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NEUE MOBILITÄT 14

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Alltagstauglichkeit der Neuen Mobilität..? - Forschungsprojekt STROM<br />

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Handlungsfelder zur Förderung elektrischer Fahrzeuge<br />

Die Europäische Union hat sich ein ehrgeiziges Ziel für die<br />

Reduktion der CO 2 -Emissionen im Verkehrssektor gesetzt:<br />

Bis zum Jahr 2050 sollen die ausgestoßenen Emissionen<br />

um 54 bis 67% im Vergleich zum Jahr 1990 reduziert werden.<br />

Eine vielversprechende Möglichkeit zur Erreichung<br />

dieses Ziels stellen elektrische Fahrzeuge dar. Voraussetzung<br />

ist jedoch ihre erfolgreiche Etablierung im Markt. Auf<br />

nationaler Ebene hat die Bundesregierung vor diesem Hintergrund<br />

zahlreiche Programme zur Förderung der Elektromobilität<br />

in Deutschland ins Leben gerufen. Diese gehen<br />

mit ambitionierten Zielen hinsichtlich der Zulassungszahlen<br />

elektrischer Fahrzeuge einher: Bis 2020 sollen eine Million<br />

elektrische Fahrzeuge (Plug-in-Hybride und vollelektrische<br />

Fahrzeuge) Deutschlands Straßen befahren.<br />

Die aktuelle Situation ergibt jedoch ein anderes Bild. So<br />

waren laut Kraftfahrt-Bundesamt im Januar 20<strong>14</strong> nur 97.731<br />

elektrische Fahrzeuge zugelassen, wovon ein Großteil auf<br />

Vollhybride entfällt. Auch neuesten Prognosen zufolge wird<br />

das Erreichen der Ziele der Bundesregierung als immer unwahrscheinlicher<br />

eingeschätzt. Zahlreiche Hemmnisse stehen<br />

einer schnellen Ablösung konventioneller Benzin- und<br />

Dieselfahrzeuge durch elektrische Antriebskonzepte entgegen.<br />

Aufgrund der Neuartigkeit bei gleichzeitig stark limitiertem<br />

Angebot nehmen die Kunden elektrische Fahrzeuge kaum<br />

als Kaufalternative wahr. Kommt es doch zum direkten Vergleich,<br />

schneiden die elektrischen Fahrzeuge in wesentlichen<br />

Punkten schlechter ab als die konventionellen. Der höhere<br />

Kaufpreis gepaart mit geringer Reichweite, langen Ladezeiten<br />

und schlechter Infrastrukturverfügbarkeit sind Beispiele dafür.<br />

Auch auf Seiten der Automobilhersteller bestehen verschiedene<br />

Hemmnisse. Zumindest kurzfristig zeichnet sich aufgrund<br />

des hohen Aufwands für Forschung, Entwicklung und<br />

Produktion bei gleichzeitig weitestgehend geringen Absatzzahlen<br />

(im Gegensatz zu konventionellen Fahrzeugen) kein<br />

profitables Geschäftsmodell ab. Darüber hinaus sehen sich<br />

Automobilhersteller nicht nur mit der Wahl zwischen verschiedenen<br />

Antriebskonzepten konfrontiert, sondern sind<br />

gezwungen, sich mit der Ko-Evolution und Ko-Existenz verschiedenster<br />

Technologien bzw. Hybridisierungsgrade auseinanderzusetzen.<br />

Gleichzeitig gewinnen mit der Einführung<br />

elektrischer Fahrzeuge und der Verfolgung ehrgeiziger Umweltziele<br />

die mit Fahrzeugproduktion und -verwertung verbundenen<br />

Emissionen und Ressourcenverbräuche an Bedeutung.<br />

Um einen Paradigmenwechsel der Antriebstechnologien<br />

im Verkehrssektor dennoch einzuleiten,<br />

sind entsprechend starke Impulse<br />

sowohl von Seiten der politischen Entscheidungsträger<br />

als auch von Seiten der Automobilhersteller<br />

nötig. Hierbei können Politik und<br />

Hersteller auf ein weites Spektrum an Maßnahmen<br />

zurückgreifen.<br />

Auf Seiten der Politik können beispielweise Emissionsgrenzwerte<br />

und Zulassungsbeschränkungen eingesetzt werden,<br />

um das Verhalten der Marktteilnehmer (Hersteller und Kunde)<br />

zu beeinflussen. Automobilhersteller stellen sich u.a.<br />

Fragen zum effektiven Einsatz von Werbemaßnahmen sowie<br />

der richtigen Preis- und Portfoliopolitik, um die Absatzzahlen<br />

elektrischer Fahrzeuge zu steigern. Um die angestrebten<br />

Emissionsreduktionsziele bis 2050 zu erfüllen, müssen diese<br />

Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden. Wie die bisherige<br />

Erfahrung zeigt, benötigt eine strukturelle Veränderung des<br />

Fahrzeugangebots und des Kaufverhaltens Zeit. Zudem wird<br />

die Wirkung der Maßnahmen auf den Fahrzeugbestand, die<br />

Emissionen und die Ressourcenverbräuche durch die Langlebigkeit<br />

der aktuell betriebenen Fahrzeugflotte verzögert.<br />

Die Wahl geeigneter Maßnahmen (-kombinationen) gestaltet<br />

18 Neue Mobilität

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