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Asyl wird zum Recht auf Einwanderung

FPÖ kritisiert Vermengung von Asyl und Zuwanderung im Integrationsgesetz

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8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Migranten nach<br />

Nordafrika bringen<br />

„Frankreich zuerst“:<br />

Le Pen eröffnet Wahlkampf<br />

Bei der Vorstellung ihres Wahlprogramms<br />

für die Präsidentschaftswahl<br />

am 23. April sprach<br />

sich Marine Le Pen, die Vorsitzende<br />

des Front National (FN), am<br />

Sonntag in Lyon für einen EU-Austritt,<br />

eine strikte Begrenzung der<br />

<strong>Einwanderung</strong> und einen harten<br />

Kampf gegen den „islamistischen<br />

Fundamentalismus“ aus.<br />

Le Pen präsentierte sich vor tausenden<br />

Anhängern als Kandidatin<br />

des Volkes und der Patrioten:<br />

„Ich werde dem Volk seine Stimme<br />

zurückgeben und als roten Faden<br />

immer an das nationale Interesse<br />

denken.“ Damit wolle sie die<br />

verfahrene wirtschafts- und sicherheitspolitische<br />

Situation Frankreichs<br />

binnen fünf Jahren wieder in<br />

Ordnung zu bringen. Dazu listete<br />

sie 144 Wahlversprechen mit dem<br />

Tenor „Frankreich zuerst“ in ihrem<br />

Programm <strong>auf</strong> und will sechs<br />

Monate nach einem Amtsantritt<br />

ein Referendum über einen Austritt<br />

Frankreichs aus der EU („Frexit“)<br />

abhalten.<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Die EU ist immerhin schon<br />

so weit, dass sie wenigstens zugesteht,<br />

dass es in Libyen ein<br />

Problem gibt. Dort warten derzeit<br />

rund 350.000 Migranten <strong>auf</strong><br />

besseres Wetter – und damit <strong>auf</strong><br />

eine Überfahrt nach Europa. Im<br />

Vorjahr kamen mehr als 180.000<br />

Zuwanderer nach Italien, 90<br />

Prozent davon über Libyen.<br />

Aber was die EU nun an Maßnahmen<br />

verabschiedet hat, <strong>wird</strong><br />

nicht einmal ansatzweise dazu<br />

reichen, den Migrationsstrom<br />

übers Mittelmeer in den Griff<br />

zu bekommen. Hauptgrund ist<br />

Foto: FN<br />

die gängige Praxis, dass Flüchtlingsboote<br />

schon nahe der libyschen<br />

Küste <strong>auf</strong>gegriffen und die<br />

Migranten dann direkt nach Italien<br />

gebracht werden – mit Hilfe<br />

der EU-Grenzschutzorganisation<br />

Frontex, die damit quasi das<br />

„Wassertaxi“ für Migranten ist.<br />

Sogar die deutsche Bundesregierung<br />

sagt mittlerweile, dass diese<br />

Praxis den Schlepperbanden<br />

in die Hände spielt.<br />

Einzige Lösung: Alle <strong>auf</strong>gegriffenen<br />

Flüchtlinge umgehend<br />

zurück nach Nordafrika bringen.<br />

Dort sollen Aufnahmelager eingerichtet<br />

werden, wo man prüfen<br />

kann, wer nun tatsächlich <strong>Asyl</strong><br />

verdient und wer nicht. Davon<br />

aber ist die EU meilenweit entfernt.<br />

Das Hauptziel aller Maßnahmen<br />

muss jedenfalls sein:<br />

Unerwünschte Migranten sollen<br />

gar nicht erst nach Europa kommen.<br />

Denn sind sie einmal da,<br />

werden sie de facto kaum noch<br />

zurückgehen. Beim zunehmenden<br />

Migrationsdruck aus Afrika wäre<br />

jede andere Politik fatal.<br />

Le Pen befürwortete eine<br />

„Null-Toleranz-Politik“ gegenüber<br />

Kriminalität und mutmaßlichen<br />

Dschihadisten sowie 15.000 neue<br />

Polizistenstellen.<br />

Sie wolle die Franzosen über einen<br />

Verbleib des Landes in der EU<br />

abstimmen lassen, denn „die Europäische<br />

Union ist gescheitert“, erklärte<br />

Le Pen unter dem Jubel der<br />

Abhänger: „Die Union hat keines<br />

ihrer Versprechen einhalten können.<br />

Die Franzosen wollen wieder<br />

frei sein!“<br />

Le Pen will „Frankreich zuerst“.<br />

Foto: Frontex<br />

EU-Manifest der Hi<br />

Massenzuwanderu<br />

EU-Gipfel in Malta offenbart erneut die Unfähigke<br />

Mit der Ausweitung der EU-Mission „Triton“ <strong>auf</strong> libysche Hoheitsgewässer h<br />

<strong>zum</strong> Erreichen der „Rettungsarmada“ jetzt nur noch billige und nicht einmal<br />

Seit der Schließung der Balkanroute steigt der Migrantenzustrom<br />

über das Mittelmeer drastisch an, auch dank der EU-Rettungsaktion<br />

„Triton“. Jetzt will Brüssel die „zuwanderungsfordernden“ Afrikaner<br />

mit Rückkehrförderungen und großzügigen Hilfen für das zerrüttete<br />

Libyen von der Überfahrt nach Europa zurückhalten.<br />

Die EU-Staats- und Regierungschefs<br />

haben bei ihrem Wochenend-Gipfel<br />

<strong>auf</strong> Malta eine gemeinsame<br />

Strategie im Umgang mit der<br />

Masseneinwanderung über das Mittelmeer<br />

gesucht und eine „Prioritätenliste“<br />

gefunden. So soll Libyen,<br />

von dessen Küste täglich Schlauchboote<br />

mit hunderten Migranten ablegen,<br />

verstärkte Hilfe bei Ausbildung<br />

und Ausrüstung der libyschen<br />

Küstenwache sowie des Grenzschutzes<br />

erhalten.<br />

Land ohne Regierung<br />

Nur welches Libyen? In dem<br />

Land streiten zwei Regierungen<br />

über den Herrschaftsanspruch, der<br />

aber im Großteil des Landes tatsächlich<br />

von islamistischen Milizen<br />

ausgeübt <strong>wird</strong>. Die von der EU anerkannte<br />

Regierung hat nicht einmal<br />

die volle Kontrolle über die<br />

einzige Einnahmequelle des Landes,<br />

den Export von Erdöl und -gas.<br />

Aber dennoch will die EU ihr<br />

Füllhorn über „internationale Organisationen“<br />

ausgießen, um die<br />

Zustände in den libyschen „Flüchtlingslagern“<br />

zu verbessern. Zusätzlich<br />

soll mit dem Geld der europäischen<br />

Steuerzahler die freiwillige<br />

Rückkehr von „Zuwanderungsfordernden“<br />

in ihre Heimat gefördert<br />

werden. Diesen Weg sondiert derzeit<br />

Italien, das vergangene Woche<br />

eine ähnliche Vereinbarung mit der<br />

anerkannten libyschen Regierung<br />

geschlossen hat. Im vergangenen<br />

Jahr sind mit Hilfe der EU-Missi-<br />

Die EU-Staats- und Regierungschef au<br />

das Familienfoto und einem Stopp der

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