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SchlossMagazin Fuenfseenland November 2016

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22 | genuss | molekularküche<br />

Die Molekularküche<br />

Kochen + Chemie:<br />

Food Styling<br />

fotos design3000<br />

Laut Wikipedia befasst sich die Molekularküche „mit den biochemischen und physikalisch-chemischen<br />

Prozessen bei der Zubereitung und beim Genuss von Speisen und Getränken“.<br />

Das klingt erst mal nicht sehr appetitanregend. Doch die Ergebnisse sehen<br />

nicht nur extrem lecker aus – sie schmecken auch so. Worin besteht das Geheimnis<br />

dieser Art zu kochen?<br />

Wie Molekularküche ist eine Kochtechnik, die sich an der Wissenschaft orientiert.<br />

Die einen sprechen von einer kulinarischen Revolution, vom Aufdecken<br />

und Verstehen der kulinarischen Geheimnisse, vom Kochen mit Verstand<br />

und allen Sinnen. Für die anderen ist es billige Effekthascherei und<br />

Gesundheitsgefährdung durch chemische Zusatzstoffe. Befürworter betonen, dass<br />

endlich bewiesen werden kann, dass Kochen kein esoterisches oder künstlerisches Geheimnis<br />

ist, sondern einfach nur angewandte Chemie und Physik, die alltägliche Phänomene<br />

erklärt. Seit der Physiker Nicholas Kurti und der Chemiker Hervé This 1992 in<br />

Italien professionelle Köche und Wissenschaftler in Workshops zusammenführten, um<br />

sich mit den wissenschaftlichen Hintergründen der traditionellen Kochtechniken auseinanderzusetzen,<br />

haben einige Molekularköche neben Messer, Bratpfanne und<br />

Schneebesen auch Mikroskop und flüssigen Stickstoff griffbereit in ihren Küchen stehen.<br />

Da werden Karotten geräuchert, da wird ein Steinbutt bei exakt 54,9 Grad Celsius<br />

im Wasserbad gegart und da wird Olivenölgrieß durch Einsprühen von Olivenöl in flüssigen<br />

Stickstoff erzeugt. In der Molekularküche sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.<br />

Doch den Molekularköchen geht es nicht in erster Linie ums Forschen; sie wollen<br />

mit ihren Erzeugnissen die Geschmacksnerven der Gäste kitzeln und auch alle anderen<br />

Sinne mit einbeziehen. Aber keine Angst: Bei aller Innovation – in der molekularen Küche<br />

gibt es auch saftige Steaks und locker-leichte Soufflés, die köstlich schmecken.<br />

Aber jetzt weiß man auch, warum. Hier zwei einfache Beispiele<br />

Molekülverbindungen schaffen die leckere Bratenkruste<br />

Haben Sie sich nie gefragt, warum wohl das Steak in der Pfanne beim Brutzeln seine braune<br />

Farbe bekommt? „Das liegt an der Hitze“ sagen Sie vielleicht – und damit sind wir genau im<br />

Thema: Bei hohen Temperaturen über 100° Celsius, am besten noch über 150° Celsius, verbinden<br />

sich Zuckermoleküle mit bestimmten Bestandteilen der Eiweißmoleküle. Genau gesagt<br />

mit den Aminosäuren. Dunkle so genannte Melanoide entstehen. Alles, was Zucker<br />

Fürs erste Experimentieren eignen sich<br />

Starter-Sets wie z. B. Aroma R-Evolution<br />

von Molekule-R mit 21 ausgewählten<br />

Aromen oder Sets, die das Herstellen exquisiter<br />

Schäume, Gelee-Spaghettis oder<br />

essbarer Perlen ermöglichen. Tolle Rezepte<br />

enthält das Molekular Gastronomy Kochbuch.<br />

Erhältlich über www.design-3000.de

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