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NEUE MOBILITÄT 14

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Vernetztes Fahren von morgen - Quicar elektrisch<br />

Differenzierungsmerkmal<br />

Mögliche Umsetzung<br />

Zahlungsbereitschaft und<br />

Flexibilitätanforderungen<br />

Unterscheidung von Tarifen in Abhängigkeit von Flexibilitäts- und<br />

Verfügbarkeitsanforderungen, z.B. Premiumangebot: Premiumtarife<br />

bei höchster Verfügbarkeit und Flexibilität, Economy-Angebot:<br />

Günstiger Tarif mit gewissen Einschränkungen<br />

Zeitliche Attribute<br />

Unterscheidung von Tarifen in Abhängigkeit von Buchungszeitpunkt<br />

und -dauer, z.B. Einführung degressiver oder zeitabhängiger Tarife<br />

Produktwahl<br />

Unterscheidung von Tarifen in Abhängigkeit von Antriebsart, Reichweite,<br />

Modell<br />

Übergeordnete Mobilitätsketten<br />

Berücksichtigung vorangegangener und anschließender Verkehrsmittel<br />

im Tarifmodell, z.B. Vergünstigung von intermodaler Mobilität<br />

ABB. 3: mögliche merkmale zur differenzierung der leistungsangebote im ecarsharing<br />

herwertiger Anfragen führen könnte, werden entweder alle<br />

tatsächlich verfügbaren Fahrzeuge oder nur eine Teilmenge<br />

dieser angezeigt. Kunden haben daraufhin die Möglichkeit,<br />

ein für sie passendes Fahrzeug zu reservieren (z.B. in Abhängigkeit<br />

von Ladezustand und Stationspräferenz). Da es<br />

Kunden nicht möglich ist, die Verfügbarkeitsinformation zu<br />

beurteilen, erfolgt die Einführung der Steuerung aus Kundensicht<br />

unbemerkt.<br />

Größte Effektivität erzielt eine Steuerung, wenn es gelingt,<br />

eine dauerhaft hohe Nachfrage zu schaffen, aus der die jeweils<br />

lukrativsten Kundenanfragen ausgewählt werden können.<br />

Um eine solche Nachfrage in Anbetracht der schwankenden<br />

und unsicheren Mobilitätsbedarfe zu generieren, bedarf<br />

es einer Differenzierung des Leistungsangebots. Dadurch ist<br />

es möglich, jederzeit einen möglichst breiten Kundenkreis<br />

anzusprechen. Möglichkeiten zur Differenzierung von eCarsharing-Angeboten<br />

sind in Abbildung 3 zusammengefasst.<br />

Neben einer Differenzierung nach zeitlichen Attributen, ist<br />

eine Unterscheidung nach Zahlungsbereitschaft und Flexibilitätsanforderungen<br />

der Kunden vielversprechend. Diese an<br />

die Luftfahrt angelehnte Möglichkeit lässt sich z.B. durch die<br />

Einführung von Premium- und Economy-Angeboten umsetzen.<br />

Premiumangebote bieten Kunden die Möglichkeit, gewisse<br />

Zusatzleistungen (z.B. flexible Nutzungsdauer) zu einem<br />

hohen Tarif in Anspruch zu nehmen. Economy-Angebote<br />

ermöglichen demgegenüber Mobilität zu einem möglichst<br />

günstigen Tarif. Durch die Einführung der zwei Angebote mit<br />

eigenständigen Tarifen ist es möglich, beide Kundensegmente<br />

anzusprechen. Durch die Steuerung wird sichergestellt,<br />

dass Kunden des Premiumangebots im Fall eines möglichen<br />

Engpasses der Vorzug gegeben wird. Die simultane Einführung<br />

einer Steuerung und Leistungsdifferenzierung ist für einen<br />

eCarsharing-Anbieter zwar mit einem gewissen Aufwand<br />

verbunden, verspricht durch die breitere Marktabdeckung<br />

aber mittelfristig deutlich höhere Erlöse und Auslastungen.<br />

Der Blick nach vorn<br />

Die Potenziale der Anwendung des RM im eCarsharing werden<br />

im Rahmen des niedersächsischen Schaufensterprojekts<br />

»Quicar elektrisch« am Lehrstuhl für Produktion und<br />

Logistik der Technischen Universität Braunschweig, welcher<br />

Mitglied im Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik<br />

(NFF) ist, erforscht. Das Schaufensterprojekt<br />

wird von Januar 2013 bis Dezember 2015 durch das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.<br />

Projektpartner sind neben der Technischen Universität<br />

Braunschweig, die Technische Universität Clausthal, die<br />

Leibniz Universität Hannover, die Ostfalia - Hochschule für<br />

angewandte Wissenschaften, das NFF und die Volkswagen<br />

AG. »Quicar elektrisch« hat die Überwindung bestehender<br />

Anwendungsbarrieren des eCarsharings durch Identifikation<br />

kunden- und umweltorientierter, energetisch optimaler und<br />

wirtschaftlich tragfähiger Betreiber- und Nutzungskonzepte<br />

für Elektrofahrzeuge in einer Carsharing-Flotte zum Ziel. Der<br />

Lehrstuhl für Produktion und Logistik befasst sich im Rahmen<br />

des Projekts mit der Entwicklung und Evaluation von<br />

RM-Konzepten für eCarsharing. Ziel ist die Ausarbeitung eines<br />

operativen Steuerungsansatzes und die Beantwortung<br />

der Frage, unter welchen Voraussetzungen eCarsharing-Angebote<br />

wirtschaftlich betrieben werden können.<br />

Isa von Hoesslin, Kerstin Schmidt,<br />

Prof. Dr. Thomas S. Spengler<br />

Institut für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion<br />

Lehrstuhl für Produktion und Logistik<br />

Technische Universität Braunschweig<br />

Prof. Dr. Thomas Volling<br />

Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insb. Produktion und Logistik<br />

FernUniversität in Hagen<br />

Neue Mobilität<br />

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