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Forschungsbericht 2010 - Hochschule Ingolstadt

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Kompetenzfeld<br />

Produktions- und Automatisierungstechnik<br />

Roboterassistenz in der Montage<br />

probleMstellunG<br />

Mit der demographischen Entwicklung geht eine gewandelte<br />

körperliche Belastungsfähigkeit der Mitarbeiter<br />

der Produktion einher. Unergonomische, „rote“ Arbeitsplätze,<br />

bei welchen Lasten über 10 kg gehandhabt werden<br />

müssen, verursachen verstärkt Probleme. Dazu<br />

erhöhen steigende Modell- und Ausstattungsvielfalt die<br />

Teilevarianz am Montageband und damit das Risiko von<br />

Fehlverbauten am Fahrzeug. Der sehr geringe Automatisierungsgrad<br />

in der Montage und in der Logistik bietet<br />

ein hohes Potenzial für mobile Assistenzrobotersysteme,<br />

die dem Werker nicht-wertschöpfende Arbeiten, wie das<br />

Handhaben von schweren Lasten in der Produktion, abnehmen.<br />

Um die Nähe in der Zusammenarbeit zwischen<br />

Roboter und Mensch am Montageband zu ermöglichen,<br />

ist es notwendig, eine Gefährdung des Menschen durch<br />

den mobilen, autonomen Roboter auszuschließen.<br />

ZielsetZunG<br />

Ziel des Projekts ist es, eine Beispielapplikation der Assistenzrobotik<br />

in der Montage der AUDI AG zu realisieren<br />

und damit die Aktivitäten aus dem Forschungsprojekt<br />

„Mobile Robotik in der Vorkommissionierung“ fortzusetzen<br />

[5]. Aufbauend auf dem im vorangegangenen Projekt<br />

erstellten Prototyp (Abbildung 1) liegt der Schwerpunkt<br />

auf der Erstellung eines übergeordneten Sicherheitskon-<br />

zepts, welches die Gefährdung des Menschen in der unmittelbaren<br />

Umgebung des mobilen Roboters ausschließt<br />

und damit die Zusammenarbeit zwischen Mensch und<br />

Roboter ermöglicht.<br />

DURCHFÜHRUNG<br />

Als Demonstrator soll der Verbau einer Batterie am hängenden<br />

Fahrzeug realisiert werden. Dazu werden zwei<br />

Zwischenstufen des Szenarios realisiert, um die Komplexi-<br />

tät schrittweise zu erhöhen. Als letztes Szenario soll die<br />

Batterie durch einen mobilen Roboter autonom in das<br />

Fahrzeug für den Verbau fertig abgesetzt werden.<br />

Der wissenschaftliche Teil besteht in der Erstellung eines<br />

Multi-Sensor-Systems zur Überwachung der Umgebung<br />

des Roboters. Mobile Assistenzroboter benötigen eine<br />

entsprechend rigide Struktur zum Heben der Lasten.<br />

Diese hat jedoch im Falle eines Zusammenpralls mit<br />

dem Menschen eine gesundheitliche Schädigung durch<br />

Krafteinwirkung zur Folge. Hinzukommt, dass das gehandhabte<br />

Teil hinsichtlich Geometrie und Masse nicht<br />

beeinflusst werden kann und somit im Kollisionsfall zu<br />

Abbildung 1<br />

Prototypisches, mobiles Robotersystem<br />

einem erhöhten Verletzungsrisiko beiträgt. Damit es zu<br />

keinem Zusammenprall mit einem Hindernis oder dem<br />

Menschen in der Umwelt kommen kann, soll die Umgebung<br />

des Roboters überwacht werden, so dass eine Kollision<br />

ausgeschlossen werden kann. Dabei wird ein Multi-<br />

Sensor-System basierend auf PMD-Sensoren aufgebaut<br />

werden, das dem Roboter eine virtuelle Schutzhülle<br />

verleiht. PMD-Sensoren basieren auf dem TOF-Prinzip<br />

und bieten eine robuste, berechnungsarme Möglichkeit,<br />

Distanzen im Raum zu messen [4]. Die Überwachung<br />

statischer Industrieroboter in einem mit dem Menschen<br />

gemeinsam genutzten Arbeitsraum ist bereits realisiert<br />

worden [2, 1, 3]. Dazu wird die unmittelbare Umgebung<br />

des Industrieroboters nach unbekannten Hindernissen<br />

durchsucht und der geringste Abstand zu ihnen<br />

bestimmt (Abbildung 2). Mit dem Wissen über die geplante<br />

Bewegung des Roboters sowie Richtung und<br />

Abstand zu einem Hindernis, können reaktive Strategien,<br />

wie das Reduzieren der Geschwindigkeit oder das Umplanen<br />

der Roboterbahn angestoßen werden, um eine<br />

Kollision auszuschließen.<br />

Ziel der wissenschaftlichen Arbeit soll eine Adaptierung<br />

der Ergebnisse zur Überwachung statischer Industrieroboter<br />

auf mobile Assistenzroboter in der Automobilproduktion<br />

sein. Dazu werden die Daten mehrerer PMD-<br />

Sensoren miteinander fusioniert, um den begrenzten<br />

Öffnungswinkel der kameraähnlichen Sensoren und<br />

die durch den Roboter verursachten Verdeckungen zu<br />

kompensieren. Sensoren und mobile Roboter müssen<br />

dabei durch geeignete Modelle repräsentiert werden, um

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