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Menschmodelle bei niedrigen Beschleunigungen Helmut Mutschler

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Fahrkomfort<br />

4 Fahrkomfort<br />

Der Begriff ” Fahrkomfort“ (engl. ride comfort) wird für ein breites Spektrum von<br />

inhaltlich zu differenzierenden Bedeutungen benutzt.<br />

⋄ An der, bezüglich der auftretenden Vibrationen, oberen Grenze bezeichnet<br />

der Begriff Fahrkomfort medizinische Aspekte, wie z. B. Schädigungen der<br />

Wirbelsäule durch langeinwirkende Vibrationen.<br />

⋄ Die Reisekrankheit (engl. motion sickness), welche <strong>bei</strong> geringeren, aber niederfrequenteren<br />

Vibrationen auftreten kann, wird ebenfalls durch den Begriff<br />

Fahrkomfort qualifiziert.<br />

⋄ Des weiteren wird der Begriff auch noch für äußere Umweltbedingungen<br />

wie z. B. Temperatur oder Luftzirkulation angewandt.<br />

⋄ Zu guter Letzt wird der Begriff noch zur subjektiven und objektiven Bewertung<br />

der Fahreigenschaften eines Kraftfahrzeuges benutzt.<br />

Der überwiegende Teil dieser Ar<strong>bei</strong>t bezieht sich auf den letzten Punkt, wo<strong>bei</strong> eine<br />

exakte Trennung all dieser Punkte nicht möglich ist. Um den schlecht quantifizierbaren<br />

Anteil der subjektiven Fahrkomfortbewertung in physikalisch beschreibbare<br />

Größen zu transformieren wurden z. B. in Dempsey et al. (1979, 1976), Leatherwood<br />

et al. (1980, 1983), Stephens (1974), Dempsey und Leatherwood (1976), Healey<br />

et al. (1975) statistische Korrelationen zwischen verschiedenen Größen gesucht.<br />

Diese Versuche führten letztlich zu den Normen ISO 2631-1:1997 (1997), VDI 2057<br />

(1999). In ISO 2631-1:1997 (1997), Naval Aerospace Medical Institute (1991), VDI<br />

2057 (1999) wird z. B. angegeben, dass die Bewertungskurven der <strong>Beschleunigungen</strong><br />

je nach Anwendung auf Aspekte wie Komfort oder Grenzwerte nur unterschiedlich<br />

gewichtet werden müssen. Im weiteren haben akustische und optische 15 Reize auch<br />

einen nicht unerheblichen Anteil an der subjektiven Bewertung des Fahrkomforts.<br />

Die folgenden Kapitel beschäftigen sich ausschließlich mit den objektiven Kriterien,<br />

vornehmlich den <strong>Beschleunigungen</strong>.<br />

4.1 Relevante Normen<br />

Spezielle Normen zur Bewertung des subjektiven Fahrkomforts existieren im eigentlichen<br />

Sinne nicht, in der Literatur hat es sich aber durchgesetzt, die Vibrationen gemäß<br />

der internationalen Normen ISO 2631-1:1997 (1997) bzw. der nationalen Norm<br />

15 Der Einfluss von optischen Faktoren bezieht sich vornehmlich auf Fahrsimulatoren, da hier<strong>bei</strong><br />

die unterschiedlichen Sinneseindrücke stark voneinander abweichen können.<br />

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