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Geschlechtsdifferenzierung und ihre Abweichungen - oapen

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Peter Wieacker<br />

<strong>und</strong> der andere (das weibliche Geschlecht) wenige große Keimzellen mit hoher<br />

Energiereserve bilden. In diesem Fall besteht für die kleinen Keimzellen – weil sie<br />

so zahlreich sind – eine hohe Wahrscheinlichkeit, die wenigen großen Keimzellen<br />

zu befruchten, die aufgr<strong>und</strong> <strong>ihre</strong>s hohen Energievorrates gute Startbedingungen<br />

haben (Wickler <strong>und</strong> Seibt, 1998).<br />

Im Laufe der Evolution haben sich sehr unterschiedliche Mechanismen der<br />

Geschlechtsdetermination entwickelt. Bei Säugern, <strong>und</strong> damit beim Menschen,<br />

erfolgt die Geschlechtsdetermination durch die Zusammensetzung der Geschlechtschromosomen<br />

X <strong>und</strong> Y.<br />

II. Kaskade der <strong>Geschlechtsdifferenzierung</strong><br />

Die Festlegung des Geschlechts erfolgt zwar bei der Befruchtung durch die Zusammensetzung<br />

der Geschlechtschromosomen (XX bei der Frau <strong>und</strong> XY beim<br />

Mann), dennoch ist die Sexualentwicklung zunächst bisexuell angelegt. In dieser<br />

ersten Phase haben die Gonaden das Potential, sich sowohl in Testes als auch<br />

Ovarien zu differenzieren. Ebenfalls lassen sich sowohl Wolffsche Gänge, die sich<br />

im männlichen Geschlecht zu Nebenhoden, Samensträngen, Samenbläschen <strong>und</strong><br />

einem Teil der Prostata differenzieren, als auch Müllersche Gänge, die sich im<br />

weiblichen Geschlecht zu Eileitern, Uterus <strong>und</strong> dem oberen Anteil der Scheide<br />

entwickeln, nachweisen (Abb. 1). Die bipotenten Gonaden entwickeln sich aus den<br />

Genitalleisten, in welche die Urkeimzellen von <strong>ihre</strong>m Bildungsort, dem Dottersack,<br />

einwandern. Für die spätere Entwicklung der Hoden ist das Vorhandensein von<br />

Spermien <strong>und</strong> <strong>ihre</strong>r Vorläufer nicht erforderlich, während das Fehlen von Eizellen<br />

zu einer Störung der Ovardifferenzierung führt.

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