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Menschmodelle bei niedrigen Beschleunigungen Helmut Mutschler

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<strong>Menschmodelle</strong><br />

et al. (1991) zeigen deutlich die nichtlineare Abhängigkeit. Nichtlineare Ansätze für<br />

die Kraftelemente zwischen den Wirbeln, wie sie in Ma et al. (1995) beschrieben<br />

sind, versprechen biomechanisch genauere Modelle zu verwirklichen.<br />

3.1.3 Sitzmodell<br />

Bei der Modellierung der Sitzkontakte werden wie <strong>bei</strong> den in Abbildung 5-7 gezeigten<br />

Modellierungen ebenfalls unterschiedlich komplexe Methoden eingesetzt. Die<br />

einfachste Art eines Sitzmodells ist in Abb. 5 eingezeichnet, ein lineares Feder-<br />

Dämpferelement. Ein differenzierteres Modell ist z. B. in Kirchknopf et al. (2001)<br />

zu finden. Hierin werden 5 Kraftelemente mit zum Teil nichtlinearem Verhalten zur<br />

Beschreibung des Sitzkontaktes verwendet. Durch eine Anpassung der Parameter<br />

an Messungen wurde dieses Modell validiert. Eine FEM-Simulation mit anschließender<br />

Modenreduktion führte im Vergleich zu einem MKS-Ansatz zu einem noch<br />

exakteren Sitzkontaktmodell (vgl. Hix et al. 2000). Methoden zur Vermessung der<br />

Schwingungseigenschaften von Sitzen werden in Mansfield und Griffin (1993, 1996),<br />

Nishiyama et al. (2000) wiedergegeben. Für diese Untersuchung wurde ein MKS-<br />

Sitzmodell aus 5 Starrkörpern mit nichtlinearen Kraftelementen verwendet, ähnlich<br />

dem Modell aus Kirchknopf et al. (2001), jedoch wurde das Maxwellelement noch<br />

nicht implementiert. Die Daten für die Parametrisierung des Sitzes wurden durch<br />

Anpassungen des Modells an die Messungen gewonnen und für die folgenden Simulationen<br />

<strong>bei</strong>behalten.<br />

3.2 Antropometrisches Modell<br />

Für die Entwicklung von Maßkleidung, die genau an den Menschen angepasst ist, bedarf<br />

es detaillierter Kenntnisse der individuellen menschlichen Größenausprägungen.<br />

In diesem speziellen Beispiel muss die Maßkleidung durch eine Vermessung des<br />

jeweiligen individuellen Menschen angepasst werden. Auch im Bereich der MKS-<br />

Menschmodellierung ist es vorteilhaft, exakte <strong>Menschmodelle</strong> zu verwenden. In Hatze<br />

(1979) ist z. B. ein Algorithmus vorgestellt, welcher aus einem Messdatensatz<br />

eines Menschen (der Datensatz besteht vorwiegend aus Längen und Umfängen) die<br />

kinematisch relevanten Größen berechnet.<br />

Um sich die Vermessung jedes Individuums zu ersparen, wird eine statistisch repräsentative<br />

Gruppe vermessen und die Ergebnisse werden in einer mathematischen<br />

Beschreibung dargestellt. Beispiele für derartig zusammengestellte statistische Vermessungen<br />

sind DIN 33402 (DIN, 1986) oder NASA (McConville und Laubach,<br />

1978). Ähnliches Vorgehen ist z. B. in Leva (1996) angeführt, allerdings ist die vermessene<br />

Gruppe dort deutlich kleiner. In Abb. 8 ist das Ergebnis derartiger Vermessungen<br />

für die Gesamtkörpergröße dargestellt. Meist wird die vermessene Gruppe<br />

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