KVV Sommersemester 2010 - Fachschaft evangelische Theologie
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These ist wohl so gründlich durch die moderne Kultur selbst widerlegt worden, wie diejenige, dass die Zeit der<br />
großen Erzählungen vorbei sei. Die <strong>Theologie</strong> hat dann auch bald Wahlverwandtschaften ihrer eigenen Sinn- und<br />
Symbolbestände zu solchen und ähnlichen Mythenproduktionen festgestellt.<br />
Weniger klar ist hingegen, wem das so gewonnene Wissen um die (vermeintlich) religiöse Signatur der<br />
spätmodernen Kultur eigentlich zugute kommt. Die Fragen verschärfen sich noch, wenn man die grundlegenden<br />
begrifflichen Konzepte der Kultur, des Verstehens und der Religion unter die Lupe nimmt, die den verschiedenen<br />
Ansätzen der neueren religiösen Kulturhermeneutik zugrunde liegen. Aufklärung über diese Fragen lässt sich nur<br />
im Dialog zwischen der praktischen und der systematischen <strong>Theologie</strong> gewinnen.<br />
Das Seminar will zweierlei leisten: einmal einen Überblick über die gegenwärtige Lage der religiösen<br />
Kulturhermeneutik verschaffen, zum anderen vereinzelte Tiefenbohrungen zu den sich anschließenden<br />
systematisch-theologischen Problemen vornehmen. Eine Literaturliste wird bei Beginn ausgegeben.<br />
Arbeitsform: Seminar<br />
Literatur: Kunstmann, Joachim/Reuter, Ingo (Hg.): Sinnspiegel. Theologische Hermeneutik populärer Kultur,<br />
Paderborn 2009.<br />
Zielgruppe: P / M<br />
Belegnummer: 02083<br />
PROF. DR. RODERICH BARTH<br />
Ernst Troeltschs Protestantismusdeutung<br />
1-stündig, Vorbesprechung der Blockveranstaltung<br />
22.04.<strong>2010</strong> 16-18 Uhr c.t., Leopoldstr. 13, Haus 1, 1302<br />
Eine Antwort auf die Frage nach dem Spezifikum der eigenen Konfession ist heutzutage alles andere als<br />
selbstverständlich. In der Moderne sind grundsätzliche Fragen nach der Kulturbedeutung des Christentums<br />
überhaupt in den Vordergrund der Selbstreflexion getreten. Demgegenüber ist die Möglichkeit einer rein<br />
dogmatischen Abgrenzung der Konfessionen wie im konfessionellen Zeitalter nur noch schwer vorstellbar.<br />
Das Blockseminar will vor diesem Hintergrund eine prominente Protestantismusdeutung erarbeiten, die im<br />
engen Zusammenhang mit einer Theorie der Moderne entfaltet wurde: Ernst Troeltschs Abhandlung über<br />
»Protestantisches Christentum und Kirche in der Neuzeit« (1906/1911/1922). In einer konstituierenden Sitzung<br />
zu Beginn des Semesters werden die Termine der Veranstaltung sowie die Literatur bekannt gegeben.<br />
Arbeitsform: Übung<br />
Zielgruppe: P / M / V<br />
Belegnummer: 02084<br />
PROF. DR. RODERICH BARTH<br />
Luthers reformatorische Hauptschriften<br />
2-stündig, Di 18-20 Uhr c.t.<br />
Beginn: 20.04.<strong>2010</strong>, Ende: 20.07.<strong>2010</strong>, Geschw.-Scholl-Pl. 1 (C), C 016<br />
Für das Selbstverständnis des Protestantismus stellt Luthers <strong>Theologie</strong> die zentrale Bezugsgröße dar. Dabei<br />
spiegeln sich in der Lutherdeutung immer auch die Fragen und Themen der eigenen Gegenwart. Eine Vielzahl<br />
divergierende Lutherbilder zeigt sich daher nicht nur im geschichtlichen Nacheinander, sondern auch innerhalb<br />
einer theologiegeschichtlichen Epoche. Ein klassischer Streitpunkt der Lutherdeutung ist etwa die Frage, ob<br />
Luther ins Spätmittelalter gehört oder als Begründer der Neuzeit zu beanspruchen ist. Das Seminar soll zunächst<br />
anhand einer Einführung in Luthers Werkbiographie die methodischen Fragen der Lutherdeutung diskutieren.<br />
Sodann sollen an einigen reformatorischen Hauptschriften um das Jahr 1520 (Von den guten Werken, An den<br />
christlichen Adel, De captivitate Babylonica) einige Grundlinien der reformatorischen <strong>Theologie</strong> erarbeitet<br />
werden.<br />
Arbeitsform: Hauptseminar<br />
Literatur: Reinhard Schwarz, Luther, Göttingen 1986<br />
Thomas Kaufmann, Geschichte der Reformation, Frankfurt am Main/Leipzig 2009<br />
Luther Handbuch, hg. v. Albrecht Beutel, Tübingen 2005<br />
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