Verfahrenstechnik 4/2016
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POWTECH I TOP-THEMA<br />
Die Druckluft-Station ist in einem separaten,<br />
gut belüfteten Gebäude untergebracht<br />
in der Lage, an der vorhandenen Anlage ein<br />
14-tägiges Druckluftaudit durchzuführen<br />
und somit vorhandene Verbrauchsmuster,<br />
aber auch Schwachstellen des Altsystems zu<br />
erkennen. Eine computergestützte Software<br />
ermöglicht dann, das Verhalten der Kompressoren<br />
sowie Luftverbräuche, Drücke<br />
und auch mögliche Probleme bei der Druckluftaufbereitung<br />
zu visualisieren und über<br />
eine computergestützte Software Optimierungsvorschläge<br />
zu erarbeiten.<br />
Werner & Mertz entschied sich für die<br />
Contracting-Variante (in diesem Fall für<br />
Sigma Air Utility), bei der es von Seiten des<br />
Betreibers nur notwendig ist, auf dem Gelände<br />
seiner Produktionsstätte eine Räumlichkeit<br />
oder einen Platz zur Verfügung zu<br />
stellen, in dem eine moderne Druckluftstation<br />
aufgebaut und effizient betrieben<br />
werden kann.<br />
Komplett kompatibel vernetzt<br />
Sind diese Voraussetzungen geschaffen, so<br />
ist die Konzeptumsetzung relativ einfach.<br />
Wichtig für das System ist, dass nicht nur<br />
einzelne Komponenten ohne Intelligenz<br />
installiert werden, sondern die einzelnen<br />
Kompressoren bereits mit Industrie-PCs<br />
ausgerüstet sind. Diese dienen später dazu,<br />
die Daten an eine übergeordnete Steuerung,<br />
wie z. B. den Sigma Air Manager<br />
(SAM) weiterzuleiten, die die Station aufgrund<br />
der gesammelten Daten eigenständig<br />
optimieren kann und auch gleichzeitig<br />
– je nach Produktionslage des Betriebes –<br />
den Luftverbrauch, den der Betrieb benötigt,<br />
erkennt und die Anlage entsprechend<br />
nachregelt. Dies ist relativ einfach über einen<br />
Drucksensor an der Schnittstelle zwischen<br />
Erzeugung und Verbrauch möglich.<br />
Das Druckluft-Management-System ist<br />
aber auch die Schnittstelle, über die sämtliche<br />
Daten der Druckluftstation gehen.<br />
Angefangen von den Betriebsdaten sämtlicher<br />
Kompressoren, die in diesem Falle<br />
die Informationen über Profibus DP an<br />
den zentralen Sigma Air Manager weiterleiten,<br />
aber auch über Störungen, Verbrauchsverhalten,<br />
Wirtschaftlichkeit des<br />
gesamten Systems und angeschlossener<br />
Peripheriegeräte wie z. B. Trockner, Kondensatableiter<br />
und -aufbereiter letztendlich<br />
auch Überwachung der Umgebungsbedingungen<br />
der Kompressoren-Station.<br />
Das System betätigt sich nicht nur als<br />
Datensammler (so können Daten bis zu<br />
einem Jahr von der Druckluftstation immer<br />
wieder aus diesem Sigma Air Manager abgerufen<br />
werden), sondern es kann auch,<br />
falls erforderlich, die Daten an ein bereits<br />
beim Betreiber vorhandenes Leittechnik-<br />
System weitergeben und zwar über Standard-Schnittstellen.<br />
Besitzt der Betreiber<br />
keines dieser Leittechnik-Systeme, ist das<br />
System in der Lage, da es als Web-Server<br />
aufgebaut ist, die Daten an einfache Rechner<br />
über einen Internet-Explorer zu visualisieren<br />
und den Nutzern entsprechende<br />
Informationen über Luftverbrauch, Energieverbrauch,<br />
laufende Kompressoren, Störungen<br />
und Kosten weiterzugeben.<br />
Sollte eine Nottelefonschaltung notwendig<br />
sein, ist dies an dieser Datenschnittstelle<br />
des Sigma Air Managers möglich. Um<br />
einen optimalen Betrieb der Anlage zu gewährleisten,<br />
ist das System in der Lage, über<br />
das Internet die Daten an ein zentrales Datenzentrum<br />
beim Betreiber, in diesem Falle<br />
die Firma Kaeser, weiterzuliefern.<br />
Netzwerk sorgt für Sicherheit<br />
Zusätzliche Sicherheit bieten Entwicklungen<br />
wie das Sigma Network. Ein leistungsfähiges<br />
Netzwerk auf Ethernet-Basis, das in<br />
sich sicher abgeschlossen ist und das eine<br />
optimale Überwachung und effiziente<br />
Steuerung der Druckluftstation sowie eine<br />
Nutzung im Sinne von Industrie 4.0 ermöglicht.<br />
Bei Werner & Mertz ist diese Komponente<br />
zwar noch nicht installiert, kann aber<br />
nachgerüstet werden.<br />
Dieses zentrale Datencenter des Herstellers<br />
ist nun Dreh- und Angelpunkt für alle<br />
weiteren Aktivitäten. So wird zum Beispiel<br />
die Service-Struktur über ein spezielles<br />
Service-Modul geleitet. Das international<br />
fungierende Datencenter des Herstellers<br />
der Druckluft-Station bricht die Daten auf<br />
die jeweils nationalen Service-Center<br />
herunter. Diese können z. B. Noteinsätze<br />
direkt über die ortsansässigen Service-<br />
Monteure koordinieren, deren Service-<br />
Fahrzeuge immer für entsprechende Fälle<br />
ausgerüstet sind.<br />
Günther Heinrichs ist mit der Lösung, die<br />
bei Werner & Mertz installiert wurde, sehr<br />
zufrieden. Besonders beeindruckt habe ihn<br />
die Planung und Umsetzung, der zeitliche<br />
Ablauf, die technisch passende Anlage und<br />
natürlich der Kostenfaktor. Die Energieeinsparung,<br />
besonders beim Stromverbrauch,<br />
sei deutlich.<br />
Halle 4, Stand 236<br />
www.kaeser.com<br />
VERFAHRENSTECHNIK 4/<strong>2016</strong> 41<br />
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