHRER.<br />

Foto: 2snap<br />

Foto: Polizei Bayern<br />

4 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


Schön gemacht ist<br />

Benellis Scrambler Leoncino<br />

(rechts), der mit einem neuen<br />

500er-Twin kommen soll<br />

ESE<br />

Horex stellte die angekündigte Black<br />

Edition des VR6-Naked Bikes aus, die<br />

wie der silberne Vorgänger auf 33 Stück<br />

limitiert ist. Besonderheiten sind neben<br />

der dunklen Optik der neue Auspuff,<br />

der Monositz und das Rahmenteil mit<br />

Lenkkopf aus Karbon. Dafür muss man<br />

aber bereit sein, 68 500 Euro hinzulegen.<br />

Wir hoffen, schon bald ein Exemplar der<br />

unter 3C Carbon entstandenen Horex<br />

VR6 fahren zu können.<br />

Auf die Silver<br />

Edition folgte<br />

in Mailand die<br />

Horex VR6 Black<br />

Edition als bulliger<br />

Mono-Seater<br />

Benelli zeigte ebenfalls neue Modelle,<br />

die unterstreichen sollten, dass der chinesische<br />

Eigner Qianjiang mit der Traditionsmarke<br />

aus Pesaro auch Europa<br />

wieder im Visier hat. Neben einer „kleinen<br />

Multistrada“ kommt mit der Tornado<br />

3<strong>02</strong> ein 35-<strong>PS</strong>-Straßensportler. Eine Augenweide<br />

ist der Scrambler Leoncino,<br />

mit dem Benelli einen neuen 48-<strong>PS</strong>-<br />

Zweizylinder vorstellt. Die neuen Benellis<br />

sollen ab Mitte <strong>2016</strong> verfügbar sein.<br />

Foto: Benelli<br />

EDITORIAL<br />

VOLLES ROHR<br />

Winterpause? Wo denken Sie hin, liebe<br />

Leser. Wir von <strong>PS</strong> sind zwölf Monate<br />

im Jahr nahezu ununterbrochen<br />

in Sachen sportliches Motorradfahren<br />

unterwegs, und so haben wir schon<br />

direkt vor Weihnachten beispielsweise<br />

den Sprinter gepackt und sind auf<br />

die herrliche Rennstrecke von Paul<br />

Ricard im südfranzösischen Le Castellet<br />

gepilgert. Dort haben die Kollegen<br />

mit Rennfahrer Arne Tode eine<br />

brennende Frage in der Redaktion<br />

endgültig geklärt: Kann die Kompressor-Kawasaki<br />

einem Superbike das<br />

Fell über die Ohren ziehen? Dazu bedarf<br />

es freilich einer angemessenen<br />

Piste. Allzu eng und kurvig darf<br />

es nicht zugehen, sonst wäre der<br />

Vergleich schon auf dem Papier<br />

entschieden gewesen. Aber mit<br />

Data- Recording und offen stehenden<br />

Drosselklappen wurde das Ganze zu<br />

einem spannenden Test, der einem<br />

schon beim Lesen den Winter austreibt.<br />

Genauso wie die Schräglagen-<br />

Analyse, für die die Kollegen Volkmar<br />

Jacob und Messexperte Karsten<br />

Schwers die Physik bis ins letzte Detail<br />

bemühten, sowohl verschiedene<br />

Bike-Konzepte als auch Reifentypen<br />

testeten und unzählige Eckpunkte<br />

in Sachen Schräglage zusammentrugen.<br />

Wer da nicht Lust auf mehr<br />

Motorradfahren und sportliche<br />

Zweirad-Action bekommt, wurde vermutlich<br />

schockgefrostet. Vielleicht<br />

helfen die vielen anderen Themen<br />

auch beim Auftauen. Auf dass es bald<br />

wieder losgehen kann!<br />

Uwe Seitz, leitender Redakteur<br />

WIEDERHOLUNGSTÄTER<br />

REKORDVERDÄCHTIG<br />

Ein 26-jähriger Motorradfahrer wurde im Münchner<br />

Richard-Strauss-Tunnel in einem Zeitraum von wenigen<br />

Wochen insgesamt 26-mal „geblitzt“. Im Tunnel ist die<br />

zulässige Höchstgeschwindigkeit üblicherweise 60 km/h,<br />

aber der Pilot war stets schneller unterwegs und fuhr<br />

dort mit bis zu 116 km/h. Die einzelnen Verstöße wurden<br />

in einer einzigen Anzeige zusammengefasst, weshalb dem<br />

Fahrer jetzt ein Bußgeld von 4180 Euro, 47 Punkte beim<br />

Zentalregister in Flensburg und somit ein Entzug der<br />

Fahrerlaubnis drohen. Die Moral von der Geschichte: Auch<br />

wenn Geschwindigkeitsübertretungen von Motorrädern<br />

an stationären Radarkontrollen problematisch bleiben,<br />

ein Hobby sollte man daraus auf keinen Fall machen.<br />

Foto: Yvonne Hertler<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


SZENE<br />

NEWS<br />

DER<br />

SCHMEICHLER<br />

Ultra“, ist allerdings jetzt viel<br />

größer geworden. Doch sowohl<br />

dieses Flaggschiff der Marke als<br />

auch die etwas günstigere Version<br />

mit der Duroplast-Schale haben<br />

jetzt ein neues Futter, das aus<br />

speziellen Aktivkohle-Fasern<br />

besteht. X-lite nennt diese neue<br />

Stoff-Technologie „Carbon Fitting“.<br />

Sie soll die Schweißverdunstung<br />

unter dem Helm erheblich verbessern<br />

und für einen wesentlich besseren<br />

Wärmeaustausch unter Rennbedingungen<br />

sorgen. Tatsächlich hatten<br />

wir das Gefühl, dass das neue Innenleben<br />

des 8<strong>02</strong> RR in etlichen harten Runden<br />

die Schweißbildung im Helm sehr<br />

gut aufnehmen kann. In Verbindung mit<br />

der nach wie vor sehr guten Belüftung<br />

ließ sich der Helm über die gesamte<br />

Distanz sehr angenehm tragen. Das<br />

Helmfutter war darüber hinaus beim<br />

nächsten Turn weit weniger nass als<br />

noch beim schon sehr guten Vorgängermodell,<br />

das im <strong>PS</strong>-Helmtest (Heft<br />

04/2013) den zweiten Platz belegt hatte<br />

und dank des guten Preis-Leistungs-<br />

Verhältnisses als Kauftipp empfohlen<br />

wurde.<br />

Fotos: Friedrich Weisse, Nolan<br />

Dass Nolan, respektive X-lite als<br />

Sportlinie der italienischen Marke,<br />

mit dem 8<strong>02</strong> RR einen neuen waschechten<br />

Rennhelm für die Saison<br />

<strong>2016</strong> bringen werde, haben wir bereits<br />

im vergangenen Sommer parallel<br />

zu unserem exklusiven Casey<br />

Stoner-Interview vermeldet. Jetzt<br />

konnte <strong>PS</strong> den Racing-Helm in Almeria<br />

testen. Äußerlich hat sich bis<br />

auf die Dekors eigentlich nichts geändert.<br />

Die Auswahl bei der leichteren<br />

Karbon-Variante, dem „Carbon<br />

MOTORRAD-Katalog <strong>2016</strong><br />

SÄMTLICHE IN DEUTSCHLAND KÄUFLICHEN MASCHI-<br />

NEN AUF EINEN BLICK, DAZU ROLLER, 125ER,<br />

TUNING-BIKES, CROSSER UND DIE WICHTIGSTEN<br />

HÄNDLER- UND HERSTELLER-ADRESSEN. DAMIT IST<br />

DER NEUE MOTORRAD-KATALOG AUCH IN DIESEM<br />

JAHR WIEDER DIE PFLICHTLEKTÜRE FÜR MOTOR-<br />

RADFANS. 8,50 EURO IM ZEITSCHRIFTENHANDEL.


Foto: Aprilia<br />

Werksmaterial für alle<br />

UNTER DEM KÜRZEL RSV4 FW BIETET<br />

APRILIA EIN INDIVIDUELL DURCH<br />

DAS WERK AUFGEBAUTES SUPER-<br />

BIKE FÜR PROFI- UND HOBBY-RACER<br />

AN. FW STEHT DABEI FÜR „FACTORY<br />

WORKS“. DAHINTER STECKT DIE<br />

RSV4 RR, DIE ALS PLATTFORM FÜR<br />

UMBAUTEN DIENT, DIE MIT KIT-<br />

KABELBÄUMEN UND WEITEREM<br />

„WERKSMATERIAL“ FÜR SÄMT-<br />

LICHE RENNSERIEN AUSGE-<br />

STATTET WERDEN – SCHULUN-<br />

GEN FÜR MECHANIKER UND<br />

FAHRER EINGESCHLOSSEN.<br />

SUPERBIKE-WM <strong>2016</strong><br />

ZURÜCK AM LAUSITZRING<br />

Die kommende Superbike-Saison wird einige Neuerungen<br />

bringen. Nicht genug damit, dass die WM-Serie nach zwei<br />

Jahren Abstinenz endlich wieder ein Rennwochenende in<br />

Deutschland fährt (16. bis 18. September am Lausitzring),<br />

auch der Zeitplan ändert sich nachhaltig. So findet der erste<br />

von zwei Läufen jetzt bereits am Samstag um 13 Uhr statt.<br />

Die Superpole, das Qualifying der Klasse in zwei Durchgängen,<br />

ist am Vormittag. Race 2 startet dann am Sonntag<br />

ebenfalls um 13 Uhr. Neben den Big Bikes ist mit den<br />

Supersport-, den Superstock 1000- und den Nachwuchsserien-Rennen<br />

damit für pralles Racing an zwei Tagen<br />

gesorgt. Tickets für den deutschen WM-Lauf am Lausitzring<br />

gibt es unter www.lausitzring.de<br />

Foto: World SBK<br />

RÜCKRUF YAMAHA YZF-R1<br />

NEUES GETRIEBE<br />

Yamaha ruft alle neuen R1-Modelle inklusive der R1M<br />

mit den Fahrgestellnummern JYARN321000000301<br />

bis JYARN321000003245, JYARN322000000301 bis<br />

JYARN322000000933, JYARN326000000301 bis<br />

JYARN326000001167 und JYARN327000000301<br />

bis JYARN327000000446 in die Werkstätten. Unter<br />

Umständen kann es laut Yamaha zu einem<br />

Bruch der Getriebezahnräder des zweiten,<br />

dritten oder vierten Gangs kommen.<br />

Yamaha gibt als Grund für den<br />

möglichen Bruch die Konstruktion<br />

und die Materialwahl der<br />

Bauteile an. In diesem Zusammenhang<br />

werden bei<br />

allen genannten Maschinen<br />

die Getriebe getauscht.<br />

Alle Besitzer sollten sich<br />

umgehend mit ihrer<br />

Vertragswerkstatt in<br />

Verbindung setzen.<br />

Foto: fact<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 7


SZENE<br />

NEWS<br />

KURZ & KNAPP<br />

++ MARZOCCHI VERKAUFT++<br />

Nach monatelangem Hin und<br />

Her hat der US-Eigner Tenneco<br />

der Übernahme des Traditions-Fahrwerksherstellers<br />

Marzocchi durch den Zulieferer<br />

VRM zugestimmt. Jetzt zieht<br />

der Gabel-Produzent zwei Kilometer<br />

weiter ins VRM-Werk<br />

von Bologna. Alle 70 Angestellten<br />

werden übernommen und<br />

weitere ehemalige Techniker<br />

eingestellt. Marzocchi baut<br />

auch Rahmen und Motorteile,<br />

unter anderem für Ducati.<br />

Foto: TW Steel<br />

Quick Micks Uhr<br />

TW STEEL BRINGT EINE<br />

MICK DOOHAN-UHR MIT<br />

48-MM-EDELSTAHLGEHÄU-<br />

SE UND SCHWARZEM<br />

SILIKONBAND HERAUS.<br />

DER QUARZ-CHRONO-<br />

GRAPH (WASSER-<br />

DICHT BIS 10 BAR)<br />

KOSTET 599 EURO.<br />

++ DORTMUND MIT <strong>PS</strong>++<br />

<strong>PS</strong> wird gemeinsam mit dem<br />

Schwesterblatt MOTORRAD auf<br />

der Messe in Dortmund vom<br />

3. bis 6. März in den Westfalenhallen<br />

vertreten sein.<br />

++ EICMA <strong>2016</strong> ++<br />

Kaum ist die Mailänder Messe<br />

2015 vorbei, gibt es schon die<br />

Daten für <strong>2016</strong>. Die Tore für die<br />

Neuheiten öffnen sich demnach<br />

vom 8. bis 13. November.<br />

Allerdings findet in diesem<br />

Jahr auch die INTERMOT statt,<br />

die bereits vom 5. bis 9. Oktober<br />

in Köln die ersten Neuheiten<br />

für 2017 zeigen wird.<br />

++ FJR AUFGEPEPPT ++<br />

Der Sporttourer FJR 1300 von<br />

Yamaha wird nach langer Zeit<br />

jetzt doch entstaubt. Dafür<br />

bekam der Vierzylinder sogar<br />

einen sechsten Gang. Deshalb<br />

wurde das Getriebe umgestellt,<br />

von gerade auf schräg<br />

verzahnt, wodurch es schmaler<br />

baut und der sechste Gang<br />

im gleichen Motorgehäuse<br />

Platz findet.<br />

Foto: Fischer<br />

Foto: Schmidt<br />

KALENDER FÜR <strong>2016</strong> Von Facecatcher (www.facecatcher.com) gibt es einen großformatigen<br />

Hochglanz-Kalender (DIN-A2) mit wunderschönen Aufnahmen von der<br />

Isle of Man TT für 39 Euro. HighsidePR (www.highsidePR.com) bietet mit „Champions“<br />

einen DIN-A3-Kalender mit den Meistern des Jahres 2015 von Markus Reiterberger<br />

über Johnny Rea, John McGuinness bis Jorge Lorenzo – Preis 25 Euro.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Foto: Börner<br />

++MOTORSPORT-STUDIUM ++<br />

An der FH Kaiserslautern kann<br />

seit diesem Jahr im Fachbereich<br />

BWL berufsbegleitend<br />

der Studiengang Motorsport-<br />

Management studiert werden.<br />

Infos: http://mba.bw.hs-kl.de/<br />

fernstudiengang/<br />

mba-motorsport-management<br />

RÜCKBLICK 2015<br />

Den spannenden Saisonrückblick<br />

zum MotoGP-Jahr 2015 gibt es bei<br />

<strong>PS</strong> jetzt zu gewinnen. Wir verlosen<br />

je zwei DVDs und Blu-Rays mit den<br />

Auto grammen der Kommentatoren<br />

Alex Hofmann und Eddie Mielke.<br />

Drei Stunden packenden Rennsport<br />

plus Extras kann gewinnen, wer bis<br />

zum 9. Februar eine E-Mail mit<br />

„Alex&Eddie“ im Betreff an ps@<br />

motorpresse.de schickt. Wer sich<br />

nicht aufs Losglück verlassen möchte,<br />

bestellt unter www.ps-online.de<br />

im Shop.<br />

8 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


NEUHEITEN<br />

PUT IT ON<br />

HELD Eine komplett<br />

neue, ab März verfügbare<br />

Rennkombi<br />

bietet der deutsche<br />

Hersteller Held unter<br />

dem Namen „Full<br />

Speed“. Der Einteiler<br />

besteht aus Känguru-<br />

Leder und ist komplett<br />

mit SAS-TEC-<br />

3D-Protektoren ausgestattet.<br />

Von der<br />

Stange sind drei<br />

Farbvarianten erhältlich:<br />

Grün/Schwarz,<br />

Rot/Schwarz und<br />

Schwarz/Weiß. Bei<br />

Maßkombis sind<br />

weitere Farben verfügbar.<br />

Größen 48 bis<br />

60, auch Damengrößen,<br />

ab 1799 Euro<br />

www.held.de<br />

RUKKA Für Sportfahrer<br />

etwa mit zweiteiliger<br />

Lederkombi<br />

empfielt sich der<br />

verlängerte Rückenprotektor<br />

„LB“ von<br />

Rukka, der den Steiß<br />

schützt, wenn der<br />

Rückenprotektor<br />

sonst am Reißverschluss<br />

der Jacke<br />

endet. Er wird wie ein<br />

Nierengurt getragen.<br />

Hinten sitzt ein großer<br />

CE-zertifizierter<br />

Protektor drin. Größen<br />

S-XL, 69,95 Euro,<br />

www.rukka.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

ALPINESTARS Eine<br />

wetterfeste Jacke<br />

für Sportfahrer bietet<br />

Alpinestars mit der<br />

neuen „Enforce“.<br />

Neben wasserfestem<br />

Drystar-Futter verfügt<br />

die Enforce über<br />

ein langärmliges,<br />

herausnehmbares<br />

Thermalfutter und<br />

bietet trotzdem mit<br />

den Protektoren und<br />

Protektorentaschen<br />

sowie den Abrieb-<br />

Caps die gewünschten<br />

Eigenschaften<br />

einer echten Sportjacke.<br />

S bis 4XL,<br />

329,95 Euro,<br />

www.alpinestars.<br />

com<br />

RUKKA Für diejenigen,<br />

die ganz schnell<br />

in diesem Jahr angreifen<br />

wollen, können<br />

wir die Unterwäsche<br />

Wisa N2S von<br />

Rukka wärmstens<br />

empfehlen. Gerade<br />

für noch sehr kalte<br />

Tage und frostige<br />

Morgenstunden<br />

eignet sich die mit<br />

Windstopper-Membran<br />

beschichtete,<br />

warme Wäsche.<br />

Allerdings hat Wisa<br />

auch ihren Preis.<br />

Hose wie Langarm-<br />

Oberteil kosten je<br />

129,95 Euro.<br />

www.rukka.com<br />

Foto: Delius Klasing<br />

Curves goes USA<br />

BISHER GAB ES DAS SCHÖN GEMACHTE FOTO- UND KARTEN-<br />

WERK CURVES NUR ÜBER EUROPÄISCHE BERGSTRASSEN. IM<br />

NEUESTEN BAND GEHT ES IN DIE BERGE NACH KALIFORNIEN.<br />

DELIUS KLASING, 15 EURO<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 9


PREMIERE<br />

METZELER RACETEC RR SLICK<br />

WILD<br />

Mit dem Racetec RR Slick<br />

weitet Metzeler sein Angebot<br />

in der RR-Familie<br />

speziell für engagierte<br />

Hobby-Racer aus. Gegenüber dem Racetec<br />

RR ist der Neue, wie der Name<br />

schon sagt, ein profilloser Rennstreckenreifen,<br />

der von der Performance<br />

etwas unter dem Diablo Superbike des<br />

Mutterkonzerns Pirelli angesiedelt ist.<br />

Dafür soll der Racetec Slick pro Satz<br />

auch knapp 50 Euro günstiger angeboten<br />

werden (vorn: 138 Euro, hinten je<br />

nach Größe 179 bzw. 198 Euro). „Dazu<br />

kommt“, so Metzeler-Rennsport-Manager<br />

Björn Lohmann, „dass der Slick auf<br />

höhere Haltbarkeit ausgelegt ist und<br />

damit dem Hobby-Piloten über einen<br />

langen Renntrainingstag oder auch<br />

Rennen hinweg keine Probleme bereiten<br />

dürfte.“ Haltbarkeit war eines der<br />

obersten Ziele bei der Entwicklung<br />

dieses Slicks.<br />

<strong>PS</strong> testete die neue Metzeler-Pelle<br />

einen Tag lang auf der Rennstrecke in<br />

Almeria. Dabei zogen wir vorne die Mischung<br />

K1 auf und starteten bei noch<br />

etwas kühlen Temperaturen hinten in<br />

der Größe 200/60 mit der härteren K2-<br />

Version. Das Grip-Niveau gefiel uns auf<br />

Anhieb. Die Eigenschaften besonders<br />

des Vorderreifens überzeugten uns<br />

ebenfalls, denn auf der selektiven Strecke<br />

mit dem engen und unübersichtlichen<br />

Infield ließ der Reifen geradezu<br />

alles mit sich machen, lenkte ohne<br />

jeglichen Widerstand ein und verzieh<br />

über die blinden Kuppen auch Nachbremser<br />

in tiefer Schräglage ohne jegliches<br />

Aufstellmoment. Die Eigendämpfung<br />

des Reifens ist vorn durch die<br />

Verwendung von Aramid im Null-Grad-<br />

Stahlgürtel der Karkasse auf sehr hohem<br />

Niveau, ohne es auf der Bremse<br />

an der nötigen Steifigkeit fehlen zu lassen.<br />

Zielgenauigkeit und Spurtreue,<br />

aber auch ein gutmütiger Grenzbereich<br />

machen diesen Reifen sicher zu einem<br />

ganz heißen Kandidaten für Supersport-Freaks.<br />

Allerdings wies der K2 hinten nach<br />

drei Turns kein astreines Laufbild mehr<br />

auf, worauf die Metzeler-Techniker<br />

reagierten und die Ergebnisse nach<br />

Mailand zur Konzernmutter übermittelten.<br />

Der Grund für diese Auffälligkeit<br />

steckt wohl in der angedachten Fertigung<br />

per „NBM“-Verfahren (New Building<br />

Machine), bei dem statt der komplett<br />

in einem breiten Streifen aufgetragenen<br />

Mischung mehrere kleinere<br />

Stränge Gummi um den Reifen gelegt<br />

werden. Die raspelscharfe sandige<br />

10 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


E PELLE<br />

Der neueste Slick von<br />

Metzeler ist ein ganz<br />

heißer Kandidat für<br />

Supersport-Freaks und<br />

soll mit langer Haltbarkeit<br />

glänzen.<br />

Text: Uwe Seitz<br />

Fotos: Metzeler, F. Weisse<br />

Piste mit den vielen schnellen Kurvenausgängen<br />

hat dieses Phänomen vermutlich<br />

noch verstärkt.<br />

Perfekt zeigte sich dagegen dann<br />

der Slick-Hinterreifen in der weicheren<br />

K1-Mischung, die grundsätzlich ohne<br />

NBM auskommt. Zwei Einzelturns und<br />

einen 40-minütigen Doppelturn steckte<br />

der Racetec Slick auch bei sinkenden<br />

Temperaturen am Abend weg wie<br />

nichts, lieferte noch einmal ein deutlich<br />

höheres Grip-Niveau ab als der K2 und<br />

erlaubte es uns, die Traktionskontrolle<br />

der Testmaschine BMW S 1000 RR im<br />

Slick-Modus auf Stufe zwei herunterzu -<br />

regeln. So hob die 1000er gern das Vorderrad<br />

am Kurvenausgang ohne auch<br />

nur einen heftigen Rutscher. Die gute<br />

Nachricht für Hobby-Racer: Während<br />

des gesamten Tests beließen wir die<br />

Fahrwerkseinstellungen im Serienzustand,<br />

denn Metzeler propagiert den<br />

Slick als problemlosen und gutmütigen<br />

Angreifer für schnelle bis sehr schnelle<br />

Piloten, die ohne große Setup-Experimente<br />

auf gute Rundenzeiten kommen<br />

wollen. Das halten wir nach dem kompakten<br />

Testtag schon einmal für gelungen.<br />

Damit ist der Racetec RR Slick eine<br />

hervorragende Ergänzung im Reigen<br />

der echten Rennstreckenreifen.<br />

Für Rennstreckenneulinge und Hobby-Racer<br />

ohne große Rennambitionen<br />

gibt es außerdem noch den Racetec RR<br />

CompK Slick, den wir in Almeria leider<br />

nicht zur Verfügung hatten. Einen Vergleich<br />

der RR-Slicks mit der direkten<br />

Konkurrenz nehmen wir uns für eine<br />

der nächsten Ausgaben fest vor. Der<br />

Reifen wird ab Mitte Januar in den Größen<br />

120/70 (vorn) und 180/60 oder<br />

200/60 (hinten) ausgeliefert.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 11


FAHRBERICHT<br />

KTM 1290 SUPER DUKE GT<br />

Zu wissen, ganz viel zu<br />

können, aber nichts zu<br />

müssen, hat seinen Reiz.<br />

Bereit für die lange Tour,<br />

aber auch fit für die eine<br />

oder andere Kurvenhatz –<br />

das macht an. <strong>PS</strong>-Stunter<br />

Jo Bauer fand in der<br />

KTM 1290 Super Duke<br />

GT den Schmelztiegel<br />

für Sport und Tour.<br />

Text: Jo Bauer; Fotos: KTM<br />

SCHMELZ<br />

TIEGEL<br />

12 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


Schon sehr bald soll die in<br />

Richtung Tourentauglichkeit<br />

getrimmte KTM Super<br />

Duke GT den sehr sportlichen<br />

Tourern wie zum Beispiel der<br />

BMW S 1000 XR ans Leder. Die<br />

Vorgehensweise ist gerade bei<br />

diesen beiden Modellen sehr<br />

ähnlich: Man nehme das sehr<br />

potente Naked Bike und spendiere<br />

ihm vor allem eine hohe<br />

Scheibe und Koffer. Doch während<br />

die BMW auch bei den<br />

Federwegen gewaltig zulegte,<br />

stattet KTM den Tourenableger<br />

der nackten Super Duke vor<br />

allem elektronisch deutlich<br />

umfangreicher aus.<br />

Für die Fotos des KTM-<br />

Booklets durfte ich die GT<br />

fahren und damit schon<br />

mal erste Eindrücke der<br />

genetisch veränderten<br />

1290 Super Duke R in die<br />

Redaktion tragen. Na dann, los!<br />

Soll die Super Duke in der GT-Version<br />

mal zeigen, was sie kann.<br />

Entspannt, das umschreibt das<br />

Grundgefühl auf der neuen GT wohl<br />

am besten. Schon nach den ersten<br />

Metern in der kalten Bergwelt der<br />

Dolomiten wird klar: Es hat sich im<br />

Vergleich zur bekannten Super Duke R<br />

einiges getan. Die Sitzposition ist gleich<br />

noch mal relaxter. Der Lenker ist beispielsweise<br />

etwas näher an den Piloten<br />

herangerückt. Dadurch sitzt man aufrechter<br />

und lässiger – und das auch<br />

noch mit Griffheizung. Kurventanz mit<br />

warmen Händen – auch cool.<br />

Viel neue Elektronik in der GT<br />

Viele Neuerungen holten die Ingenieure<br />

aus der Elektronik-Trickkiste. MSC<br />

(Motorrad-Stabilitäts-Kontrolle) und<br />

Schräglagen-C-ABS inklusive schräglagenabhängiger<br />

Traktionskontrolle<br />

und Tempomat sind neu. Dahinter<br />

verbergen sich durchaus sinnvolle<br />

elektronische Helferlein, die mittelbar<br />

und im Ernstfall unmittelbar zum<br />

Wohle des Reiters eingreifen.<br />

Fernab dieser Hightech werten<br />

auch so einfache Dinge wie ein schön<br />

berechenbarer Reifen, der Pirelli Angel<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 13


DATEN<br />

KTM<br />

1290 SUPER DUKE GT<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-75-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />

127 kW (173 <strong>PS</strong>) bei 8870/<br />

min*, 144 Nm bei 6500/min*, Bohrung/<br />

Hub: 108,0/71,0 mm, 1301 cm³, Verdichtung:<br />

13,2:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

56-mm-Drosselklappen, hydraulisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />

Sechsganggetriebe, Kette<br />

FAHRWERK<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,1 Grad, Nachlauf: 107 mm, Radstand:<br />

1482 mm, Ø Gabel innenrohr: 48 mm,<br />

Federweg v./h.: 125/156 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/6.00 x<br />

17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />

190/55 ZR 17, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit Vierkolben-Schwimmsätteln<br />

vorn, 240-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-Festsattel<br />

hinten, ABS<br />

GEWICHT<br />

(ohne Benzin) ca. 212 kg*,<br />

Tankinhalt: 23 Liter Super<br />

GRUNDPREIS<br />

k.A.<br />

* Herstellerangabe<br />

GT, die neue KTM auf. Denn ihrem<br />

Einsatzspektrum entsprechend und<br />

bei solch realistischen Szenarien wie<br />

schattigen Temperaturen am frühen<br />

Morgen oder Abstechern hoch in<br />

Richtung Baumgrenze außerhalb des<br />

Hochsommers zeigt die GT-KTM der<br />

Super Duke R eine lange Nase.<br />

Unter Idealbedingungen lässt sich<br />

die GT ähnlich der Super Duke R sportlich<br />

den Berg hinauf- und natürlich<br />

wieder hinabscheuchen. Dabei stellt<br />

sich das neue elektronische Fahrwerk<br />

auf die verschiedenen Situationen immer<br />

wieder ein. Auch eine Schlechtwegstrecke<br />

kostet nicht gleich den<br />

Halt der Plomben. Ruhig bügelt die GT<br />

mit dem aufwendigen Fahrwerk über<br />

Kanten und Wellen.<br />

Sollte die Super Duke R an mir<br />

vorbeifliegen, dann liegt es nur daran,<br />

dass ich durch die Unmengen an Einstellmöglichkeiten<br />

abgelenkt bin. Denn<br />

weder auf der Bremse, noch in Schräglage<br />

oder beim Beschleunigen muss<br />

ich eigentlich mit der GT nachgeben.<br />

Gut, sie hat etwas mehr Gewicht auf<br />

den Rippen, aber bei echt sportlichem<br />

Anbremsen dürften die Bremspunkte<br />

nicht übel ausfallen. Insgesamt liegen<br />

die bisher bekannten Fahrwerksdaten<br />

der GT im Gegensatz etwa zur BMW XR<br />

praktisch deckungsgleich auf denen<br />

des Naked Bikes. Selbst bei den Federwegen<br />

gibt KTM trotz des neu verbauten,<br />

semiaktiven Fahrwerks die gleichen<br />

Werte wie bei der 1290 Super<br />

Duke R an.<br />

Der V2-Motor ist ein<br />

Spaßgarant<br />

Das potente, 173 <strong>PS</strong> starke V2-Herz<br />

schlägt in beiden Modellen. Allerdings<br />

bekommt die GT bis zur Serienreife<br />

noch einen Schaltautomaten, den wir<br />

uns schon an der Super Duke R gewünscht<br />

hätten. Beim Fotomodell kam<br />

ich allerdings noch nicht in den Luxus<br />

der elektronischen Schalthilfe – die<br />

KTM-Techniker arbeiten aber daran.<br />

Die Traktionskontrolle haben ebenfalls<br />

beide KTMs, sie wurde für das jeweilige<br />

Fahrzeug entsprechend adaptiert.<br />

Neu im Vergleich zur R-Super Duke ist<br />

das Kurven-ABS der GT, das es bisher<br />

nur in den Adventure-Modellen gab.<br />

Will man es quer treiben, dann lassen<br />

sich diese ganzen Hilfen natürlich<br />

immer noch ausschalten. Leider, genau<br />

wie bei der Nackten, etwas umständlich<br />

– man muss<br />

dazu nämlich mit<br />

der Fuhre stehen<br />

bleiben.<br />

14 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


01 <strong>02</strong><br />

03<br />

04 Der große Twin aus der Super Duke R<br />

gehört zu den absoluten <strong>PS</strong>-Lieblingen. In der<br />

GT behielt der 1301 cm³ große Antrieb seinen<br />

feisten Punch. Eventuell wurde auf dem Weg<br />

zum Hinterrad anders<br />

übersetzt<br />

01 Das semiaktive Fahrwerk bügelt Kanten schön weg, passt sich<br />

kaputten Straßen an und stemmt sich besonders an der Gabel bei<br />

harten Anker-Attacken erfolgreich gegen zu tiefes Abtauchen<br />

<strong>02</strong> Über Hubsensoren an der Front und am Heck stellt sich<br />

das Fahrwerk automatisch auf entsprechende Beladung oder<br />

Soziusbetrieb ein<br />

03 Display und Funktionsweise der elektronischen Helferlein<br />

sind identisch mit denen der nackten Schwester Super Duke R<br />

Dann gibt es dafür puren Fahrspaß<br />

ohne Elektronikhilfen für alle, die es<br />

gern selbst in die Hand nehmen, und<br />

der geile Motor zeigt ungefiltert, was<br />

er draufhat. Fette Drifts gehen dank<br />

AntiHopping-Kupplung prima von der<br />

Hand. Und dank der ausgewogenen<br />

Balance macht‘s erstaunlichen Spaß –<br />

trotz des großen 23-Liter-Tanks und<br />

leicht gefüllter Koffer.<br />

Klar, die neue GT bringt aufgrund<br />

des aufwendigen Fahrwerks, der Verkleidung<br />

und bei vollem Tank ein paar<br />

Kilo mehr auf die Wagge als die Super<br />

Duke R. Aber das Handling der wuchtigeren<br />

Super Duke-Variante ist wirklich<br />

gut, und das zusätzliche Gewicht gegenüber<br />

der Nackten spielt bei der<br />

Fahrbarkeit kaum eine Rolle.<br />

Der Motor scheint irgendwie<br />

mit mehr Ruhe ans Werk zu<br />

gehen. Ob da die KTM-Ingenieure<br />

eventuell die Übersetzung doch<br />

einen Zahn kürzer gewählt haben<br />

oder es einfach nur am komfortablen<br />

Sitz liegt, konnte ich in den<br />

wenigen freien Fahrminuten leider<br />

nicht eruieren.<br />

Aber ein kurzer Zwischensprint<br />

mit über 200 km/h war schon mal drin.<br />

Die Erkenntnis: kein Pendeln trotz angebauter<br />

Koffer! Die Verkleidungsscheibe<br />

lässt<br />

sich während der Fahrt in<br />

der Höhe verstellen und<br />

bietet für mittelschnelles<br />

Dahin cruisen genug<br />

Fläche, um die Schultern<br />

und den Kopf des<br />

GT-Piloten zu entlasten.<br />

Alle meine Eindrücke<br />

gelten jedoch mit einem<br />

gewissen Vorbehalt, denn<br />

das Fotobike entsprach noch<br />

nicht ganz dem Serienstand.<br />

Aber die vielen Veränderungen<br />

in Richtung Tour stehen<br />

der GT hervorragend. Zudem<br />

hat KTM die sehr sportliche Grundphilosophie<br />

der Super Duke gekonnt<br />

auf die GT-Version übertragen. Der<br />

Motor und das Fahrverhalten sind für<br />

mich ganz großes Kino – die Neue<br />

bietet reichlich Spaß und Punch in<br />

allen Lebenslagen.<br />

Gute Detaillösungen für<br />

die Optik<br />

Richtig gut hat mir in dem Zusammenhang<br />

gefallen, dass der Kofferträger<br />

nach abgebauten Koffern kaum zu<br />

erkennen ist und man deshalb keinen<br />

04<br />

Mega-Halter augenkrampfverdächtig<br />

spazierenfahren muss. Das Montieren<br />

ist außerdem unkompliziert und<br />

schnell erledigt. Zukunftsweisend sind<br />

das Tag fahr licht und das neigungsabhängige<br />

Kurvenlicht.<br />

Endgültig wird <strong>PS</strong> das Licht aufgehen,<br />

wenn die 1290 Super Duke GT<br />

im finalen Trimm präsentiert wird.<br />

Das wird wohl noch ein paar Wochen<br />

dauern, aber ich würde jetzt schon<br />

behaupten wollen, dass Sport und Touring<br />

in einem einzigen Motorrad noch<br />

nie so nah beisammen lagen.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 15


LEISTUNG<br />

16 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong><br />

VERGLEICHSTEST<br />

APRILIA RSV4 RF VS.<br />

KAWASAKI H2R<br />

Die brutale Kawasaki<br />

H2R kann man fast<br />

nirgends ausfahren.<br />

Wir haben einen Ort<br />

gefunden und lassen die<br />

Bodenrakete dort gegen<br />

Aprilias Handlingwunder<br />

RSV4 RF antreten.<br />

Gewalt gegen Präzision –<br />

wer macht das Rennen?<br />

Text: Tobias Münchinger<br />

Fotos: jkuenstle.de


SDRUCK<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 17


Zweihundertfünfzig, zweihundertsechzig<br />

... boom! Klar, irgendwann<br />

muss das Monster<br />

ja aufholen. Etwa auf halber<br />

Länge der legendären Mistralgeraden<br />

von Le Castellet ist es so weit: Links<br />

von der Aprilia katapultiert die H2R<br />

vorbei, brüllend wie ein Star Wars-Tie-<br />

Fighter im Anflug auf sein wehrloses<br />

Opfer. Nur wenige Strecken ermöglichen<br />

der Kompressor-Kawasaki so<br />

leichtes Spiel mit einem kampfstarken<br />

Superbike. Hier auf dem südfranzösischen<br />

Circuit Paul Ricard stimmen<br />

die Voraussetzungen dafür. Die hochmoderne<br />

Anlage wartet in der Langfassung<br />

mit knapp sechs Kilometern<br />

Piste auf. Laut Data-Recording entfallen<br />

allein 1,9 Kilometer davon auf die Mistralgerade.<br />

Für den Piloten der Über-<br />

Kawa ausreichend, um das Terror-Bike<br />

auf maximalen Speed zu bringen und<br />

den sechsten Gang voll auszudrehen,<br />

bis in den Begrenzer hinein. Die Sache<br />

hat nur einen Haken: Irgendwann ist<br />

selbst die längste Gerade zu Ende.<br />

Dann nimmt die flinke Aprilia RSV4 RF<br />

wie ein Bluthund die Verfolgung auf.<br />

Wer hat am Ende die Nase vorn, Dampfhammer<br />

oder Präzisionswerkzeug?<br />

Noch einmal kurz zur Erinnerung:<br />

Im Modelljahr <strong>2016</strong> ruft Kawasaki für<br />

die H2R sage und schreibe 53000 Euro<br />

auf. Sie ist darüber hinaus nur in sehr<br />

begrenzter Stückzahl verfügbar. Fahren<br />

kann man sie fast nirgends. Zum einen<br />

besitzt sie keine Straßenzulassung, zum<br />

anderen überschreitet sie mit über 130<br />

gemessenen Dezibel (unser Messgerät<br />

streicht bei 130 dB die Segel) die zuläs-<br />

RSV4 RF<br />

01 In den schön gezeichneten Tank passen 18,5 Liter Sprit. Seine Formgebung<br />

erlaubt einen sauberen Knieschluss und klasse Seitenhalt<br />

<strong>02</strong> Das Cockpit der RSV4 RF unterscheidet zwischen einer Normal- und<br />

einer Racing-Anzeige. Im „Race-Cockpit“ werden Gang und Rundenzeit groß,<br />

die Geschwindigkeit kleiner unten links eingeblendet<br />

03 Clever gelöst: Während der Fahrt lässt sich die Traktionskontrolle per<br />

Plus- (Daumen) und Minusschalter (Zeigefinger) justieren<br />

04 Italienisches Design ist einfach geil! Oder möchte wirklich jemand beim Anblick<br />

dieses Hecks widersprechen?<br />

05 Rennsport in Serie: Steuerkopf und Schwingendrehpunkt sind variabel<br />

03<br />

01 <strong>02</strong> 04<br />

18 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

05


„DER MENSCH IST EIN<br />

GEWOHNHEITSTIER.<br />

MIT DER POWER LERNT<br />

MAN UMZUGEHEN“<br />

Arne Tode<br />

01 03<br />

01 Reifenwärmer runter und<br />

nochmals schnell die Einstellungen<br />

checken. Gegen Ende des<br />

Tages wird die Zeit knapp, die<br />

Testcrew muss sich ranhalten<br />

<strong>02</strong> Auf der Rennstrecke ist der<br />

Benzinverbrauch ein nahezu irrelevantes<br />

Kriterium. Dennoch will die<br />

H2R nur den hochoktanigen, teuren<br />

Stoff. Und davon nicht zu knapp!<br />

03 Techniker Karsten sucht Platz<br />

für das Data-Recording<br />

<strong>02</strong><br />

20 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


sigen Geräuschwerte auf den meisten<br />

Rennstrecken um ein Vielfaches. Apropos<br />

Überschreitung. Mit ihren deklarierten<br />

326 <strong>PS</strong> inklusive Staudruck-<br />

System lässt die H2R alle „normalen“<br />

Supersportler eh wie Kinderspielzeug<br />

aussehen. Wer so viel Power auf zwei<br />

Rädern nicht gewohnt ist, stellt seine<br />

Neurotransmitter auf eine harte Probe.<br />

Für unser kleines Duell braucht<br />

es deshalb einen abgebrühten Piloten.<br />

Quasi einen Han Solo der Motorradwelt,<br />

oder einfach jemanden wie Ex-Moto2-<br />

Fahrer Arne Tode. Er hatte in der Vergangenheit<br />

schon das Vergnügen, MotoGP-Maschinen<br />

testen zu dürfen. Man<br />

könnte sagen, sein Hirn ist bereits auf<br />

aberwitzige Motorleistung kalibriert.<br />

Somit hinein ins Geschehen. Arne<br />

checkt erst den Charakter der Kawa<br />

aus und lässt sie zurückhaltend in die<br />

Kurven laufen. In den ersten Runden<br />

fällt es nicht schwer, die H2R einigermaßen<br />

zu distanzieren. Spät bremsen,<br />

die Aprilia hart in die Kurven drücken<br />

und ganz früh wieder ans Gas gehen.<br />

Superbike-Gebaren vom Feinsten:<br />

nimm das, schwarz-grünes Ungetüm!<br />

Aber je mehr sich der ehemalige<br />

Moto2-Pilot auf die Kawasaki einschießt,<br />

desto heikler gerät die Lage<br />

für den <strong>PS</strong>ler auf der RSV4. Nicht<br />

die Kurvenkombinationen sind das<br />

Problem, sondern die Geraden. Dort<br />

zieht die H2R ab, als gäbe es kein<br />

Morgen. Auf der Aprilia liefert ein<br />

rascher Blick ins Cockpit den Beweis:<br />

Ja, du beschleunigst gerade Vollgas<br />

aus der Kurve heraus. Nein, du kannst<br />

absolut nichts dagegen tun, dass du<br />

gleich aufgeschnupft wirst. Der super<br />

Sound des V4 geht leider ebenfalls<br />

völlig unter. Trotz Ohrenstöpsel hört<br />

man die wütende H2R herannahen.<br />

Wenn beide Motorräder zeitgleich auf<br />

eine Zwischengerade feuern, macht<br />

die Kawa erst einmal Meter ohne Ende.<br />

Im Sattel der RSV4 fühlt sich das an<br />

wie in einem dieser Albträume, in dem<br />

man vor etwas wegrennen möchte,<br />

aber nicht vorwärts kommt.<br />

Lagebesprechung in der Box. Arne<br />

meint, die H2R sei weniger spektakulär,<br />

als er sich das vorgestellt hatte.<br />

Wie bitte? Als der <strong>PS</strong>ler verdutzt dreinschaut,<br />

fügt er noch hinzu: „Aber es<br />

macht verdammt viel Spaß, richtig geil!“<br />

Zunächst klingt es verrückt, aber Arne<br />

Tode hat mit seiner Aussage tendenziell<br />

recht. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier,<br />

und wenn man genügend Zeit mit<br />

der Bodenrakete verbringt, freundet<br />

man sich damit an. Wichtig ist, extrem<br />

PLUS UND MINUS: DAS DATA-RECORDING GIBT AUFSCHLUSS<br />

RUNDENZEITEN<br />

Durch die Unterteilung der Strecke in<br />

vier Abschnitte lässt sich ablesen, an<br />

welchen Stellen Zeit gewonnen beziehungsweise<br />

verloren wird.<br />

Sektion eins weist lediglich eine Schikane<br />

direkt nach Start/Ziel auf. Die<br />

deutlich agilere Aprilia RSV4 RF kann<br />

ihre Handlichkeit zu ihrem Vorteil ausspielen.<br />

Obwohl die Kawasaki H2R mit<br />

viel höherer Geschwindigkeit angeflogen<br />

kommt, lässt sich das Superbike<br />

hier rascher durchprügeln und setzt<br />

sich hauchdünn, um 0,05 Sekunden,<br />

vor die Kawasaki H2R.<br />

In Sektion zwei sieht es für die Aprilia<br />

noch besser aus. Zuerst muss stark,<br />

an der Spitzkehre sogar noch stärker<br />

abgebremst werden. 1,41 Sekunden<br />

Zeitvorteil für die RSV4 RF.<br />

2<br />

1<br />

APRILIA RSV4 RF KAWASAKI H2R<br />

ZEIT ZEIT ZEITDIFFERENZ<br />

Aprilia RSV4 RR<br />

Sektion Sektionszeit Gesamtzeit Sektionszeit Gesamtzeit Sektionszeit Gesamtzeit<br />

Kawasaki H2R<br />

1 23,12 sec 23,12 sec 23,17 sec 23,17 sec +0,05 sec +0,05 sec<br />

2 26,78 sec 49,90 sec 28,19 sec 51,36 sec +1,41 sec +1,46 sec<br />

3 20,63 sec 1.10,53 min 18,68 sec 1.10,04 min -1,95 sec -0,49 sec<br />

4 58,33 sec 2.08,86 min 1.00,34 min 2.10,38 min +2,01 sec +1,52 sec<br />

Geschwindigkeit in km/h<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Sektion 1 Sektion 2 Sektion 3 Sektion 4<br />

1130 m 1950 m<br />

3470 m<br />

5700 m<br />

337 km/h<br />

291 km/h 305 km/h<br />

269 km/h<br />

Aprilia RSV4 RF<br />

Kawasaki H2R<br />

0<br />

0 1000 2000 3000 4000 5000<br />

Wegstrecke in m<br />

Aber dann dreht sich der<br />

Spieß um. Zwar schießt die Aprilia<br />

mit höherem Speed auf die lange<br />

Mistralgerade hinaus. Doch auf der<br />

1520 Meter langen Messstrecke gibt<br />

die H2R den Ton an, macht 1,95 Sekunden<br />

gut und setzt sich um 0,49<br />

Sekunden vor die RSV4 RF. Während<br />

der langen Geradeausfahrt kommt die<br />

H2R auf „echte“ 336 km/h (Tacho 357<br />

km/h), die RSV4 RF auf maximal 305<br />

km/h (Tacho über 330 km/h). Würden<br />

beide Bikes gleichzeitig am Scheitelpunkt<br />

auf die Mistralgerade beschleunigen,<br />

hätte die<br />

Kawa an ihrem Topspeed-Punkt<br />

160 Meter<br />

Vorsprung auf die Aprilia.<br />

Showdown in Sektion vier. Die lange<br />

Rechts geht mit dem Superbike deutlich<br />

schneller als mit dem Kompressor-Dampfhammer.<br />

Ab dort lässt sich<br />

die Aprilia die Butter nicht mehr vom<br />

Brot nehmen und gewinnt vor allem<br />

4<br />

im Linksbogen vor der Spitzkehre<br />

ordentlich Zeit. Wieder auf Start/Ziel,<br />

befindet sich die RSV4 RF 1,52 Sekunden<br />

vor der H2R.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 21<br />

3


NINJA<br />

H2R<br />

01<br />

konzentriert zu fahren. Teilweise meint<br />

man, im vierten Gang beim leichten<br />

Umlegen von links nach rechts noch<br />

Wheelspin zu spüren. Die Traktionskontrolle,<br />

die noch aus der letzten ZX-10R<br />

stammt, arbeitet bei leichter Schräglage<br />

okay. In tieferen Schräglagen möchte<br />

man sich angesichts der H2R-Power<br />

nicht mehr darauf verlassen. Ein entspannter<br />

Moment der Unachtsamkeit<br />

liegt nicht drin. Aufgrund des Kompressors<br />

und der knackigen Übersetzung<br />

schiebt der Motor von unten heraus<br />

mächtig an, geht aber auch hart ans<br />

Gas. Kaum zu glauben, dass hier „nur“<br />

998 cm³ Hubraum drinstecken. Ab<br />

7000/min macht das Gerät noch dickere<br />

Backen und rennt bis 14000/min wie<br />

<strong>02</strong><br />

22 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


ein wütender Stier. Als die Mistralgerade in<br />

Sichtweite kommt, passiert Folgendes: Das<br />

Flügelrad des Kompressors rotiert bei Volllast<br />

mit 130000 Umdrehungen pro Minute.<br />

Über das Ram-Air zieht sich der Lader 200<br />

Liter Luft pro Sekunde rein, baut 2,4 Bar<br />

Druck auf und lässt den Reihenvierer weit<br />

über 300 km/h marschieren, als wollte das<br />

Schiff zum Sprung in den Hyperraum ansetzen.<br />

So hohe Kräfte muss ein Motor erst<br />

einmal aushalten. Die Techniker implantierten<br />

den Treibsatz nicht nur aus optischen<br />

Gründen in einen Gitterrohrrahmen. Er bietet<br />

neben einem passenden Verhältnis aus<br />

Steifigkeit und Flexibilität auch zusätzliche<br />

Kühlung durch den Fahrtwind.<br />

Mit einem harten Schlag schaltet der<br />

Quickshifter vom Vierten in den Fünften.<br />

Es vergehen nur gefühlte Bruchteile von<br />

Sekunden, dann ist der Sechste dran. Bam,<br />

bam, bam! Bei Tacho 357 km/h läuft die<br />

H2R in den Begrenzer. Zum Glück bremst<br />

das Vieh ähnlich gut, wie es beschleunigt.<br />

Nicht spektakulär, Arne? Bis zur Erleuchtung<br />

in dieser Frage braucht es schon<br />

die eine oder andere Runde. Aber kein<br />

Eindruck schlägt knallharte Daten.<br />

Bevor unser Ex-Racer mit Data-Recording<br />

ausrücken kann, bekommt die Kawa<br />

einen neuen Hinterreifen. Ihre Power<br />

mordet die Gummis wie Jack the Ripper<br />

einst die Rotlicht-Damen in London.<br />

357 km/h nach Tacho. . .<br />

Die Testcrew steht an der Boxenmauer<br />

und beobachtet, wie die H2R Runde um<br />

Runde dreht. Kaum einmal gerät der<br />

Schrei hals außer Hörweite. Später proto-<br />

03<br />

01 Das Verdichterrad des Kompressors rotiert bei Volllast mit 9,2-facher Kurbelwellendrehzahl.<br />

Damit es den Motor nicht zerreißt, musste er extra dickwandig gebaut werden<br />

<strong>02</strong> Auf fast jeder Rennstrecke gibt es einzuhaltende Lautstärkegrenzen. Die bitterböse<br />

Kawasaki H2R sprengt sie allesamt mit Leichtigkeit<br />

03 Bei zunehmender Drehzahl leuchtet der entsprechende Zahlenwert rot auf.<br />

Das sieht nicht nur schick aus, sondern ist auch noch super ablesbar<br />

04 Form follows function: Ausnahmsweise stimmt der Spruch mal, denn ohne die<br />

speziell gestalteten Flügel hätte die H2R zu wenig Anpressdruck<br />

05 Space-Design: Bei Geschwindigkeiten von weit über 300 km /h ist man froh über den<br />

„Sitzkeil“ am Steiß. Man hofft dann inständig, er möge jetzt nur nicht abbrechen<br />

04<br />

05<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 23


280<br />

270<br />

260<br />

250<br />

240<br />

230<br />

220<br />

210<br />

200<br />

190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

MESSWERTE<br />

Motorleistung<br />

210<br />

200<br />

190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

280<br />

270<br />

260<br />

250<br />

240<br />

230<br />

220<br />

210<br />

200<br />

190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Kawasaki H2R<br />

2<strong>02</strong>,0 kW (275 <strong>PS</strong>) bei 13 400/min<br />

154 Nm bei 12 000/min<br />

Aprilia RSV4 RF<br />

149,4 kW (203 <strong>PS</strong>) bei 13 700/min<br />

115 Nm bei 10 700/min<br />

10<br />

60<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

kolliert Arne, dass er vor allem den<br />

zweiten Gang niemals ausdreht. „Dort<br />

liegt einfach zu viel Leistung an, das<br />

Ansprechverhalten ist sehr aggressiv<br />

und es zieht dir eventuell das Hinterrad<br />

weg. Besser den Dritten nehmen,<br />

einen möglichst sauberen Strich fahren<br />

Drehmoment in Nm<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

„Nur“ 275 <strong>PS</strong>? Jenseits der<br />

300 km/h mobilisiert die<br />

Kawasaki H2R heftige Kraftreserven.<br />

Ihre volle Leistung<br />

kann sie allerdings erst entfalten,<br />

sobald ein bestimmtes<br />

Druckverhältnis durch die<br />

passende Windgeschwindigkeit<br />

hergestellt wird. Auf dem<br />

Prüfstand kommt es dazu<br />

nicht. In jedem Fall geht die<br />

H2R aufgrund des Laders<br />

schon bei 4000/min wie Sau<br />

und nimmt aggressiv Gas an.<br />

Ab 7000/min stürmt die Maschine<br />

dem Begrenzer bei<br />

etwa 14000/min regelrecht<br />

entgegen. Die Aprilia RSV4<br />

RF erscheint mit ihren satten<br />

203 <strong>PS</strong> dagegen richtig sanft,<br />

wobei der V4-Motor seine<br />

Leistung linear und bestens<br />

dosierbar abgibt.<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

und präzise Gas aufziehen!“ Dann<br />

schildert er ein weiteres Phänomen:<br />

„Mir fehlt das Feedback auf der Bremse,<br />

was bestimmt auch am Gewicht<br />

des Motorrads liegt. Seine Masse<br />

schiebt. Du weißt nicht so richtig, was<br />

das Vorderrad macht. Es verzahnt<br />

sich nicht optimal mit dem Asphalt<br />

und bekommt Schlupf.“ Übrigens hat<br />

Arne das ABS an der H2R deaktiviert.<br />

Weiter erklärt er: „Der Trick ist, dass<br />

Kawasaki H2R<br />

2<strong>02</strong>,0 du kW dich (275 einfach <strong>PS</strong>) bei 13trauen 400/minmusst, später<br />

154 und Nm dann bei 12 000/min noch härter zu bremsen.<br />

Der Reifen baut dann mehr mechanischen<br />

kW (203 Grip <strong>PS</strong>) auf. bei 13 Sobald 700/mindas funktionier-<br />

Aprilia RSV4 RF<br />

149,4<br />

115 te, Nm kam bei 10 ich 700/min insgesamt besser mit dem<br />

Motorrad klar.“<br />

Mit der H2R muss man einfach<br />

mehr arbeiten und sie bei den Hörnern<br />

packen. Sicher, auf der Geraden fährt<br />

man durch die schiere Power Zeit heraus.<br />

Der Rest entscheidet sich aber<br />

vor allem auf der Bremse am Kurveneingang.<br />

Arne weiter: „Wenn man richtig<br />

hart bremst, kommt das Heck leicht<br />

und schön kontrollierbar quer.“ Eine<br />

Eigenschaft, die sich wahrscheinlich<br />

auch dem Flex des Gitterrohrrahmens<br />

zuschreiben lässt. Auf die letzten Zehntel<br />

will der Ex-Racer trotzdem nicht<br />

gehen, dafür verhält sich die H2R im<br />

Grenzbereich nicht transparent genug.<br />

Dann der Umstieg auf die Aprilia.<br />

Arne war sich im Vorfeld sicher, er<br />

würde mit dem Superbike die schnellere<br />

Zeit fahren. Sein verschwitztes Antlitz<br />

verrät aber, dass es ganz so leicht<br />

nicht gewesen sein kann. Der erste<br />

Kommentar: „Kompliment an Aprilia,<br />

was für ein unfassbar gutes Motorrad!“<br />

150<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70<br />

0 100<strong>02</strong>000300040005000600070008000900010000 11000 12000 13000 14000 15000<br />

FAZIT<br />

APRILIA RSV4 RF Auf den Geraden tütet die<br />

1. mächtige Kawasaki H2R die Aprilia gnadenlos ein,<br />

daran gibt es nichts zu rütteln. Dennoch gelingen<br />

die schnelleren Rundenzeiten mit der RSV4 RF. Sie ist<br />

ein Musterbeispiel eines Präzisionsinstruments,<br />

dessen Motorleistung sich zu 100 Prozent in Speed<br />

ummünzen lässt. Das Handling? Ein Gedicht! Praktisch<br />

mit zwei Fingern am Lenker dirigiert man die<br />

Maschine in die Kurve. Letztendlich liegt es an ihrer<br />

Ausgewogenheit und dem phänomenalen Feedback,<br />

dass der Fahrer den einzig limitierenden Faktor<br />

darstellt. Das Motorrad selbst zeigt auf der Rennstrecke<br />

so gut wie keine Schwächen.<br />

KAWASAKI H2R Ganz ehrlich: Wir lieben die<br />

2. Kompressor-Kawa! Ihre anspruchsvolle Technik<br />

und die krasse Spitzenleistung machen sie zu einem<br />

aufreizenden Spielzeug, von dessen Gebrauch jeder<br />

Pilot noch seinen Enkeln erzählen wird. Ein Ritt auf ihr<br />

prägt sich unauslöschlich ins Gedächtnis ein. Okay, sie<br />

hinkt in diesem Vergleich der Aprilia einen Tick hinterher.<br />

Aber im Gegensatz zur RSV4 RF wurde die H2R<br />

auch nicht dafür entwickelt, die Superbike-WM zu<br />

gewinnen. Vor allem zeigt die Maschine, was für spannende<br />

Motorräder mit Kompressor wir in Zukunft noch<br />

erwarten dürfen. Dann vielleicht sogar straßenzulässig,<br />

etwas leichter zu fahren und vor allem günstiger.<br />

24 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


Ein Blick auf die Zeiten verdeutlicht,<br />

was er damit meint. Die RSV4 RF<br />

schenkt der H2R bis zu 1,52 Sekunden<br />

auf die Runde ein. Woran liegt´s? „Die<br />

Sitzposition ist der Hammer!“, lobt Arne.<br />

„Du verwächst mit der Maschine, was<br />

ein irres Feedback für Vorder- und Hinterrad<br />

erzeugt. Mit der RSV4 lasse ich<br />

es im Gegensatz zur H2R in die Kurve<br />

reinlaufen und spüre sofort, dass es<br />

geht. In der nächsten Runde mache ich<br />

dasselbe noch mal einen Tick schneller,<br />

und es geht immer noch. Weil die<br />

Aprilia so bremsstabil ist, kann ich viel<br />

später ankern als mit der Kawa.“<br />

Ihre Fahrbarkeit macht die RSV4<br />

extrem schnell. Der Pilot bleibt locker<br />

und kann sich auf das Wesentliche<br />

konzentrieren. Dank des weichen<br />

Ansprechverhaltens des V4 und der<br />

sauberen Leistungsentfaltung ohne<br />

Lastwechsel fallen alle Hemmungen,<br />

so richtig am Kabel zu ziehen. Laut<br />

Arne steckt in der RSV4 außerdem die<br />

beste Serienelektronik, die er kennt.<br />

Auf einem kleineren Kurs mit kürzeren<br />

Geraden würde der Zeitunterschied<br />

zur Kawa sicher noch prägnanter ausfallen.<br />

Den „Haben-Wollen-Faktor“<br />

kann der gewaltigen H2R trotzdem<br />

keine Rundenzeit dieser Welt streitig<br />

machen. Skeptisch? Ein Schluck<br />

Leistungsdruck ändert alles!<br />

Für die Superbike-<br />

WM brauchst du<br />

die Aprilia RSV4<br />

RF. Aber für den<br />

andersartigen<br />

Kick auf jeden Fall<br />

die Kawa H2R!<br />

DATEN<br />

APRILIA<br />

RSV4 RF<br />

ANTRIEB<br />

Vierzylinder-65-Grad-V-Motor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 148 kW (201 <strong>PS</strong>) bei 13000/min*,<br />

115 Nm bei 10500/min*, Bohrung/Hub:<br />

78,0/52,26 mm, 999 cm³, Verdichtungsverhältnis:<br />

13,5:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

48-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />

Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

63,5 Grad, Nachlauf: 110 mm,<br />

Radstand: 1435 mm, Upside-down-Gabel,<br />

Ø Gabelinnenrohr: 43 mm, einstellbar in<br />

Federbasis, Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />

mit Umlenkung, einstellbar in<br />

Federbasis, Zug- und Druckstufe. Federweg<br />

vorn/hinten: 120/130 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen<br />

vorn: 120/70 ZR 17, hinten: 200/55 ZR 17,<br />

Testbereifung: Bridgestone V<strong>02</strong>-Slicks<br />

(medium), 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit radial angeschlagenen Vierkolben-<br />

Festsätteln vorn, 220-mm-Einzelscheibe<br />

mit Zweikolben-Festsattel hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

138,5 kW (188 <strong>PS</strong>) bei 296 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,2 s; 0 –150 km/h: 5,0 s;<br />

0 –200 km/h: 7,4 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 5,0 s; 100 –150 km/h: 4,3 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

305 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2055/735/1150 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 847/875 mm, Lenkerbreite:<br />

735 mm, 207 kg vollgetankt,<br />

v./h.: 51,1/48,9 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnittstestverbrauch: k.A.,<br />

Tankinhalt 18,5 Liter, Reichweite: k.A.<br />

KAWASAKI<br />

H2R<br />

ANTRIEB<br />

Vierzylinder-Reihenmotor mit Kompressor,<br />

vier Ventile/Zylinder, 228 kW (310 <strong>PS</strong>)<br />

bei 14 000/min*, 165 Nm bei 12 500/min*,<br />

Bohrung/Hub: 76,0/55,0 mm, 998 cm³,<br />

Verdichtungsverhältnis: 8,3:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

50-mm-Drosselklappen,<br />

hydraulisch betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />

Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

64,9 Grad, Nachlauf: 108 mm, Radstand:<br />

1450 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

43 mm, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />

mit Umlenkung, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />

120/135 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen vorn: 120/70<br />

ZR 17, hinten: 190/65 ZR 17, Testbereifung:<br />

Bridgestone V01-Slicks (medium),<br />

330-mm-Doppelscheibenbremse mit<br />

radial angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 250-mm-Einzelscheibe mit<br />

Zweikolben-Festsattel hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

185,3 kW (252 <strong>PS</strong>) bei 300 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,1 s; 0 –150 km/h: 4,7 s;<br />

0 –200 km/h: 6,5 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 6,3 s; 100 –150 km/h: 4,5 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

337 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2070/770/1160 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 830/830 mm, Lenkerbreite:<br />

730 mm, 218 kg vollgetankt,<br />

v./h.: 52,8/47,2 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnittstestverbrauch: k.A.,<br />

Tankinhalt 17,0 Liter, Reichweite: k.A.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat.neg. Federweg: 30 mm,<br />

Druckstufe: 7 K offen, Zugstufe: 8 K offen,<br />

Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat.neg. Federweg: 13 mm, Druckstufe:<br />

16 K offen, Zugstufe: 22 K offen,<br />

Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

21490 Euro (inkl. Neben kosten)<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat.neg. Federweg: 26 mm,<br />

Druckstufe: 10 K offen, Zugstufe:<br />

12 K offen, Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat.neg. Federweg: 20 mm, Druckstufe:<br />

1 U offen (high), 6 K offen (low),<br />

Zugstufe: 1,5 U offen, Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

53000 Euro (zzgl. Neben kosten)<br />

alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt; statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer;<br />

U=Umdrehungen; K=Klicks * Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung


PREMIERE<br />

HONDA CRF 1000 L AFRICA TWIN<br />

WIEDER<br />

GEBURT<br />

Text: Gert Thöle; Fotos: Honda<br />

Vor knapp drei Jahrzehnten brachte<br />

Honda die Africa Twin. Nun kommt die<br />

moderne Version der Legende. Eine<br />

Maschine, die den breiten Bereich<br />

zwischen Reise und Offroad abdecken<br />

will – nur Sport ist nicht ihr Ding.<br />

26 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


Sportliche Dynamik konnte<br />

man der Africa Twin Anfang<br />

der 1990er-Jahre gewiss nicht<br />

vorwerfen. Sie bewegte sich<br />

damals zwar äußerst zuverlässig und<br />

unprätentiös, doch eher phlegmatisch<br />

vorwärts. Was bei schlappen 50 <strong>PS</strong><br />

aus anfangs 650 cm 3 Hubraum ja auch<br />

wenig wundert. Und doch wurde die<br />

Africa Twin von Anfang an gefeiert,<br />

wird heute von ihren Anhängern als<br />

Legende bezeichnet. Die Gründe dafür:<br />

Es lag an ihren touristischen Qualitäten,<br />

an ihrem Wüsten- und Abenteuer-<br />

Image, und an ihrem Nimbus der Unzerstörbarkeit.<br />

An all das möchte das neue Modell<br />

nahtlos anknüpfen. Leistung ist auch<br />

heute nicht das Thema: 95 <strong>PS</strong> aus<br />

einem Liter Hubraum sind fast doppelt<br />

so viel wie 1988 beim Erstaufschlag,<br />

hauen heute aber keinen Wheelie-<br />

Akrobaten aus den Socken. Um Bestleistungen<br />

ging es Honda auch beim<br />

aktuellen Modell sicher nicht. Stattdessen<br />

soll die Africa Twin ein echter<br />

Allrounder für Straße und Gelände<br />

werden. Das bedeutet also Endurotypische<br />

Bereifung mit 18 und 21 Zoll<br />

Radgröße, lange Federwege und ein<br />

schlankes Outfit.<br />

Von den Eckdaten her erscheint<br />

sie bieder, im Detail finden sich jedoch<br />

technische Schmankerl. Insgesamt 32<br />

Patente hat Honda bei der CRF 1000 L<br />

realisiert. Der Parallel-Twin besitzt<br />

eine Kurbelwelle mit 270 Grad Hubzapfenversatz,<br />

soll damit den Charakter<br />

eines 90-Grad-V-Motors bekommen.<br />

Und er steuert seine Ventile wie die<br />

Crosser über kompakte Unicam-Köpfe.<br />

Die Einlassventile werden also direkt<br />

über Tassenstößel betätigt, die Auslassventile<br />

über Gabelkipphebel. Zwei<br />

Ausgleichswellen sollen dafür sorgen,<br />

dass der Motor so sanft läuft wie die<br />

Erstausgabe.<br />

Die zivilisierten Manieren hat<br />

sie von den Ahnen geerbt<br />

So erinnern schon die ersten Meter<br />

bei der Präsentation in Südafrika nahe<br />

Kapstadt an die alte Kultmaschine. Butterweich<br />

und ganz sauber dosierbar<br />

läuft der Twin in allen Drehzahlbereichen.<br />

Schon knapp über Standgas liefert<br />

er ein solides Drehmomentplateau.<br />

Die Stärke ist sicher der mittlere Bereich.<br />

Er dreht zwar bereitwillig aus,<br />

bringt aber nichts. Oben gibt sich auch<br />

die moderne Africa Twin zugeknöpft.<br />

Besonders sportlich ist diese Charak-<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 27


teristik jedenfalls nicht. Soll sie auch<br />

gar nicht sein, touristische Qualitäten<br />

im Alltag und auf Touren waren das<br />

vorrangige Ziel. Das Sechsganggetriebe<br />

und die leichtgängige Slipper/<br />

Assist-Kupplung arbeiten mit Hondatypischer<br />

Perfektion.<br />

Alternativ steht eine DCT-Automatik-Version<br />

zur Wahl, die die Gänge seidenweich<br />

schaltet. Auch das Anfahren<br />

funktioniert deutlich besser als bei<br />

allen bisherigen DCT-Ausbaustufen. Die<br />

Schaltstrategie lässt sich über diverse<br />

Modi beeinflussen. Im manuellen Modus<br />

werden die Gänge über Schaltpaddel<br />

am linken Lenkerende gewechselt.<br />

Leider wiegt die DCT-Version beachtliche<br />

zehn Kilo mehr. Auch hat man<br />

immer den Eindruck, dass in der Doppelkupplung<br />

etwas Leistung veschwindet.<br />

Was möglicherweise auch daran<br />

liegt, dass die Gänge des DCT-Getriebes<br />

ein wenig länger übersetzt sind.<br />

Für das Gewicht der Schaltversion<br />

gibt Honda 232 Kilogramm an. Kein Rekord,<br />

aber ein akzeptabler Wert. Zumal<br />

die Konstrukteure alle Register zogen,<br />

um die Massen um den Schwerpunkt<br />

zu versammeln. Das spürt man im<br />

Handling durchaus. Schon im Stand<br />

wirkt die CRF recht gut ausbalanciert.<br />

Auch hilft die trotz langer Federwege<br />

sehr gemäßigte Sitzhöhe. Bei niedrigen<br />

Geschwindigkeiten bewegt sich die<br />

Africa Twin leichtfüßig und folgt exakt<br />

den Lenkwünschen des Fahres. Bei<br />

höheren Geschwindigkeiten braucht<br />

sie allerdings recht viel Kraft zum<br />

Einlenken, was an den Kreiselkräften<br />

des großen 21-Zoll-Vorderrads liegt.<br />

Typisch Enduro eben. Dazu gehören<br />

auch die langen Federwege, die<br />

viel Bewegung ins Fahrzeug bringen,<br />

aber auch für einen hervorragenden<br />

Fahrkomfort sorgen. Gabel und Federbein<br />

besitzen Einstellrädchen für die<br />

Dämpfung, ein paar Klicks bringen hier<br />

enorme Unterschiede. An der weichen<br />

Grundabstimmung der Federung ändert<br />

das natürlich nichts.<br />

Für Touren also hervorragende<br />

Anlagen. Dazu kommt die bequeme<br />

Ergonomie, ein trotz kleiner Scheibe<br />

guter Windschutz. Und nicht zuletzt<br />

eine gute Reichweite: Mit „nur“ 19 Liter<br />

Tankinhalt sollen locker 400 Kilometer<br />

drin sein, sofern man sich am Gasgriff<br />

zurückhalten kann.<br />

Aber das sollte gelingen, denn zum<br />

Heizen verleitet die sanfte Africa Twin<br />

nun wirklich nicht. Daher ist es auch<br />

kein ernsthafter Kritikpunkt, dass die<br />

Bremse nicht gerade den Biss eines<br />

Sportankers besitzt. Für eine Notbremsung<br />

muss man schon recht heftig am<br />

Hebel ziehen. Wer das schafft, kommt<br />

dann in den Genuss des gut regelnden<br />

Zweikanal-ABS, bei dem sich der hintere<br />

Kanal bei Bedarf abschalten lässt.<br />

Offroad erstaunt die<br />

DCT-Getriebeautomatik<br />

Womit wir im Gelände wären, dort<br />

macht das hinten deaktivierte ABS<br />

wirklich Sinn. Auch die etwas grob eingreifende,<br />

in drei Stufen variierbare<br />

Traktionskontrolle lässt sich dort abschalten.<br />

Für Ausflüge in unbefestigtes<br />

Terrain bringt die Africa Twin die substanziellen<br />

Voraussetzungen mit: recht<br />

viel Bodenfreiheit, viel Federweg, ein<br />

DATEN<br />

HONDA<br />

AFRICA TWIN<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor,<br />

vier Ventile/Zylinder, 70,0 kW (95 <strong>PS</strong>) bei<br />

7500/min*, 98 Nm bei 6000/min*, Bohrung/Hub:<br />

92,0 x 75,1 mm, 998 cm³, Verdichtung:<br />

10,0:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

44-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung<br />

(Anti-Hopping), Sechsganggetriebe,<br />

O-Ring-Kette<br />

FAHRWERK<br />

Brückenrahmen aus Stahl, Lenkkopfwinkel:<br />

62,5 Grad, Nachlauf: 113 mm,<br />

Radstand: 1575 mm, Ø Gabelinnenrohr:<br />

45 mm, Federweg v./h.: 230/220 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Speichenräder mit Alu-Felgen, 2.15 x<br />

21/4.00 x 18, Reifen vorn: 90/90-21, hinten:<br />

150/70-18, 310 mm-Einzelscheibenbremse<br />

mit Vierkolben-Festsattel vorn,<br />

256-mm-Einzelscheibe mit Einkolben-<br />

Schwimmsattel hinten, Traktionskontrolle<br />

(optional), ABS (optional)<br />

GEWICHT<br />

Gewicht vollgetankt 228¹1/232²/242³ kg<br />

Tankinhalt: 18,8 Liter<br />

GRUNDPREIS<br />

11805 Euro 1 /12405 Euro²/13525 Euro³<br />

(zzgl. NK)<br />

*Herstellerangabe; 1 ohne ABS; ²inkl. ABS und<br />

Traktionskontrolle; ³inkl. ABS, Traktionskontrolle<br />

und Doppelkupplungsgetriebe<br />

28 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


gutes Lenkverhalten durch das schmale<br />

Vorderrad, ein großer Lenkeinschlag<br />

für verwinkelte Passagen und eine<br />

schlanke Sitz-Tank-Kombination.<br />

Eine echte Überraschung ist im<br />

Gelände die DCT-Version. Dank automatischer<br />

Kupplungsbetätigung kann<br />

man den Motor nie abwürgen, der<br />

Leistungseingriff ist über den Gasgriff<br />

easy kontrollierbar. Ohne Schalten und<br />

Kuppeln tun sich selbst gestandene<br />

Gelände-Profis in schwierigen Passagen<br />

leichter. Ein Gravity-Schalter sorgt<br />

zudem dafür, dass die Automatik sich<br />

an Steigungen und Gefällen anpasst.<br />

Fazit: Dass die Africa Twin keine<br />

Sportmaschine ist, war eh klar. Als<br />

touristisches Abenteuerspielzeug kann<br />

sie hingegen auf ganzer Linie überzeugen.<br />

In jeder Faser ist ihr der Spirit<br />

der alten Kultmaschine anzumerken.<br />

Nach entbehrungsreichen Jahren für<br />

Fans der Marke kommt nun endlich<br />

wieder eine Maschine mit hervorragender<br />

Qualität bis ins Detail, der man rein<br />

gar nichts vorwerfen kann – eben eine<br />

echte Honda.<br />

01<br />

01 Links am Lenker kann der Bordcomputer<br />

umgeschaltet und über eine<br />

Taste die Traktionskontrolle während<br />

der Fahrt verändert werden<br />

<strong>02</strong> Sieht schön aus, das dunkle<br />

Display ist aber nicht immer gut<br />

erkennbar, obwohl die Anzeigen<br />

umfangreich und übersichtlich sind<br />

03 Der elektronische, hydraulische<br />

und mechanische Aufwand für das<br />

Doppelkupplungsgetriebe ist enorm<br />

<strong>02</strong><br />

03


JAHRGANG<br />

In diesem Jahr schicken sich Suzuki und Kawasaki an, die Superbike-Welt mit<br />

ihren neuen Bikes durcheinanderzuwirbeln. Dazu steht neue Technik ins Haus,<br />

die sich <strong>PS</strong> etwas näher angesehen hat.<br />

TECHNIK<br />

SUPERBIKE-ENTWICKLUNGEN


Die Jagd auf BMW geht weiter.<br />

<strong>2016</strong> wollen Suzuki und Kawasaki<br />

der Benchmark aus<br />

Bayern an die Lederhose<br />

und haben sich dazu einiges einfallen<br />

lassen. Dazu zählt die Fahrbarkeit der<br />

neuen Superbikes genauso wie die<br />

schiere Leistungsausbeute von 200 <strong>PS</strong><br />

plus. Allerdings müssen die Hersteller<br />

auch die Zeichen der Zeit mit in die<br />

Entwicklung einbeziehen, und dazu gehört<br />

Euro 4 etwa mit strengen Abgasnormen.<br />

Damit alles am Ende passt,<br />

waren offensichtlich ein paar neue<br />

Technik-Tricks erforderlich, die wir<br />

hier ein wenig beleuchten.<br />

Los geht‘s mit dem Vierzylinder-<br />

Screamer von Suzuki. Um einen möglichst<br />

hohen Füllungsgrad und damit<br />

ein kräftiges Drehmoment und höchste<br />

Leistung zu erreichen, sollten die Ventile<br />

eines Viertakt-Hochleistungsmotors<br />

so lange als möglich geöffnet sein. Andererseits<br />

muss der Motor fein und<br />

sauber auf den Gasbefehl ansprechen<br />

und im unteren Teillastbetrieb, also bei<br />

ganz gering geöffnetem Gasgriff, ruckfrei<br />

und rund laufen. Deshalb suchen<br />

die Motorenkonstrukteure nach dem<br />

besten Kompromiss und im Falle der<br />

neuen Suzuki GSX-R 1000 nach mechanischen<br />

Lösungen, um Power und Laufkultur<br />

zu vereinen.<br />

<strong>2016</strong><br />

Von Werner Koch, Ralf Schneider und Tobias Münchinger<br />

Fotos: Yamaha, Koch, <strong>PS</strong>-Archiv<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 31


SUZUKI-MOTORENTECHNIK IM DETAIL<br />

Trotz Nachfrage hüllt man sich bei Suzuki<br />

bezüglich der neuen Technik in Schweigen.<br />

Bis auf wenige oberflächliche Informationen<br />

und Fotos war über die variable Ventilsteuerung<br />

der <strong>2016</strong>er-GSX-R 1000 nichts in<br />

Erfahrung zu bringen. Also machten sich<br />

die Techniker der <strong>PS</strong>-Redaktion über das<br />

vorhandene Material her und sortierten die<br />

einzelnen Bauteile zu einer Funktionsskizze<br />

zusammen. Das rein mechanische Verstellsystem<br />

der Suzuki reduziert zwar den Kosten-<br />

und Materialaufwand, kann jedoch<br />

nicht durch eine elektronische Regelung an<br />

den Last- und Drehzahlbereich angepasst<br />

werden, wie das zum Beispiel bei Ducatis<br />

hydraulischem DVT-System der Fall ist.<br />

NIEDRIGE DREHZAHL<br />

Ventilhub<br />

VARIABLE VENTILSTEUERUNG SUZUKI GSX-R 1000/<strong>2016</strong><br />

Einlass hohe Drehzahl<br />

Einlass niedere Drehzahl<br />

Auslass<br />

0/OT 180/UT 360/OT<br />

540/UT 720/OT<br />

Kurbelwellenwinkel in Grad<br />

Ventilüberschneidung<br />

HOHE DREHZAHL<br />

Tellerfeder wenig<br />

vorgespannt<br />

Tellerfeder stark<br />

vorgespannt<br />

Kettenrad ~22°<br />

Kettenrad ~22°<br />

Nockenwelle<br />

Fliehkraft-Kugel bei<br />

wenig U/min<br />

Druckplatte ~0°<br />

Nockenwelle<br />

Druckplatte ~0°<br />

Fliehkraft-Kugel<br />

bei hohen U/min<br />

Die Fliehkraft-Kugeln (blau) werden durch den konischen Verlauf<br />

der Nuten und den Druck der Tellerfedern (gelb) auf dem<br />

kleineren Durchmesser der Druckplatte gehalten. Die zwölf<br />

Kugeln stellen auch den Kraftschluss zwischen der Einlass-<br />

Nockenwelle und dem drehbar gelagerten Kettenrad her.<br />

Durch die Fliehkraft bei höheren Touren schieben sich<br />

die Kugeln (rot) gegen die Kraft der Tellerfedern nach<br />

außen. In Verbindung mit den schräg eingefrästen Nuten<br />

verdreht sich das Kettenrad um rund 13 Grad auf<br />

der Nockenwelle, das entspricht 26 Kurbelwellengrad.<br />

Über die Ventilsteuerzeiten lassen<br />

sich neben der Dauerhaltbarkeit (ruckfreie<br />

Betätigung, möglichst geringe Beschleunigungen<br />

und Flächenpressungen)<br />

auch die Motorcharakteristik sowie<br />

die Abgas- und Verbrauchswerte<br />

massiv beeinflussen. Als Faustregel<br />

gilt: Kurze Steuerzeiten und geringe<br />

Ventilüberschneidung erzeugen ein<br />

breites Drehmomentband bei geringem<br />

Verbrauch. Lange Steuerzeiten, große<br />

Ventilhübe und lange Überschneidungen<br />

garantieren hingegen hohe Spitzenleistung<br />

bei erhöhtem Verbrauch<br />

und eingeschränkter Alltagstauglichkeit.<br />

Dabei entweicht durch den offenen<br />

Gaswechsel (Ventilüberschneidung<br />

im oberen Totpunkt) mehr oder<br />

weniger viel Frischgas in den Auspuff,<br />

und damit gelangen die giftigen Kohlenwasserstoffverbindungen<br />

in die<br />

Umwelt. Speziell beim Kaltstart sowie<br />

bei niedrigen Drehzahlen und geringer<br />

Last (wenig Gas) kann die leistungsfördernde<br />

Überschneidung den Rundlauf<br />

des Motors beeinträchtigen.<br />

Und so regelt Suzuki bei der kommenden<br />

GSX-R 1000 den Gaswechsel<br />

dem Trend entsprechend über die im<br />

Automobilbau übliche Technik der variablen<br />

Ventilsteuerung. In diesem Fall<br />

handelt es sich um eine sogenannte<br />

Phasenverstellung, um die Überschneidung<br />

bei niedrigen Drehzahlen zu verkürzen.<br />

Die eigentlichen Steuerzeiten,<br />

also die Länge der Ventilöffnung gemessen<br />

in Kurbelwellengrad, werden<br />

dabei aber nicht angetastet. Man verschiebt<br />

lediglich den Beginn und das<br />

Ende der Steuerzeiten in gleichem Maße<br />

(Phasenverschiebung). Eine genaue<br />

Beschreibung der neuen Technik oder<br />

32 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


1<br />

4<br />

5<br />

2<br />

3<br />

1 Kettenrad, drehbar<br />

auf den Nockenwellen<br />

gelagert und<br />

mit schrägen Nuten<br />

versehen 2 Druckplatte<br />

mit radial angeordneten<br />

Nuten<br />

3 Zwei Tellerfedern,<br />

die gegen die Fliehkraft<br />

arbeiten 4<br />

Anlaufscheibe zwischen<br />

Nockenwelle<br />

und drehbarem Kettenrad<br />

5 Leichte<br />

Einzel-Schlepphebel<br />

zur Ventilbetätigung<br />

WINKELVERSTELLUNG ÜBER FLIEHKRAFT<br />

Drehrichtung<br />

Verstellwinkel der<br />

Ventilüberschneidung<br />

zirka 13 Grad<br />

Bei der Ventilüberschneidung im<br />

oberen Totpunkt sind für einen kurzen<br />

Moment Ein- und Auslassventil geöffnet.<br />

Dies bewirkt bei hohen Drehzahlen<br />

eine gute Strömung/Füllung, sorgt<br />

aber „untenrum“ für schlechte Abgaswerte<br />

und erhöhten Verbrauch<br />

Am <strong>2016</strong>er-Suzuki-Motor sollen die<br />

elektronisch gesteuerten Klappen<br />

in den Interferenzrohren zwischen<br />

Zylinder 1 und 4 sowie 2 und 3 mehr<br />

Drehmoment und Höchstleistung<br />

garantieren. Die Anlage besteht aus<br />

federleichten Titanrohren<br />

Eine ausgeklügelte Mechanik aus Fliehkraft-Kugeln und dem Kettenrad mit seinen<br />

schräg angebrachten Nuten ergibt eine Winkelverstellung von rund 13 Grad,<br />

gemessen an der Nockenwelle. Da die Kugeln auch die Kraftübertragung zwischen<br />

Kettenrad und Druckplatte übernehmen, werden die Kugeln durch diese<br />

zusätzliche Kraft in höheren Drehzhlen nach außen verschoben.<br />

gar Steuerzeiten oder ein Leistungsdiagramm<br />

wollen die Suzuki-<br />

Techniker gegenwärtig nicht herausrücken,<br />

und so basieren unsere<br />

Angaben bislang auf der Analyse<br />

der gezeigten Bauteile, Hypothesen<br />

und Erfahrungswerten.<br />

Ein Grund für die neue Ventilsteuerung<br />

der GSX-R 1000 dürfte wohl auch<br />

in den zukünftigen, verschärften Euro<br />

4-Abgasvorschriften zu suchen sein.<br />

Zumal Suzuki beim Rüstungswettlauf<br />

nicht hinten anstehen möchte. 200 <strong>PS</strong><br />

plus müssen schon sein, wenn man<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 33


TECHNIK<br />

Obere Federauflage,<br />

Vorspannmechanismus<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

Closed Cartridge<br />

Ausgleichsbehälter<br />

Trennkolben<br />

03<br />

Shims und Ventile zur<br />

Dämpfungseinstellung<br />

01 Schnittmodelle von Gabeln sind mindestens so schwer<br />

zu lesen wie ein kompliziertes Labyrinth. Deshalb sind hier<br />

die wichtigsten Baugruppen extra bezeichnet <strong>02</strong> Hier noch<br />

einmal im Detail der aufgeschnittene Anguss am Gabelfuß,<br />

in dessen Innerem die Dämpfung „gemacht“ wird. Jeweils<br />

separat für die Ein- und Ausfederbewegung und von außen<br />

einstellbar. 03 Oben im Gabelstopfen sitzt die Einstellschraube<br />

für die Federvorspannung. Hoffentlich gibt es<br />

dafür einen speziellen Schlüssel; wer mit einem normalen<br />

Schraubendreher rangeht, hat den Kopf schnell vermurkst<br />

den Anschluss zur Konkurrenz von<br />

Aprilia, BMW, Ducati und Yamaha nicht<br />

verlieren möchte.<br />

Beim Suzuki-Motor regelt die Fliehkraftverstellung<br />

(siehe Kasten mit Grafiken<br />

auf Seite 32) nur die Phasenverschiebung<br />

auf der Einlassnockenwelle.<br />

Dabei wird der Öffnungszeitpunkt bei<br />

niedrigen Drehzahlen um zirka 13 Grad<br />

nach hinten verschoben. Mit dem Effekt,<br />

dass die Frischgase erst einströmen,<br />

wenn das Auslassventil nahezu<br />

komplett geschlossen ist. Dadurch<br />

wird verhindert, dass ein Teil der<br />

Frischgase ungenutzt durch das Auslassventil<br />

verschwindet. Steigt die<br />

Drehzahl an, verdreht die Fliehkraftverstellung<br />

die Einlassnocken stufenlos in<br />

Richtung eines früheren Öffnungszeitpunkts,<br />

was mehr Ventilüberschneidung<br />

bedeutet. <strong>PS</strong> vermutet, dass ab<br />

etwa 5000/min die Phasenverschiebung<br />

beendet ist und die Nocken ab<br />

dieser Drehzahl mit der dafür optimalen<br />

Überschneidung für höchste Leistung<br />

und Drehmoment sorgen. Nimmt<br />

die Drehzahl wieder ab, reduziert sich<br />

34 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


auch die Überschneidung. Diese Technik<br />

ist damit die erste ihrer Art in<br />

einem Superbike.<br />

Nicht mehr ganz neu ist dagegen<br />

die sogenannte indirekte Ventilsteuerung<br />

mit Schlepphebeln anstatt der<br />

bislang verbauten Tassenstößel, die<br />

als direkte Ventilbetätigung bezeichnet<br />

wird. Neben Suzuki bedienen sich<br />

auch BMW und KTM dieser Technik.<br />

Und auch für Suzuki ist sie nicht wirklich<br />

neu, denn sie fand bereits bei verschiedenen<br />

GSX-R-Motoren der 80erund<br />

90er-Jahre Anwendung. Im Gegensatz<br />

zu den damaligen Ausführungen<br />

sind die aktuellen Bauteile dramatisch<br />

leichter und durch eine extrem verschleißfeste<br />

und reibungsarme DLC-<br />

Beschichtung (Diamond like Carbon)<br />

sehr robust.<br />

Die Ventilsteuerung via Schlepphebel<br />

baut in der Summe der oszillierenden<br />

Bauteile leichter als bei vergleichbaren<br />

Tassenstößel-Motoren. Kleiner<br />

Nachteil: Durch die Kreisbewegung des<br />

Schlepphebels auf dem Ventilschaft<br />

entsteht dort eine Querkraft, die das<br />

Ventil in seiner Führung verschränkt<br />

und somit den Verschleiß erhöht.<br />

Bessere Fahrbarkeit durch<br />

neues Fahrwerk<br />

Wie Kawasaki bei der neuen ZX-10R<br />

setzt Suzuki bei der nächsten GSX-R<br />

1000 eine neu entwickelte Showa-Gabel<br />

ein. Präsentiert wurde sie unter<br />

der schwer nachvollziehbaren Bezeichnung<br />

„Balance free front fork“ bereits<br />

im November 2014. Es handelt sich um<br />

eine symmetrisch aufgebaute Gabel, an<br />

der zuerst die Ausgleichsbehälter auffallen.<br />

Wie bei den bisher sehr exklusiven<br />

Racing-Stoßdämpfern enthalten sie<br />

eine Stickstofffüllung, die über einen<br />

Trennkolben die Ölfüllung unter Druck<br />

setzt. Ein wichtiger Schritt im Streben<br />

nach gleichmäßiger, reproduzierbarer<br />

Dämpfungswirkung.<br />

Seit der Erfindung der Öldämpfung<br />

von Federbewegungen ist der kontrollierte<br />

Fluss des Dämpferöls das zentrale<br />

Thema. Ideal wäre es, wenn die<br />

Dämpferkomponenten – Hydraulikkolben,<br />

Shimpakete und Ventile – gleichmäßig<br />

und laminar vom Öl durchströmt<br />

würden. Also ohne dass es Wirbel<br />

und kleine Hohlräume (Kavitation)<br />

bildet oder an Kanten den freien Querschnitt<br />

unkontrolliert verengt. Dies<br />

sollte bei stark unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten<br />

und in einem<br />

weiten Temperaturbereich gewährleistet<br />

sein. Auch sollte keine Luft ins Öl<br />

gelangen, die durch ständige leichte<br />

Federbewegungen, Stöße und Vibrationen<br />

Bläschen bildet. Dämpferöl, das<br />

durch Luft- oder Kavitationsblasen<br />

aufgeschäumt wurde, bewirkt in kaum<br />

fassbar rascher Folge den Wechsel<br />

zwischen Dämpfungswirkung und deren<br />

völligem Zusammenbruch. An, aus,<br />

an, aus, an, aus.<br />

Es ist leicht vorstellbar, dass das<br />

gesamte Federungssystem eines Motorrads<br />

inklusive den Rädern und den<br />

Reifen dabei nicht mehr dem Verlauf<br />

der Bodenwellen, sondern einem wahren<br />

Chaos von Störeinflüssen folgt.<br />

Ganz abgesehen davon, dass die Reaktion<br />

auf Stöße der Fahrbahn wegen<br />

der Massenträgheit, der mechanischen<br />

Reibung und nicht zuletzt der hydraulischen<br />

Dämpfungswirkung selbst<br />

ohnehin stets mit mehr oder weniger<br />

Verzögerung, im Fachterminus<br />

Hysterese, erfolgt.<br />

Wer diesen Begriff mit Hysterie in<br />

Verbindung bringt, irrt zwar im Sinn<br />

der Wortbedeutung, hat aber eine sehr<br />

treffende Beschreibung für ein überfordertes<br />

Dämpfungssystem gefunden: Es<br />

reagiert hysterisch auf eine Vielzahl<br />

sich überlagernder Impulse. Bei Kurvenfahrt<br />

äußert sich das meist durch<br />

das unkontrollierbare, hochfrequente<br />

Trampeln des betroffenen Rads, das<br />

sogenannte „Chattering“. Je nach Fahrzustand<br />

können aber noch weitaus<br />

mehr unliebsame Folgen von Dämpfungshysterie<br />

auftreten. „Wild pumpendes<br />

Heck, Durchschlagen, das macht<br />

dir alle Arten von Ärger, die du nicht<br />

brauchen kannst“, fasst ein Fahrwerksspezialist<br />

zusammen.<br />

Neben dem Gasdruck, der bei der<br />

neuen Showa-Gabel dem Aufschäumen<br />

des Öls entgegen wirkt, soll auch<br />

die geschlossene Dämpferkartusche<br />

zum gleichmäßigen Ölfluss beitragen.<br />

Nach dem Vorbild der TTX-Dämpfer<br />

und -Gabeln von Öhlins wird die Dämpferkartusche<br />

auch bei der Showa-<br />

Gabel von einem zweiten Rohr ummantelt<br />

– TTX steht für „Twin-Tube-Technology“.<br />

Zwischen den beiden Rohren<br />

fließt das bei Federbewegungen mal<br />

in die eine, mal in die andere Richtung<br />

verdrängte Öl in einem geschlossenen<br />

Kreislauf. Es kommt nicht mehr mit<br />

Luft in Berührung. Und ebenso wie<br />

beim TTX-System arbeitet in der Kartusche<br />

ein simpler Kolben, der das Öl<br />

nur hin- und herschiebt.<br />

Die Dämpfercharakteristik wird bei<br />

der Showa-Gabel in einem zweiten Seitenzweig<br />

bestimmt: In dem Anguss,<br />

der getrennt für Ein- und Ausfederdämpfung<br />

die beiden Dämpferkolben<br />

mit Shims sowie den Einstellmechanismus<br />

enthält.<br />

Elektronik der Kawasaki<br />

schließt auf<br />

Über die Elektronik der Suzuki ist noch<br />

kaum etwas bekannt. Allem Anschein<br />

nach wird es zwei GSX-R 1000-Modelle<br />

geben, wobei eine R-Version gerade<br />

bei der Elektronik mit entsprechendem<br />

Das Vorbild: TTX-Gabel von Öhlins.<br />

Die Ausgleichsbehälter sind nicht<br />

unbedingt notwendig für diese<br />

Technik, in Motocross-Gabeln setzen<br />

die Techniker dafür auch innenliegende<br />

Gummibehälter ein.<br />

Externe Behälter nehmen zwar<br />

mehr Platz in Anspruch, dienen<br />

aber im Nebenjob als zusätzliche<br />

Kühlfläche. Weil die Öhlins-Techniker<br />

das Dämpfungssystem und die<br />

Ausgleichsbehälter in einem Anguss<br />

untergebracht haben, wirkt<br />

ihre Gabel eleganter<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 35


01<br />

<strong>02</strong><br />

01 Über den Kippschalter am linken Lenkerstummel lässt sich die neue Traktionskontrolle<br />

variieren und wohl auch abschalten <strong>02</strong> Von Bosch stammt das Herzstück<br />

der neuen Kawasaki-Regelelektronik, die sogenannte IMU (Inertial Measurement<br />

Unit). Sie wird gern als „fünfachsige“ Regeleinheit bezeichnet. Kawasaki-<br />

Techniker sprechen hingegen von einem „sechsachsigen“ System in der neuen<br />

ZX-10R, meinen damit aber keine geometrische Einheit, sondern einen zusätzlichen<br />

Regelwert, die Gierrate. Diese wird von einem hauseigenen System erfasst<br />

03<br />

36 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


03 Die Bosch-IMU sitzt bei der neuen<br />

Kawasaki ZX-10R oben auf der Airbox<br />

und liefert die Daten für die Regelung<br />

über die ECU 04 Die Optik des Displays<br />

hat sich bei der neuen ZX-10R<br />

nicht geändert. Lediglich die Anzeige<br />

der Traktionskontrolle geht jetzt bis<br />

Stufe fünf. Laut Projektleiter Matsuda<br />

hat die Entwicklung am Motor, dem<br />

Chassis und der Elektronik alle Entwicklungsreserven<br />

aufgefressen.<br />

„Wir haben kein Geld für kosmetische<br />

Upgrades ausgegeben, nicht einmal<br />

für ein neues Dashboard. Ich habe<br />

alle Ressourcen in die Rundenzeiten<br />

und die Performance gesteckt“<br />

04<br />

Preisunterschied zur Basis dann über<br />

sämtliche aktuelle Helferlein wie Traktions-,<br />

Launch- und Wheelie-Kontrolle<br />

etc. verfügen müsste.<br />

Bei Kawasaki ist da schon mehr bekannt<br />

geworden, denn ein australischer<br />

Testfahrer konnte der neuen ZX-10R im<br />

Vorfeld der internationalen Pressevorstellung<br />

bereits die Sporen geben. Der<br />

erfahrene Mann lobt das Superbike in<br />

den höchsten Tönen. Von ihm ist das<br />

Zitat „Ich kenne kein Serien-Sportmotorrad,<br />

das näher an eine WM-Maschine<br />

herankommt als dieses“ im Umlauf.<br />

Insbesondere das Zusammenspiel von<br />

Mechanik und Elektronik hat es dem<br />

Kollegen aus Down Under angetan.<br />

Gegenüber <strong>PS</strong> verriet Yoshimoto<br />

Matsuda, Projektleiter der neuen Superbike-Waffe,<br />

Kawasakis Entwicklungsansatz<br />

beim Thema Fahrassistenzen.<br />

Denn diesen galt bei der Entwicklung<br />

des neuen Motorrads natürlich ein<br />

Großteil der Aufmerksamkeit. Matsuda<br />

betont, dass die Elektronik in erster<br />

Linie Motor und Chassis dabei unterstützen<br />

muss, den mechanischen Grip<br />

der Maschine zu erhöhen. Nur so wird<br />

ein Superbike letztendlich schnell.<br />

Aber nur Piloten, die dazu noch volles<br />

Vertrauen in das Material setzen,<br />

sind ganz schnelle Piloten. Deshalb<br />

wurde die Traktionskontrolle der neuen<br />

Zehner von einem „Reaktionssystem“,<br />

wie Matsuda das nennt, hin zu<br />

einem „Feedbacksystem“ entwickelt.<br />

Zwar hat bereits die Ninja von 2011<br />

eine dreistufige Traktionskontrolle aufzuweisen.<br />

Doch hinkt dieses „Reaktionssystem“<br />

den Schlupfkontrollen aktueller<br />

Superbikes mittlerweile deutlich<br />

hinterher. Die S-KTRC (Sport Kawasaki<br />

Traction Control) des alten Modells<br />

überwacht die Raddrehzahlen und vergleicht<br />

diese unter Berücksichtigung<br />

der aktuellen Beschleunigung mit der<br />

Gasgriffstellung. Beim Überschreiten<br />

der im System hinterlegten Toleranzwerte<br />

wird über die Zündung Leistung<br />

zurückgenommen.<br />

Im Vergleich zu den aktuellsten<br />

Systemen in der BMW S 1000 RR, der<br />

Aprilia RSV4 oder der Yamaha YZF-R1<br />

mit Gyrosensortechnik greift diese Art<br />

der TC sehr grob ins Geschehen ein.<br />

Abflüge sind so wesentlich wahrscheinlicher.<br />

Der australische Kollege<br />

berichtet beim neuen Modell dagegen<br />

von extrem unauffälligem Regelverhalten,<br />

auch in Vollgaspassagen. Was ist<br />

also geschehen? Auch in der neuen<br />

ZX-10R steckt nun Sensortechnik von<br />

Bosch. Die IMU (Inertial Measurement<br />

Unit) misst die Beschleunigung entlang<br />

der Längs-, Quer- und Vertikalachsen.<br />

Außerdem erfasst das 40 Gramm leichte<br />

Bauteil Roll- und Nickrate. Die Gierrate<br />

(Schlingern, Driften, Ausbrechen<br />

des Hinterrads) wird dagegen vom<br />

Steuergerät mit einer von Kawasaki<br />

selbst geschriebenen Software berechnet.<br />

Der Hersteller selbst spricht von<br />

der „sechsten Achse“ seiner neuen TC.<br />

Kawasaki verfolgt damit einen ähnlichen<br />

Ansatz wie schon Yamaha bei<br />

der aktuellen R1: Die Hardware stammt<br />

vom Zulieferer, aber die Feinabstimmung<br />

und ein weiterer Regelwert sind<br />

hausgemacht.<br />

Alle fünf Millisekunden fragt das<br />

System relevante Daten zum Fahrzustand<br />

ab und reguliert das Fahrverhalten<br />

über die Zündung und die elektronischen<br />

Drosselklappen. Es arbeitet in<br />

fünf Stufen und ist abschaltbar. Damit<br />

sollte Kawasaki nun mindestens auf<br />

dem Niveau der Konkurrenz angekommen<br />

sein.<br />

Kein echtes Racing-ABS in<br />

Sicht<br />

Beim ABS ist Matsuda wesentlich konservativer,<br />

was seine Einschätzung in<br />

Sachen Racing speziell bei Kawasaki<br />

angeht. „Ein Sportmotorrad wird niemals<br />

ohne Fahrer fahren“, so der Techniker.<br />

„Bremsen bedeutet bei einem<br />

Sportler nicht nur Anhalten, sondern<br />

mit der Bremse kreiert der Fahrer auch<br />

die Lenkbarkeit mit progressiver und<br />

degressiver Kontrolle des Bremsdrucks<br />

und dem initialen Bremsen. Deshalb ist<br />

der Fahrer ein fundamentaler Teil. Er<br />

muss das Limit der Reifen verstehen:<br />

beim Einlenken, in der Kurvenmitte und<br />

am Ausgang. Und er muss diese Möglichkeiten<br />

wie auch die des Motorrads<br />

maximal ausschöpfen. Das alles in einer<br />

komplexen Rennsituation – ich denke<br />

deshalb nicht, dass die gegenwärtige<br />

ABS-Technologie für jegliche Form von<br />

Racing geeignet ist,“ sagt Matsuda in<br />

Bezug auf die aktuelle Kawasaki ZX-<br />

10R. Diese wird zwar ein ABS haben,<br />

das sich im Gegensatz zur bisherigen<br />

Zehner jedoch abschalten lässt. Das<br />

System wird sicher beim einen oder<br />

anderen Regeneinsatz auf der Rennstrecke<br />

gute Dienste leisten, ist aber für<br />

echte Rennsituationen nicht gedacht.<br />

Dennoch ist am neuen Kawasaki-<br />

Superbike sehr viel passiert und es<br />

spricht einiges dafür, dass die neue<br />

ZX-10R mit den vielen Verbesserungen<br />

an Elektronik, Motor und Chassis wieder<br />

einen Treffer im Herzen der Hobby-<br />

Racing-Szene landet. <strong>PS</strong> tritt Ende Januar<br />

für Heft 03/<strong>2016</strong> zum Testride auf<br />

der GP-Strecke in Sepang an – dann<br />

gibt es die endgültige Auflösung.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 37


TEST<br />

ALLES ÜBER SCHRÄGLAGE<br />

Vollstoff durch Kurven zu<br />

brennen, ist definitiv die aufregendste<br />

Sache unseres<br />

Lieblingshobbys. Schräg,<br />

schräger, am schrägsten:<br />

Was geht mit welchem<br />

Bike und warum?<br />

Text: Volkmar Jacob und Karsten Schwers<br />

Fotos: fact (15), 2snap (5), Archiv (4),<br />

markus-jahn.com (1), Thomas Schiffner (1),<br />

KTM (1), xfase.com (1)<br />

Illustrationen: Wolfgang Müller<br />

WAHN<br />

38 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


SPÜRE DEN<br />

SINN<br />

<strong>PS</strong><br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

2/<strong>2016</strong> 39


47°<br />

57 km/h<br />

Im Sumo-Stil ist die<br />

Fahrzeugschräglage<br />

mit 57 Grad<br />

wesentlich höher als<br />

die kombinierte<br />

(51 Grad). Grund:<br />

Der Körperschwerpunkt<br />

befindet sich<br />

weit außerhalb der<br />

Mittelachse. Das<br />

schlanke und leichte<br />

Bike im Verbund mit<br />

der vorteilhaften Ergonomie<br />

ermöglicht<br />

diesen Fahrstil.<br />

Slides und aufsetzende<br />

Elemente<br />

zeugen vom Limit<br />

46°<br />

62 km/h<br />

57°<br />

62 km/h<br />

Aufrecht sitzend sind<br />

Fahrzeugschräglage<br />

und kombinierte<br />

Schräglage (Bike mit<br />

Fahrer) grundsätzlich<br />

identisch. Wie<br />

die anderen Fahrstile<br />

unten zeigen, sind<br />

mit der Husky 51<br />

Grad kombinierte<br />

Schräglage und 62<br />

km/h möglich. Der<br />

Tester fühlt sich aber<br />

mit der ungewohnten<br />

Sitzposition nicht<br />

wohl und kreiselt daher<br />

nur mit 47 Grad<br />

und 57 km/h<br />

HUSQVARNA SUPERMOTO 701<br />

Hier beträgt die Differenz<br />

zwischen<br />

Fahrzeugschräglage<br />

(46 Grad) und kombinierter<br />

Schräglage<br />

(51 Grad) nur fünf<br />

Grad. Das bedeutet,<br />

der Pilot bringt seinen<br />

Körperschwerpunkt<br />

nicht in gleichem<br />

Maß nach innen,<br />

wie er es beim<br />

Drücken nach außen<br />

schafft. Gelänge das,<br />

dann fiele die kombinierte<br />

Schräglage<br />

höher aus. Und mit<br />

ihr der Kurvenspeed<br />

Geht es um Superlative, kursieren<br />

oft die wildesten Zahlen:<br />

das schnellste, stärkste,<br />

teuerste Bike, und so weiter.<br />

Ganz ähnlich verhält es sich bei der<br />

Schräglage. Akteuren aus den verschiedensten<br />

Motorsport-Disziplinen<br />

werden mitunter abenteuerliche Neigungswinkel<br />

angedichtet. Manchmal<br />

gilt das auch für jene des besten Kumpels<br />

oder gar die eigenen. Doch wer<br />

fährt wirklich wie schräg? Wo liegen<br />

die Grenzen? Und welche Unterschiede<br />

bestehen bei Serienbikes? Um das<br />

zu klären, scheuchten wir vier Maschinen<br />

aus unterschiedlichen Gattungen –<br />

Supermoto, Naked Bike, Cruiser und<br />

Superbike – um eine Kreisbahn; haben<br />

gemessen, geprüft und uns zusätzlich<br />

bei Experten umgehört. Außerdem prügelten<br />

wir einen waschechten Qualifying-Gummi<br />

aus der Superbike-WM um<br />

die Radien und checkten den Unterschied<br />

zu einem sportlichen Serienreifen.<br />

Willkommen in der faszinierenden<br />

Welt der Schräglage!<br />

Wozu Schräglage?<br />

Am Anfang steht die Frage nach dem<br />

Warum: Wozu benötigt ein Einspurfahrzeug<br />

bei Kurvenfahrten überhaupt<br />

Schräglage? Antworten liefert die Physik.<br />

Weil bei dieser Übung Fliehkräfte<br />

(Zentrifugalkräfte) entstehen, die diese<br />

Fahrzeuge ohne Schräglage einfach<br />

nach außen umkippen lassen würden.<br />

In Schräglage wirkt die nach innen<br />

verlagerte Gewichtskraft von Pilot und<br />

Maschine den Fliehkräften entgegen.<br />

Die Höhe von Kraft und Gegenkraft<br />

hängt vom Kurvenradius und der Geschwindigkeit<br />

ab: Je kleiner der Radius<br />

und/oder je schneller die Fuhre, desto<br />

größere Schräglagen sind nötig. Im<br />

Grunde verdanken wir den Kurvenspaß<br />

also der Physik – sie lebe hoch!<br />

Wie schräg geht’s?<br />

Bei sportlichen Bikes mit reichlich<br />

Schräglagenfreiheit hängt das maßgeblich<br />

von der Haftreibung ab. Haftreibung?<br />

Darunter versteht man jene<br />

Kraft, die ein Gleiten sich berührender<br />

Körper verhindert. In unserem Fall<br />

setzt sich die Haftreibung aus Reifen<br />

und Asphalt zusammen. Der kraftradelnde<br />

Volksmund spricht hierbei lieber<br />

von Grip, was deutlich greifbarer<br />

klingt. Die Höhe der Haftreibung zwischen<br />

Reifen und Asphalt wird mit dem<br />

Reibungskoeffizient µ (sprich: mü)<br />

bezeichnet. Bei ordentlichen Reifen auf<br />

guten Landstraßen entspricht µ = 1.<br />

Bei diesem Wert begrenzt die Physik<br />

die theoretische Schräglage auf 45<br />

40 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


REIFENBREITE UND SCHWERPUNKTLAGE<br />

effektive Schräglage<br />

Fahrzeugschräglage<br />

Schwerpunkt<br />

Je schräger, desto schneller? Nicht unbedingt. Zumindest nicht<br />

bei Maschinen mit verschiedenen Reifenbreiten und unterschiedlich<br />

hohem Gesamtschwerpunkt von Bike und Fahrer. Beide Parameter<br />

beeinflussen die Schräglage. Um die Thematik zu verdeutlichen,<br />

sind die Grafiken der beiden Motorradtypen etwas überzogen<br />

dargestellt. Die linke Skizze zeigt eine Maschine mit schmalem<br />

Reifen und hohem Schwerpunkt. Rechts das Bike mit fetter Walze<br />

und tiefem Schwerpunkt. Bei identischer Kurvengeschwindigkeit<br />

benötigt die linke Maschine deutlich weniger Fahrzeugschräglage.<br />

Wie kommt‘s? Je schmaler der Pneu, desto geringer fällt der Abstand<br />

von der Reifenmitte (gelbe Linie = Längsachse des Bikes) zur<br />

Reifenschulter aus. Zieht man vom Reifenaufstandspunkt eine Linie<br />

durch den Schwerpunkt, fällt der Winkel zur Längsachse vergleichsweise<br />

gering aus. Die Längsachse bildet immer auch die<br />

Fahrzeugschräglage ab. Ein hoher Schwerpunkt verkleinert den<br />

Winkel zur Längsachse ebenfalls. Umgekehrt bildet ein breiter<br />

Reifen und/oder ein tiefer Schwerpunkt einen größeren Winkel, die<br />

Fahrzeugschräglage steigt. Da die Geschwindigkeit der gezeichneten<br />

Bikes identisch ist, ist auch die effektive Schräglage (gestrichelte<br />

Linie) gleich. Die Fahrzeugschräglagen unterscheiden sich<br />

dagegen deutlich. In der Praxis bedeutet das: Wenn die Husqvarna<br />

701 und die Ducati Diavel mit 50 km/h um die Kreisbahn (Durchmesser<br />

55 Meter) zirkeln, benötigt die Husky nur 38 Grad Fahrzeugschräglage,<br />

die Duc dagegen mit 41 Grad drei Grad mehr.<br />

KURVENKÜNSTLER<br />

Der extreme Fahrstil des<br />

frisch gebackenen MotoGP-<br />

Weltmeisters Jorge Lorenzo<br />

verdeutlicht noch einmal<br />

den Unterschied zwischen<br />

der reinen Fahrzeugschräglage<br />

und der kombinierten<br />

Schräglage. Die obere Linie<br />

läuft mittig durch die<br />

Längsachse der Yamaha<br />

und damit exakt durch den<br />

Fahrzeugschwerpunkt.<br />

Da Lorenzo weit unterhalb<br />

seiner Maschine hängt,<br />

verlagert sich der Gesamtschwerpunkt<br />

nach innen.<br />

Dadurch steigt die kombinierte<br />

Schräglage (untere<br />

Linie, 66 Grad) und ermöglicht<br />

höhere Kurventempi.<br />

Dieser scharfe Fahrstil hat<br />

sich in den letzten Jahren<br />

bei den besten Piloten voll<br />

etabliert<br />

62°<br />

Fahrzeugschräglage<br />

kombinierte Schräglage<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 41


01 Die Fahrzeugschräglagen<br />

ermittelten<br />

wir unter<br />

anderem mit der<br />

Gyro-Sensorik von<br />

Daten-Spezialist 2D.<br />

<strong>02</strong> Daten erfassen,<br />

abgleichen, in Formeln<br />

packen, rechnen:<br />

Dieser Spezialtest<br />

erforderte viel<br />

Auswertungsarbeit<br />

<strong>02</strong><br />

01<br />

Grad. Wer schräger fährt, Gas gibt oder<br />

bremst, rutscht garantiert ins Off. Dennoch<br />

sind auch größere Schräglagen<br />

möglich. Warum? Weil sich sehr griffige<br />

Reifen mit sehr rauem Asphalt stark<br />

verzahnen, was den Grip erhöht. Besonders<br />

auf Rennstrecken lassen sich<br />

damit atemberaubende Schräglagen<br />

realisieren. MotoGP-Piloten und auch<br />

die Jungs aus der Superbike-WM<br />

schaffen bis zu satten 62 Grad Fahrzeugschräglage.<br />

Bei extremem Hanging-off<br />

liegt die effektive Schräglage<br />

sogar noch etwas höher. Wie bitte?<br />

Verschiedene Schräglagen?<br />

Schräglage ist nicht gleich<br />

Schräglage<br />

Zur Erklärung ist ein klein wenig Theorie<br />

nötig. Grundsätzlich unterscheidet<br />

man zwischen drei Schräglagen. Nennen<br />

wir die erste effektive Schräglage.<br />

Sie ist ein theoretischer Wert und errechnet<br />

sich aus der Kurvengeschwindigkeit<br />

und dem Kurvenradius. Sie gilt<br />

unumstößlich für jedes Bike und jeden<br />

Piloten. Die effektive Schräglage bezieht<br />

sich allerdings auf unendlich schmale<br />

Reifen (entspricht einer dünnen Linie).<br />

Nun zur Praxis. Dazu stellen wir uns<br />

eine senkrecht stehende Maschine von<br />

SEITENFÜHRUNGSKRAFT UND SCHRÄGLAGE<br />

45°<br />

SCHRÄGLAGE<br />

60°<br />

SCHRÄGLAGE<br />

Fliehkraft<br />

Fliehkraft<br />

Schwerkraft<br />

Seitenführungskraft<br />

Seitenführungskraft<br />

Schwerkraft<br />

Normalkraft<br />

Normalkraft<br />

Schwerpunkt<br />

In Kurven will die Fliehkraft das Motorrad nach außen schieben.<br />

Das Rezept dagegen: Schräglage. Sie verlagert die Gewichtskraft<br />

von Fahrer und Maschine nach innen. Doch warum rutscht das<br />

Motorrad dabei nicht weg? Weil die Seitenführungskraft, also die<br />

Verzahnung des Reifens mit dem Asphalt, genauso groß ausfällt<br />

wie die Fliehkraft. Geht es schneller ums (gleiche) Eck, ist mehr<br />

Schräglage gefordert. Dadurch steigt die Fliehkraft und mit ihr<br />

die nötige Seitenführungskraft. Doch irgendwann setzt die Physik<br />

Grenzen. Die maximal mögliche Seitenführungskraft lässt sich<br />

über den sogenannten Reibungskoeffizienten μ bestimmen. Trockene,<br />

griffige Landstraßen im Verbund mit ordentlichen Straßenreifen<br />

bieten einen Wert von μ = 1. Das genügt für Schräglagenwinkel von<br />

maximal 45 Grad (Bild 1, links). In diesem Fall ist die Fliehkraft so<br />

groß wie die Gewichtskraft von Fahrer und Maschine. Um in den<br />

Bereich von mehr als 45 Grad Schräglage vorzustoßen, müssen<br />

sich Reifen und Fahrbahn zunehmend formschlüssig verzahnen. In<br />

Bild 2 ist die Fliehkraft ungefähr 1,7-mal so groß wie die Gewichtskraft.<br />

Würde die Seitenführungskraft diese Kraftspitze nicht ausgleichen,<br />

wäre der Abflug programmiert. Werte wie μ = 1 sind nur<br />

mit sehr haftfreudigen Reifen und griffigem Asphalt möglich.<br />

42 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


hinten vor. Vom Aufstandspunkt des<br />

Hinterreifens ziehen wir mittig eine<br />

senkrechte Linie durch das Bike. Diese<br />

Linie führt durch den Reifenaufstandspunkt<br />

und den Schwerpunkt. Grundsätzlich<br />

hängt die Schräglage auch immer<br />

mit dem Schwerpunkt zusammen.<br />

Stellen wir das Bike nun auf den Seitenständer.<br />

Im Gegensatz zu unserem unendlich<br />

schmalen Reifen verlagert sich<br />

der Reifenaufstandspunkt etwas zum<br />

Rand. Klar soweit? Gut. Je schräger<br />

wir die Maschine stellen, desto weiter<br />

wandert dieser Punkt nach außen zur<br />

Reifenschulter. Ziehen wir die Linie nun<br />

vom neuen Aufstandspunkt durch den<br />

Schwerpunkt, verläuft sie nicht mehr<br />

mittig durch das Bike, sondern bildet<br />

einen Winkel. Um diesen Winkel fährt<br />

unser Bike schräger als ein Fahrzeug<br />

mit unendlich schmalen Reifen. Die<br />

Skizzen auf Seite 41 veranschaulichen<br />

den Unterschied zwischen diesen beiden<br />

Linien. Diese Schräglage ist die<br />

Nummer zwei, wir nennen sie bezeichnenderweise<br />

Fahrzeugschräglage.<br />

Auf sie beziehen wir uns auch bei den<br />

Winkelangaben auf den Fotos.<br />

MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo<br />

zeigt uns ebenfalls auf Seite 41 den Unterschied<br />

zwischen der Fahrzeugschräglage<br />

und der dritten Schräglage.<br />

Mit seinem extremen Hanging-off liegt<br />

der Mallorquiner wesentlich schräger<br />

in der Kurve als sein Untersatz. Unter<br />

der obligatorischen Berücksichtigung<br />

der Schwerpunktlagen ergibt sich die<br />

Nummer drei, die kombinierte Schräglage.<br />

Bei einer maximalen Fahrzeugschräglage<br />

von 62 Grad liegt diese bei<br />

den wildesten Burschen bei rund 66<br />

Grad – absoluter Wahnsinn!<br />

Was schaffen Serienbikes?<br />

Nun steigen wir selbst in den Ring.<br />

Unser Fuhrpark besteht aus der brandneuen<br />

Husqvarna 701, einer Ducati<br />

Diavel, der BMW S 1000 R und der<br />

Honda Fireblade. Sämtliche Bikes jagen<br />

wir in drei verschiedenen Fahrstilen<br />

um die Kreisbahn: aufrecht sitzend,<br />

drückend und mit Hanging-off. Da jeder<br />

Stil einen anderen Gesamtschwerpunkt<br />

von Fahrer und Maschine bildet,<br />

ändern sich auch die Schräglagenwinkel<br />

– jene vom reinen Fahrzeug ebenso<br />

wie die kombinierte. Das Data-Recording<br />

ermittelt dabei die jeweiligen<br />

Kurvenspeeds. Welcher Stil liefert das<br />

höchste Tempo?<br />

Beginnen wir mit der Husky. Als<br />

Erstes brennen wir aufrecht sitzend um<br />

die Kreisbahn (Durchmesser: 55 Meter)<br />

und tasten uns an die Reifenhaftgrenze<br />

heran. Da bei diesem Stil der Pilot und<br />

Ein gutes Beispiel für<br />

unterschiedliche<br />

Tempi bei identischer<br />

Schräglage liefert die<br />

Ducati Diavel. Da ihre<br />

Schräglage durch<br />

aufsetzende Teile<br />

begrenzt ist, zirkelt<br />

man mit jedem Fahrstil<br />

gleich schräg<br />

(41 Grad Fahrzeugschräglage)<br />

um die<br />

Kreisbahn. Bei aufrechter<br />

Sitzhaltung<br />

verläuft der Schwerpunkt<br />

mittig durch<br />

Fahrer und Maschine.<br />

Tempo: 50 km/h<br />

Hanging-off ist<br />

bei einem Cruiser<br />

zwar nicht der übliche<br />

Fahrstil, doch<br />

im Vergleich zum<br />

Drücken ist er um<br />

Welten besser! Der<br />

Gesamtschwerpunkt<br />

von Fahrer und<br />

Maschine wandert<br />

stark nach unten,<br />

was der Fuhre mit 53<br />

km/h ihren höchsten<br />

Speed beschert<br />

41°<br />

50 km/h<br />

DUCATI DIAVEL<br />

41°<br />

47 km/h<br />

41°<br />

53 km/h<br />

Für aussagekräftige<br />

Testergebnisse machen<br />

wir (fast!) alles:<br />

Dieser Fahrstil sieht<br />

nicht nur schlimm<br />

aus, er fühlt sich auf<br />

solch einem Bike<br />

auch furchtbar an.<br />

Bei der ungewohnten<br />

Haltung hat es<br />

ein wenig gedauert,<br />

bis die Rasten aufgesetzt<br />

haben.<br />

Der nach außen gewanderte<br />

Gesamtschwerpunkt<br />

begrenzt<br />

die Geschwindigkeit<br />

auf 47 km/h<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 43


47°<br />

59 km/h<br />

BMW S 1000 R<br />

Mit 47 Grad Schräglage und 59 km/h beim Hanging-off lassen sich sportliche Nakeds nicht so leicht die Butter vom Brot<br />

nehmen. Sportliche Sohlen, ein straffes Fahrwerk und gutes Feedback sind dafür Voraussetzung<br />

das Bike eine Linie mit der Längsachse<br />

bilden und der Schwerpunkt wieder<br />

genau durch diese Linie läuft, sind<br />

Fahrzeug- und kombinierte Schräglage<br />

identisch: 47 Grad. Als Tempo spuckt<br />

das Messgerät 57 km/h aus.<br />

Nun drücken wir die 701 im typischen<br />

Sumo-Stil in Schräglage. Das<br />

Resultat: 57 Grad Fahrzeugschräglage<br />

und 62 km/h Speed – für Serienreifen<br />

sehr beachtliche Werte. Leichte Slides<br />

und aufsetzende Anbauteile (Fußraste,<br />

Schalthebel und Seitenständer) markieren<br />

das Limit. Die kombinierte<br />

Schräglage aus Fahrzeug und Pilot beträgt<br />

51 Grad. Die Differenz von sechs<br />

Grad ist die höchste des gesamten<br />

Vergleichs und resultiert aus dem geringen<br />

Gewicht des Fahrzeugs, seiner<br />

schmalen Bauart und der für diesen<br />

Fahrstil ausgelegten Ergonomie: hoher<br />

und breiter Lenker, schmaler Sitz, tiefe<br />

Rasten. Bei „normalen“ Maschinen fällt<br />

der Unterschied deutlich geringer aus.<br />

Beim Hanging-off liegen die Geschwindigkeit<br />

und die kombinierte<br />

Schräglage exakt auf gleichem Niveau<br />

wie beim Drücken: 62 km/h, 51 Grad.<br />

Da der Pilot in diesem Fall weit unterhalb<br />

der Husky kauert, fällt die reine<br />

Fahrzeugschräglage mit 46 Grad folgerichtig<br />

geringer aus. Fürs reine Kur-<br />

DER KAMMSCHE KREIS<br />

In Kurven überträgt ein Reifen verschiedene Kräfte, die der Kammsche Kreis darstellt:<br />

Seitenkräfte, damit das Motorrad nicht aus der Kurve rutscht, und Umfangskräfte beim<br />

Bremsen und Beschleunigen. Braust ein Fahrer mit maximaler Schräglage durch die<br />

Kurve (äußerster linker und äußerster rechter Punkt im Kammschen Kreis), sind die Seitenkräfte<br />

voll ausgereizt. Der Reifen kann jetzt keine Umfangskräfte mehr übertragen.<br />

Gibt der Pilot in dieser Situation Gas oder geht auf die Bremse, riskiert er einen Crash.<br />

Der grüne Pfeil zeigt eine Situation in mittlerer<br />

Schräglage, die zirka 50 Prozent<br />

der Seitenführungskraft der Reifen<br />

beansprucht. Die möglichen<br />

85 %<br />

Umfangskräfte liegen dann<br />

bei etwa 85 Prozent dessen,<br />

was ohne Schräglage<br />

möglich wäre. Der<br />

rote Pfeil stellt eine<br />

Situation in fast maximaler<br />

Schräglage dar.<br />

99 Prozent der Seitenkräfte<br />

werden<br />

Seitenkräfte<br />

10%<br />

genutzt. Fordert der<br />

Pilot nun mehr als 10<br />

Prozent der auf einer<br />

Geraden möglichen<br />

Umfangskräfte ab, geht<br />

er zu Boden. Achtung:<br />

Der Winkel eines Pfeils<br />

gegen die Senkrechte entspricht<br />

nicht dem Schräglagenwinkel<br />

des Motorrads!<br />

Rechtskurve Linkskurve<br />

Der ist jeweils abhängig vom Zusammenspiel<br />

von Belag und Reifen.<br />

Umfangskräfte<br />

Nasskreis<br />

Trockenkreis<br />

beschleunigen bremsen<br />

44 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


DAS SPIEL ZWISCHEN ASPHALT UND GUMMI – EIN DRAHTSEILAKT<br />

Mikrorauigkeit<br />

Rennstrecke<br />

Griffige<br />

Landstraße<br />

Glatte<br />

Landstraße<br />

Extrem<br />

glatter Belag<br />

Makrorauigkeit<br />

Die sogenannte MIKRORAUIGKEIT (rot), deren<br />

Rautiefe zwischen 0,001 und 0,1 Millimetern liegen<br />

kann, verbessert die Haftung speziell bei Nässe entscheidend,<br />

während die MAKRORAUIGKEIT (grün)<br />

zwischen 0,1 und 10 Millimetern angesiedelt ist und<br />

überwiegend die grobe Verzahnung bei trockener<br />

Straße verbessert.<br />

Die REIFENAUFSTANDS-<br />

FLÄCHE , der sogenannte<br />

Latsch (rot), stellt den Kontakt<br />

zwischen Straße und<br />

Motorrad her. Die Skizze<br />

zeigt einen 180er-Sportreifen<br />

mit spitzer Reifenkontur<br />

in 48 Grad Schräglage.<br />

Aus etwa 38 Quadratzentimetern<br />

Kontaktfläche<br />

ergibt sich die Seitenführungskraft<br />

des Reifens.<br />

Meist hat gerade einmal ein<br />

Reifenteil in der Größe einer<br />

Kreditkarte Bodenkontakt.<br />

Makrorau und<br />

mikrorau<br />

Makroglatt<br />

und mikrorau<br />

Makrorau und<br />

mikroglatt<br />

Makroglatt und<br />

mikroglatt<br />

Die Straße sieht rau wie eine Raspel aus. Trotzdem ist sie für Motorrad fahrer<br />

unter Umständen glatt wie Schmierseife – besonders bei Nässe.<br />

Das liegt daran, dass grobe Oberflächen nicht gleich guten Grip bedeuten.<br />

Das Feine dazwischen, die Mikrostruktur, ist entscheidend. Ideal ist ein Belag,<br />

bei dem sich zwischen den groben Steinen feinste Steine in der richtigen<br />

Höhe befinden, sodass der Reifen maximal mit der Straße ver bunden ist.<br />

Ein Rennbelag wird deshalb aus Bitumen mit unterschiedlich großen Steinchen<br />

gemischt. Achtung: Auf frisch geteerten Straßen über lagert Bitumen besonders<br />

die Mikorauigkeit. Es dauert einige Wochen, bis der Belag ausgewaschen<br />

ist und guten Grip bieten kann.<br />

Seitenkraft<br />

Seitenkraft<br />

Bei zu niedrigen Reifentemperaturen kann es bei speziellen Gummimischungen,<br />

zum Beispiel für den Sporteinsatz, zum Glasverhalten kommen.<br />

Der Gummi ist zu hart, um sich mit der rauen Oberfläche zu verzahnen (blau).<br />

Erst mit steigender Temperatur bildet die warme Lauf fläche des Reifens (rot)<br />

einen nahezu formschlüssigen Kontakt zur Straße.<br />

58°<br />

STEILWAND<br />

Durchs berühmt-berüchtigte<br />

Karussell der<br />

Nordschleife holpert<br />

man mit zirka 58 Grad<br />

Schräglage. Wegen der<br />

Überhöhung der Kurve<br />

beträgt die echte Fahrzeugschräglage<br />

(gemessen<br />

zur horizontalen<br />

Linie) jedoch nur ungefähr<br />

33 Grad. Subjektiv<br />

fühlt es sich freilich viel<br />

schräger an. Unabhängig<br />

davon hat man in<br />

diesem Abschnitt jedes<br />

Mal Angst, seine Plomben<br />

zu verlieren<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 45


01 Die Fireblade<br />

scheuchten<br />

wir auf unterschiedlichen<br />

Reifen<br />

um die Bahn.<br />

<strong>02</strong> Sämtliche<br />

Daten sind im<br />

Rechner, die Knieschleifer<br />

aufgearbeitet<br />

und das<br />

Team bestens gelaunt.<br />

Das Driving<br />

Center in Paul Ricard<br />

bot beste Arbeitsbedingungen<br />

03 Waschechter<br />

Qualifier-Slick<br />

SCX von Pirelli.<br />

Zu erkennen an<br />

den vier goldgelben<br />

Streifen<br />

04 Don‘t worry:<br />

Wir behandeln<br />

Bikes immer<br />

pfleglich. Na ja,<br />

äh, fast immer...<br />

01<br />

<strong>02</strong> 03 04<br />

SCHRÄGLAGEN UND GESCHWINDIGKEITEN<br />

Welches Bike fährt mit welchem Stil wie schräg und wie schnell?<br />

Die Tabelle bietet eine Übersicht. Spitzenreiter ist die Fireblade auf<br />

waschechten Qualifiern aus der Superbike-WM: 55 Grad Schräglage<br />

(kombiniert) und 65 km/h. Witzig: Rechnet man Marc Márquez‘<br />

Schräglage von 66 Grad (ebenfalls kombiniert) auf unsere Kreisbahn<br />

hoch, würde er mit satten 78 km/h um den Radius brennen.<br />

Da müssen wir wohl noch ein bisschen üben... Schlusslicht bildet<br />

die in der Schräglage begrenzte Diavel. Die Husqvarna ist mit Han-<br />

HONDA FIREBLADE BMW S 1000 R DUCATI DIAVEL<br />

Fahrzeugschräglage/kombinierte<br />

Schräglage<br />

Geschwindigkeit<br />

Fahrzeugschräglage/kombinierte<br />

Schräglage<br />

Geschwindigkeit<br />

Fahrzeugschräglage/kombinierte<br />

Schräglage<br />

Geschwindigkeit<br />

Fahrstil<br />

Aufrecht 45°/45° 55 km/h 46°/46° 56 km/h 41°/41° 50 km/h<br />

Drücken 46°/43° 53 km/h 47°/44° 54 km/h 41°/38° 47 km/h<br />

Hanging-off 48°/51° 61 km/h 47°/50° 59 km/h 41°/44° 53 km/h<br />

Pirelli SBK Qualifier 53°/55° 65 km/h – – – –<br />

Marc Márquez 62°/66° 78 km/h – – – –<br />

46 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


ventempo ist es also egal, ob der Pilot<br />

unterhalb des Bikes hängt oder selbiges<br />

in die Ecken drückt. Dennoch<br />

bringt Drücken bei Sumos Vorteile.<br />

Der Pilot kann das Bike besser kontrollieren<br />

und es beispielsweise bei Slides<br />

leichter abfangen. Die Fotoserie auf<br />

Seite 40 zeigt die unterschiedlichen<br />

Fahrstile.<br />

Sonderfall Cruiser & Co.<br />

Weiter oben haben wir gelernt, dass<br />

bei sportlichen Bikes der Grip die<br />

Schräglage begrenzt. Bei Maschinen<br />

mit geringer Bodenfreiheit bestimmen<br />

dagegen aufsetzende Teile das Limit.<br />

Ein gutes Beispiel hierfür bildet die<br />

Ducati Diavel. Bei rund 41 Grad schleifen<br />

die Fußrasten über den Asphalt.<br />

Da dieser Wert bei allen drei Fahrstilen<br />

identisch ist, können wir die Kurventempi<br />

wunderbar vergleichen. Aufrecht:<br />

50 km/h, Drücken: 47 km/h, Hanging-off:<br />

53 km/h. Warum unterschiedliche<br />

Geschwindigkeiten? Das liegt am<br />

(Gesamt-) Schwerpunkt. Beim Hangingoff<br />

sitzt er am tiefsten, wodurch günstigere<br />

Hebel wirken, die höhere Tempi<br />

ermöglichen. Nun wissen wir auch,<br />

warum Profi-Racer in Kurven so tief<br />

neben ihrem Bike hängen: alles eine<br />

Frage größtmöglicher Kurvenspeeds.<br />

Diese physikalische Begebenheit<br />

ermöglicht MotoGP-Piloten auch, am<br />

Kurvenausgang stärker zu beschleunigen<br />

als auf der Geraden. Auf ebener<br />

Strecke entspricht die maximale Beschleunigung<br />

ungefähr der Erdanziehungskraft<br />

(= 9,81 m/s² = 1 g). Insider<br />

sprechen bei einer Schräglage von 45<br />

Grad von Beschleunigungen bis zu 1,2<br />

g. Ein unfassbarer Wert! Wir erinnern<br />

uns: 45 Grad auf der Landstraße sind<br />

nur im Rollmodus, also ohne Beschleu-<br />

REIBWERTE UND SCHRÄGLAGEN<br />

REIBWERT*<br />

FAHRZEUG-<br />

SCHRÄGLAGE<br />

Rennstrecke/MotoGP-Reifen ~1,9 62°<br />

Rennstrecke/Hypersportreifen ~1,4 55°<br />

Landstraße rau/Straßenreifen ~1,0 45°<br />

Landstraße normal/Straßenreifen ~0,8 39°<br />

Nasse Landstraße/Straßenreifen ~0,5 27°<br />

Nasser Zebrastreifen/Straßenreifen ~0,3 17°<br />

Eis/Straßenreifen ~0,08 4,5°<br />

Die Höhe der<br />

Haftreibung<br />

(„Grip“) wird mit<br />

dem Reibwertkoeffizient<br />

µ bezeichnet.<br />

Je höher<br />

sie ausfällt,<br />

desto größere<br />

Kräfte können<br />

übertragen werden.<br />

Das gilt für<br />

die Umfangskraft<br />

(beschleunigen und bremsen) genauso wie für die Seitenführungskraft, die für Schräglagen<br />

nötig ist. Der Reibwert auf Landstraßen beträgt ungefähr µ = 1. Daraus errechnet sich<br />

eine Schräglage von 45 Grad. Auf nasser Straße liegen die Werte bei µ = 0,5 und 27 Grad.<br />

Die obere Grenze markiert die Rennstrecke mit µ = 1,9, auf der maximal 62 Grad Fahrzeugschräglage<br />

möglich sind. Auf Eis (µ = 0,08 ) geht fast nichts: Bei 4,5 Grad ist Sense.<br />

53°<br />

65 km/h<br />

*Berechnungsgrundlage neutrale Schräglage<br />

Zweimal Honda, zweimal Nummer 93, aber deutlich unterschiedliche Schräglagen.<br />

Während sich der Hobbyist oben tapfer um einen schrägen Auftritt bemüht,<br />

zimmern Cracks wie Marc Márquez atemberaubende Schräglagen auf den Asphalt<br />

ging-off genauso schnell wie im typischen<br />

Sumo-Stil (Drücken): 62 km/h. Folgerichtig<br />

sind auch die kombinierten Schräglagen<br />

(Fahrer mit Bike) identisch.<br />

HUSQVARNA 701 SUPERMOTO<br />

Fahrzeugschräglage/kombinierte<br />

Schräglage<br />

Geschwindigkeit<br />

62°<br />

47°/47° 57 km/h<br />

57°/51° 62 km/h<br />

46°/51° 62 km/h<br />

– –<br />

– –<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 47


Der neunfache<br />

Champion Valentino<br />

Rossi hat seinen<br />

Fahrstil in den letzten<br />

Jahren zwar<br />

umgestellt, doch so<br />

extrem unter der<br />

Kiste wie die Kollegen<br />

Márquez und Lorenzo<br />

hängt er nicht.<br />

Die Fahrzeugschräglage<br />

ist mit 62 Grad<br />

identisch, die kombinierte<br />

liegt dagegen<br />

minimal darunter<br />

Pirelli ist bekanntermaßen<br />

langjähriger<br />

Alleinausrüster der<br />

Superbike-WM. Laut<br />

den Italienern fahren<br />

die Burschen dort<br />

die gleichen Schräglagen<br />

wie in der<br />

MotoGP – 62 Grad.<br />

Für seriennahe Bikes<br />

erstaunliche Werte.<br />

Der neue Weltmeister<br />

Jonathan Rea<br />

auf Kawasaki, zeigt<br />

wie‘s geht<br />

62°<br />

62°<br />

SUPERBIKE, MOTO GP<br />

50°<br />

Bis zu 50 Grad Neigungswinkel<br />

im<br />

Nassen lassen sich<br />

laut dem ehemaligen<br />

Reifenausrüster<br />

Bridgestone mit Regenpellen<br />

erzielen.<br />

Damit fahren die<br />

MotoGP-Piloten im<br />

Regen schräger, als<br />

es trockene Landstraßen<br />

hergeben.<br />

Natürlich hängt das<br />

auch von den Wassermassen<br />

ab. Steht<br />

die Suppe auf der<br />

Piste, müssen auch<br />

diese Jungs vom Gas<br />

FÜR SPEZIALISTEN<br />

F =<br />

flieh<br />

F<br />

gegen<br />

tan =<br />

µ = tan<br />

m⋅v²<br />

r<br />

= tan ⋅ m⋅ g<br />

v²<br />

r ⋅ g<br />

F: Kraft; m: Fahrzeugmasse; v: Geschwindigkeit;<br />

r: Kurvenradius; : Schräglagenwinkel;<br />

g: Erdbeschleunigung<br />

Die Fliehkraft (F flieh) heißt korrekt Zentrifugalkraft.<br />

Sie ist eine Trägheitskraft, die<br />

bei Dreh- und Kreisbewegungen auftritt<br />

und von der Rotationsachse nach außen<br />

gerichtet ist. Sie setzt sich aus der Geschwindigkeit<br />

(v), der Masse (m) und dem<br />

Radius (r) zusammen, den ein Körper beschreibt.<br />

Die Kraft steigt, wenn die Masse<br />

oder die Geschwindigkeit zunimmt oder<br />

der Kurvenradius kleiner wird. Um ein<br />

Einspurfahrzeug in Schräglage zu halten,<br />

bedarf es einer Gegenkraft (F gegen). Setzt<br />

man beide Formeln gleich, kann die effektive<br />

Schräglage des Fahrzeuges ermittelt<br />

werden. Der notwendige Reibungskoeffizient<br />

(µ) kann ebenfalls über den Schräglagenwinkel<br />

errechnet werden.<br />

nigen oder Bremsen, möglich. Die<br />

Mördergummis der MotoGP, griffiger<br />

Racing-Asphalt und massive Cojones<br />

der Piloten sind Voraussetzung für<br />

solche Manöver. Zum Vergleich: Mit<br />

seriennahen Bikes und Hypersportreifen<br />

auf gutem Rennstreckenbelag<br />

sind bei 40 Grad Schräglage Beschleunigungen<br />

von zirka einem g möglich.<br />

Welchen Unterschied machen<br />

Qualifier?<br />

Nach den beiden Besonderheiten<br />

Supermoto und Cruiser schwingen wir<br />

uns mit der Fireblade auf einen gängigeren<br />

Maschinentyp. Die Honda bietet<br />

zwar reichlich Bodenfreiheit (Angstnippel<br />

der Fußrasten entfernen!), kann<br />

aber logischerweise nicht mit den<br />

erwähnten Vorteilen einer Supermoto<br />

aufwarten: zweckmäßige Ergonomie,<br />

geringes Gewicht, schmale Bauform.<br />

Welche Ergebnisse liefert die Blade?<br />

Zunächst ziehen wir mit den Serienreifen<br />

– Bridgestone S20 in Sonderspezifikation<br />

„G“ – um die Kreisbahn. Wie<br />

erwartet, liefert sie mit Hanging-off<br />

ihren höchsten Kurvenspeed: 61 km/h.<br />

Die Fahrzeugschräglage beträgt 48<br />

Grad, die kombinierte deren 51. Um<br />

48 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


die Werte der einzelnen Maschinen zu<br />

ver gleichen, empfehlen wir die Übersichts<br />

tabelle auf Seite 46.<br />

Nun wird es spannend. Die Qualifier<br />

aus der Superbike-WM sind vorgeheizt,<br />

los geht’s. Einfach unglaublich,<br />

wie die Gummis kleben und welches<br />

Feedback sie liefern! Immer tiefer tauchen<br />

Pilot und Maschine in Schräglage,<br />

die Pirellis gieren geradezu danach.<br />

Erst als sich die Blade sehr leicht anfühlt<br />

– ein untrügliches Zeichen des<br />

nahenden Limits –, lassen wir es gut<br />

sein. Das Mess-Equipment bescheinigt<br />

65 km/h und eine Schräglage von<br />

53 Grad (Fahrzeug). Die kombinierte<br />

Schräglage liegt mit 55 Grad zwei Grad<br />

darüber. Eindrucksvolle Werte, doch<br />

bei idealen Bedingungen ginge noch<br />

mehr. Einstellige Asphalttemperaturen,<br />

durchschnittlicher Grip des Belags und<br />

die leicht nach außen hängende Kreisbahn<br />

vereitelten absolute Bestmarken.<br />

Doch vor allem kühlen die Spezialgummis<br />

beim schlichten Kreiseln schnell<br />

ab. Die Reifen brauchen den Druck, der<br />

beim scharfen Bremsen und heftigen<br />

Beschleunigen entsteht, um im idealen<br />

Temperaturfenster zu bleiben.<br />

„Mit Qualifiern fahren die Piloten<br />

nicht schräger als mit Rennreifen“,<br />

erklärt ein Pirelli-Techniker. „Ihr Vorteil<br />

ist, dass sie beim Bremsen und Beschleunigen<br />

in Schräglage mehr Reserven<br />

bieten. Das bringt zirka eine<br />

Sekunde pro Runde.“ Dazu muss man<br />

wissen, dass diese Spezialreifen nach<br />

einer, maximal zwei Runden ihren Geist<br />

aufgeben und in die Tonne wandern.<br />

Nacktfahren als Abschluss<br />

Als Letzte zirkelt die BMW S 1000 R um<br />

die Bahn. Mit ihren sportlichen Pellen<br />

(Pirelli Diablo Rosso Corsa) zieht sie<br />

sich mit 59 km/h im Hanging-off-Stil<br />

und 47 respektive 50 Grad Schräglage<br />

blendend aus der Affäre. Allerdings<br />

setzten hierbei die Angstnippel und<br />

der Schalthebel auf. Dennoch bleibt sie<br />

den Spezialisten Husqvarna 701 und<br />

Honda Fireblade dicht auf den Fersen.<br />

Ein sportliches Naked lässt sich bei<br />

der Kurvensause also nicht ohne Weiteres<br />

abhängen.<br />

Doch wie wird der Normalo zum<br />

Schräglagen-König? Indem er fleißig<br />

übt und sich langsam ans Limit tastet.<br />

Das gelingt am besten unter professioneller<br />

Aufsicht bei einem speziellen<br />

Kurventraining, wie es beispielsweise<br />

das MOTORRAD action team anbietet<br />

(www.actionteam.de). Nur wer souverän<br />

durch die Ecken ballert, spürt<br />

die Magie der Schräglage. Und den<br />

Wahnsinn.<br />

Fallen ohne zu stürzen:<br />

Dieser Artist<br />

schleift mit seiner<br />

Sumo quer über den<br />

Asphalt, richtet sie<br />

dann wieder auf und<br />

fährt weiter. Zu bestaunen<br />

auf Youtube<br />

unter „Supermoto<br />

no limits 2.0“. Wir<br />

haben hier 69 Grad<br />

Schräglage gemessen,<br />

im richtigen<br />

Leben ist jedoch bei<br />

deutlich unter 60<br />

Grad Schluss mit<br />

schräg<br />

Die Eisspeedway-<br />

Jungs wie der mehrfache<br />

Weltmeister<br />

Nikolai Krasnikov<br />

(Foto) brauchen keine<br />

Überhöhungen,<br />

um die schrägsten<br />

Schräglagen des<br />

Planeten zu fahren.<br />

Die Spikes auf den<br />

Reifen bohren<br />

sich tief ins Eis und<br />

ermöglichen Neigungswinkel<br />

von<br />

über 70 Grad –<br />

Verzahnungseffekt<br />

vom Feinsten<br />

69°<br />

SUPERMOTO, MX, EISSPEEDWAY<br />

86°<br />

71°<br />

Ähnliches Prinzip<br />

wie beim Karussell<br />

auf der Nordschleife<br />

(siehe Seite 45),<br />

aber noch extremer.<br />

Der belgische Motocrosser<br />

Jeremy van<br />

Horebeek schießt<br />

mit 86 Grad Bike-<br />

Schräglage um den<br />

Anlieger und rammt<br />

dabei förmlich den<br />

Lenker in den Dreck<br />

– hammerhart! Die<br />

Schräg lage zum<br />

Boden beträgt zirka<br />

37 Grad<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 49


LESERWAHL <strong>2016</strong><br />

Fotos: jkuenstle.de (2), Bilski (1), fact (1), Hersteller<br />

DER HAUPTPREIS:<br />

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LESERWAHL <strong>2016</strong><br />

A 125ER<br />

A 001 Aprilia RS4 125 SBK Replica<br />

A 0<strong>02</strong> Daelim Roadwin 125 Fi<br />

A 003 Honda CBF 125<br />

A 004 Honda CBR 125 R<br />

A 005 Kawasaki KLX 125<br />

A 006 KTM 125 Duke<br />

A 007 KTM RC 125<br />

A 008 Kymco CK1 125<br />

A 009 Rieju RS3 125<br />

A 010 Yamaha MT-125<br />

A 011 Yamaha YZF-R 125<br />

B SUPERMOTO/ENDURO<br />

B 012 Aprilia Caponord 1200 Rally<br />

B 013 BMW R 1200 GS<br />

B 014 Ducati Multistrada 1200 Enduro<br />

B 015 Ducati Hypermotard/SP 939<br />

B 016 Honda CRF 1000 L Africa Twin<br />

B 017 KTM Freeride 350<br />

B 018 KTM 690 SMC R<br />

B 019 KTM 1050/1190 Adventure/R<br />

B <strong>02</strong>0 KTM 1290 Super Adventure<br />

B <strong>02</strong>1 Moto Guzzi Stelvio 1200 8V NTX<br />

B <strong>02</strong>2 MV Agusta Rivale 800<br />

B <strong>02</strong>3 Triumph Tiger Explorer/XC<br />

B <strong>02</strong>4 Yamaha XT 660 R<br />

B <strong>02</strong>5 Yamaha XT 1200 Z World Crosser<br />

52 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


C NAKED BIKES<br />

C <strong>02</strong>6 Aprilia Shiver 750 ABS<br />

C <strong>02</strong>7 Aprilia Tuono V4 1100 RR<br />

C <strong>02</strong>8 Benelli TnT R 160<br />

C <strong>02</strong>9 BMW G 310 R<br />

C 030 BMW S 1000 R<br />

C 031 BMW R 1200 R<br />

C 032 BMW K 1300 R<br />

C 033 Ducati Monster 1200 R<br />

C 034 Honda CB 650 F<br />

C 035 Honda NC 750 S<br />

C 036 Honda CB 1000 R<br />

C 037 Kawasaki ER-6n<br />

C 038 Kawasaki Z 300<br />

C 039 Kawasaki Z 800<br />

C 040 Kawasaki Z 1000<br />

C 041 KTM 390 Duke<br />

C 042 KTM 690 Duke/R<br />

C 043 KTM 1290 Super Duke R<br />

C 044 Moto Guzzi Griso 1200 8V<br />

C 045 MV Agusta Brutale 800<br />

C 046 MV Agusta Brutale 1090 R<br />

C 047 Suzuki SV 650<br />

C 048 Suzuki GSR 750 ABS<br />

C 049 Suzuki GSX-S 1000<br />

C 050 Triumph Street Triple R<br />

C 051 Triumph Speed Triple 1050 R<br />

C 052 Yamaha MT-03<br />

C 053 Yamaha MT-07<br />

C 054 Yamaha MT-09<br />

C 055 Yamaha MT-10<br />

C 056 Yamaha XJR 1300<br />

D SPORTLICHE ALLROUNDER<br />

D 057 BMW F 800 GT<br />

D 058 BMW R 1200 RS<br />

D 059 BMW K 1300 S<br />

D 060 Honda VFR 800 F<br />

D 061 Honda CBF 1000 F<br />

D 062 Honda VFR 1200 F<br />

D 063 Kawasaki Z 1000 SX<br />

D 064 Kawasaki ZZR 1400<br />

D 065 KTM 1290 Super Duke GT<br />

D 066 Suzuki GSX-S 1000 F<br />

D 067 Suzuki GSX 1250 FA<br />

D 068 Suzuki Hayabusa 1300 ABS<br />

D 069 Triumph Sprint GT<br />

D 070 Yamaha XJ6 Diversion<br />

D 071 Yamaha Fazer8<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 53


LESERWAHL <strong>2016</strong><br />

E CROSSOVER<br />

E 072 Aprilia Dorsoduro 1200<br />

E 073 Benelli Trek 1130<br />

E 074 BMW S 1000 XR<br />

E 075 Ducati Multistrada 1200 Pikes Peak<br />

E 076 Honda Crossrunner<br />

E 077 Kawasaki Versys 650<br />

E 078 Kawasaki Versys 1000<br />

E 079 MV Agusta Stradale 800<br />

E 080 Suzuki V-Strom 650 XT<br />

E 081 Suzuki V-Strom 1000<br />

E 082 Triumph Tiger 800/XRx<br />

E 083 Triumph Tiger 1050 SE ABS<br />

F SPORTLER BIS 750 CM 3 ³<br />

F 084 Honda CBR 300 R<br />

F 085 Honda CBR 500 R<br />

F 086 Honda CBR 600 RR<br />

F 087 Hyosung GT 650i R<br />

F 088 Kawasaki Ninja 300<br />

F 089 Kawasaki Ninja ZX-6R 636<br />

F 090 KTM RC 390<br />

F 091 MV Agusta F3 675<br />

F 092 Suzuki GSX-R 600<br />

F 093 Suzuki GSX-R 750<br />

F 094 Triumph Daytona 675/R<br />

F 095 Yamaha YZF-R3<br />

F 096 Yamaha YZF-R6<br />

G SPORTLER ÜBER 750 CM 3<br />

G 097 Aprilia RSV4 RR/RF<br />

G 098 BMW S 1000 RR<br />

G 099 Ducati 959 Panigale<br />

G 100 Ducati Panigale R<br />

G 101 Ducati 1299 Panigale/S<br />

G 1<strong>02</strong> Honda Fireblade/SP<br />

G 103 Honda RC 213 V-S<br />

G 104 Kawasaki Ninja ZX-10R<br />

G 105 Kawasaki Ninja H2<br />

G 106 Kawasaki Ninja H2 R<br />

G 107 MV Agusta F3 800<br />

G 108 MV Agusta F4<br />

G 109 Suzuki GSX-R 1000 Concept<br />

G 110 Yamaha YZF-R1M


Name:<br />

WILLKOMMEN<br />

IM CLUB<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 93<strong>02</strong>. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso<br />

erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

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DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut<br />

an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />

separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages<br />

verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

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dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs.<br />

2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen.<br />

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Als Ducati 1992 das erste Monster an<br />

den Start rollte, ging ein ehrfürchtiges<br />

Raunen durch die Welt. 23 Jahre später<br />

gibt es das Monster noch immer.<br />

Jetzt sogar mit gewaltigen 160 <strong>PS</strong> und<br />

mörderdicken Krümmerrohren.<br />

Text: Zonko; Fotos: andreasriedmann.at<br />

MONSTE<br />

56 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


R LOVE<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 57


Mit dem Monster<br />

lässt es sich ordentlich<br />

räubern. Vielleicht<br />

gibt es handlichere<br />

Nackt-Vollstrecker,<br />

aber mit<br />

dem Motor und der<br />

Bremse wird sich<br />

keiner so leicht<br />

vorbeischieben –<br />

außer beim Eierbär!<br />

Selbstverständlich war es<br />

urpeinlich. Ich lag auf dem<br />

kühlen Asphalt, das brandneue<br />

Monster neben mir.<br />

Durch eine extrem glückliche Fügung<br />

des Schicksals hatte ich das erste<br />

Monster, das in Europa angemeldet<br />

wurde, direkt vom Ducati-Werk in<br />

Bologna ausfassen dürfen, und einen<br />

Tag später hatte der Spuk schon ein<br />

Ende. Wahnsinn. Frevel. Barbarei.<br />

Aber es ging halt alles so schnell.<br />

Ich riss das urfesche, rote Monster<br />

auf dem Parkplatz im Einser in die Galerie<br />

und freute mich über das herrliche<br />

Drehmoment des Desmo-L2. Alles<br />

war bestens. Bis ich erkannte, dass ein<br />

wheelender Grobmotoriker wie ich, der<br />

durch das Meiden des Kippbereichs<br />

immer schneller werden muss, um<br />

nicht abzustürzen, am Parkplatz nicht<br />

weit kommt. Um es mit Kant zu sagen:<br />

Ohne Raum ist nichts denkbar. Und<br />

der ging mir jetzt einfach aus.<br />

Mit dieser Erkenntnis gesegnet,<br />

reduzierte ich forsch das Gas und landete.<br />

So weit, so gut. Das Verheerende<br />

war nur, dass ich gleich den Anker<br />

werfen musste, weil der Sehsinn wegen<br />

der sich rasch nähernden Bordsteinkante<br />

mit knappem Grünstreifen und<br />

dahinter aufragender Hausmauer Detonationsalarm<br />

meldete. Unter normalen<br />

Umständen hätten die Brembos die<br />

Situation locker entschärft, aber die<br />

Kombination aus kaltem Vorderreifen<br />

und abrupt harschem Bremsbiss<br />

führte dazu, dass die Front blitzartig<br />

wegschmierte und ich mich wie ein<br />

Synchronschwimmer neben dem<br />

Monster über den Asphalt drehte. Na<br />

bravo. Was für eine Niederlage! Ich<br />

selbst hatte zwar keinen Kratzer, aber<br />

mein wahnsinnig fescher Schädel hatte<br />

schambedingt die Farbe des leider ordentlich<br />

ramponierten Monster-Tanks.<br />

Jeder hat eine zweite Chance<br />

Das war 2003. Damals brachte Ducati<br />

das luftgekühlte 1000er-Monster mit<br />

992-cm³-Zweiventilmotor und Doppelzündung<br />

(84 <strong>PS</strong> und 84 Nm). Und jetzt<br />

– zwölf Jahre später – sollte ich meine<br />

zweite Chance bekommen. Graf Seitzmo<br />

hatte in Bologna alles eingefädelt,<br />

das 1200 R-Monster wartete in der<br />

Fabrik in Borgo Panigale auf mich.<br />

Ein Traum! Ducati, ich komme!<br />

Schon 1992 hatte mich das Urmonster<br />

fasziniert. Der Wurf von<br />

Designer Miguel Galluzzi war einfach<br />

genial. Rein von den Werten her war<br />

die M 900 mit dem SS-Zweiventiler<br />

(904 cm³, 67 <strong>PS</strong> und 75 Nm) kein Knaller,<br />

aber die Ausstrahlung der schlanken<br />

Maschine mit dem dominanten<br />

Tank war mörderisch. Ungut war nur,<br />

dass der Motor unterhalb von 3000/<br />

min unwirsch an der Kette rupfte. Das<br />

ruckelte so fürchterlich, dass in der<br />

DRUC<br />

UND<br />

WIE!<br />

58 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


Stadt ohne Zuhilfenahme der Kupplung<br />

kein würdiges Vorankommen möglich<br />

war. Erschwerend kam hinzu, dass<br />

Ducati damals Kupplungen verbaute,<br />

die erhebliche Handkraft verlangten.<br />

Da blies es dir in der City die Unterarme<br />

auf wie dem Luis Trenker beim<br />

Durchklettern der Eiger-Nordwand.<br />

Galluzzis großartige Formgebung<br />

wurde von Ducati bis zur S4 RS (2006,<br />

Testastretta mit 130 <strong>PS</strong>) weitergeführt.<br />

Erst dann wandte man sich vom typischen<br />

Gitterrohrrahmen mit dem<br />

schmalen Tank ab und ließ das Monster<br />

etwas barocker erscheinen. Aber wenn<br />

ich auch als alter, sturer Hund, wie man<br />

so sagt, der schlanken Urform etwas<br />

nachweine, war ich doch sehr ergriffen,<br />

als ich jetzt das 1200 R-Monster vor der<br />

Fabrik sah. Wow! Eine Göttin mit der<br />

Aura des Zorns. Schlankes, extrem wohlgeformtes<br />

Heck mit mächtiger 200er-<br />

Walze auf einer geschmiedeten Marchesini-Felge,<br />

voll verstellbares Öhlins<br />

hinten und vorne, 330er-Brembo-Monoblock<br />

von der Panigale, 1198-cm³-Testastretta<br />

mit 58-mm-Krümmerrohren und<br />

dazu das übersichtliche Display hinter<br />

der minimalistisch feschen Bikini-Verkleidung.<br />

Ducati! Monster! Monster Love.<br />

Trotz des feuchten Nebels, der sich<br />

um diese Jahreszeit in Bologna nie verzieht,<br />

war ich Feuer und Flamme. 207<br />

Kilo vollgetankt und 160 <strong>PS</strong> – da müsste<br />

eigentlich gleich der erste Kreisverkehr<br />

eine Offenbarung sein. „Sssonko“,<br />

hörte ich noch eine wunderbar melodiöse<br />

Stimme, „you know the tires are<br />

brandnew!“ Ich packte mein ganzes<br />

Italienisch aus, sagte: „Mille Grazie!“,<br />

schloss das Visier, nickte noch souverän<br />

– so als ob ich alles im Griff hätte,<br />

legte den Einser ein und bollerte raus<br />

Richtung Passo della Futa, eh klar.<br />

Weinte ich vor Glück?<br />

Die Sitzposition passte perfekt. Der<br />

Abstand zwischen Lenker, Sitz und<br />

K?<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 59


Fußrasten war wie ausgemessen für<br />

mich. Großartig war auch, dass ich<br />

meine 43er-Stiefel würdig auf den<br />

Rasten abstellen konnte, ohne vom<br />

Auspuff behindert zu werden. Das hat<br />

mich bisher meistens auf den Monster-<br />

Maschinen gestört.<br />

Auf der Rennstrecke wäre etwas<br />

mehr Vorderrad-Orientiertheit wünschenswert<br />

(Graf Seitzmo hat das<br />

Übermonster bereits auf dem Ascari-<br />

Racetrack abgefeuert – siehe <strong>PS</strong><br />

11/2015), aber im freien Land passte<br />

mir die Geometrie perfekt. Ich fühlte<br />

mich auf Anhieb wohl. Ungut im Nacken<br />

saß mir nur die Ansage mit den<br />

brandneuen Reifen. Bei vier Grad<br />

Außentemperatur und Nebel war der<br />

Pirelli Diablo Supercorsa SP sowieso<br />

nicht erste Wahl, und dann noch neu!<br />

Einmal in der Kurve niesen und gleich<br />

lowsiden – widerliche Vorstellung.<br />

Erschwerend kam hinzu, dass ich<br />

dem kalten Körper zwar im Abgang<br />

noch den zentralen Satz der Sturzlehre<br />

hätte zurufen können: „Vergiss nicht:<br />

Du bist ein Gummiball!“, aber seine<br />

Antwort kannte: „In der Gefriertruhe<br />

verliert alles an Elastizität!“ Also gab<br />

ich mir selbst das strikte Kommando:<br />

„Don’t schrott, Fetzenschädel!“ Dass<br />

ich nach den ersten zehn sturzfreien<br />

Kilometern in Tränen ausbrach, war<br />

aber nicht Ausdruck des Glücks, sondern<br />

eine Folge der kalten Luft, die<br />

von unten nachhaltig in den Helm zog.<br />

Der Twin vertrieb den Nebel<br />

Dass mir die feuchte Kälte nicht auf die<br />

Moral schlagen beziehungsweise in<br />

sie kriechen konnte, lag vor allem am<br />

wahnsinnig tollen Motor. Was für ein<br />

Monster-Triebwerk! Der Testastretta<br />

mit 1198 cm³ Volumen wurde mittels<br />

erhöhter Verdichtung (13:1), größerem<br />

Krümmerdurchmesser und elliptischen<br />

56-mm-Drosselklappen auf ein extrem<br />

würdiges Niveau gehoben: 160 <strong>PS</strong> bei<br />

9250/min und 131 Nm bei 7750/min.<br />

Göttlich!<br />

Natürlich hat man da eine große<br />

Freude und kann am Stammtisch<br />

mörderisch auftrumpfen. Die direkten<br />

Gegner KTM 1290 Super Duke R, BMW<br />

S 1000 R und Aprilia Tuono V4 1100<br />

RR haben zwar noch etwas mehr Leistung,<br />

aber jeder, dem sich das Motorradfahren<br />

nicht nur über Datenblätter<br />

erschließt, weiß, dass man mit 160 <strong>PS</strong><br />

und 131 Nm in einer vollgetankt 207<br />

Kilo leichten Nackten immer und überall<br />

absolut ausreichend motorisiert ist.<br />

Der Druck, den der Testastretta schon<br />

beim gefühlvollen Drehen des Gasgriffes<br />

erzeugt, ist einfach überwältigend<br />

und in höchstem Maße vereinnahmend.<br />

Die Gasannahme ist brillant, also ruckfrei<br />

weich und voll zugleich, die Leistungsentfaltung<br />

nahezu linear. Von<br />

4000 bis knapp 10 000/min erzeugt der<br />

Twin einen derart gewaltigen Orkan,<br />

dass ich vor Freude in den kalten Helm<br />

brüllte: „Forza Ducati!“<br />

Dann sah ich schon, wie sich die<br />

Sonne ganz zart hinter dem nur mehr<br />

leichten Nebelvorhang zeigte, und ich<br />

wusste genau, was passieren würde:<br />

Noch fünf Kurven weiter rauf auf den<br />

Berg, und wir sind voll in der Sonne!<br />

Go Monster go! Der fließende Moment,<br />

60 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


DATEN<br />

DUCATI<br />

MONSTER 1200 R<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-V-Motor, vier Ventile pro<br />

Zylinder, 118 kW (160 <strong>PS</strong>) bei 9250/min*,<br />

131 Nm bei 7750/min*, Bohrung/Hub:<br />

106,0/67,9 mm, 1198 cm 3 , Verdichtung:<br />

13:1, Zünd-/Einspritzanlage, 56-mm-<br />

Drosselklappen, hydraulisch betätigte<br />

Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe,<br />

Kette<br />

FAHRWERK<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,7 Grad, Nachlauf: 89 mm, Radstand:<br />

1509 mm, Ø Gabel innenrohr: 48 mm,<br />

Federweg v./h.: 130/159 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Schmiederäder, 3.50 x<br />

17/6.00 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17,<br />

hinten: 200/55 ZR 17, 330-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit Vierkolben-<br />

Schwimmsätteln vorn, 245-mm-Einzelscheibe<br />

mit Zweikolben-Schwimmsattel<br />

hinten, ABS<br />

GEWICHT<br />

(vollgetankt) 207 kg*,<br />

Tankinhalt: 17,5 Liter Super<br />

GRUNDPREIS<br />

18395 Euro (zzgl. NK)*<br />

* Herstellerangabe<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

01 Design-technisch deutlich gefälliger als bei der<br />

Standard-1200-Monster präsentiert sich das Heck der R<br />

<strong>02</strong> Solange die Sonne nicht direkt auf das Display strahlt,<br />

liefert es sauber ablesbar alle nötigen Informationen. Bei direkter<br />

Sonneneinstrahlung geht dann leider fast nichts mehr<br />

in dem sich die Welt von trüb grau zu<br />

strahlend farbenfroh verändert, ist mit<br />

nichts so toll zu erleben, wie auf einem<br />

Motorrad, das man liebt.<br />

„Touring“ klingt unwürdig<br />

Man könnte annehmen, dass ein 131<br />

Nm starker Motor die Maschine im<br />

Fünfer bei 2000/min angenehm cruisen<br />

lässt und dann einfach bis 200 km/h<br />

durchzieht, aber das liefert der Testastretta<br />

nicht. Wer diese Elastizität vom<br />

Triebwerk fordert, greift am besten zu<br />

einem großvolumigen Vierzylinder, wie<br />

etwa in der Yamaha XJR. Der Monster-<br />

Motor kann zwar auch unterhalb von<br />

3000/min ruckfrei arbeiten, aber richtig<br />

würdig zur Sache geht er erst ab<br />

4000. Da bringen dann feine Bewegungen<br />

im Handgelenk einen mörderfetten<br />

Druck auf die 200er-Walze. Das ist<br />

einfach großartig! Wohl auch deshalb,<br />

weil man das Gefühl hat, dass es eine<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 61


01 Der nochmals an Leistung nachgeladene, 160 <strong>PS</strong><br />

starke 1198er-Testastretta hat großartige Manieren<br />

<strong>02</strong> Vorne Lenkungsdämpfer, hinten schlankes Heck:<br />

Die R-Monster ist das sportlichste Naked , das<br />

aktuell in den Werkshallen in Bologna produziert wird<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

AB IN<br />

DIE<br />

GALERIE<br />

direkte Verbindung von Gasgriff und<br />

Hinterreifen gibt. Dabei ist viel Elektronik<br />

dazwischen: Ride-by-Wire, achtstufige<br />

Traktionskontrolle, drei Riding-<br />

Modi, dreistufiges ABS.<br />

Für meine Attacke am Passo wählte<br />

ich den „Touring“-Modus mit Traktionskontrolle<br />

auf Stufe vier und ABS auf<br />

Stufe zwei. Zwar reißt mich der Begriff<br />

„Touring“ per se nicht nach vorn, sondern<br />

macht mich eher melancholisch<br />

wie einen Fleischfresser der Anblick<br />

einer Salatgurke, aber auf dem Monster<br />

1200 R im freien Land war diese<br />

Programmierung perfekt. „Touring“<br />

bedeutete „Wüten mit überzeugendem<br />

Gefühl von Kontrolle“.<br />

Anfangs war das Vertrauen in die<br />

Harmonie zwischen neuem Reifen<br />

und unbekanntem Asphalt noch nicht<br />

wirklich fest, aber das Wissen um eine<br />

Hightech-Traktionskontrolle ließ mich<br />

relativ entspannt und mutig am Kurvenausgang<br />

einnieten. Stufe vier funktionierte<br />

perfekt! Die Motorsteuerung<br />

nahm gerade so viel Leistung zurück,<br />

dass die Walze nicht ins Rutschen<br />

und Schmieren kam und das Monster<br />

souverän aus den Radien auf die<br />

Zwischengeraden hinausfeuerte. Beeindruckend,<br />

sehr beeindruckend.<br />

Also nicht nur das Schmalz des<br />

Testastrettas, sondern auch das Wunder<br />

der Elektronik. Für mich wird es<br />

62 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


immer ein Wunder bleiben. Wie es<br />

möglich ist, dass im Zusammenspiel<br />

von Sensoren, Chips und Kabeln 200<br />

Impulsinformationen pro Sekunde derart<br />

verarbeitet werden, dass die sich<br />

in ernst zu nehmender Schräglage<br />

befindende Maschine auf Kurs bleibt,<br />

obwohl sie ohne Elektronik längst zum<br />

Highsider angesetzt hätte, werde ich<br />

nie verstehen. Da fehlt mir einfach die<br />

Fantasie oder die nüchterne Logik.<br />

Ist aber nicht tragisch. Würde ich<br />

in meinem Leben nur Sachen verwenden,<br />

die ich verstehe, müsste ich ohne<br />

„Wickie und die starken Männer“ auskommen,<br />

weil sich mir die Technik des<br />

Fernsehers nicht erschließt. Eigentlich<br />

dürfte ich dann nicht einmal das Licht<br />

anschalten. Ja selbst die triviale Tätigkeit<br />

des Gehens müsste ich einstellen.<br />

Was muss denn alles passieren, damit<br />

man einen Fuß vor den anderen setzen<br />

kann ohne das Gleichgewicht zu verlieren?<br />

Zu viel denken ist eh nicht gut.<br />

Da legt‘s einen dann gleich lang.<br />

Der Anker der Monster<br />

Forsch geht der Anker, der von der Panigale<br />

übernommen wurde, zur Sache.<br />

Die beiden 330-mm-Scheiben mit den<br />

Brembo-Monoblocks verzögern das<br />

Übermonster sehr effektiv. Bremskraft<br />

und Dosierbarkeit gehören zum Besten,<br />

das es im Serienbau gibt. Hammer!<br />

Lediglich der erste Biss war mir persönlich<br />

eine Nuance zu harsch, obwohl<br />

er doch deutlich milder war als der<br />

auf der BMW S 1000 R.<br />

In den Regelbereich des ABS (Stufe<br />

zwei) drang ich nicht vor. Graf Seitzmo<br />

hatte auf der Renne mit einem etwas<br />

zu frühen Einsatz des Antiblockiersystems<br />

gehadert, aber hier am Passo war<br />

das kein Thema. Hatte man sich an den<br />

etwas forschen ersten Biss gewöhnt,<br />

war der Anker ein Traum! Dass jemand<br />

die Monster 1200 R im freien Land<br />

ausbremsen wird, ist definitiv nicht gegeben,<br />

es sei denn, ein echter Eierbär<br />

hat sich in den Sattel verirrt.<br />

Kann natürlich immer passieren.<br />

Denn die Ausstrahlung der nackten<br />

Göttin trifft gleichermaßen schnelle<br />

und langsame, fesche und hässliche,<br />

kluge und depperte, flachbrüstige und<br />

vollbusige, dicke und dünne, blonde<br />

und brünette, bärtige und bartlose, einfach<br />

fast alle Menschen. Die 1200 R ist<br />

eine kampfstarke Maschine, aber vor<br />

allem eines: eine bildschöne Ducati!<br />

Zeigte die Göttin Schwächen?<br />

Nun, die nicht grenzenlose Schräglagenfreiheit,<br />

die den Seitzmo-Grafen<br />

auf dem Racetrack das dicke Krümmerrohr<br />

und den Schalthebel anschleifen<br />

ließ, ist im freien Land absolut ausreichend.<br />

Da wird man nicht aufsetzen.<br />

Der etwas forsche erste Biss ist meiner<br />

Meinung nach auch keine Schwäche,<br />

sondern nur eine Eigenheit, an die man<br />

sich leicht gewöhnen und sich dann<br />

darüber sogar freuen kann.<br />

Nicht hundertprozentig getaugt hat<br />

mir das Getriebe. Abgesehen davon,<br />

dass ich einen Schaltautomaten vermisste,<br />

kam es mir etwas knorrig<br />

vor, und mitunter hatte ich Mühe, den<br />

Leerlauf zu finden. Das heißt aber noch<br />

nichts. Denn die Testmaschine war<br />

aus der Vorserie. Deshalb gibt es auch<br />

noch keine Prüfstands-und Waagedaten<br />

und keine Beschleunigungswerte.<br />

Da müssen wir noch ein wenig warten,<br />

bis die ersten Übermonster ausgeliefert<br />

werden.<br />

Als ich nach Einbruch der Dunkelheit<br />

die beeindruckende Maschine<br />

am Parkplatz des Ducati-Werks abstellte,<br />

hörte ich wieder die melodiöse<br />

Stimme: „Sssonko, I was already worrying.“<br />

Hmm. Ich auch. Der Weg zurück<br />

durch das neblige Bologna war wie<br />

die Irrfahrt des Odysseus. Aber den<br />

Sirenen der Ambulanza konnte ich<br />

locker widerstehen.<br />

FAZIT<br />

„WENN ICH SO ÜBER DAS 1200 R-MONSTER<br />

NACHDENKE …“<br />

… fällt mir Miguel Galluzzi ein, der 1992 das Urmonster erschuf. Die damalige<br />

Formensprache war wie ein wegweisender Aufschrei. Mittlerweile<br />

ist das Monster etwas „dicker“ geworden. Geht in Ordnung, denn die<br />

Leistung hat sich seit damals fast verdoppelt. Der 160 <strong>PS</strong> und 131 Newtonmeter<br />

starke Testastretta ist ein unglaublich beeindruckender Motor<br />

für das nackte Eisen. Die Abstimmung ist so gut gelungen, dass man<br />

die 1200 R auch ohne Traktionskontrolle harsch abfeuern könnte.<br />

Im freien Land muss sich das Übermonster vor keinem Gegner<br />

fürchten, aber sollte man das „R“ als<br />

„Racing“ verstehen und sie kompromisslos<br />

als Rennstreckengerät<br />

einsetzen wollen, wird man<br />

eine leicht geänderte<br />

Krümmerlösung finden<br />

müssen. Als aufrechter<br />

Pirat auf öffentlichen<br />

Straßen dürfte man<br />

einfach nur unglaublich<br />

glücklich und stolz sein.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 63


SERVICE<br />

<strong>PS</strong>-TUNE UP<br />

Der Umbau ist fertig, das Bike enthüllt.<br />

Jetzt geht es richtig in die Praxis:<br />

Funktionstest und Abstimmung, Fahrwerk<br />

und Elektronik, voll durchladen<br />

und gnadenlos verzögern. Da muss die<br />

Tsurugi zeigen, was sie kann.<br />

Text: Jens Hebisch; Fotos: Andreas Feulner<br />

Da ist sie nun also. Die Wiedergeburt<br />

einer Legende. Die<br />

Rückkehr der Katana, die <strong>PS</strong>triplespeed-Tsurugi!<br />

Präsentiert<br />

auf der Essen Motor Show Anfang<br />

Dezember, wird uns und der <strong>PS</strong>-Redaktion<br />

sofort klar: Dieses Eisen kann<br />

nicht auf irgendeiner Showbühne versauern.<br />

Unsere finstere Klinge muss<br />

auf den Track, und zwar schnellstens.<br />

Also ran ans Wetterradar und anschließend<br />

die Pisten des Kontinents abtelefoniert.<br />

Wir merken schnell, zum einen<br />

scheint Petrus ein Tsurugi-Fan zu sein.<br />

Zum anderen hat L‘Anneau du Rhin, die<br />

kleine kultige Rennstrecke kurz hinter<br />

der deutsch-französischen Grenze,<br />

schwer Bock auf „die Kante“ mit dem<br />

markanten Gesicht. Kurzerhand bietet<br />

uns die „Rennleitung aus dem Elsass“<br />

ihren feinen Asphalt zum beherzten<br />

Testen an. Da wird nicht lange überlegt,<br />

da wird das Adventswochenende<br />

einfach zum Tracktest erklärt. Statt<br />

hochprozentigem Glühwein gibt es oktanhaltigen<br />

Brennstoff!<br />

Schnell ist die Tsurugi verstaut,<br />

das Rennequipment verladen und das<br />

größte Messer aus dem Besteckkasten<br />

zwischen die Zähne geklemmt. Doch<br />

halt – wer den ersten Teil des Tsurugi-<br />

TuneUps in <strong>PS</strong> 01/<strong>2016</strong> aufmerksam<br />

gelesen hat, der erinnert sich sicher<br />

auch daran, dass wir noch offene<br />

Punkte auf unserer To-do-Liste haben.<br />

Umgebaut im großen Stil – ja. Aber die<br />

Technik wie Fahrwerk und Elektronik<br />

gehört nachgeschärft.<br />

64 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


FAHRWERK/REIFEN<br />

Hinsichtlich der Federungselemente<br />

ist unser erster Ansprechpartner die<br />

Firma Zupin. Bereits beim vergangenen<br />

TuneUp der GSX-R 1000 hat uns das<br />

Mupo-Material der Fahrwerksexperten<br />

aus Traunreut, welches sie exklusiv<br />

aus Italien importieren, gut gefallen.<br />

Und auch bei der am Markt noch so<br />

neuen GSX-S sind sie damit ganz vorn<br />

dabei, denn so viel Auswahl gibt es für<br />

die GSX-S noch gar nicht.<br />

Für den Tracktest wird die Gabel<br />

von den Zupin-Technikern mit einem<br />

brandneuen Mupo R-EVOlution Cartridge<br />

versorgt. Das Teil ist in Zug- und<br />

Druckstufe sowie der Federvorspannung<br />

voll einstellbar. Optional und gegen<br />

Aufpreis kann man auch noch das<br />

K911-System für das Cartridge mitordern.<br />

Dieses ermöglicht dann sogar<br />

noch die Einstellung der Federrate über<br />

ein ausgeklügeltes System. Das besteht<br />

aus einer Spirale, welche in die Windungen<br />

der Feder eingeschraubt wird<br />

und diese so Stück für Stück versteift.<br />

Außerdem sind zwei neue Federbeine<br />

für die GSX-S im Gepäck. Erstens<br />

die günstige Variante und direkte<br />

Alternative zum eher schlichten Serienfederbein,<br />

das Mupo GT1 mit integriertem<br />

Ausgleichsbehälter. Wie beim<br />

Original ist das Teil in Zugstufe und<br />

Federvorspannung einstellbar, zusätzlich<br />

aber noch in der Länge variabel.<br />

So wird das Anheben des Hecks<br />

ermöglicht, um die Geometrie nach<br />

Wunsch zu verändern. Zweitens<br />

schicken uns die Jungs aus Traunreut<br />

noch die volle Ladung Federbeinperformance<br />

in Form des Mupo AB2.<br />

Dieses kommt mit externem Ausgleichsbehälter.<br />

Dazu ist es in Zug- und<br />

Druckstufe sowie Federvorspannung<br />

voll einstellbar und bietet ebenfalls den<br />

Luxus der variablen Federbeinlänge.<br />

Gegen Aufpreis gönnen wir uns noch<br />

die hydraulische Federvorspannung<br />

via externem Handrad. Haben wir uns<br />

für den öffentlichen Asphalt noch für<br />

die sportliche All-Terrain-Waffe Metzeler<br />

M7RR entschieden, wollen wir beim<br />

ersten Tracktest der finsteren Klinge<br />

aber definitiv nichts anbrennen beziehungsweise<br />

abdriften lassen. Deshalb<br />

packen wir Metzelers aktuellen Superkleber<br />

Racetec RR auf die edlen Rotobox-Karbonfelgen.<br />

Vorne in der K1-,<br />

hinten in der K2-Mischung.<br />

ELEKTRONIK<br />

Die neue GSX-S kommt als erstes Suzuki-Sporteisen<br />

mit einer serienmäßigen<br />

Traktionskontrolle daher und stiehlt<br />

damit dem hauseigenen Hyperraumkiller<br />

GSX-R 1000 doch glatt ein wenig<br />

die Hightech-Show. Zumindest bis Sommer<br />

oder Herbst wird dies wohl noch<br />

so bleiben. Dann kommt Suzukis neues<br />

Superbike ebenfalls mit umfangrei-<br />

Schon die Lampenmaske<br />

mit der kleinen<br />

Verkleidungsscheibe<br />

symbolisiert die<br />

Grundidee des GSX-S-<br />

Umbaus: Katana-Heritage<br />

trifft Hightech,<br />

mit LED-Licht von 4X<br />

LED im original Katana-Plastik<br />

(ganz links).<br />

Obi und Jens diskutieren:<br />

Das Wetter wird<br />

schlecht, welches<br />

Mupo-Federbein muss<br />

es sein? High-End –<br />

ist doch klar!<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 65


RÄDER<br />

chem Elektronikpaket und wird die<br />

hausinterne Messlatte nach oben verschieben<br />

(<strong>PS</strong> berichtete ausführlich in<br />

der letzten Ausgabe darüber).<br />

Wir wollten die Tsurugi aber auch<br />

hier auf ein ganz hohes Niveau heben.<br />

Warum, wird sich der geneigte Leser<br />

fragen. Ist die serienmäßige Traktionskontrolle<br />

mit ihren drei Regelstufen<br />

nicht gut genug? Doch, ist sie. Sie arbeitet<br />

sauber, unauffällig und für ein<br />

Straßen-Naked verlässlich. Trotzdem<br />

bleibt das Bessere des Guten Feind.<br />

Und dieser Feind tritt in Form des<br />

Bazzaz-Systems in den Ring.<br />

Wie schon im Zuge des GSX-R-<br />

TuneUps getestet, bietet die Bazzaz-<br />

Lösung einfach deutlich mehr Individualität<br />

bei der Abstimmung und<br />

lässt einen somit näher an den Grenzbereich<br />

herankommen. Schon Plug<br />

’n’ Play verwendet, arbeitet die TC<br />

auf extrem hohem Niveau. Über das<br />

optional erhältliche und absolut empfehlenswerte<br />

Einstellrädchen für die<br />

Lenkermontage lässt sich die Traktionskontrolle<br />

direkt im Fahrbetrieb<br />

feinjustieren. Und wem das noch nicht<br />

reicht, der kann sich in der leicht verständlichen<br />

und intuitiv zu bedienenden<br />

Software per Laptop oder Tablet<br />

noch intensiver austoben. Möglichkeiten<br />

dafür bietet zum Beispiel die<br />

gangselektive Einstellung der TC. So<br />

findet jeder seine ganz persönliche<br />

Abstimmung. Und das macht schnell!<br />

Berücksichtigt man die weiteren<br />

Inhalte des „Rundum-sorglos-Pakets“<br />

von Bazzaz, nämlich das Fuelsystem<br />

(ähnlich dem Power Commander von<br />

Dynojet) sowie den blitzsauber arbeitenden<br />

Schaltautomat, ist das Teil aus<br />

unserer Sicht derzeit im Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

unschlagbar. Doch bei<br />

aller Begeisterung für die Darbietung<br />

der TC sei wie schon beim Gixxer-Test<br />

darauf hingewiesen: Grobmotoriker<br />

am Gasgriff werden früher oder später<br />

Schmerzen verspüren. Denn dieses<br />

Helferlein setzt immer noch eine halbwegs<br />

runde und vor allem „logische“<br />

Fahrweise voraus. Gas zu, Gas voll auf<br />

– das funktioniert so nicht.<br />

Jetzt aber genug mit dem erhobenen<br />

Zeigefinger. Wir wollen auf die<br />

Piste! Auf dem Weg dorthin legen wir<br />

noch einen kleinen Zwischenstopp zur<br />

Leistungsmessung bei Micron Systems<br />

Eine verdammt heiße Mischung in Sachen Grip und Handling: die Rotobox<br />

RBX2- Vollkarbon-Felge mit dem Metzeler Racetec RR. Die Felge sieht nicht nur<br />

spektakulär aus, sondern spart auch kräftig an den rotierenden Massen.<br />

Vorn fast 40 Prozent, hinten sind es sogar knapp 45 Prozent<br />

in Fürth ein. Lange Gesichter nach dem<br />

ersten Prüfstandslauf: weniger Leistung<br />

als das Serienbike? Und das trotz,<br />

nein wegen des neuen Bazzaz-Fuelmoduls?<br />

Schocker! Armand Mottier, Dauergast<br />

beim <strong>PS</strong>-TunerGP und bekannte<br />

Szenegröße rund um das Thema Prüfstandsabstimmung,<br />

bleibt gelassen und<br />

beruhigt die TuneUp-Crew. „Gebt mir<br />

mal ´ne Stunde, dann kriegen wir das<br />

schon hin.“ Die Stunde kann er haben.<br />

Wegen uns auch die ganze Nacht.<br />

Hauptsache, er richtet das.<br />

Und er bekommt es hin! Eine Stunde<br />

später drückt die Tsurugi nicht<br />

nur wieder locker die Serienleistung,<br />

sondern legt im mittleren und damit<br />

für den Fahrbetrieb so wichtigen Drehzahlbereich<br />

nochmals nach. Potenziellen<br />

Kunden sei noch gesagt, dass der<br />

Bikeshop Lüchow als Bazzaz-Importeur<br />

in Kürze sicherlich ein passendes Mapping<br />

für die GSX-S erstellt haben wird.<br />

Zukünftige Bestellungen werden dann<br />

direkt damit ausgeliefert.<br />

66 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


L‘Anneau du Rhin<br />

im Elsass bot uns<br />

nicht nur beim<br />

Tsurugi-Test optimale<br />

Bedingungen,<br />

sondern ist mit<br />

seiner Lage unweit<br />

von Freiburg oft<br />

Testschauplatz von<br />

<strong>PS</strong>. Vielen Dank an<br />

Madame Schebel<br />

und die Mannschaft<br />

dieser feinen<br />

Strecke. Infos:<br />

www. rheinring.com<br />

DIE STRECKE<br />

L‘Anneau du Rhin. Absolutes Kleinod in<br />

der europäischen Rennsportwelt und<br />

definitiv ein Must-Ride in jedem Hobbyracer-Lebenslauf.<br />

Die kleine, aber äußerst<br />

feine Rennstrecke zwischen Freiburg<br />

und Colmar versprüht ein ganz eigenes<br />

Flair. Kein modernes und riesiges<br />

Fahrerlager oder gewaltige Tribünen.<br />

Nein, wenn man hier in Frankreich von<br />

der kleinen Landstraße abbiegt, findet<br />

man sich im nächsten Moment auf einem<br />

gutshofähnlichen Areal wieder. Die<br />

ehemaligen Stallungen sind zu Garagen<br />

umgebaut, und der Hof ist der Form und<br />

Farbe einer Shell-Muschel nachempfunden.<br />

Und im Garten befindet sich eine<br />

Rennstrecke. Ein wenig surreal das<br />

Ganze, aber äußerst sympathisch. Und<br />

was die Piste angeht: Es gibt perfekten<br />

Asphalt und schöne Kurvenkombina-<br />

FEDERBEINE<br />

Für die GSX-S 1000<br />

haben wir uns die<br />

Federbeine von Mupo<br />

einmal genauer<br />

angeschaut. Die Italiener<br />

bieten bereits<br />

zwei Dämpfer für<br />

das Suzuki-Naked<br />

an. Je nach Fahrkönnen<br />

und Geldbeutel<br />

gibt es eine<br />

einfache und eine<br />

High-End-Variante.<br />

Importeur ist Zupin<br />

in Traunreut<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 67


tionen. Sogar eine beachtliche Highspeed-Gerade<br />

ist dabei, um die volle<br />

Motorpower auszufassen. Genau das<br />

Richtige, um mit der Tsurugi so richtig<br />

die Klinge zu schwingen.<br />

TRACKTEST<br />

Wie fährt sich denn nun die Old-<br />

School-Waffe mit neuester Technologie?<br />

Zunächst einmal echt easy, wie<br />

ELEKTRONIK<br />

Das Bazzaz-System war unsere erste Wahl, da hier das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

stimmt. Neben der Traktionskontrolle mit Einstellrädchen am Lenker verfügt unser<br />

Umbau auch über einen formidablen Schaltautomaten und das Fuel-System<br />

von einer Vierzylinder-Kilo-Suzi auch<br />

nicht anders zu erwarten. Der Motor<br />

hängt sauber und potent am Gas. Die<br />

Sitzposition und die Geometrie mit<br />

dem breiten LSL-Lenker und den ABM-<br />

Rasten muten sportlich an, alles ist<br />

Breiter Lenker,<br />

entspannte<br />

Sitzposition<br />

und<br />

jede Menge<br />

Schräglagenfreiheit,<br />

dazu<br />

Qualm satt –<br />

damit lässt<br />

sich auf der<br />

Tsurugi auch<br />

abseits der<br />

Show-Meile<br />

richtig aufzünden<br />

aber immer noch absolut entspannt.<br />

Fahrwerk und Reifen sind vom ersten<br />

Meter an beste Kumpels. Und die neue<br />

Bremspumpe HC3 von Magura vernichtet<br />

den vom ehemaligen Gixxer-Motor<br />

aufgebauten Vortrieb absolut souverän.<br />

Klingt ja fast schon langweilig.<br />

Abwarten. Denn schließlich haben<br />

wir knappe zwölf Grad auf dem Thermometer<br />

und noch diverse feuchte<br />

Flecken auf dem Asphalt. Nicht zu vergessen,<br />

befindet sich unter dem Hintern<br />

ein Moped aus feinsten Materialien<br />

und Bauteilen, fast bis auf die letzte<br />

Schraube ein Unikat. Und alles jungfräulich!<br />

Ein paar Runden sachtes Eingrooven<br />

müssen schon sein.<br />

Wenig später haben die Reifen Betriebstemperatur,<br />

und auch der letzte<br />

Fuchs ist im Angesicht der Tsurugi<br />

panisch über den Asphalt geflüchtet.<br />

Dann ziehen wir also mal auf! Und<br />

schon zeigt sich der erste große Wurf,<br />

die Bazzaz-TC. Auf dem kalten Asphalt<br />

regelt sie absolut sanft und immer auf<br />

maximalen Vortrieb bedacht, ohne den<br />

Fahrer direkt per Highsider ins Aus zu<br />

katapultieren. Wird das Gestühl weiter<br />

aufgerichtet und die Schräglage verringert,<br />

nimmt die Traktion zu und der<br />

Regelmechanismus lässt nach.<br />

68 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


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Schon bei 5000/min wird mächtig<br />

in der Bude gezündelt. Bei 7000/min<br />

brennt die Hütte schon ordentlich. Und<br />

lässt man den Quirl offen und die Drehzahl<br />

weiter Richtung fünfstellig rotieren,<br />

steht die Behausung bald komplett<br />

in Flammen. Ja, dieser K7-Gixxer-Motor<br />

ist eine Bank! An den richtigen Stellen<br />

durch das Bazzaz-System gezügelt,<br />

steht einer hemmungslosen Leistungsorgie<br />

fast nichts im Weg.<br />

Aber eben nur fast. Denn da kommt<br />

schon die nächste Kurve und damit<br />

das nächste Glücksgefühl. Ein beherzter<br />

Griff in die Bremse ist dank der<br />

HC3-Bremspumpe ein Gedicht. Klasse<br />

Druckpunkt, super Dosierbarkeit und<br />

schiere Verzögerungskraft! Wirkt die<br />

Serienanlage beim Aktivieren der<br />

Beläge etwas fad, bietet das Magura-<br />

Teil in Verbindung mit den fetten Brembo-Kolben<br />

feinste Entschleunigung.<br />

Damit lässt es sich auch bei weniger<br />

perfekten Bedingungen sicher und<br />

souverän bis tief in den Scheitelpunkt<br />

der Kurve hineinbremsen.<br />

Mitverantwortlich für das Gottvertrauen<br />

beim Abtauchen in Schräglage<br />

zeichnet auch das unglaublich sensibel<br />

ansprechende Mupo-Cartridge, ohne<br />

dabei je nervös oder zu soft abgestimmt<br />

zu wirken. Nein, das Teil macht buchstäblich<br />

alles platt und ebnet ein, was<br />

störend auf Linienführung und Radiuswahl<br />

wirken könnte. Satt, präzise und<br />

wie auf den so oft zitierten Schienen<br />

führt die Mupo-Front die Tsurugi durch<br />

die Kurven und bietet maximale Stabilität<br />

bei harten Bremsattacken. Ganz großes<br />

Kino, das auch im Stand betörend<br />

wirkt. Wer angesichts der CNC-Fräskanten<br />

dieser Gabelkappen und Einsteller<br />

nicht glasige Augen bekommt, dem<br />

ist definitiv nicht mehr zu helfen.<br />

Wir tauchen gerade durch den<br />

nächsten langen Radius tief unter dem<br />

Radar hindurch. Die ABM-Rasten geben<br />

maximalen Halt. Gleichzeitig bieten<br />

die kurzen Rastenkörper jede Menge<br />

Bewegungsfreiheit beim Rumturnen<br />

auf den Zehenballen. Der Kurvenaus-<br />

Wer andere Krümmer und<br />

Slip-on-Endschalldämpfer<br />

montiert, aber vor allem TCund<br />

Fuel-Systeme einbaut,<br />

kommt nicht umhin, das<br />

Bike sauber abzustimmen.<br />

Meister auf dem Prüfstand<br />

ist Armand Mottier von<br />

Micron Systems in Fürth.<br />

Obi hat genau hingeschaut<br />

70 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


Motorleistung<br />

120<br />

160 <strong>PS</strong>-Tune Up Tsurugi<br />

110 150 (abgestimmt)<br />

112,5 kW (153 <strong>PS</strong>)<br />

140<br />

100<br />

bei 10 800/min<br />

130<br />

112 Nm bei 8900/min<br />

90 120<br />

<strong>PS</strong>-Tune Up Tsurugi<br />

(nicht abgestimmt)<br />

80 110 108,5 kW (148 <strong>PS</strong>)<br />

bei 10 700/min<br />

100 111 Nm bei<br />

70<br />

90 8600/min<br />

60 80<br />

50 70<br />

60<br />

40<br />

50<br />

120<br />

30 40<br />

110<br />

20<br />

30<br />

100<br />

90<br />

20<br />

80<br />

10<br />

70<br />

10<br />

60<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Drehmoment in Nm<br />

GABEL<br />

Zum Leistungs-<br />

Diagramm: Durch<br />

die Abstimmung auf<br />

dem Prüfstand legte<br />

die Tsurugi noch<br />

ein paar <strong>PS</strong> zu. Die<br />

Wellen im Leistungsband<br />

sind im<br />

Fahrbetrieb kaum<br />

spürbar (links).<br />

Bei der Gabel haben<br />

wir das Orginal-<br />

Suzuki-Teil von<br />

Zupin mit einem<br />

Gabel-Cartridge<br />

überarbeiten lassen<br />

50<br />

40<br />

0 100<strong>02</strong>000300040005000600070008000900010000 11000 12000<br />

gang kommt in Sicht, das Gas wird<br />

gespannt und das High-End-Federbein<br />

von Mupo sorgt für maximalen mechanischen<br />

Grip. Auch ordentliche Bodenwellen<br />

können das Federwerk aus<br />

Italien nicht nachhaltig beeindrucken.<br />

Das edle AB2 bügelt sämtliche Falten<br />

zuverlässig aus dem Asphalt. Gerne<br />

hätten wir auch noch etwas zur günstigeren<br />

Federbeinvariante GT1 gesagt,<br />

doch das Wetter machte uns einen<br />

Strich durch die Rechnung. Festhalten<br />

können wir an dieser Stelle jedoch:<br />

Wer hinsichtlich Performance auf der<br />

Strecke einen echten Schritt vorwärts<br />

machen möchte, der sollte sich das<br />

AB2 mal genauer anschauen. Zug- und<br />

Druckstufenabstimmung sind Pflicht<br />

für den Track, und das Mupo-Teil arbeitet<br />

wirklich auf ganz hohem Niveau.<br />

Beim beherzten Zünden um den<br />

Track konnten wir feststellen, dass das<br />

Handling so gar nicht einem Big Bike<br />

entspricht. Kein Wunder, denn die<br />

GSX-S gilt schon im Serientrimm als<br />

recht handlich. Unter Zuhilfenahme<br />

der ultraleichten Rotobox-Karbonfelgen<br />

und in Verbindung mit der breiten<br />

LSL-Segelstange mutiert sie dann zum<br />

absoluten Handling-Junkie. Hier mal<br />

ein paar Zahlen: Die Original-Suzuki-<br />

Felge vorn wiegt 4,46 Kilo, die von<br />

Rotobox schlappe 2,68 Kilo. Hinten ist<br />

der Unterschied noch deutlicher: Originalfelge<br />

mit Kettenrad und -träger<br />

7,22 Kilo, Karbonfelge mit Rotobox-Kettenradträger<br />

und Kettenrad 3,93 Kilo.<br />

Zwei Stunden Dauerballern später<br />

ist klar, dass sich der Big Block wie<br />

eine Triumph Streety bewegen lässt.<br />

Der bloße Gedanke ans Abwinkeln<br />

reicht schon aus, um das Knie über<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 71


Ein absolutes Unikat: die <strong>PS</strong>-triplespeed-<br />

Tsurugi. Wer die vor allem optischen<br />

Umbauschritte wie Lackierung<br />

und Anbauteile nachlesen möchte,<br />

sollte sich <strong>PS</strong> 01/<strong>2016</strong> besorgen<br />

den Asphalt schreddern zu lassen.<br />

Kurskorrekturen? Kein Problem!<br />

Radius enger ziehen? Bitteschön!<br />

Schlussendlich sei noch das letzte<br />

Ass erwähnt, das wir für diese Aktion<br />

aus dem finsteren Ärmel gezogen haben:<br />

die Metzeler Racetec RR. Auf den<br />

Road Racing-Tracks der Insel entwickelt<br />

und bereits mit unzähligen Siegen<br />

geadelt, stellen sie die perfekte Wahl<br />

für diese meteorologischen Bedingungen<br />

dar. Unter perfekten sommerlichen<br />

Konditionen haben wir die neuen Superkleber<br />

schon oft getestet und für<br />

extrem gut befunden. Doch bei diesem<br />

Inselwetter zeigt sich, was die Erfahrung<br />

aus dem britischen Sommer bei<br />

der Entwicklung des Gummis gebracht<br />

hat. Super Grip, aber vor allem mit<br />

glasklarer Rückmeldung im Grenzbereich.<br />

Wenn der Mut mal wieder größer<br />

war als das physikalisch Mögliche,<br />

freut man sich über den breiten Grenzbereich<br />

des Reifens.<br />

FAZIT<br />

Die Tsurugi rennt und brennt. Sie zeigt,<br />

dass sie zwar mächtig Show, aber<br />

vor allem auch verdammt viel Bike ist.<br />

Sie ist eine wahre Fahrmaschine.<br />

Gebaut für die Straße, aber gerade<br />

nach diesem Upgrade auch ein ganz<br />

heißer Tipp für viel Spaß auf dem<br />

Track. Der <strong>PS</strong>-Gedanke in Reinkultur<br />

sozusagen. Und so bleibt uns am Ende<br />

nur übrig, jeden Fahrer einer GSX-S<br />

1000 zu beglückwünschen – denn das<br />

Teil hat mächtig Potenzial.<br />

TEILELISTE FÜR SUZUKI GSX-S 1000-<br />

TSURUGI-UPGRADE<br />

RUBRIK HERSTELLER BEZEICHNUNG PREIS ZULASSUNG BEZUGSQUELLE<br />

Fahrwerk MUPO Gabelumbau mit Cartridge<br />

1195 Euro keine Zulassung www.zupin.de<br />

R-EVOlution<br />

Fahrwerk MUPO Federbein GT1 529 Euro ABE in Vorbereitung www.zupin.de<br />

Fahrwerk MUPO Federbein AB2 935 Euro ABE in Vorbereitung www.zupin.de<br />

Fahrwerk MUPO Hydraulische Federvorspannung<br />

199 Euro – www.zupin.de<br />

für AB2<br />

Reifen METZELER Racetec RR, vorne K1/ – keine Zulassung www.metzeler.com<br />

hinten K2<br />

Elektronik BAZZAZ Z-FI TC inkl. QS und 899 Euro keine Zulassung www.bikeshop-luechow.de<br />

Tractioncontrol<br />

Elektronik BAZZAZ TC Adjust Switch inkl. 149 Euro – www.bikeshop-luechow.de<br />

Map Select-Schalter<br />

Elektronik BAZZAZ Active Light TC-Anzeige 79 Euro – www.bikeshop-luechow.de<br />

Elektronik MICRON SYSTEMS Prüfstandsmessung inkl.<br />

Abstimmung<br />

nach Aufwand – www.micronsystems.de<br />

72 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


Europas größte Motorradzeitschrift zeigt, was demnächst auf den<br />

Straßen zu erwarten ist: Die neuen Bikes und Roller des Jahrgangs <strong>2016</strong>.<br />

Im MOTORRAD KATALOG <strong>2016</strong> mit 292 Seiten.<br />

AB 15.12.2015<br />

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TECHNIK<br />

LESERFRAGEN<br />

WERNER KOCH<br />

<strong>PS</strong>-Technik-Versteher und<br />

Motorrad-Flüsterer Werner<br />

„Mini“ Koch tüftelt und bastelt<br />

ständig selbst in seiner eigenen<br />

Werkstatt, und kein Technik-<br />

Thema ist ihm zu verworren.<br />

Und weiß er tatsächlich mal<br />

selbst nicht weiter, weiß er<br />

genau, wo man fragen muss.<br />

Sie haben eine<br />

Technik-Frage, die<br />

Sie schon lange<br />

umtreibt? Im Forum<br />

behauptet jeder<br />

etwas anderes?<br />

Sie sind mit Ihrem<br />

Latein am Ende?<br />

Dann stellen Sie uns<br />

Ihre Frage. <strong>PS</strong> geht<br />

der Sache hier auf<br />

den Grund, erklärt<br />

die Zusammenhänge<br />

oder fragt die<br />

Experten der Industrie<br />

oder Rennteams.<br />

Fragen an:<br />

<strong>PS</strong>@motorpresse.<br />

de, bitte „Technik“<br />

im Betreff angeben.<br />

Text: Werner Koch, Jo Bauer<br />

Fotos: fact, 2snap, jkuenstle.de,<br />

Honda, Koch<br />

TIP<strong>PS</strong> FÜR Q<br />

? <strong>PS</strong>-Leser Jens Speckmaier möchte,<br />

dass sein Motorrad beim Anbremsen<br />

in einen kontrollierten Bremsdrift à la<br />

Moto2 übergeht und fragt: „Gibt es<br />

eine generelle Richtung, die ich beim<br />

Setup oder der Geometrie meines<br />

Motorrads einschlagen muss?“<br />

<strong>PS</strong>-Antwort Driften ist eine sehr<br />

komplizierte Angelegenheit, braucht<br />

extrem viel Übung und kann, wie <strong>PS</strong>-<br />

Driftexperte Jo Bauer verrät, nur über<br />

einigen Bodenkontakt perfektioniert<br />

werden. Deshalb ist der Fahrer wohl<br />

entscheidender als das Motorrad,<br />

weshalb Jo Bauer seine Erfahrungen<br />

hier mit einfließen ließ. Wir haben<br />

zwar noch kein Rennmotorrad gezielt<br />

auf den stabilen Bremsdrift abgestimmt,<br />

aber ein Punkt ist ganz wichtig:<br />

Der Lenkanschlag sollte nicht<br />

zu eng sein, sonst droht schnell ein<br />

brutaler Highsider. Wird der Lenkanschlag<br />

im Drift nämlich erreicht,<br />

lässt sich der Drift über den Lenker<br />

nicht mehr weiter kontrollieren.<br />

Die Lenkgeometrie sollte eher in<br />

Richtung stabil, also flacher Lenkkopfwinkel<br />

und langer Nachlauf getrimmt<br />

werden. Das heißt, das Motorrad vorn<br />

etwas anheben und hinten absenken.<br />

Damit verbessert man die Stabilität,<br />

74 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


UERTREIBER<br />

das Motorrad wird dann bei entlastetem<br />

Hinterrad nicht so zappelig.<br />

Beim Stoßdämpfer hinten könnte<br />

eine Topoutfeder (Foto) helfen, damit<br />

das Hinterrad sanft an Anpressdruck<br />

verliert und nicht abrupt abhebt wie<br />

bei einem kurzen, harten Gummi-<br />

Endanschlag. Ein Serienfederbein am<br />

Sportler damit auszurüsten ist allerdings<br />

kaum möglich, da sich die<br />

Gesamtbaulänge durch die Verwendung<br />

einer Topoutfeder vergrößert.<br />

Wenn keine Rutschkupplung verbaut<br />

ist, verhindert das Anheben des<br />

Standgases eventuell unliebsames<br />

Bremsstempeln. Allerdings beschleu-<br />

Gabel durch die Gabelbrücke<br />

durchstecken, bis der Gabelholm<br />

plan mit der Gabelbrücke<br />

ist (oben). Eventuell<br />

Hinterradbremse entschärfen,<br />

indem eine Feder zwischen<br />

Pumpe und Hebel eingebaut<br />

wird. Wir haben alte<br />

Kupplungs- oder Ventilfedern<br />

verwendet. Damit wird<br />

ein ungewolltes Überbremsen<br />

des Hinterrads reduziert.<br />

Profis gehen den anderen<br />

Weg: Topoutfeder für sanfteren<br />

Anpressdruck (links)<br />

nigt dies das Hinterrad, „zieht“ das<br />

Motorrad gerade und erschwert somit<br />

das Driften. Die einzige wirksame<br />

Technik ist das Ziehen der Kupplung.<br />

Diese ist am Kupplungsschleifpunkt so<br />

zu halten, dass das leicht langsamer<br />

(im Verhältnis zum Asphalt) drehende<br />

Hinterrad „saugend“ auf dem Asphalt<br />

streift – ohne zu stempeln. Je größer<br />

der Ausrückweg der Kupplung, desto<br />

einfacher findet man diesen Punkt.<br />

Der Driftwinkel stellt sich dann über<br />

die Differenz der Hinterrad-Drehzahl<br />

zur gefahrenen Geschwindigkeit ein.<br />

Dies steuert man über die Menge<br />

der Gänge, die man herunterschaltet.<br />

Im Idealfall schaltet man vor dem<br />

Driften so viele Gänge während des<br />

Anbremsens zurück, dass man beim<br />

Beenden des Drifts die perfekte Drehzahl<br />

zum Beschleunigen hat. Je härter<br />

man anbremst und je leichter das<br />

Hinterrad wird, desto besser kann<br />

man das Hinterrad mittels Lenker und<br />

Körperverlagerung steuern.<br />

Thema Hinterradbremse: Fahrer,<br />

die viel über das Hinterrad driften,<br />

verbauen hinten aggressivere Bremsbeläge,<br />

aber vor allem eine thermisch<br />

belastbare Bremsscheibe nebst Zange.<br />

Wichtig ist, dass die Hinterradbremse<br />

wie die Vorderradbremse zu jeder<br />

Zeit das gleiche Feedback erzeugt.<br />

Der Tanz auf der Reifenflanke in voller<br />

Schräglage und im Driftwinkel bedeutet<br />

den Flug ins Aus, wenn die Bremse<br />

ein Eigenleben entwickelt.<br />

Ebenso wichtig beim Driften ist die<br />

Sitzposition. Diese beim Bremsen mittig<br />

belassen, damit sich das Motorrad mit<br />

dem Heck leichter nach außen anstellen<br />

lässt. Wenn man schon neben dem<br />

Motorrad hängt, dreht sich das Bike auf<br />

die Seite, auf der mehr Gewicht lastet –<br />

also nach innen, was beim Drift ja nicht<br />

gewünscht ist. Warum? Weil sich die<br />

abgebremste Fahrzeugmasse am Lenkkopf<br />

abstützt und um diesen Drehpunkt<br />

herum auslenkt.<br />

Man sollte auf der kurvenäußeren<br />

Seite nie voll mit dem Knie im Bike hängen,<br />

wie man das sonst im Hanging-Off<br />

macht. Denn der kleinste Rutscher<br />

wird sich sonst wie ein Katapult auswirken<br />

(Highsider-Gefahr). Ideal ist viel<br />

Druck über den Lenker am Vorderrad.<br />

Dies dient dazu, das Heck zu entlasten,<br />

und zusätzlich über den Druck an der<br />

kurvenäußeren Fußraste den Grip am<br />

Hinterrad und somit die Schrägstellung<br />

des Hinterrads zu steuern.<br />

Klingt alles kompliziert? Ist es auch.<br />

Tatsächlich hat jeder Driftkönig seine<br />

ganz eigenen Tricks, die er perfekt auf<br />

seinen „Style“ abgestimmt hat. Und<br />

nicht zuletzt sind es genau diese Driftmanöver,<br />

die uns Normalos mit offenem<br />

Mund staunen lassen. Deshalb ist<br />

Übung das einzige Mittel, das einen<br />

auch hier zum Meister macht. Und vielleicht<br />

sollte man vor einem Supersportler<br />

lieber mit einer kleinen Supermoto<br />

üben. Erstens macht es einem so ein<br />

Motorrad dank des geringen Gewichts<br />

und der Geometrie deutlich einfacher,<br />

sich am Limit zu bewegen. Und zweitens<br />

wird es nicht gleich so teuer,<br />

wenn man es noch nicht beherrscht.<br />

Denn Hinlegen ist – laut Jo – Pflicht.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 75


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BelegungsmöglIchkeIten (bitte ankreuzen)<br />

nur sportliche Motorräder<br />

und Zubehör nur Motorräder 20 Jahre +<br />

Private Gratis-Anzeigen erscheinen gedruckt in der gewünschten Kombination, soweit der verfügbare Platz es zulässt. Entscheidend ist die Reihenfolge<br />

des Auftragseingangs. Alle Anzeige erscheinen auf jeden Fall online. Preise für gewerbliche Kleinanzeigen auf Anfrage.<br />

Zusätzlich & kostenlos: motorradonline.de<br />

Dafür bitten wir um folgende Angaben:<br />

Hersteller<br />

Neufahrzeug<br />

Leistung <strong>PS</strong> kW<br />

Kilometerstand<br />

PLZ<br />

Modellbezeichnung<br />

Grundfarbe (z.B. rot)<br />

Erstzulassung: Monat/Jahr<br />

Preis in €<br />

Telefon<br />

Name<br />

Vorname<br />

Straße, Hausnummer (kein Postfach)<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon mit Vorwahl<br />

Mobil<br />

E-Mail<br />

Datum<br />

rechtsverbindliche Unterschrift<br />

<strong>PS</strong> 2/16<br />

dIe nächste AusgABe von Ps<br />

erscheInt Am 10.2.<strong>2016</strong><br />

Anzeigenschluss ist der 21.01.<strong>2016</strong>, 16 Uhr<br />

Bequem Per Internet<br />

www.motorradonline.de/anzeigen<br />

e-mAIl*<br />

motorradmarkt-ga@motorpresse.de<br />

elektronIscher BestellcouPon<br />

www.bestell-coupon.de/<strong>PS</strong><br />

fAx 0711/182-17 83<br />

telefon** 0711/182-188<br />

Post<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH &<br />

Co. KG<br />

<strong>PS</strong>-Markt, D-70162 Stuttgart<br />

* Bitte gewünschte Kombination und Ihre komplette Anschrift angeben. Ihr Farbfoto als JPG- oder TIF-Datei im Querformat. ** Mo.–Do. von 8 –18 Uhr, Fr. von 8 –16 Uhr


LESERPOST<br />

DAUMEN HOCH<br />

Pin-Up Kalender, <strong>PS</strong> 01/<strong>2016</strong><br />

Euer Kalender ist super geworden,<br />

mal was anderes. Ich freue mich schon<br />

auf den Leserbrief einer Moralmutti,<br />

die ihrem Sohn wieder den Kalender<br />

wegnimmt, weil man bei den Models<br />

minimal Haut sieht.<br />

Matthias Tiefenböck über Facebook<br />

Erst mal ein großes Lob. Eure Zeitschrift<br />

finde ich klasse, Eure Artikel<br />

und Vergleiche sind immer sehr unterhaltsam<br />

und abwechslungsreich. Dafür<br />

schon mal einen Daumen nach oben.<br />

Nun zu meinem Anliegen. Ich habe<br />

Euren neuen Pin-Up Kalender durchgeblättert<br />

und bin bei der Abbildung<br />

im Monat Juli an dem X-lite hängen<br />

geblieben. Um welches Modell handelt<br />

es sich hierbei? Ich habe bereits<br />

sämtliche mir bekannten Internetportale<br />

durchsucht, konnte den Helm<br />

aber leider nicht finden. Könnt Ihr<br />

mir dabei helfen?<br />

Ralf Zimmermann per E-Mail<br />

Vielen Dank für die Komplimente.<br />

Wir haben bei Nolan nachgehakt:<br />

Der Juli-Helm im Kalender ist<br />

der neue X-8<strong>02</strong>RR „Cafe Club“,<br />

scratched chrome 97. Die Red.<br />

PRO UND KONTRA<br />

MotoGP-Saisonfinale, <strong>PS</strong> 12/2015 und<br />

01/<strong>2016</strong><br />

Völlig richtig: Rossi hatte keine Schuld,<br />

Strafe hätte es keine geben dürfen.<br />

Er hatte Márquez ja nicht gezwungen,<br />

dort außen zu fahren. Im Nachhinein<br />

ist man immer schlauer, auch ohne<br />

Strafe wäre es kein weiterer WM-Titel<br />

für den Doctor geworden. Weil Ihr aber<br />

den Zidane-Materazzi-Clash angesprochen<br />

habt: Ich erinnere mich, dass<br />

Rossi damals nach einer Zieldurchfahrt<br />

und auf dem Podium ein Materazzi-<br />

Trikot anhatte. Nun ist er selbst in der<br />

Zidane-Situation. Da sollte man ihn<br />

mal fragen, ob er das Materazzi-Trikot<br />

immer noch anziehen würde. Es kommt<br />

alles igendwann auf einen zurück...<br />

Michael Binz per E-Mail<br />

Danke! Danke ! Darum seid ihr die<br />

beste aller Motorradzeitschriften. Der<br />

Bericht war genau so , wie ich es von<br />

einer fachkundigen Presse erwarte.<br />

Kein „Duckmäusern“ vor „Rossi, Rossi<br />

über alles“-Fans, um ja nicht Prügel<br />

zu beziehen. Rossi hat den Titelverlust<br />

selber verschuldet. Einfach mal die<br />

Klappe halten und Rennen fahren wäre<br />

wohl die bessere Variante gewesen.<br />

Auch die Aussagen sogenannter Fans,<br />

welche ständig jammern, Márquez hätte<br />

in die WM-Entscheidung eingegriffen,<br />

finden wir seltsam: Wären zum Beispiel<br />

Márquez und Pedrosa in Valencia<br />

an Lorenzo vorbeigekommen, hätten<br />

sie da nicht auch in die WM-Entscheidung<br />

eingegriffen?<br />

Jürgen und Bettina Thiel per E-Mail<br />

Girls, girls, girls:<br />

Die Mädels im Pin-<br />

Up Kalender haben<br />

den Lesern gefallen.<br />

Die flotten Bikes und<br />

die schicken Helme<br />

aber sicher auch...<br />

Ich abonniere Eure Zeitschrift schon<br />

seit Jahren und freue mich immer wieder<br />

über die nächste Ausgabe. Aber als<br />

ich als Rossi-Fan den Artikel „Schluss<br />

mit lustig“ gelesen habe, bin ich etwas<br />

sauer geworden. Da musste ich doch<br />

lesen, wie das Fahrverhalten von Márquez<br />

im letzten Rennen verteidigt wurde.<br />

Auf dem „Mickey Mouse-Kurs“ wäre<br />

es doch sehr schwer oder fast unmöglich<br />

zu überholen. Da kommt mir doch<br />

die Frage, wie es Rossi vom letzten auf<br />

den vierten Platz geschafft hat. Und<br />

dieser Herr Márquez überholt doch<br />

sonst auch immer und überall, auf<br />

Teufel komm raus. Vale wurde zu Recht<br />

bestraft, aber wo waren denn die Strafen<br />

für Márquez? Er fährt immer auf<br />

Körperkontakt und in der Hoffnung,<br />

die anderen Fahrer ziehen zurück.<br />

Theo Weigel per E-Mail<br />

KEIN RISIKO EINGEHEN<br />

Welche Batterie für Honda Fireblade?<br />

Die Gel-Batterie meiner Honda Fireblade<br />

SC59 hat kürzlich ihren Geist<br />

aufgegeben. Ich habe mir nun eine<br />

Exide-Vliesbatterie von Louis besorgt,<br />

welche für die SC59 vorgeschlagen<br />

wurde. Beim Studium der Gebrauchsanweisung<br />

bin ich auf den Satz gestoßen:<br />

„Ein horizontaler Einbau wird<br />

nicht empfohlen“. Nun, die Batterien<br />

sind in der SC59 leider horizontal<br />

verbaut.Habt Ihr diesbezüglich Erfahrungen<br />

bzw. ist eine horizontal verbaute<br />

Vliesbatterie bei Euch schon<br />

undicht geworden?<br />

Roland Raczek per E-Mail<br />

An Ihrer Stelle würden wir nicht<br />

das kleinste Risiko eingehen, dass<br />

austretende Säure das Motorrad<br />

verätzt. Der Schaden wäre beträchtlich<br />

größer als die Mehrkosten<br />

für eine passende Batterie.<br />

Unser Rat: Wenn Louis vor horizontalem<br />

Einbau warnt, umtauschen.<br />

Im Lauf der Jahre haben wir<br />

den Eindruck gewonnen, dass<br />

Original-Ersatzteilbatterien länger<br />

halten als solche aus dem Zubehör.<br />

Es besteht eine reelle Chance, dass<br />

die Mehrkosten für eine Batterie,<br />

die Sie beim Honda-Händler kaufen,<br />

sich lohnen. Ein Grund dafür<br />

liegt sicherlich darin, dass die Lieferwege<br />

bei einem großen Hersteller<br />

schneller absolviert und besser<br />

kontrolliert werden als bei einer<br />

Zubehörkette. Möglicherweise werden<br />

bei der Produktion auch engere<br />

Toleranzen eingehalten. Die Red.<br />

LESERBRIEFE AN DIE REDAKTION: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Redaktion <strong>PS</strong>, 70162 Stuttgart,<br />

E-Mail: ps@motorpresse.de Leserbriefe bitte mit vollständigem Namen und Wohnort unterzeichnen<br />

Facebook: <strong>PS</strong> Das Sport-Motorrad Magazin


PITLANE<br />

NEWS<br />

Foto: Schäfer<br />

Volle Ränge sind in Bremerhaven<br />

üblich – und die Popularität<br />

nimmt weiter zu<br />

DER FISCH BEISST<br />

Foto: Bartel<br />

BREMERHAVEN Während die nationale<br />

Szene noch im Winterschlaf liegt und<br />

sich einige Akteure vielleicht erst noch<br />

für die passende Rennklasse entscheiden<br />

müssen, wirft das vielleicht kultigste<br />

Rennevent der Republik seine Schatten<br />

voraus. Der Vorverkauf für das Fischereihafen-Rennen<br />

hat begonnen und die<br />

Nennformulare für <strong>2016</strong> können auch<br />

schon online heruntergeladen werden<br />

(www.fischereihafen-rennen.de). Der<br />

Termin steht wie immer längst fest, denn<br />

die Sprints rund um die Fischhallen und<br />

durch die Strohballen finden traditionell<br />

an den Pfingstfeiertagen statt, <strong>2016</strong> also<br />

am 15. und 16. Mai. Wer sich jetzt schon<br />

Karten sichern möchte, kann das Zweitages-Ticket<br />

verbilligt für 30 Euro nun<br />

auch auf der Homepage ordern.<br />

Die Klassen in diesem Jahr:<br />

Klasse 1: Fishtown Superbike Open,<br />

Klasse 2: Fishtown Twins & Triples,<br />

Klasse 3: Fishtown Sidecars Classic,<br />

Klasse 4: Sound of Classics Junior,<br />

Klasse 5: Sound of Classics Senior,<br />

Klasse 6: Superbike Legends,<br />

Klasse 7: Formel 2,<br />

Klasse 8: Superbike Legends,<br />

Klasse 9: Fishtown Sidecars F2 + F3,<br />

Klasse 10: Corsa Speciale,<br />

Klasse 11: Fishtown SuperTwin 650.<br />

Action also von älteren Superbikes im<br />

Wes Cooley-Style über leichte Twins bis<br />

hin zu den modernsten Boliden mit über<br />

200 <strong>PS</strong> in elf Klassen an zwei Tagen.<br />

Bremer haven wäre eine Reise wert.<br />

DLC-AUFTAKT IN HOCKENHEIM<br />

1000 BADISCHE KILOMETER<br />

Foto: dpa<br />

Seit zwei Jahren sind die 1000 Kilometer von Hockenheim<br />

nun auch Auftakt für die Saison des Deutschen Langstrecken-<br />

Cups (DLC). Nach wie vor genießt das Rennen auf der badischen<br />

Rennstrecke am Ostersamstag (26. März) aber den<br />

Ruf des Besonderen, und so darf man gespannt sein, welche<br />

Teams am Hockenheimring wieder antreten. Namhafte<br />

Recken wird es wie im letzten Jahr sicher wieder geben, als<br />

das MGM-Yamaha-Team um IDM-Teamchef Michael Galinski<br />

mit Ex-Supersport-Weltmeister Jörg Teuchert und Vollgas-<br />

Veteran Toni Heiler (Bild unten rechts) den Gesamtsieg<br />

einfuhr. Die Termine für die weiteren fünf DLC-Läufe stehen<br />

ebenfalls schon fest. Infos unter www.dlc-endurance.de<br />

Michael Galinski<br />

gab 2015 auf der<br />

neuen Yamaha R1<br />

alles (oben). Am<br />

Ende holte das<br />

Team der „gereiften“<br />

Männer den<br />

Gesamtsieg bei den<br />

1000 Kilometern<br />

Fotos: Wiessmann<br />

82 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


Name:<br />

ERSTE TRAININGSCHANCEN<br />

NORDSPANIEN RUFT<br />

Vom 18. bis 20. Februar bietet das MOTORRAD action team<br />

nach einigen Jahren Pause wieder ein Renntraining auf<br />

der kultigen Strecke von Calafat unweit von Barcelona an.<br />

Das Training kann mit den Angeboten von Bike Promotion<br />

gekoppelt und mit einem Ortstransfer etwa nach Valencia<br />

um weitere drei Tage verlängert werden. Anmeldungen und<br />

Preise unter www.actionteam.de<br />

Fotos: jkuenstle.de, markus-jahn.com<br />

Most Important<br />

After Work Tool<br />

Origineller Wandflaschenöffner<br />

im Retro-Look aus massivem<br />

Metall, am Holzbrett<br />

(18 x 23 x 1 cm) fest verschraubt<br />

und mit vorgebohrten<br />

Löchern zur<br />

Wandbefestigung.<br />

3x <strong>PS</strong> frei Haus<br />

+ Wandflaschenöffner<br />

+ Clubmitgliedschaft<br />

für nur 12,90 €<br />

NORDSCHLEIFE EXKLUSIV<br />

BESONDERER EIFELTRAUM<br />

Traditionell organisiert das action team exklusive Renntrainings<br />

auf der Nordschleife des Nürburgrings. In diesem<br />

Jahr wird es sogar wieder zwei Termine geben. Schon Ende<br />

Mai (31.5./1.6.) geht es in der Eifel los. Anfang Juli (5./6.7.)<br />

können Fans der Grünen Hölle noch einmal ohne Autos und<br />

andere Zweispurfahrzeuge die über 20 Kilometer mit dem<br />

Motorrad in etlichen Runden abspulen. Mit dabei sind auch<br />

die Ring-erfahrenen Instruktoren. Sie zeigen die Ideallinie<br />

auf dem Kurs mit 73 Kurven und 300 Metern Höhenunterschied.<br />

Wer es knackiger mag, kann schon am 22. und<br />

23. April auf der GP-Strecke des Nürburgrings angreifen.<br />

Infos und Preise unter www.actionteam.de<br />

Foto: Gargolov<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 93<strong>02</strong>. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />

Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Heino Dührkop,<br />

Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

IHRE VORTEILE:<br />

• Retro-Wandflaschenöffner zur Begrüßung<br />

Club-Partner:<br />

<strong>2016</strong><br />

Mitgliedsnummer:<br />

Max Mustermann<br />

1 2 3 4 56 7 8 91 2 3<br />

<strong>2016</strong><br />

• 3 Ausgaben <strong>PS</strong> pünktlich frei Haus • Mitglied im MOTORRAD-HELDEN-Club<br />

Ja, ich möchte <strong>PS</strong> frei Haus im Probeabo testen Bestell-Nr. 1443425<br />

Senden Sie mir die nächsten 3 Ausgaben von <strong>PS</strong> frei Haus zusammen mit dem Retro-Wandflaschenöffner für nur<br />

12,90 € (A: 13,90 €; CH: 24,50 SFr.) zu. Außerdem werde ich für den Zeitraum von 3 Monaten automatisch Mitglied<br />

bei den MOTORRAD-HELDEN. Falls ich nach dem Test keine weiteren Hefte wünsche, kann ich nach Erhalt der<br />

2. Ausgabe beim <strong>PS</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart kündigen. Die Clubmitgliedschaft endet dann automatisch.<br />

Ansonsten erhalte ich <strong>PS</strong> weiterhin frei Haus zum Jahrespreis von zzt. nur 50,40 € (A: 54,50 €; CH: 84,– SFr.; weitere<br />

Auslandspreise auf Anfrage) für 12 Ausgaben mit jeder zeitiger Kündigungsmöglichkeit.<br />

Meine persönlichen Angaben: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />

Name, Vorname Geburtsdatum<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ Wohnort<br />

Telefon<br />

Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden,<br />

dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH<br />

& Co. KG Verlagsgesellschaft mit Ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren.<br />

Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte zusätzlich eine GRATIS-Ausgabe.<br />

IBAN<br />

BIC<br />

Geldinstitut<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstr. 1-3, 20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich<br />

mein Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz<br />

wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungs datum, die Erstattung<br />

des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Ich bezahle per Rechnung<br />

Verlagsgarantie: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem<br />

Tag, an dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art.<br />

246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die<br />

Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten<br />

an: <strong>PS</strong> Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: ps@dpv.de<br />

Datum Unterschrift für Ihren Auftrag<br />

Lieferung der Zugabe nach Zahlungseingang solange Vorrat reicht, Ersatzlieferung vorbehalten.<br />

GLEICH ANGEBOT BESTELLEN:<br />

WWW.MOTORRAD-HELDEN.DE/TEST<strong>PS</strong><br />

+49 (0)711 3206-8899 +49 (0)711 182-2550 ps@dpv.de<br />

<strong>PS</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart<br />

Bitte Bestell-Nr. angeben<br />

E-Mail


Die europaweit größte Vereinigung von ak<br />

TERMINE FREIES FAHREN<br />

15 Termine, sieben unterschiedliche Rennstrecken: Das beliebte<br />

‚DSK Hugo Emde Freie Fahren‘ findet <strong>2016</strong> seine Fortsetzung.<br />

05. März <strong>2016</strong>........................Hockenheimring „GP-Strecke“<br />

07. April <strong>2016</strong>................................Nürburgring Nordschleife<br />

18. April <strong>2016</strong>..................................................... Bilster Berg<br />

17. Mai <strong>2016</strong>......................Motorsport Arena Oschersleben*<br />

19. Mai <strong>2016</strong>...........................................Spa-Francorchamps<br />

04. Juli <strong>2016</strong>..........................................................Zandvoort<br />

18. Juli <strong>2016</strong>.....................................Bilster Berg Drive Resort<br />

29. Juli <strong>2016</strong>...................................Nürburgring Nordschleife<br />

22. August <strong>2016</strong>...............................Bilster Berg Drive Resort<br />

09. September <strong>2016</strong>.....................................................Assen<br />

29. September <strong>2016</strong>................................Spa-Francorchamps<br />

10. Oktober <strong>2016</strong>........................................... Oschersleben*<br />

31. Oktober <strong>2016</strong>...........................Nürburgring-Nordschleife<br />

05. November <strong>2016</strong>.................................Spa-Francorchamps<br />

12. November <strong>2016</strong>..............Hockenheimring „Kleiner Kurs“<br />

Ein offener Dialog kann viel bewegen<br />

Gute Partner sind – nicht nur<br />

im Motorsport – unverzichtbar.<br />

Der DSK verfügt über eine<br />

Reihe von starken Partnern,<br />

die Europas größte<br />

Vereinigung von aktiven<br />

Motorsportlern und Fans<br />

stützen und sich mit einbringen.<br />

Zu den wichtigsten<br />

zählt die Motor Presse Stuttgart,<br />

die unter anderem für<br />

drei unserer Club-Magazine<br />

verantwortlich zeichnet:<br />

sport auto, <strong>PS</strong> und Motor<br />

Klassik.<br />

Seit Jahren ist es gute Tradition, dass die Jahresend-Präsidiumssitzungen<br />

zum Treffen mit der Motorpresse<br />

genutzt werden und im Wechsel in Forst<br />

oder in Stuttgart stattfinden. Heuer war wieder<br />

mal der große DSK-Sitzungstisch Versammlungsort.<br />

Und die Motor Presse war mit Peter Paul<br />

Pietsch, Leiter des Geschäftsbereichs Motorrad<br />

und Luftfahrt, Tim Ramms, Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Automobil, Kai Feyerabend, stellvertretender<br />

Leiter des Geschäftsbereichs Automobil,<br />

DSK-Präsident<br />

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn<br />

EDITORIAL<br />

Jens Katemann, Chefredakteur auto motor und sport,<br />

Marcus Schurig, Chefredakteur sport auto und Uwe Seitz,<br />

Redaktionsleiter <strong>PS</strong> stark vertreten. So kam eine kompetente<br />

Runde zusammen und es stellte sich schnell ein reger<br />

Gedankenaustausch ein. Es wurden Dinge besprochen,<br />

die im abgelaufenen Jahr sehr gut gelaufen sind,<br />

aber auch Punkte, wo Verbesserungspotenzial besteht. Ich<br />

sage Euch, liebe Mitglieder, solche Gespräche halte ich für<br />

ein sehr wichtiges Instrument. Wenn man offen über viele<br />

Dinge reden kann und Ideen dann konstruktiv und gemeinsam<br />

umgesetzt werden, dann merkt man, dass man<br />

eine Menge bewegt. Deshalb möchte ich hier die Gelegenheit<br />

nutzen, unseren Freunden von der Motor Presse Stuttgart<br />

im Namen des gesamten DSK einmal mehr sehr herzlich<br />

Danke zu sagen.<br />

Gemeinsam starten wir voller Vorfreude und Enthusiasmus<br />

in das neue Jahr und die bevorstehende Motorsport-Saison.<br />

Und einer der ersten Termine ist unsere Mitgliederversammlung<br />

am Nürburgring. Auch hier wünsche ich mir einen<br />

offenen Dialog. Egal, ob Lob oder konstruktive Kritik<br />

– berichtet uns was Euch beschäftigt, damit wir in Zukunft<br />

zusammen noch viel bewegen können.<br />

Herzlichst<br />

Euer<br />

Hinweis: Die Anmeldung ist ab dem 18. Januar <strong>2016</strong> online<br />

über www.dskev.de möglich. *vorläufig<br />

ÜBER DEN DSK<br />

Mit fast 13 000 Mitgliedern ist der Deutsche Sportfahrer Kreis<br />

e.V. die europaweit größte Vereinigung von aktiven Fahrern<br />

und Motorsport-Fans – und das mit langer Tradition. 1958<br />

wurde der DSK mit dem Ziel gegründet, den Motorsport – und<br />

vor allem die Sicherheit in selbigem – zu fördern und zu verbessern<br />

und als Bindeglied zwischen Fahrern, Organisationen und<br />

Funktionären zu agieren. Zu den prominentesten Gründungsmitgliedern<br />

gehört Wolfgang Graf Berghe von Trips. Dabei<br />

setzt sich der DSK damals wie heute für die gleichen Ziele ein.<br />

Heute, mehr als fünf Jahrzehnte nach der Gründung, bestimmen<br />

auch die Themengebiete Sicherheit, Fairness und Zukunftsfähigkeit<br />

die Arbeit des DSK. Das elfköpfige Team rund<br />

um Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn hat zusammen einen<br />

Erfahrungsschatz aus mehr als 250 Jahren Motorsport – ob<br />

als Fahrer bei Rundstrecken- oder Bergrennen, im Rallye-Sport<br />

oder als Funktionär hinter den Kulissen; die Präsidiumsmitglieder<br />

kennen sich in der Szene aus.<br />

Die Mitglieder profitieren in vielerlei Hinsicht von den Stärken<br />

des DSK: Regelmäßig führt der DSK das beliebte „Freie Fahren“<br />

auf deutschen Rennstrecken durch, und auf viele Eintrittskarten<br />

und die Produkte der Partner erhalten Mitglieder<br />

satte Rabatte. Zudem ist im Mitgliedsbeitrag ein Jahres-Abo<br />

der Fachzeitschriften „sport auto“, „<strong>PS</strong>“, „MotorKlassik“ oder<br />

„Motorsport XL“ enthalten.<br />

MITGLIED WERDEN<br />

Mitglied werden ist ganz einfach: Besuchen Sie uns im Internet<br />

unter www.dskev.de und klicken Sie im rechten Bereich<br />

der Webseite auf den entsprechenden<br />

Menüpunkt – oder scannen Sie mit<br />

Ihrem Mobiltelefon den rechts abgedruckten<br />

Code ein, der Sie automatisch<br />

auf die richtige Seite weiterleitet.<br />

PARTNER<br />

ADAC Junior Cup <strong>2016</strong> in neuem Umfeld<br />

Zwar findet die kommende ADAC-Junior-Cup-<br />

Saison nicht mehr unter dem Dach der IDM<br />

statt, doch laufen die Vorbereitungen für <strong>2016</strong><br />

beim ADAC auf Hochtouren. Bereits jetzt steht<br />

fest, dass der Motorrad-Nachwuchs mindestens<br />

dreimal im Rahmen von attraktiven nationalen<br />

und internationalen Veranstaltungen an<br />

den Start geht.<br />

Los geht’s vom 15. bis 17. April mit der Superbike-WM<br />

in Assen (Niederlande). Der zweite<br />

bereits feststehende Termin ist gleichzeitig der<br />

Saisonhöhepunkt: Vom 15. bis 17. Juni dürfen<br />

die Junioren ihr Können auf dem extrem anspruchsvollen<br />

Sachsenring und vor der enormen<br />

Zuschauerkulisse des GP Deutschland<br />

zeigen. Ein weiterer Auftritt bei einem GP ist<br />

®<br />

bereits in Planung und wird veröffentlicht, sobald<br />

die Verträge unterzeichnet sind, während<br />

der dritte bereits feststehende Lauf vom 26. bis<br />

28. August in Oschersleben, im Rahmen der<br />

Speedweek stattfindet. Alle anderen Termine<br />

sollen in Kürze bekanntgegeben werden.<br />

Dass die Teilnahme am Junior Cup lohnenswert<br />

ist, zeigen die Beispiele Dirk Geiger und Toni<br />

Erhardt. Geiger gewann den Cup 2015, Erhardt<br />

wurde Zweiter. Beide werden dieses Jahr<br />

im ADAC Northern Europe Cup antreten. <strong>2016</strong><br />

wird Geiger 15.000 Euro Förderung vom ADAC<br />

und 25.000 Euro von KTM erhalten. Erhard,<br />

der <strong>2016</strong> ebenfalls in den Förderkader aufgenommen<br />

wird, bekommt 10.000 Euro Unterstützung<br />

vom ADAC.


DSK NACHRICHTEN<br />

tiven Fahrern und Motorsport-Fans mit über 13.000 Mitgliedern<br />

IDM stellt die Weichen für <strong>2016</strong><br />

Alles neu macht der Mai? Nee, manchmal auch schon<br />

der Dezember. So ist beispielsweise in der<br />

SUPERBIKE*IDM kaum ein Stein auf dem anderen geblieben.<br />

Anfang Dezember präsentierten die Serien-<br />

Macher den Veranstaltungskalender und ein gründlich<br />

überarbeitetes Paket für die Saison <strong>2016</strong> – mit<br />

neuen, attraktiven Cups und einer günstigen Einstiegsmöglichkeit<br />

für den Nachwuchs.<br />

Erfreulich: Der Kalender für die neue Saison ist bereits<br />

fertig. So können IDM-Fahrer, Teams und Fans schon<br />

frühzeitig planen. Der Kalender umfasst neun Veranstaltungen<br />

in drei Ländern und bietet Rennen in den<br />

Stamm-Klassen Superbike/Superstock 1000, Superstock<br />

600, SuperNaked und Sidecar sowie in verschiedenen<br />

Cup-Klassen. Wie schon in den vergangenen<br />

zwei Saisons wird auch <strong>2016</strong> auf dem Lausitzring im<br />

Rahmenprogramm der DTM gefahren. Da dort aber<br />

auch das ADAC GT Masters mit zum Programm gehört,<br />

gehen dort nur die Klassen Superbike/Superstock<br />

1000 an den Start. Die Termine: Lausitzring 18.<br />

– 20. April, Auftakt-Training/22. – 24. April, Saisonauftakt;<br />

Nürburgring 06. – 08. Mai; Lausitzring 03.<br />

– 05. Juni (im Rahmenprogramm der DTM); Oschersleben<br />

24. – 26. Juni; Circuit Zolder (B) 08. – 10. Juli;<br />

Schleizer Dreieck 29. – 31. Juli; TT Circuit Assen (NL)<br />

12. – 14. August; Oschersleben 25. – 28. August (im<br />

Rahmenprogramm der German Speedweek); Hockenheimring<br />

23. – 25. September. Alle Termine müssen<br />

noch vom DMSB final genehmigt werden.<br />

Da die Teilnehmerzahl in der Superstock 1000 über<br />

die Jahre angestiegen ist und die Leistungen der teilnehmenden<br />

Teams und Fahrer angemessen honoriert<br />

werden soll, wird <strong>2016</strong> erstmals der Titel ‚Internationaler<br />

Deutscher Meister Superstock 1000’ ausgeschrieben.<br />

Darüber hinaus wird die bisherige Supersport<br />

600 künftig als Superstock 600 ausgetragen,<br />

was auch geringe Änderungen im technischen Reglement<br />

mit sich bringt.<br />

Auch auf der Cup-Ebene geht die Post ab. Neben dem<br />

seit vielen Jahren zum IDM-Programm gehörenden<br />

Yamaha R6-Dunlop-Cup werden <strong>2016</strong> weitere interessante<br />

Cups dazustoßen: Vor allem der neue Superstock<br />

300 Cup, der gemeinsam mit den Partnern Yamaha<br />

und Kawasaki ins Leben gerufen wurde. Die<br />

neue Klasse geht <strong>2016</strong> zunächst einmal national an<br />

den Start, wird aber schon 2017 im Rahmen der FIM<br />

World Superbike Championship auch international<br />

ausgeschrieben. Potenzielle Teilnehmer haben die<br />

Wahl zwischen einer Kawasaki Ninja 300 und einer<br />

Yamaha YZF-R3. Das Cup-Paket für eine Saison enthält<br />

das Leasing für eine fertig aufgebaute Rennmaschine<br />

sowie sämtliche Nenngelder für die komplette<br />

Saison. Das gesamte Paket soll für unter 10.000 Euro<br />

zu haben sein.<br />

Dazu kommt noch der ebenfalls höchst attraktive<br />

IDM-Mono Cup, ausgetragen mit identischen, reinrassigen<br />

und höchst standfesten 700-ccm-Rennmaschinem<br />

mit 80 <strong>PS</strong>, bei denen unter der Saison abgesehen<br />

von Öl- und Filterwechseln keine größeren Servicemaßnahmen<br />

zu erwarten sind.<br />

Es gibt aber auch Unerfreuliches zu berichten: Der<br />

ADAC und die IDM gehen zukünftig getrennte Wege.<br />

Die bisherigen Partner konnten sich nicht auf einen<br />

gemeinsamen Weg zur Weiterentwicklung einigen,<br />

worauf der ADAC seinen Ausstieg erklärte. So wird<br />

die IDM im kommenden Jahr ohne die Moto3-Standard-Meisterschaft<br />

auskommen müssen. Dieser Titel<br />

wird <strong>2016</strong> im Rahmenprogramm diverser nationaler<br />

und internationaler Meisterschaften ausgefahren.<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

Den 27. Februar <strong>2016</strong> sollten sich alle DSK-<br />

Mitglieder vormerken: Denn dann findet<br />

am Nürburgring die Mitgliederversammlung<br />

statt.<br />

Einladung und Tagesordnung<br />

1. Begrüßung und Rechenschaftsbericht<br />

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn, Präsident<br />

2. Finanzbericht<br />

Reinhard Michel, Schatzmeister<br />

3. Bericht der Finanzprüfer<br />

4. Aussprache<br />

5. Feststellung der Anwesenheit<br />

6. Entlastung des Präsidiums<br />

7. Ehrungen<br />

Pause<br />

Gastvortrag<br />

8. Wahlen<br />

Pos. 2 Vizepräsident<br />

Pos. 4 Schatzmeister<br />

Pos. 6 Präsidiumsmitglied zbV<br />

Pos. 8 Beisitzer<br />

Pos. 10 Beisitzer<br />

Wahl eines Finanzprüfers<br />

9. Anträge<br />

10. Verschiedenes<br />

11. Ehrungen<br />

IMPRESSUM<br />

Geschäftsstelle: Karl-Wirth-Str. 16, 76694 Forst, Tel. 07251-<br />

3<strong>02</strong>84-0, Telefax 07251-3<strong>02</strong>84-19 Internet: http://www.dskev.de<br />

E-Mail: info@dskev.de Präsident: Dr. Karl-Friedrich Ziegahn Vizepräsidenten:<br />

Karl-Heinz Stümpert, Friedhelm Kissel Schatzmeister:<br />

Reinhard Michel Schriftführer: Hans-Walter Kling Präsidialmitglied<br />

zbV.: Armin Schwarz Beisitzer: Altfrid Heger, Johannes Scheid, Ralf<br />

Waldmann, Peter Bonk, Sabine Fischer Redaktion: Nicolaus C.<br />

Koretzky, Patrik Koziolek, Thorsten Schlottmann Fotografen: ADAC,<br />

IDM*Superbike, Miguel Villa


SPORT<br />

MOTO2-WM<br />

2015 verwandelte der deutsche<br />

Konstrukteur Kalex die Moto2-<br />

Klasse in eine Monopol-Weltmeisterschaft.<br />

Kalex selbst hatte es dabei<br />

nie auf eine Alleinherrschaft angelegt.<br />

<strong>PS</strong> ging den Ursachen auf den Grund.<br />

Text: Mat Oxley, Uwe Seitz; Fotos: 2snap (11), photo<strong>PS</strong>P.com (7)<br />

MONO<br />

POLY<br />

86 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 87


Als der GP-Promoter Dorna<br />

2010 die Moto2 als neue<br />

Klasse schuf, ging es darum,<br />

den hungrigen Nachwuchsfahrern<br />

gleiche Bedingungen zu schaffen<br />

– mit Einheitsmotoren der Honda<br />

CBR 600, Einheitsreifen von Dunlop sowie<br />

Elektronik, Sprit und sogar Kupplungen<br />

wie aus einem Guss. Das einzige<br />

Schlachtfeld für Ingenieure bot sich<br />

noch bei den Chassis. Und so machten<br />

sich vor der Premierensaison acht Hersteller<br />

daran, Rahmen und Schwingen<br />

für die mittlere Grand Prix-Klasse zu<br />

bauen. In diesem ersten Jahr war der<br />

Wettbewerb um das beste Chassis<br />

extrem hart. Fünf verschiedene Hersteller<br />

waren in den Top Ten vertreten:<br />

Moriwaki, Suter, Speed Up, Motobi<br />

und FTR – aber keine einzige Kalex.<br />

Wie sich die Zeiten doch ändern.<br />

Denn 2015 präsentierte sich die Moto2<br />

quasi als Kalex-Cup. Der deutsche<br />

Chassis-Hersteller beherrschte die Serie.<br />

Nur einer der besten 14 Fahrer fuhr<br />

ein anderes Fabrikat, und nur ein einziger<br />

Nicht-Kalex-Pilot konnte wenigstens<br />

eines der 18 Rennen gewinnen:<br />

Sam Lowes mit seiner Speed Up-Moto2.<br />

<strong>2016</strong> steigt auch er auf Kalex um.<br />

Wie konnte das passieren? Ist das<br />

Kalex-Paket tatsächlich so dominant<br />

oder sind andere Mächte am Werk? Die<br />

Kalex-Geschichte ist beeindruckend.<br />

Die in Bobingen bei Augsburg beheimatete<br />

Konstruktionsfirma entstand<br />

aus der Holzer-Gruppe heraus, die sehr<br />

erfolgreich im Autorennsport unterwegs<br />

ist. Die Mitarbeiter Alex Baumgärtel<br />

und Klaus Hirsekorn aber waren<br />

auch Motorrad-Enthusiasten. 2008 bauten<br />

die beiden ihr erstes Chassis für<br />

ein Motorrad, das von einem RSV Mille-<br />

Twin befeuert wurde, und stellten es in<br />

jenem Jahr beim <strong>PS</strong>-TunerGP erstmals<br />

einer breiten Öffentlichkeit vor. Das<br />

zweite Chassis war dann gleich für die<br />

Moto2, im Premierenjahr 2010. Nur<br />

das Sito Pons-Team traute sich damals,<br />

mit einem völlig unbeschriebenen Blatt<br />

im Grand Prix an den Start zu gehen.<br />

In dem Jahr holte Kalex keinen einzigen<br />

Punkt. Doch schon in der folgenden<br />

Saison gewannen sie mit Stefan<br />

Bradl den WM-Titel. Dieser Erfolg veränderte<br />

alles. 2012 hatte Kalex schon<br />

12 Fahrer, die Punkte holten, im Jahr<br />

darauf 13, dann 14 und in der vergangenen<br />

Saison 19. Zwei Drittel des Moto2-Feldes<br />

fuhren Kalex. Suter hingegen,<br />

Sieger des ersten Moto2-Rennens<br />

2010 in Katar, ging den Weg in entgegengesetzter<br />

Richtung. 14 Punktefahrer<br />

waren es 2010 für die Schweizer, 2015<br />

gerade mal noch einer. <strong>2016</strong> wird es<br />

keinen mehr geben, denn Suter hat den<br />

Moto2-Kampf jetzt gegen Kalex aufgegeben.<br />

Bei den anderen Konstrukteuren<br />

ist die Sache ähnlich. Immer weniger<br />

Fahrer steigen auf Speed Up, während<br />

die ersten Weltmeister Moriwaki<br />

wie auch Motobi, FTR und Harris längst<br />

schon unter dem Vormarsch von Kalex<br />

ausgestiegen sind. Die Bobinger gewannen<br />

schließlich vier der letzten<br />

fünf Moto2-WM-Kronen.<br />

Suters treuester Fahrer war der<br />

Schweizer Tom Lüthi, der für die Marke<br />

von 2011 bis 2014 vier Rennen gewinnen<br />

konnte. Danach traf er aber auch<br />

eine Entscheidung pro Kalex. Nach<br />

dem Motto: Wenn du sie nicht schlagen<br />

kannst, musst du bei denen mitmachen.<br />

„Ich glaube nicht, dass man eine<br />

Kalex braucht, um gewinnen zu können.<br />

Man kann immer noch mit einer<br />

Suter oder Speed Up siegen“, meint<br />

Lüthi, der 2005 auf einer 125er Weltmeister<br />

wurde. „Aber 2014 haben ich<br />

und mein Team beschlossen, mit dem<br />

Bike weiterzumachen, das auch die anderen<br />

fahren. So kannst du eine Variable<br />

in deinem Kopf ausklammern und<br />

dich auf deinen Job konzentrieren.“<br />

Der amtierende Moto2-Weltmeister<br />

Johann Zarco ging einen ähnlichen<br />

Weg wie Lüthi. Nach zwei erfolglosen<br />

Jahren auf Suter wechselte er 2015 auf<br />

Kalex und gewann acht Rennen. „Erstens<br />

wollte ich auf einem Siegerbike<br />

sitzen und zweitens haben wir gemerkt,<br />

dass Dunlop härtere Mischungen in die<br />

Reifen packte – die Kalex funktioniert<br />

mit härteren Reifen viel besser“, erklärt<br />

der Moto2-Champ, der seinen Titel<br />

<strong>2016</strong> verteidigen will. „Der dritte Grund<br />

ist, dass die Kalex das beste Motorrad<br />

ist, denn man fühlt sich darauf auf jeder<br />

Strecke gut. Das Bike funktioniert<br />

einfach über einen größeren Einstellbereich.<br />

Selbst wenn es nicht hundertprozentig<br />

passt, kannst du damit immer<br />

noch schnell sein und kämpfst nicht<br />

so sehr mit dem Grip. Dein Kopf ist viel<br />

01 <strong>02</strong><br />

01 Rahmenspezialist Eskil Suter (links)<br />

hat schon viele Chassis gebaut, unter<br />

anderem das Moto2-Weltmeister-Motorrad<br />

von Marc Márquez 2012<br />

<strong>02</strong> Die Kalex-Übermacht hat auch Einfluss<br />

auf die Dunlop-Einheitsreifen. Das<br />

meiste Feedback kommt von Kalex-Fahrern<br />

– und die haben andere Ansprüche<br />

als die anderen Piloten


Der Brite Sam Lowes konnte 2015 mit der Speed Up-Moto2 in Austin einen Grand Prix<br />

gewinnen. Allerdings kämpfte er bei anderen Rennen dagegen nur noch um die letzten<br />

Punkteplätze. <strong>2016</strong> steigt auch Lowes auf eine Kalex um<br />

„DIE FAHRER SIND DOCH SELBST<br />

SCHULD DARAN, DASS JETZT FAST NUR NOCH<br />

KALEX FÜR SIEGE IN FRAGE KOMMT“<br />

Sam Lowes<br />

freier. Wir meinen, dass ein sensibleres<br />

Bike mit dem richtigen Setup besser<br />

funktioniert, aber du musst an die ganze<br />

Meisterschaft denken, du brauchst<br />

ein Bike, das immer gut ist.“<br />

So lautet die Theorie der letzten<br />

Jahre: Eine perfekt eingestellte Suter ist<br />

das schnellste Moto2-Bike überhaupt,<br />

aber der Kalex-Rahmen ist weicher<br />

und verzeiht mehr. Deshalb funktioniert<br />

er auch bei den meisten Fahrstilen,<br />

Streckenführungen und Grip-Verhältnissen.<br />

Natürlich gibt Kalex keine<br />

Details preis, aber wahrscheinlich hat<br />

der Rahmen ein bisschen mehr Flex.<br />

Außerdem ist es überflüssig zu erwähnen,<br />

dass jeder halbwegs intelligente<br />

Fahrer ein Motorrad wählen wird, das<br />

mit 90-prozentiger Effektivität auf allen<br />

Strecken unterwegs ist als eines, das<br />

nur auf drei oder vier Pisten zu 100<br />

Prozent passt und dafür nur mit 80 auf<br />

den anderen.<br />

„Wenn du mit der Suter ein perfektes<br />

Setup gefunden hast“, erläutert<br />

Lüthi, „ist das Bike viel präziser, mehr<br />

wie ein richtiges GP-Bike. Aber genau<br />

dieses Setup zu finden, ist verdammt<br />

schwer. Die Kalex ist nicht so präzise<br />

und sie bewegt sich mehr, aber man<br />

kann damit immer noch sehr schnell<br />

unterwegs sein.“<br />

Kalex-Mitbegründer Alex Baumgärtel<br />

ist der Siegeszug seiner Firma fast<br />

peinlich. „Wir fühlen uns immer noch<br />

wie Rookies in diesem Geschäft, denn<br />

wir haben vor gerade einmal sechs<br />

Jahren ganz klein angefangen“, gibt er<br />

sich über den Erfolg erstaunt. „In dieser<br />

Klasse geht es so eng zu, dass es<br />

ganz schwer zu erklären ist, warum<br />

gerade unser Chassis das bessere ist.<br />

Die meisten Fahrer sagen, dass unseres<br />

weicher ist als das von Suter, andere<br />

wiederum sagen genau das Gegen-<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 89


„MAN<br />

BRAUCHT<br />

KEINE KALEX,<br />

ABER DU<br />

KANNST<br />

DAMIT EINE<br />

VARIABLE<br />

IM KOPF<br />

LÖSCHEN“<br />

Tom Lüthi<br />

Tom Lüthi 2013 auf einer Suter beim Grand Prix in Silverstone. Der Schweizer fuhr vier<br />

Jahre mit dem Chassis aus dem eidgenössischen Turbenthal und gewann vier Rennen.<br />

Mit der Kalex gelang ihm 2015 ein Sieg beim französischen Grand Prix in Le Mans<br />

teil, was wir kaum glauben können. Wir<br />

haben die Suter nie auf Steifigkeit oder<br />

Geometrie untersucht, denn du musst<br />

einfach deinen eigenen Weg gehen.“<br />

„Wir hatten Glück mit Stefan Bradl.<br />

Das war unser Turboantrieb“, so Baumgärtel.<br />

„Glücklicherweise haben wir mit<br />

ihm die richtige Richtung gefunden.<br />

Hast du nicht den richtigen Fahrer zur<br />

richtigen Zeit, verrennst du dich. Besonders<br />

in der Moto2, wo die Unterschiede<br />

so gering sind. Das ist wie<br />

Bobfahren; jeder hat den gleichen Antrieb,<br />

also gibt es keinen Leistungsunterschied.<br />

So, als hätte man gar keinen<br />

Motor. Die ersten drei trennen immer<br />

nur Hundertstel. Wenn die Verkleidung<br />

fliegenfrei ist, holst du vielleicht ein<br />

Tausendstel mehr auf der Geraden.“<br />

Wenn sich aber die Chassis so ähnlich<br />

sind, woher kommt dann die Kalex-<br />

Dominanz? Vielleicht funktioniert das<br />

Bike auf den meisten Strecken besser,<br />

aber da gibt es noch mehr Aspekte.<br />

Die meisten Motorrad-Rennfahrer sind<br />

keine normalen Menschen. Sie besitzen<br />

einen übermenschlichen Glauben an<br />

sich selbst. Wenn also ein Konkurrent<br />

auf einem anderen Bike gewinnt, glauben<br />

sie sofort, dass sie mit diesem Bike<br />

auch gewinnen würden. Dass der andere<br />

besser sein könnte, fällt ihnen gar<br />

nicht ein. Würden sie das denken,<br />

könnten sie gleich aufhören.<br />

Als Kalex nun begann, Rennen zu<br />

gewinnen, wollten immer mehr Fahrer<br />

den Rahmen haben. Und so gewann<br />

Kalex wiederum noch mehr Rennen.<br />

Obwohl mit der Zeit natürlich auch<br />

immer mehr Fahrer auf Kalex kein<br />

Rennen gewannen. „Das ist wie bei den<br />

Lemmingen“, lacht Baumgärtel über<br />

das Phänomen. Jetzt wechselt auch<br />

Sam Lowes die Seiten, obwohl er Gewissensbisse<br />

spürt. „Die Fahrer sind<br />

doch schuld daran, dass es so gekommen<br />

ist“, lächelt der Austin GP-Sieger,<br />

der <strong>2016</strong> auf Gresini-Kalex fährt, bevor<br />

er im Jahr danach mit Aprilia in den<br />

MotoGP geht. „Wenn unser Setting gepasst<br />

hat, war die Speed Up genauso<br />

gut wie die Kalex. Aber 99,9 Prozent<br />

der Saison war es kein Vorteil auf dem<br />

Motorrad zu sitzen, denn unser Setup-<br />

Fenster war viel enger als das von Kalex.<br />

Die ist nicht unbedingt besser, aber<br />

wenn du nicht so viel probieren musst,<br />

ist das für dein Selbstvertrauen viel<br />

besser und du kannst freier an dir arbeiten.<br />

Ein Wochenende war mein Bike<br />

einfach geil und am nächsten hatte<br />

ich überhaupt keine Chance.“<br />

So war das aber schon häufig im<br />

Rennsport. In den 1990ern wollte jeder<br />

eine Honda NSR 500 auf Michelin-Reifen<br />

haben – das war die Siegerkombination.<br />

Doch wenn einer das Glück<br />

hatte, so etwas in die Finger zu bekommen,<br />

gab es natürlich trotzdem keine<br />

Erfolgsgarantie.<br />

Es ist natürlich von Vorteil für einen<br />

Hersteller, wenn so viele schnelle<br />

Jungs dein Produkt benutzen: Die Ingenieure<br />

bekommen eine ganze Menge<br />

Feedback von allen möglichen Fahrern<br />

mit unterschiedlichen Fahrtechniken<br />

und -stilen. Damit können sie ihr Bike<br />

viel schneller und effektiver entwickeln.<br />

Suter musste mit dem Gegenteil<br />

klarkommen: Sie hatten 2015 keinen<br />

Piloten in den Top 20. Woher sollte also<br />

das dezidierte Feedback kommen?<br />

„Speed Up hatte zu kämpfen, denn<br />

das einzige Feedback kam von mir“, erzählt<br />

Lowes. „Viele gute Fahrer sitzen<br />

auf Kalex und damit haben die die besten<br />

Infos. Außerdem entwickelt Dunlop<br />

auch noch in deren Richtung, weil dort<br />

die meisten Fahrer sind. Die Dunlop-Ingenieure<br />

hören immer deren Kommentare.<br />

Darüber hinaus hängt viel von<br />

den Teams und deren Arbeitsweise ab.<br />

2014 war Mika Kallio auf der Marc VDS<br />

Kalex so verdammt schnell, und 2015<br />

auf der Italtrans-Kalex hat er gar nichts<br />

mehr gerissen.“<br />

90 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


Ein Kalex-Chassis kostet 65 000<br />

Euro. Da muss bei Baumgärtel mittlerweile<br />

ganz schön der Rubel rollen?<br />

Doch der verneint. „Ich habe mein<br />

ganzes Geld in das Moto2-Projekt investiert.<br />

Wirklich alles. Aber heute<br />

habe ich weniger auf der Bank als in<br />

der Zeit, bevor ich dem Motorrad-Virus<br />

verfallen bin. Im Autosport entsprechen<br />

die Gehälter einem Industriestandard.<br />

Hier sind die Zahlungen kleiner.<br />

Aber das gleicht sich aus, wenn man<br />

Leidenschaft dafür empfindet. Als unsere<br />

Dominanz Form annahm, war ich<br />

eigentlich dagegen, denn du brauchst<br />

die Motivation, mit deinen Konkurrenten<br />

zu kämpfen. Wir sind nicht dabei,<br />

um einfach reich zu werden. Wäre das<br />

der Fall, würden wir andere Jobs machen.<br />

Außerdem wissen wir nicht, wie<br />

lange das anhält. Man ist schnell drin,<br />

aber auch schnell wieder draußen.<br />

Dazu muss ich mir nur die Mitbewerber<br />

anschauen.“<br />

Baumgärtel hat recht, und ein gutes<br />

Beispiel dafür finden wir bei den Fahrwerken.<br />

Bis vor Kurzem dominierte<br />

Öhlins dieses Thema komplett in der<br />

Moto2, ähnlich wie im MotoGP. Aber in<br />

der Moto2 gab es ab 2014 eine regelrechte<br />

Abwanderung der Top-Fahrer<br />

zur KTM-Tochter WP, womit Zarco,<br />

Alex Rins und auch Tom Lüthi fahren.<br />

Erstaunlicherweise fuhr Zarco 2015<br />

als Kalex-Neukunde seinen WM-Titel<br />

auf einem Chassis von 2014 ein. Was<br />

belegt, dass Kalex schon seit einiger<br />

Zeit sehr gut funktioniert. Tatsächlich<br />

gab es in den ersten Jahren eine Menge<br />

Updates am Rahmen, aber in letzter<br />

Zeit so gut wie keine mehr. „Jetzt haben<br />

wir immer weniger“, bestätigt Baumgärtel.<br />

„Letzte Saison hatten wir zum<br />

Auftakt zwei Schwingen. Da aber alle<br />

in der Vorsaison das richtige Feeling<br />

aufbauen wollten, testete kaum jemand<br />

damit, bis Takaaki Nakagami damit<br />

Dritter in Misano wurde. Sein weicher<br />

Hinterreifen war im Ziel noch in sehr<br />

gutem Zustand. Da sagten alle plötzlich,<br />

okay, vielleicht sollten wir die Schwinge<br />

doch probieren.“ Lemminge!<br />

Die Reifen sind alles<br />

Paradoxerweise sorgen Einheitsreifen<br />

dafür, dass es in den Rennen primär<br />

um die Reifen geht. Nicht wie früher,<br />

als die Teams frei wählen konnten, welcher<br />

Reifen für sie funktioniert. Als es<br />

noch einen offenen Wettbewerb unter<br />

den Reifenherstellern gab, wurden die<br />

Pellen so entwickelt, dass sie zu den<br />

einzelnen Bikes passten. Heute müssen<br />

„DUNLOP HAT HEUTE HÄRTERE MISCHUNGEN,<br />

DIE AUF DER KALEX EINFACH BESSER FUNK-<br />

TIONIEREN ALS AUF ANDEREN MOTO2-BIKES“<br />

Johann Zarco<br />

Durch das Kalex-Chassis, die Dunlop-Einheitsreifen und die WP-Gabel<br />

gehören die wilden Rodeo-Einlagen à la Marc Márquez in der Moto2 heute<br />

der Vergangenheit an. Johann Zarcos präziser Fahrstil dominiert<br />

92 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


die Bikes für den Einheitsreifen entwickelt<br />

werden, also für Dunlop in<br />

der Moto2 und Moto3, bis 2015 für<br />

Bridgestone im MotoGP, ab jetzt dort<br />

für Michelin. Das kann einfach oder<br />

schwierig sein, abhängig vom Bike,<br />

dem Fahrer und den Ingenieuren. Aber<br />

auch die Reifen sind keine Konstante,<br />

denn sie ändern sich von Jahr zu Jahr<br />

und oft von Rennen zu Rennen.<br />

Dunlops Moto2-Reifen machte 2015<br />

einen Wandel bei der Balance der Motorräder,<br />

beim Fahrstil und dem Setup<br />

nötig. „2015 hatte der Hinterreifen offensichtlich<br />

mehr Grip, während vorne<br />

weniger Grip da war“, sagt Kalex-Boss<br />

Alex Baumgärtel. „Die Grip-Balance<br />

wanderte deutlich nach hinten, aber<br />

die Fahrer pushten dadurch noch mehr<br />

über die Font.“<br />

Viele Fahrer hatten dann das Gefühl,<br />

dass die WP-Gabel besser mit<br />

dem 2015er-Vorderreifen funktionierte,<br />

und schon wollten alle diese Gabel<br />

haben. Dieses Paket verlangte von den<br />

Fahrern aber, dass sie viel präziser in<br />

die Kurven einbogen. Und das wiederum<br />

erklärt, warum der Moto2-Stil heute<br />

viel smoother ist als zu Marc Márquez’<br />

Zeiten. Der Zarco-Stil ist Beleg dafür.<br />

Statt dem wilden, schlingernden Rodeo<br />

von Márquez 2012 geht es jetzt um<br />

zentimetergenaue Smoothness.<br />

Suter steigt <strong>2016</strong> aus<br />

2015 war der Schlusspunkt für Suter.<br />

Die Marke, die 2012 mit Márquez<br />

den Titel gewann, holte in der letzten<br />

Saison nur 20 Konstrukteurspunkte<br />

( Kalex: 445). Dabei gab es große Pläne,<br />

<strong>2016</strong> zurückzuschlagen – mit einem<br />

völlig neuen Bike mit Umlenkung<br />

(eine Art auf den Kopf gestelltes CBR<br />

600-System) und größerem Einstellbereich<br />

am Chassis. Damit sollte das Bike<br />

in allen Situationen besser auf die<br />

Dunlops abgestimmt werden können.<br />

Trotzdem hat Suter sein Moto2-Engagement<br />

jetzt für <strong>2016</strong> abgesagt, weil<br />

es nicht gelang, einen der Top-Fahrer<br />

für das Motorrad zu begeistern. Das<br />

Problem war simpel: Kein Fahrer wollte<br />

von Kalex zu Suter wechseln, bevor<br />

das Motorrad belegen kann, dass es<br />

besser ist. Wenn aber Suter keinen<br />

Top-Fahrer bekommt, wird daraus auch<br />

nichts werden. Lemminge!<br />

Suter-Ingenieur Dominique Langouet<br />

ist über die Firmenentscheidung<br />

entsetzt, das Motorrad einfach in die<br />

Ecke zu stellen. „70 Prozent an dem<br />

Bike sind komplett neu“, sagt er. „Bei<br />

unserem 2015er-Motorrad konnten wir<br />

15 Millimeter am Radstand variieren.<br />

Bei der neuen Suter sind es 30 Millime-<br />

Die Kalex ist das einzige Moto2-Bike, das nicht von einem ehemaligen<br />

GP-Fahrer gebaut wurde. Sie gilt als „freundlichstes“ Bike in der Klasse<br />

Die Speed Up ist eine Art Weiterentwicklung der FTR und noch steifer<br />

als die Suter. Sie funktioniert am besten auf Strecken mit gutem Grip<br />

Der Einstellbereich der Suter ist recht schmal und macht es enorm<br />

schwierig, das Bike auf die jeweilige Strecke abzustimmen<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 93


Stefan Bradl 2011 mit Alex Baumgärtel. Für die Oberschwaben von Kalex war<br />

die Zusammenarbeit mit dem Bayer aus Zahling in dessen Weltmeister-Jahr der<br />

Durchbruch als Chassis-Bauer in der Moto2-WM<br />

„UNSERE<br />

DOMINANZ<br />

WUNDERT<br />

MICH UND IST<br />

NICHT GUT,<br />

DENN KON-<br />

KURRENZ<br />

MOTIVIERT“<br />

Alex Baumgärtel<br />

ter. Wir haben das Motorrad mit Dominique<br />

Aegerter getestet, und die Ergebnisse<br />

waren sehr gut. Die Traktion hinten<br />

hat sich gewaltig verbessert. Mit<br />

der größeren Radstandsvariablen sollten<br />

wir außerdem die Gewichtsverteilung<br />

für jeden Fahrertyp, jede Strecke<br />

und die Reifen perfekt hinbekommen.“<br />

Langouet gibt aber auch zu, dass<br />

Suter viele Piloten an Kalex verloren hat,<br />

weil sie zu viel Politik bei den Fahrern<br />

gemacht haben, indem nur ein paar ausgewählte<br />

Teams gute Teile bekommen<br />

haben, andere dafür nicht. „Vielleicht<br />

waren wir nicht fair genug“, so Langouet.<br />

Aber er stimmt auch Baumgärtels<br />

Lemming-Theorie zu: „In der Moto3 ist<br />

es doch das gleiche. Erst war Honda auf<br />

keinem guten Level und jeder wollte<br />

eine KTM. Jetzt ist Honda voll dabei und<br />

jeder will plötzlich eine haben – obwohl<br />

man mit beiden Modellen gewinnen<br />

kann.“ Gut für Kalex, schlecht für Suter –<br />

momentan zumindest.<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

01 Die Suter für <strong>2016</strong> ist eigentlich fertig und bietet mit der Umlenkung mehr<br />

Möglichkeiten am Fahrwerk <strong>02</strong> Gleiches gilt für die Front. Damit sollte die<br />

Suter besser mit den Dunlops klarkommen. Aber aus Mangel an Nachfrage<br />

steigen die Schweizer jetzt aus der Moto2-Klasse aus<br />

94 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong>


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Anfängen im Jahr 1923. So sammelten sich im Archiv wahre Schätze, aus denen<br />

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SPORT<br />

NEWS<br />

Wer folgt Markus<br />

Reiterberger (#21)?<br />

Schafft Max Neukirchner<br />

(#76) den Sprung zum<br />

Superbike-IDM-Titel?<br />

NEU GEMISCHT<br />

SUPERBIKE-IDM Seit nunmehr drei<br />

Jahren versucht die Firma MotorEvents,<br />

als Promoter den Ende 2012 auf der<br />

Kippe stehenden Fortbestand der deutschen<br />

Motorrad-Straßenmeisterschaft<br />

zu sichern. Noch schreiben die Macher<br />

keine schwarzen Zahlen, dennoch sahen<br />

sich Josef Hofmann, Josef Meier und<br />

Bert Poensgen beim IDM-Finale 2015 in<br />

Hockenheim auf einem guten Weg. Doch<br />

jetzt hat der ADAC die Karten neu gemischt.<br />

Schon im vergangenen Jahr hatte<br />

der übermächtige Autoclub die Betreuung<br />

der kleinsten IDM-Klasse Moto3<br />

übernommen, die nicht nur in Deutschland<br />

als ideale Umgebung für Nachwuchsförderung<br />

gilt. Für die IDM-Promoter<br />

war sie ein Sorgenkind, weil sich<br />

zuletzt nicht einmal zehn Fahrer dafür<br />

Für Moto3-IDM-Standard-Meister<br />

Tim Georgi wäre der neue ADAC-<br />

Cup interessant, doch einige<br />

Termine kollidieren mit der für ihn<br />

wichtigeren Moto3-Junior-WM<br />

96 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong><br />

interessierten. Jetzt zieht sich der ADAC<br />

aus der IDM zurück und stellt in Eigenregie<br />

eine Serie auf die Beine, die im<br />

Rahmen großer internationaler Veranstaltungen<br />

möglichst auf Grand Prix-<br />

Pisten wie beim Sachsenring-GP starten<br />

soll – den Northern Europe Cup. Den<br />

seit vielen Jahren zum IDM-Standardprogramm<br />

gehörenden Junior-Cup<br />

nimmt der ADAC gleich mit. Damit verliert<br />

die IDM auch die bisherige finanzielle<br />

Unterstützung durch den ADAC.<br />

Ein Tiefschlag für die IDM, wenn auch<br />

kein existenzbedrohender. Wie zum<br />

Beweis dafür hat MotorEvents sehr<br />

frühzeitig den Terminkalender für <strong>2016</strong><br />

veröffentlicht (rechts). Dazu wurden einige<br />

Reglementsänderungen bekanntgemacht.<br />

So wird der Gesamtsieger der<br />

Foto: ADAC<br />

Superstock 1000-IDM künftig mit einem<br />

vollwertigen Meistertitel dekoriert.<br />

Die Supersport 600-Klasse erhält zur<br />

Kostenreduzierung ein seriennäheres<br />

Technikreglement und die Bezeichnung<br />

Superstock 600. Neu ins Programm<br />

kommt die Superstock 300-Kategorie.<br />

Für diese Nachwuchsserie rüsten Kawasaki<br />

und Yamaha Motorräder mit einem<br />

Rennkit aus. Die sollen für weniger<br />

als 10 000 Euro angeboten werden.<br />

SUPERBIKE-IDM: TERMINE <strong>2016</strong> 1<br />

18.–20. April Lausitzring<br />

(Auftakttraining)<br />

22.–24. April Lausitzring<br />

06.–08. Mai Nürburgring<br />

03.–05. Juni Lausitzring 2<br />

24.–26. Juni Oschersleben<br />

08.–10. Juli Zolder/B<br />

29.–31. Juli Schleizer Dreieck<br />

12.–14. August Assen/NL<br />

25.–28. August Oschersleben 3<br />

23.–25. September Hockenheim<br />

1<br />

alle Termine vorbehaltlich DMSB-Genehmigung;<br />

2<br />

nur Superbike/Superstock 1000 im Rahmen der DTM;<br />

3<br />

im Rahmen der German Speedweek


SUPERPRESTIGIO IN BARCELONA<br />

KAMPF DER KONTINENTE<br />

Dirt Track-Rennen sind ein amerikanischer<br />

Sport, doch seit knapp<br />

zwei Jahren machen die Besten der<br />

Szene einen Abstecher nach Europa.<br />

Nach Barcelona, um genau zu<br />

sein, wo sich die US-Drift-Stars in<br />

einer Art Kampf der Systeme mit<br />

den besten Asphalt-Helden aus der<br />

Motorrad-Straßen-WM messen –<br />

allen voran der frisch entthronte<br />

MotoGP-Champion Marc Márquez.<br />

Für den Spanier ist der Event im<br />

Palau Sant Jordi, dem ehemaligen<br />

Olympiastadion im Montjuïch-Park,<br />

ein Heimspiel, doch auf der in die<br />

Arena gewalzten Dreckpiste fühlten<br />

sich naturgemäß die Drifter wie<br />

zu Hause. Wie Brad Baker (#6), der<br />

den ersten Superprestigio Anfang<br />

2014 gewonnen hatte, oder Jared<br />

Mees, der aktuelle US-Meister. Tatsächlich<br />

kam es zum großen Showdown<br />

zwischen Baker und Vorjahressieger<br />

Márquez (#93), zwischen<br />

Amerika und Europa. Baker siegte,<br />

jetzt steht‘s 2:1 für die USA.<br />

Foto: 2snap<br />

SUPERBIKE-WM<br />

Der 21-jährige<br />

Schweizer Dominic<br />

Schmitter wird <strong>2016</strong><br />

im italienischen<br />

Grillini-Team seine<br />

erste Saison in der<br />

Superbike-Weltmeisterschaft<br />

in Angriff nehmen.<br />

Schmitter war 2015 auf einer 600er-<br />

Kawasaki in der Supersport-WM unterwegs<br />

und hatte Rang 14 erreicht.<br />

„Ich bin der erste Schweizer, der eine<br />

komplette Superbike-WM fährt“, ist<br />

sich Schmitter der Aufgabe bewusst.<br />

Foto: Wiessmann<br />

SUPERBIKE-WM<br />

BMW VERDOPPELT DEN EINSATZ<br />

Dass der bayerische Superbike-IDM-<br />

Champion Markus Reiterberger und<br />

der Spanier Jordi Torres <strong>2016</strong> mit ihrem<br />

Althea-Team BMW in der Superbike-WM<br />

repräsentieren werden,<br />

war bekannt. Jetzt hat der Münchner<br />

Motorradhersteller einem weiteren<br />

Team mit prominenter Besetzung<br />

Adieu MotoGP: Karel<br />

Abraham<br />

(rechts) kommt zu<br />

den Superbikes.<br />

Hallo BMW: Josh<br />

Brookes (ganz<br />

rechts) probierte<br />

schon mal eine<br />

S 1000 RR aus<br />

Unterstützung zugesagt. Der Australier<br />

Josh Brookes, Gesamtsieger der britischen<br />

Superbike-Meisterschaft, ist mit<br />

dem Milwaukee-Team von Yamaha zu<br />

BMW und in die WM gewechselt. Sein<br />

Teamkollege wird der Tscheche Karel<br />

Abraham, der nach einer punktelosen<br />

Saison die MotoGP-WM verlässt.<br />

Foto: Börner<br />

Foto: Beretta<br />

Foto: 2snap<br />

MOTOGP-WM<br />

Nach dem<br />

nervenzehrenden<br />

Finale<br />

der MotoGP-<br />

Saison 2015<br />

sucht Beinahe-Weltmeister Valentino<br />

Rossi beim Auto-Rallyesport Ablenkung.<br />

Bei der Monza-Rallye, einer<br />

Mischung zwischen Jahresabschlussparty<br />

und Motorsport-Event, siegten<br />

Rossi und Copilot Carlo Cassina nach<br />

2006, 2007 und 2012 bereits zum<br />

vierten Mal. Am Start waren auch<br />

Moto3-GP-Sieger Romano Fenati und<br />

Cross-Multiweltmeister Toni Cairoli.<br />

SUPERSPORT-WM<br />

Nach einer Saison<br />

in der spanischen<br />

Moto2-Meisterschaft<br />

sah es für<br />

Toni Finsterbusch<br />

Anfang 2015 düster<br />

aus. Erst Anfang<br />

Juni ergab sich die Chance, in die Superstock<br />

600-EM einzusteigen. Die<br />

wird <strong>2016</strong> nicht mehr gefahren, doch<br />

Finsterbusch erhielt einen Job für die<br />

Europarennen der Supersport-WM<br />

beim Heilbronner BCC-Team.<br />

SUPERSPORT-WM Zwei zehnte Plätze<br />

als beste Rennresultate – mit der<br />

Moto2-GP-Saison 2015 konnte der<br />

Schweizer Randy Krummenacher nicht<br />

zufrieden sein. <strong>2016</strong> startet der 25-<br />

Jährige in der<br />

Supersport-<br />

WM im Team<br />

des viermaligen<br />

Weltmeisters<br />

Kenan<br />

Sofuoglu.<br />

Foto: mpafoto/Finsterbusch<br />

Foto: 2snap<br />

Foto: Brookes<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong> 97


VORSCHAU<br />

<strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> ERSCHEINT AM MITTWOCH, 10. FEBRUAR <strong>2016</strong><br />

DIE NEUE SUPER-<br />

SPORT-KLASSE<br />

Die Ducati 959 Panigale tritt gegen die bärenstarke MV Agusta F3 800<br />

und die Evergreen-Sportlerin Suzuki GSX-R 750 an. Wer trägt <strong>2016</strong> die<br />

Krone unter 1000 Kubik?<br />

PREMIERE: NEUE SPEEDY<br />

Lange hielt Triumph im sportlichen<br />

Segment die Füße still, doch jetzt<br />

kommt eine mächtig überarbeitete<br />

Speed Triple. <strong>PS</strong> testete die neueste<br />

Auflage der Queen of Naked Bikes<br />

WEITERE THEMEN<br />

TUNE-UP:<br />

Jetzt gibt es handfeste<br />

Tipps für den Kauf und<br />

den Aufbau eines echten<br />

Hobby-Racers –<br />

alles aus der Praxis<br />

ATTACKE:<br />

Zonko begibt sich in<br />

echte Gefahr und berichtet<br />

über die Kunst<br />

zur Galerie, sprich:<br />

Wie man richtig wheelt<br />

PREMIERE: ZX-10R<br />

Auf der Grand Prix-Strecke von<br />

Sepang schwang sich <strong>PS</strong> erstmals<br />

in den Sattel der neuen<br />

Superbike-Waffe von Kawasaki:<br />

mehr Dampf, mehr Elektronik,<br />

mehr Fahrbarkeit?<br />

SPORT:<br />

Was erwartet uns<br />

im MotoGP <strong>2016</strong>?<br />

<strong>PS</strong>-Sportreporter Mat<br />

Oxley war bei den<br />

Winter-Tests in Sepang<br />

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98 <strong>PS</strong> 2/<strong>2016</strong><br />

Fotos: Hersteller (4), fact (1)<br />

IMPRESSUM<br />

MOTOR PRESSE STUTTGART GMBH & CO. KG<br />

Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

Postfachanschrift: 70162 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/182-13 74 (Redaktion)<br />

Telefax 07 11/182-17 81 (Redaktion)<br />

E-Mail: ps@motorpresse.de<br />

HERAUSGEBER Paul Pietsch †<br />

REDAKTIONELLE GESAMTLEITUNG<br />

UND CHEFREDAKTEUR<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />

CHEF VOM DIENST Matthias Ackermann<br />

LEITENDER REDAKTEUR Uwe Seitz M. A.<br />

REDAKTION Volkmar Jacob, Tobias Münchinger<br />

SCHLUSSREDAKTION Lothar Kutschera<br />

FOTOSTUNTS Volkmar Jacob, Jo Bauer<br />

GRAFIK UND PRODUKTION<br />

Jörg Rettenmayr (Ltg.), Andrea Lehre,<br />

Thomas Waldhauer<br />

MEDIENPRODUKTION<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />

Yvonne Hertler (verantwortl. Bild redaktion),<br />

Ralph Söhner (Archiv/Dokumen tation)<br />

SEKRETARIAT Gaby Dussler<br />

FOTOS Jacek Bilski, fact, Rossen Gargolov,<br />

Markus Jahn, Friedemann Kirn, Jörg Künstle<br />

STÄNDIGE MITARBEITER Alan Cathcart, Friedemann<br />

Kirn, Mat Oxley, Jo Bauer, Pascal Eckhardt, Fritz<br />

„Zonko“ Triendl, Werner Koch<br />

LEITUNG GESCHÄFTSBEREICH MOTORRAD<br />

Peter-Paul Pietsch<br />

STELLVERTRETENDE VERLAGSLEITUNG<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Eva-Maria Gerst<br />

BRANDMANAGER Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Natalie Lehn<br />

ANZEIGENLEITER<br />

Marcus Schardt, verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Iris Eifrig. Anzeigenpreisliste Nummer 61.<br />

Bei Anzeigen aus dem Ausland Vorkasse.<br />

Gerichtsstand Stuttgart.<br />

VERTRIEB EINZELVERKAUF<br />

Vertriebsleiter: Dirk Geschke,<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb,<br />

22773 Hamburg<br />

HERSTELLUNG Rainer Jüttner (verantwortlich)<br />

DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

97204 Höchberg<br />

<strong>PS</strong> erscheint monatlich mittwochs. Lieferung durch<br />

den Verlag, Post, Buch- und Zeitschriftenhandel.<br />

Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der<br />

Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können in einem<br />

solchen Fall nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />

vorbehalten © by Motor Presse Stuttgart GmbH &<br />

Co. KG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr<br />

übernommen.<br />

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Motor-Presse International, Telefon 07 11/182-01<br />

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Übriges Ausland auf Anfrage.<br />

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Leder- m 4SR m Alne m Al pi nes tars m Ar len Ness m AXO m Be rik m BMW<br />

bekleidung: m Büse m Dai ne se m Dane m Difi m Erbo m FLM m Furygan<br />

m Ger mas m Gi mo to m Har ro m Ha ve ba m Hein Ge ri cke m Held<br />

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m Stad ler m Tri umph m Vanucci<br />

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protektoren: m FLM m Ger mot m Hein Ge ri cke m Held m iXS m Louis m Modeka<br />

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Redaktion<br />

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Die beste Die be ste Enduro/ Das be ste Der beste sportliche<br />

125er Supermoto Na ked Bike Allrounder<br />

A ______ B ______ C ______ D ______<br />

Das be ste Sport- Das be ste Sport-<br />

Crossover Motorrad bis 750 cm 3 Motorrad über 750 cm 3<br />

E ______ F ______ G ______<br />

Die be ste Mo tor rad-Mar ke von al len: __________________ (Bitte Hersteller eintragen!)<br />

- Wel che der Ka te go rien A bis G interessieren Sie ganz besonders?<br />

....... ....... .......<br />

- Bitte kreuzen Sie alle Fir men an, de ren Pro duk te Sie über zeu gen!<br />

Gut sind Pro duk te von:<br />

Reifen: m Avon m Bridgestone m Continental m Dun lop m Full Bore USA m Heidenau<br />

m MAX XIS m Met ze ler m Mi che lin m Mi das m Nan kang m Pirelli<br />

Fahrwerks- m al pha Tech nik m Bitubo m Four na les m HH Ra ce tech m Hi-Q<br />

Tu ning: m Hy per pro m Kös ter m K-Tec m Marzocchi m Öh lins m Paio li<br />

m Schwarz m Sho wa m Stein-Din se m Wil bers m Wirth m Wöss ner<br />

m WP-Sus pen si on m YSS m Zupin<br />

Öle/Schmier- m Agip m Bel-Ray m Ca strol m Elf m Esso m Fuchs m HEM<br />

stoffe: m JMC m Li qui Moly m Mo bil m Mo ly gold m Mo tor ex m Mo tul<br />

m Per for man ce (Ge ri cke) m Pro cy cle (Louis) m Racing Dynamic (Polo)<br />

m Rep sol m Shell m Valvoline<br />

Rü cken- m Acer bis m Al pi nes tars m Axo m BMW m Büse m Dai ne se m Erbo<br />

protektoren: m FLM m Ger mot m Hein Ge ri cke m Held m iXS m Louis m Modeka<br />

m Or te ma m Polo m Ruk ka m Spi di m Stad ler m UVEX m Vanucci<br />

Leder- m 4SR m Alne m Al pi nes tars m Ar len Ness m AXO m Be rik m BMW<br />

bekleidung: m Büse m Dai ne se m Dane m Difi m Erbo m FLM m Furygan<br />

m Ger mas m Gi mo to m Har ro m Ha ve ba m Hein Ge ri cke m Held<br />

m Icon m Ixon m iXS m Kushitani m Modeka m Probiker m Rev'it<br />

m Ri cha m Ro leff m Ruk ka m Schwabenleder m Spi di m Spy ke<br />

m Stad ler m Tri umph m Vanucci<br />

Helme: m AGV m Ai roh m Arai m Ban dit m Bay ard m Blau er m BMW<br />

m Ca berg m Givi m Held m HJC m iXS m La zer m LS2 m Marushin<br />

m Nexo m No lan m Pre mier m Probiker m ROCC m Schu berth<br />

m Scorpion m Shark m Shoei m Suo my m Ta kai m Ve mar m X-Lite<br />

- Und wie sehr in ter es sie ren Sie sich für die Pro dukt-Be rei che von oben?<br />

m ganz besonders m auch, aber nicht so sehr m kaum, gar nicht<br />

mmm Rei fen mmm Fahrwerks-Tuning mmm Öle-/Schmiers tof fe mmm Rückenprotektoren<br />

mmm Le der be klei dung mmm Helme

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