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Asyl wird zum Recht auf Einwanderung

FPÖ kritisiert Vermengung von Asyl und Zuwanderung im Integrationsgesetz

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2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

andreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

Ein neues Integrationsgesetz<br />

soll jetzt die Versäumnisse der<br />

großen Koalition in den letzten<br />

Jahren beiseite wischen. Und das<br />

ausgerechnet unter der Federführung<br />

von Sebastian Kurz, der mit<br />

dem Kopieren von FPÖ-Vorschlägen<br />

bisher in seiner eigenen Partei<br />

nur Schiffbruch erlitten hat.<br />

Kapitulationsgesetz<br />

Und so sehen auch die Vorschläge<br />

aus. Hier ein bisschen<br />

Deutschkurse, natürlich freiwillig,<br />

da mit etwas Pfeffer ein Burka-Verbot<br />

im öffentlichen Raum.<br />

Beim Kopftuchverbot im öffentlichen<br />

Dienst muss er noch mit<br />

SPÖ-Staatsekretärin Duzdar einen<br />

Kompromiss ausmauscheln,<br />

vielleicht ein Kruzifix-Verbot in<br />

Gerichten oder Schulen?<br />

Den kapitalen Kardinalfehler<br />

von Rot und Schwarz, nämlich<br />

die Vermengung von <strong>Asyl</strong>, also<br />

Schutz <strong>auf</strong> Zeit, und <strong>Einwanderung</strong>,<br />

räumt der Vorschlag wieder<br />

nicht aus. In Deutschland <strong>wird</strong><br />

<strong>zum</strong>indest nach drei Jahren geprüft,<br />

ob der <strong>Asyl</strong>grund noch gegeben<br />

ist.<br />

In Österreich sollen die „Integrationsmaßnahmen“<br />

gleich bei<br />

<strong>Asyl</strong>werbern ansetzen, egal ob<br />

ihr Antrag Aussicht <strong>auf</strong> Erfolg<br />

hat oder nicht. Letzteres betrifft<br />

immerhin rund die Hälfte von<br />

ihnen. Will man damit dem Umstand<br />

Rechnung tragen, dass man<br />

abgewiesene <strong>Asyl</strong>werber nicht los<br />

<strong>wird</strong>, weil man deren Herkunftsland<br />

nicht weiß oder dieses die<br />

Rücknahme verweigert?<br />

Und da liegt das Hauptversagen<br />

bei Herrn Kurz. Die versprochenen<br />

Rücknahmeabkommen mit<br />

den meisten Herkunftsländern<br />

gibt es noch immer nicht. Dieses<br />

Versagen soll das Integrationsgesetz<br />

kaschieren. Die Kapitulation<br />

vor der illegalen <strong>Einwanderung</strong>.<br />

Nächste Beruhigungspille<br />

Freiheitliche beharren <strong>auf</strong> Rückkehr von Flüchtlingen nach Wegfall des As<br />

Das jetzt zur Begutachtung anstehende Integrationsgesetz der<br />

rot-schwarzen Koalition ist für die Freiheitlichen nur eine weitere<br />

Beruhigungspille für die Österreicher. „<strong>Asyl</strong> heißt Schutz <strong>auf</strong> Zeit<br />

und ist kein <strong>Recht</strong> <strong>auf</strong> Zuwanderung“, kritisierte FPÖ-Bundesparteiobmann<br />

HC Strache den „Kardinalfehler“ im Koalitionspapier.<br />

In einer Schule in Wien Liesing<br />

tragen bereits sechsjährige Mädchen<br />

das Kopftuch, und das, obwohl<br />

sogar in der Türkei das Kopftuch<br />

für Mädchen unter zehn Jahren<br />

verboten ist. Während die verantwortlichen<br />

Politiker der Stadt Wien<br />

darin nichts Verwerfliches sehen,<br />

geht das sogar der konservativen<br />

Frauenbe<strong>auf</strong>tragten der Islamischen<br />

Glaubensgemeinschaft in<br />

Österreich (IGGiÖ) zu weit: „Hier<br />

<strong>wird</strong> tatsächlich von der Elternseite<br />

etwas forciert, was in dieser Phase<br />

noch nicht vorgesehen ist.“ Denn<br />

das Kopftuch sei nur etwas für die<br />

„religiös mündige Frau“.<br />

Symbol des politischen Islam<br />

Hunderte dieser „religiös mündigen<br />

Frauen“ gingen dann vergangenen<br />

Samstag in Wien gegen das<br />

angestrebte Kopfverbot im öffentlichen<br />

Dienst <strong>auf</strong> die Straße – in gebotenem<br />

Abstand zu ihren männlichen<br />

Begleitern und in Verkennung<br />

des Gesetzesinhaltes. Denn dieser<br />

sieht keinen „Muslim-Bann“ aus<br />

dem öffentlichen Dienst vor, sondern<br />

nur das Verbot des Kopftuches<br />

als Symbol des politischen Islams.<br />

Dass die Koalition jetzt endlich<br />

ein Burkaverbot im öffentlichen<br />

Raum und ein Kopftuchverbot<br />

im öffentlich Dienst ins neue<br />

SPITZE FEDER<br />

Integrationsgesetz hineinnehmen<br />

will, scheint ein Problembewusstsein<br />

bei SPÖ und ÖVP gegenüber<br />

dem Islamismus zu signalisieren,<br />

vermutet FPÖ-Generalsekretär<br />

Herbert Kickl: „Der von Kurz geforderte<br />

Handlungsbedarf in der<br />

Prävention ist ein Offenbarungseid<br />

seines eigenen Versagens.“<br />

<strong>Einwanderung</strong> und <strong>Asyl</strong> trennen<br />

Auf die Wirkung des neuen Integrationsgesetzes,<br />

das auch mehr<br />

Deutschkurse sowie gemeinnützige<br />

Tätigkeit als Arbeitstraining für<br />

<strong>Asyl</strong>berechtigte vorsieht, vertraut<br />

der FPÖ-Generalsekretär wenig.<br />

„Wenn fast die Hälfte der <strong>Asyl</strong>berechtigten<br />

die religiösen Gebote<br />

über die Landesgesetze stellt, wie<br />

eine aktuelle Studie der Österreichischen<br />

Akademie der Wissenschaften<br />

erhoben hat, dann ist es<br />

für den Integrationsminister bereits<br />

zehn nach zwölf, und beim Innenminister<br />

müssten schon lange alle<br />

Alarmglocken schrillen“, betonte<br />

Kickl. Denn er vermisst noch<br />

immer ein umfassendes Anti-Terror-Paket<br />

gegen islamistische Gefährder<br />

und Dschihad-Rückkehrer.<br />

Und FPÖ-Bundesobmann HC<br />

Strache hinterfragte die Intentionen<br />

des Gesetzes, das ja bereits für<br />

<strong>Asyl</strong>werber gelten solle. „SPÖ und<br />

Altes islamisches Rollenverständnis.<br />

Foto: NFZ<br />

Integrationsgesetz als Lockmittel für E<br />

len, solange die Politik das <strong>Asyl</strong>recht a<br />

ÖVP vermengen weiterhin ungeniert<br />

<strong>Asyl</strong>, also ‚Schutz <strong>auf</strong> Zeit‘,<br />

mit schrankenloser Zuwanderung“,<br />

kritisierte HC Strache.<br />

Damit werde von Haus aus<br />

suggeriert, dass <strong>zum</strong> einen jeder<br />

Migrant ein sogenannter Flüchtling<br />

sei, und das <strong>Asyl</strong>recht werde<br />

so <strong>zum</strong> <strong>Recht</strong> <strong>auf</strong> <strong>Einwanderung</strong><br />

gebeugt. „Zum anderen versucht<br />

die Regierung, den Österreichern<br />

einzureden, dass es quasi ein ‚Naturgesetz‘<br />

ist, dass <strong>Asyl</strong>werber<br />

und in weiterer Folge auch <strong>Asyl</strong>berechtigte<br />

ohnehin für immer im<br />

Land bleiben werden“, zeigte sich<br />

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