OCEAN7 2016-03
OCEAN7 testet Overblue44, ein Katamaran zum Chillen und Wohlfühlen, trotz gewöhnungsbedürftigem Äußeren. Außerdem in dieser Ausgabe: Reportagen über die Grenadinen in der Karibik, die Philippinen und Erfahrungen einer Langfahrt.
OCEAN7 testet Overblue44, ein Katamaran zum Chillen und Wohlfühlen, trotz gewöhnungsbedürftigem Äußeren. Außerdem in dieser Ausgabe: Reportagen über die Grenadinen in der Karibik, die Philippinen und Erfahrungen einer Langfahrt.
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<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />
Grün bis Türkis beherrschen<br />
das Paradies der Tobago Cays<br />
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den gleichnamigen Marine Park von Norden her ansteuert.<br />
Spätestens wenn die Einfahrt in den Nationalpark auf Westsüdwest<br />
(12°37‘42“N, 61°22‘16“W) passiert ist, öffnen Engel<br />
die Himmelspforten in das maritime Paradies der Karibik:<br />
Schon beim Anlauf auf die Festmacherboje zieht ein Rochen<br />
an uns vorbei und wirft im glasklaren türkisen Wasser seinen<br />
Schatten auf den blendend weißen Sand- und Korallenboden.<br />
An der Boje verheftet, heißen uns zwei Wasserschildkröten<br />
willkommen, ehe sie gemächlich zur Insel Bardal weiterziehen,<br />
die von hellgrünem Seegras flankiert wird. Das Gezwitscher<br />
unzähliger Vögel zieht auch uns auf das kleine Eiland,<br />
das voller Überraschungen steckt. Während die kleinen Vögel<br />
nur schwer in den exotischen Büschen und Bäumen auszumachen<br />
sind, ist es leicht möglich, dass dem Kundschafter<br />
ein Leguan auf den Kopf fällt. Zu Dutzenden hängen die<br />
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Drachentiere in den Ästen – flüchten aber bei Annäherung<br />
schnell auf den Boden und ins Dickicht, wo auch die eine<br />
oder andere kleine Landschildkröte zu erspähen ist.<br />
So gesehen hatte der Pirat Captain Jack Sparrow (Johnny<br />
Depp) Glück, dass Bösewicht Barbossa ihn und Elisabeth<br />
(Keira Kneightley) nicht auf Bardal, sondern vis-à-vis auf<br />
Petit Tabac ausgesetzt hat. Wir haben beim Abendessen den<br />
Blick auf die elegant geschnittene und von hochgewachsenen<br />
Palmen geschmückte Trauminsel erste Reihe fußfrei. Marks<br />
Ceviche vom selbst gefangenen Barrakuda zergeht wie Butter<br />
auf der Zunge, als Sundowner mixt uns Bordfotografin<br />
Ulli fruchtige Mango-Daiquiri. Bei sternenklarem Himmel<br />
halten wir die Gläser hoch und für uns feierlich fest: „Es gibt<br />
keinen Piratenschatz in den Tobago Cays. Es sind die Cays<br />
selbst.“<br />
Union Island – Henry im Glück. Der Mango-<br />
Daiquiri ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns<br />
am nächsten Tag auf Union Island erwartet. In der Lagune<br />
vor Clifton – ein Insider-Treff für professionelle Kite-Surfer<br />
– heften wir uns an eine Boje und entern nachts per Wassertaxi<br />
Happy Island. Die künstliche Insel, die gerade einmal<br />
einer Schippe Sand, einer Hand voll Palmen und einer einfach<br />
geschnitzten Bar Platz bietet, scheint auf Tausenden<br />
ausgehöhlten Conch-Schneckenhäusern zu ruhen.<br />
Als Gast kommt man auf Happy Island jedenfalls nicht zur<br />
Ruhe – Segler und Kite-Surfer aus aller Welt rocken bei heißen<br />
Rhytmen und coolen Cocktails das Eiland bis zum Morgengrauen.<br />
Vor dieser Mini-Insel wäre wohl auch Henry Morgan,<br />
der wahrscheinlich trinkfreudigste Pirat und schlechteste Navigator<br />
aller Zeiten, auf Grund gelaufen, um sich volllaufen zu<br />
lassen.<br />
20 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2016</strong> | Mai/Juni <strong>2016</strong>