Forschungsbericht 2010 - Hochschule Ingolstadt
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Einzelprojekte<br />
Internationales Personalmanagement als Erfolgsfaktor<br />
für nachhaltigen Unternehmenserfolg<br />
probleMAufriss<br />
Die zukünftigen Themenfelder des modernen Personalmanagements<br />
sind herausfordernd, vielfältig und zum<br />
Großteil ohne wissenschaftliche Fundierung nur ansatzweise<br />
zu bewältigen. Der Beitrag der Personalarbeit –<br />
insbesondere der Personalbeschaffungsmaßnahmen und<br />
Personalmarketingmaßnahmen – zum Erfolg eines Unter-<br />
nehmens wird zunehmend von der Unternehmensleitung<br />
hinterfragt. Damit stehen Personalverantwortliche unter<br />
einem größer werdenden Rechtfertigungsdruck. Ein Blick<br />
auf die Personalthemen der zweiten Dekade des neuen<br />
Jahrtausends zeigt, dass das Personalmanagement<br />
sich zu einem strategischen Business Partner entwickelt<br />
(Abbildung 1):<br />
Abbildung 1<br />
Personalmanagement-Trends der zweiten Dekade (Quelle: DGfP 2009)<br />
Veränderte rAhMenbedinGunGen<br />
Ein strategisch ausgerichtetes und effizientes Personalmanagement<br />
hat seit Zusammenbruch der New Economy<br />
auf Grund der Schnelligkeit der technologischen<br />
Entwicklungen und des damit verbundenen Wettbewerbs-<br />
und Budgetdrucks für alle zukunftsorientierten<br />
Unternehmen an Bedeutung gewonnen. Wesentliche<br />
Wirkgrößen sind der Bolognaprozess, die demographische<br />
Entwicklung, multikulturelle Teams sowie die<br />
wachsende Bedeutung des Bildungssektors. Die Auswirkungen<br />
zeigen sich bei den Unternehmen durch den<br />
zunehmenden Kampf um die richtigen Talente. Arbeitgeberattraktivität,<br />
Employer Branding, People Branding,<br />
Employer Value Proposition, strategische Nachfolge-<br />
planung, die Effizienz von Social Media, Candidate Experience<br />
und HR-Controlling sind Themenfelder, die die<br />
Forschung im Personalbereich bestimmen.<br />
exemplarische fragestellungen (Abbildung 2) mit denen<br />
sich das internationale personalmanagement im forschungssektor<br />
beschäftigt, sind:<br />
. Der technologische Wandel, der zu einer erhöhten<br />
Komplexität in der Arbeitswelt führt, erfordert eine hö-<br />
here Qualifikationsstruktur der Mitarbeiter in nahezu<br />
allen Bereichen.<br />
. Viele hochqualifizierte Arbeitskräfte wandern in Länder<br />
aus, die vermeintlich bessere Rahmenbedingungen für<br />
Karriere, Forschung und Lehre bieten. Dieser so ge-<br />
nannte „Brain Drain“ führt neben dem demographi-<br />
schen Wandel zu einer weiteren Engpasssituation.<br />
. Vornehmlich in den Ingenieurswissenschaften ist derzeit<br />
zwar ein leichter Anstieg bei den Studienanfänger-<br />
zahlen zu verzeichnen. Hohe Abbrecherquoten und<br />
anspruchsvolle Studieninhalte führen jedoch in den<br />
nächsten Jahren trotzdem zu einem Rückgang der Ab-<br />
solventenzahlen (Abbildung 3).<br />
. Weiterhin hat in den letzten 10 Jahren das Internet das<br />
Informations- und Bewerbungsverhalten der Talente<br />
revolutioniert. Web 2.0-Applikationen mit ihren inter-<br />
aktiven Möglichkeiten, insbesondere der sozialen Netz-<br />
werke, wie z. B. Facebook, Xing oder LinkedIn forcie-<br />
ren diesen Trend.<br />
. Von 2004 bis 2008 veränderten positive wirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen das Rekrutierungsverhalten<br />
von Unternehmen. Die eher restriktive Einstellpolitik<br />
wich einer expansiven Suche nach Talenten. Seit Mitte<br />
2008 hat sich diese Situation wieder ins Gegenteil ver-<br />
ändert. Unsicherheit bei den Talenten macht sich breit<br />
und die Suche nach der „Nadel im Heuhaufen“ be-<br />
schäftigt die Unternehmen.<br />
. Der Verlust von Werten und Normen, der Glauben an<br />
den Shareholder Value und die Unfehlbarkeit von Füh-<br />
rungsikonen sind in den Grundfesten erschüttert und<br />
stärken damit Kontrollbereiche, wie die Revision und<br />
das Controlling.<br />
. „Wieder und wieder bitte ich: Non multa sed multum.<br />
Weniger Zahlen, aber gescheitere …“. Dieses Zitat von<br />
Lenin [1] drückt das aus, was Personalverantwortliche<br />
immer mehr Sorgen bereitet: Welche Kennzahlen ge-<br />
ben exakt Aufschluss über die Wirkungen und den<br />
Nutzen von Maßnahmen im Personalmanagement?<br />
Und dort insbesondere für das schwer zu fassende<br />
Personalmarketing oder HR-Recruiting. In den Zeiten<br />
von Wandel und unsicheren Rahmenbedingungen wird