08.08.2016 Aufrufe

Motocross Enduro Ausgabe 9/2016

Hallo liebe MCE-Leser, Wikipedia sagt: „Evolution ist die allmähliche Veränderung der vererbbaren Merkmale einer Population von Lebewesen von Generation zu Generation.“ Nun, so oder zumindest so ähnlich kann man das wohl auch bei Motorrädern betrachten, nur dass es sich dabei (für die meisten unter uns) nicht um Lebewesen handelt. Weiterhin heißt es: „Die Merkmale der Lebewesen sind in Form von Genen codiert, die bei der Fortpflanzung kopiert und an die Nachkommen weitergegeben werden. Durch Mutationen entstehen unterschiedliche Varianten (Allele) dieser Gene, die zur Entstehung veränderter oder neuer Merkmale führen können.“

Hallo liebe MCE-Leser,
Wikipedia sagt: „Evolution ist die allmähliche Veränderung der vererbbaren Merkmale einer Population von Lebewesen von Generation zu Generation.“ Nun, so oder zumindest so ähnlich kann man das wohl auch bei Motorrädern betrachten, nur dass es sich dabei (für die meisten unter uns) nicht um Lebewesen handelt. Weiterhin heißt es: „Die Merkmale der Lebewesen sind in Form von Genen codiert, die bei der Fortpflanzung kopiert und an die Nachkommen weitergegeben werden. Durch Mutationen entstehen unterschiedliche Varianten (Allele) dieser Gene, die zur Entstehung veränderter oder neuer Merkmale führen können.“

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Bevor wir uns diesem Durchgang widmen, noch der Blick<br />

auf einen ebenso stark fahrenden Romain Febvre. Der<br />

Franzose kam gut vom Gatter weg und rangierte schnell<br />

auf der 3. Position direkt hinter Nagl und Gajser. Diese Position<br />

konnte der Yamaha-Pilot bis ins Ziel halten und zeigte<br />

sich sehr glücklich. „Ich bin froh, wieder auf der 450er<br />

zu sitzen. Ich hatte fast einen Monat Pause und konnte<br />

nicht mal trainieren. Nach meinem Crash in England musste<br />

ich strikte Ruhe einhalten, rein physisch ging es mir<br />

gut, aber die Verbindung zwischen Auge und Gehirn war<br />

gestört und musste sich erholen. Das Ergebnis zeigt, dass<br />

ich wieder zu 100 Prozent fit bin“, sagte der Franzose. Weniger<br />

von Erfolg gekrönt war der Lauf für Tony Cairoli, der<br />

sich das Ganze wohl mit seiner 350er einfacher vorgestellt<br />

hatte. Nach einem verkorksten Start, landete der Italiener<br />

nur auf Platz 7 hinter Jeremy van Horebeek, Clément Desalle<br />

und Glenn Coldenhoff.<br />

Durch einen Regenschauer wurden die Streckenverhältnisse<br />

auf der wunderschönen Naturrennstrecke im zweiten<br />

Lauf nochmals deutlich schwieriger. Der harte Boden<br />

wurde rutschig und das sollte speziell Gajser zum Verhängnis<br />

werden. Den Start konnte der WM-Führende diesmal<br />

zu seinen Gunsten entscheiden und er führte das Feld<br />

in den folgenden Runden souverän an. Wie schon so oft<br />

führte eine Unachtsamkeit des 19-Jährigen wenige Runden<br />

vor Schluss zum Dilemma. Gajser rutschte vollkommen<br />

unbedrängt beim Anbremsen einer Linkskurve übers<br />

Vorderrad weg, damit war die Führung natürlich futsch.<br />

„Die Strecke war zerfahren und durch den Regen sehr rutschig,<br />

das erlaubte keine Fehler. Ich habe vielleicht zu hart<br />

gepusht und daher einen kleinen Fehler gemacht und lag<br />

am Boden. Trotzdem kein schlechtes Wochenende. Ich habe<br />

wichtige Meisterschaftspunkte geholt, das ist, was<br />

zählt“, gab ein etwas enttäuschter Tim Gajser zu. Nutznießer<br />

war Nagl, der Weilheimer ging unter tosendem Applaus<br />

an Gajser vorbei und führte nun das Feld in das entscheidende<br />

Renndrittel. Auch wenn Gajser in den verbleibenden<br />

letzten fünf Runden alles daran setzte, Nagl<br />

wieder zu überholen, scheiterten all diese Versuche und<br />

Nagl schnappte sich einen lupenreinen Doppelsieg. „Ich<br />

kann es gar nicht glauben und möchte diesen Moment genießen.<br />

Wir waren in diesem Jahr schon einige Male kurz<br />

davor. Das ist ein super Zeichen für die verbleibenden<br />

Rennen, in der Meisterschaft gibt es noch die Chance, Boden<br />

gutzumachen. Vielen Dank an das gesamte Team“,<br />

fasste Max zusammen. Es war ebenso ein historischer<br />

Sieg, noch nie zuvor hatte Husqvarna in Loket gewonnen!<br />

In der WM-Wertung liegt Nagl nach diesem sensationellen<br />

GP auf Platz 3 in direkter Schlagdistanz zu Tony Cairoli, die<br />

beiden trennen lediglich 16 Zähler, denn der WM-Zweite<br />

schnitt auch im zweiten Lauf nicht sonderlich gut ab. Erneut<br />

lag es am Start, den versemmelte Cairoli ebenfalls<br />

und hatte anschließend keine Chance auf eine gute Platzierung.<br />

„Ich habe nach fast einem Jahr wieder zurück auf<br />

die 350er gewechselt. Das Rennen lief allerdings nicht so,<br />

wie ich es erwartet habe. Im Zeittraining hatte ich ein besseres<br />

Feeling zum Bike, aber die Starts wollten einfach<br />

nicht klappen. Und genau das ist in Loket wichtig, erwischst<br />

du einen schlechten Start, landest du im Nirgendwo.<br />

Das hat man bei Nagl gesehen. Er war im Training nicht<br />

der Schnellste, hatte im Rennen aber gute Starts und hat<br />

gewonnen“, so die Erklärungsversuche von Cairoli für das<br />

eher magere Ergebnis eines 7/8-Resultats. Kämpferisch<br />

zeigte sich hingegen Romain Febvre auch im zweiten Lauf<br />

und er sollte dafür mit einem weiteren 3. Platz belohnt<br />

werden. Für den Franzosen enorm wichtig, da er durch die<br />

beiden Nullrunden in der WM-Wertung ordentlich Punkte<br />

verloren hatte und nach diesem GP auf Rang 4 lag. Nur<br />

3 WM-Zähler trennten ihn nun von Nagl, damit dürfte bei<br />

den noch verbleibenden Grand Prix Höchstspannung geboten<br />

sein. Einzig Tim Gajser darf sich mit 109 Punkten<br />

Vorsprung relativ sicher fühlen.<br />

In der MX2-Klasse hatte Pauls Jonass das beste Blatt in der<br />

Hand, um einen Grand-Prix-Sieg in der Abwesenheit von<br />

Ausnahmetalent Jeffrey Herlings an sich zu reißen. KTM-<br />

Star Jonass führte das Feld im ersten Heat an, als ihm bei<br />

einem Bergab-Table ein fataler Fehler unterlief. Der<br />

19-Jährige sprang etwas zu kurz und flog über den Lenker<br />

ab, musste danach ärztlich versorgt werden und wurde zur<br />

Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Damit war der<br />

Grand Prix für den Vizeweltmeister aus dem Jahr 2015 gelaufen.<br />

Stattdessen gelang es Dylan Ferrandis einen Doppelsieg<br />

und den damit verbundenen Ruhm einzuheimsen.<br />

Der Schweizer Jeremy Seewer wurde mit einem 3/2-Resultat<br />

Grand-Prix-Zweiter vor Max Anstie. Dieses Durcheinander<br />

spielte natürlich Jeffrey Herlings in die Karten, der wegen<br />

eines Schlüsselbeinbruchs pausieren musste, die<br />

MX2-WM aber mit gewaltigem Vorsprung anführt. Einzig<br />

Jeremy Seewer ist in der Lage, den Niederländer noch abzufangen.<br />

Dazu braucht es aber Doppelsiege am laufenden<br />

Band und das dürfte schwierig werden.<br />

• Text: Marco Burkert; Fotos: Youthstream<br />

Pauls Jonass<br />

eliminierte sich selbst<br />

<strong>Motocross</strong>-WM - 13. Lauf - Loket/CZ - 24.7.<strong>2016</strong>:<br />

Gesamtergebnisse:<br />

MXGP: 1. Max Nagl, D, Husqvarna; 2. Tim Gajser, SLO, Honda; 3. Romain<br />

Febvre, F, Yamaha; 4. Clément Desalle, B, Kawasaki; 5. Jeremy van Horebeek,<br />

B, Yamaha; 6. Jordi Tixier, F, Kawasaki; 7. Antonio Cairoli, I, KTM; 8. Tommy<br />

Searle, GB, Kawasaki; 9. Evgeny Bobryshev, RUS, Honda; 10. Kevin Strijbos, B,<br />

Suzuki.<br />

Ferner: 12. Valentin Guillod, CH, Yamaha; 18. Dennis Ullrich, D, KTM; 30. Lukas<br />

Neurauter, A, KTM.<br />

MX2: 1. Dylan Ferrandis, F, Kawasaki; 2. Jeremy Seewer, CH, Suzuki; 3. Max Anstie,<br />

GB, Husqvarna; 4. Benoit Paturel, F, Yamaha; 5. Petar Petrov, BG, Kawasaki;<br />

6. Brian Bogers, NL, KTM; 7. Samuele Bernardini, I, TM; 8. Thomas Covington,<br />

USA, Husqvarna; 9. Conrad Mewse, GB, Husqvarna; 10. Adam Sterry, GB,<br />

KTM.<br />

Ferner: 12. Brian Hsu, D, Suzuki; 20. Henry Jacobi, D, Honda; 34. Christopher<br />

Valente, CH, KTM.<br />

EMX65: 1. Edvards Bidzans, LT, KTM; 2. Matteo Luigi Russi, I, KTM; 3. Sem de<br />

Lange, NL, Kawasaki; 4. Mads Fredsoe, DK, KTM; 5. Pablo Gutierrez, E, KTM;<br />

6. Karlis Alberts Reisulis, LV, KTM; 7. Laszlo Mark Tecsi, H, KTM; 8. Ivano van<br />

Erp, NL, KTM; 9. Bence Pergel, H, KTM; 10. Yoran Moens, B, KTM.<br />

Ferner: 14. Maximilian Werner, D, KTM; 28. Sebastian Meckl, D, KTM.<br />

EMX85: 1. René Hofer, A, KTM; 2. Oriol Oliver, E, Kawasaki; 3. Alessandro Facca,<br />

I, KTM; 4. Tom Guyon, F, TM; 5. Lewis Hall, GB, Kawasaki; 6. Maksim Kraev,<br />

RUS, KTM; 7. Adam Zsolt Kovacs, H, KTM; 8. Maks Mausser, SLO, KTM; 9. Svyatoslav<br />

Pronenko, RUS, KTM; 10. Anton Nagy, S, KTM.<br />

Ferner: 14. Max Thunecke, D, KTM; 25. Kevin Brumann, CH, Yamaha.<br />

EMX300: 1. Mike Kras, NL, KTM; 2. Petr Bartos, CZ, KTM; 3. Yentel Martens, B,<br />

Husqvarna; 4. Vaclav Kovar, CZ, KTM; 5. Matthew Moffat, GB, KTM; 6. Brad Anderson,<br />

GB, Yamaha; 7. Dani de Vries, NL, Yamaha; 8. Dietger Damiaens, B,<br />

KTM; 9. Lewis Gregory, GB, Yamaha; 10. Kenny Vandueren, B, KTM.<br />

Ferner: 19. Patrik Bender, D, KTM.<br />

Photo:© S. Taglioni<br />

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