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Forschungsbericht 2010 - Hochschule Ingolstadt

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Kompetenzfeld<br />

Erneuerbare Energien<br />

Optimierte Thermosiphon-Solaranlage<br />

Der Trend in der Solarthermie geht zu immer größeren<br />

und komplexeren Anlagen, die nicht nur Warmwasser<br />

erhitzen, sondern auch zur Heizwärmeversorgung beitragen.<br />

Die dabei eingesetzte Anlagentechnik eignet sich<br />

jedoch nur begrenzt für die südlichen Exportmärkte, da<br />

sie technisch zu aufwändig und damit zu kostenintensiv<br />

ist. Für diese Märkte bieten sich besonders Thermo-<br />

siphon-Solaranlagen an. Thermosiphon-Systeme – auch<br />

als Schwerkraft- oder Naturumlaufanlagen bezeichnet –<br />

arbeiten autark ohne Pumpen und elektrische Regelung,<br />

nur aufgrund des Dichteunterschieds von kalter und<br />

warmer Wärmeträgerflüssigkeit (Abbildung 1).<br />

Abbildung 1<br />

Funktionsprinzip einer Thermosiphon-Solaranlage<br />

projeKtZiele<br />

Ziel des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten<br />

Gemeinschaftsprojektes der CitrinSolar GmbH<br />

(Moosburg) und des Kompetenzfelds Erneuerbare<br />

Energien ist es, eine seriennahe und an den Markt an-<br />

gepasste Prototyp-Thermosiphon-Anlage zu entwickeln.<br />

Ausgehend von Bauteil- und Systemversuchen an einer<br />

dem Stand der Technik entsprechenden Referenzanlage<br />

werden für den Prototyp optimierte Systemkonzepte entwickelt<br />

und Bauteile in einer Systemsimulation ausgelegt<br />

und bewertet.<br />

optiMierunGspotenZiAle<br />

Die Schwachstellen von Thermosiphon-Anlagen konnten<br />

im Rahmen des Projektes identifiziert und konstruktiv<br />

behoben werden. Ergebnis ist ein Anlagenprototyp,<br />

der gezielt physikalische Zusammenhänge zur Verhinderung<br />

der Umkehrung der Durchflussrichtung ausnutzt,<br />

die vor allem nachts bei hohen Speichertemperaturen<br />

auftritt. Zudem wurden Strategien zur Kontrolle des<br />

Druckanstiegs durch Volumenausdehnung im Anlagenbetrieb<br />

entwickelt und in das System integriert. Einen<br />

Kosten- und Gewichtsvorteil des Anlagen-Prototyps<br />

bringt die Verwendung eines Vollaluminiumabsorbers<br />

(Abbildung 2), was sogleich ein Alleinstellungsmerkmal<br />

der Anlage ist. Die Verwendung von Aluminium ist möglich,<br />

da Thermosiphon-Anlagen als Paketlösungen angeboten<br />

werden und somit die Werkstoffpaarungen gezielt<br />

aufeinander abgestimmt werden können.<br />

Abbildung 2<br />

Thermosiphon-Prototyp auf der Messe INTERSOLAR <strong>2010</strong>, München<br />

systeMdiMensionierunG<br />

Die Dimensionierung der Thermosiphon-Anlage ist auf<br />

einen europäischen 3-4 Personenhaushalt mit einem<br />

Warmwasserbedarf von 2.500 kWh / a ausgelegt. In dieser<br />

Leistungsklasse haben marktübliche Thermosiphon-<br />

Solaranlagen ein Speichervolumen von rund 180 l bei<br />

einer Kollektorfläche von etwa 2 m². Diese Systemgröße<br />

mit einem maximalen Warmwasserdeckungsgrad von<br />

70 % am Standort Málaga bildete die Referenz für die<br />

Anlagenoptimierung.<br />

Das Ergebnis der Optimierungssimulationen ist eine vom<br />

Stand der Technik leicht abweichende Kollektorfläche<br />

von 2,5 m² bei einem Speichervolumen von 165 l. Diese<br />

Anlagenkonfiguration ermöglicht einen jährlichen solaren<br />

Warmwasserdeckungsbeitrag von 80 % am Standort<br />

Málaga.<br />

Um den ästhetischen Anforderungen moderner Thermo-<br />

siphon-Anlagen gerecht zu werden, wird die Speicher-

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