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stahlmarkt 2.2015 (Februar)

Aus dem Inhalt: Steel International / Spektrum Werkstoffe / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Logistik & Handhabung / Edelstahl

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22 K Branchenberichte<br />

ternehmen ihre Produktion seit der letzten<br />

Krise stark flexibilisiert haben, dürften sie<br />

damit aber gut umgehen können«, folgert<br />

Kistner. Bei der Gesamtkapitalrentabilität<br />

schneide der Maschinenbau laut Branchenreport<br />

besser ab, als die deutsche Wirtschaft<br />

insgesamt. Unternehmensberichte deuteten<br />

darauf hin, dass sich dies auch kaum ändern<br />

werde. Ähnlich positiv bewerten die Branchenexperten<br />

der Commerzbank die Ertragslage<br />

im Maschinenbau. »Insgesamt<br />

rechnen wir 2014 mit einer stabilen Ertragslage«,<br />

stellte Bankvorstand Beumer fest. »In<br />

den kommenden fünf Jahren wird eine weiterhin<br />

stabile Entwicklung beziehungsweise<br />

eine leichte Verbesserung der Ertragslage<br />

erwartet.«<br />

Zurückkommend auf das Jahr 2014 meinte<br />

Festge: In den ersten neun Monaten des<br />

Jahres lagen die Exporte mit fast 113 Mrd. €<br />

knapp über dem Vorjahreswert von gut 112<br />

Mrd. €. Nominal war das ein Plus von 0,5 %.<br />

Positiv verliefen nach den Worten Festges<br />

die großen Märkte: Die EU-Partnerländer<br />

meldeten ein Plus von 5 %, China ein Plus<br />

von 2 %. Der US-Markt wuchs um 6 %. Die<br />

Märkte in Südostasien steigerten sich um<br />

9 %. Afrika ist im Plus mit den Regionen<br />

Nord (11 %) und West (7 %). Der Nahe und<br />

Mittlere Osten expandierte mit insgesamt<br />

4 % und profitiert insbesondere vom wieder<br />

anziehenden Iran-Geschäft (20 %). Eine<br />

schwächere Nachfrage spürten die Maschinenbauer<br />

in einigen großen Schwellenländern<br />

und EU-Nachbarstaaten. Australien,<br />

Brasilien, Südkorea, Indien, Südafrika und<br />

die Türkei liegen jeweils zweistellig unter<br />

»<br />

Wir schätzen, dass allein<br />

der Produktivitätsfortschritt<br />

durch Industrie 4.0 in den nächsten<br />

zehn Jahren in Deutschland<br />

bei etwa 80 Mrd. € liegen wird.<br />

Dr. Reinhold Festge, VDMA-Präsident<br />

dem jeweiligen Vorjahresniveau. Die Lieferungen<br />

in die Ukraine brachen um ein Drittel<br />

ein, die Ausfuhr nach Russland ging – wie<br />

gesagt – zweistellig zurück. Der deutsche<br />

Markt ist inzwischen wieder auf Wachstumskurs:<br />

In den ersten zehn Monaten 2014<br />

lag auch der Inlandsumsatz 3 % über dem<br />

Vorjahreswert.<br />

»Glänzende Zukunft«<br />

für den Maschinenbau<br />

»Wie immer gibt es im vielfältigen Maschinen-<br />

und Anlagenbau Gewinner wie Verlierer.<br />

Letztlich wird man mit Durchschnittswerten<br />

niemandem gerecht, weder denen,<br />

die nach der Krise schnell wieder auf die<br />

Erfolgsspur kamen, noch jenen, die mit<br />

Strukturproblemen kämpfen und ihre Kapazitäten<br />

den neuen Bedingungen anpassen<br />

müssen. Ich glaube aber, für alle sprechen<br />

zu können, wenn ich unserer Maschinenindustrie<br />

eine nach wie vor hervorragende<br />

Wettbewerbsposition attestiere«, fasst der<br />

VDMA-Präsident zusammen. Und er setzt<br />

noch einen Akzent drauf: »Ich glaube, dass<br />

der Maschinenbau für die nächsten zwanzig<br />

Jahre weltweit eine glänzende Zukunft vor<br />

sich hat. Wir schätzen, dass allein der Produktivitätsfortschritt<br />

durch Industrie 4.0 in<br />

den nächsten zehn Jahren in Deutschland<br />

bei etwa 80 Mrd. € liegen wird.«<br />

Eindeutige Gewinner sind die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Die Zahl der Beschäftigten<br />

hat im Mai 2014 erstmals wieder die<br />

1-Mill.-Marke erreicht. Das war zuletzt im<br />

Jahr 1993 der Fall. Im Oktober arbeiteten<br />

bereits 1.011.000 Menschen im Maschinenbau<br />

in Deutschland. Das sind 1,7 % oder<br />

16.000 Personen mehr als im Vorjahresmonat.<br />

»Angesichts des moderaten Produktionswachstums<br />

mag dieser Zuwachs überraschen.<br />

Doch es gibt gute Gründe für den<br />

Aufbau. Vor uns liegen gewaltige Herausforderungen,<br />

die wir nur mit qualifizierten<br />

Arbeitskräften bewältigen können. Ich werte<br />

diesen Beschäftigtenaufbau aber auch als<br />

einen deutlichen Scheck auf die Zukunft«,<br />

so der VDMA-Präsident. (sm 150201708)<br />

RECYCLER: VON DER POLITIK<br />

ENTTÄUSCHT<br />

Berlin. Eine Reihe von politischen Maßnahmen<br />

seien notwendig, um die Bedeutung von Recycling<br />

zu erhöhen wurde anlässlich eines Workshops<br />

der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) festgestellt.<br />

Die Importabhängigkeit der Wirtschaft im<br />

Wert von 143 Mrd. € könne durch höheren Einsatz<br />

von Sekundärrohstoffen verringert werden. Nur<br />

15 Mrd. € entfallen heute auf die heimische Produktion<br />

und nur etwa 10 Mrd. € auf das Recycling,<br />

hieß es in einer Mitteilung der Scholz Holding<br />

GmbH.<br />

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung aus<br />

2013 sei festgelegt, dass die DERA regelmäßig ein<br />

Monitoring kritischer Rohstoffe durchführen soll.<br />

Hintergrund ist, die deutschen Unternehmen<br />

rechtzeitig auf kritische Entwicklungen internationaler<br />

Rohstoffmärkte hinzuweisen. Zudem<br />

habe sie die Aufgabe, Ausweichstrategien bei<br />

Hinweisen zur Kritikalität zu erarbeiten. Im vorliegenden<br />

ersten Entwurf einer Rohstoffliste 2014<br />

habe man zahlreiche Rohstoffe in Risikogruppe 3<br />

(»hohes Liefer- und Preisrisiko«) eingestuft. Dazu<br />

gehören beispielweise die Raffinadeprodukte von<br />

Blei, Gallium, Indium, Magnesium, Roheisen, Seltene<br />

Erden und Zinn, um nur einige zu nennen.<br />

Als Ausweichstrategien wird ein stärkeres Engagement<br />

der deutschen Industrie in den Ländern<br />

erwartet, wo die höchsten Rohstoffvorkommen zu<br />

erwarten sind (beispielsweise in China für Seltene<br />

Erden). Experten des internationalen Recyclingunternehmens<br />

Scholz sowie anderer international<br />

tätiger Unternehmen sehen hierbei eine sehr einseitige<br />

Sichtweise. Beispielweise mittelständische<br />

Unternehmen hätten nicht das Potenzial, sich an<br />

Minen in Südostasien zu beteiligen. Die deutsche<br />

Recyclingwirtschaft erwarte von der Bundesregierung<br />

und der deutschen Rohstoffagentur als<br />

nachgeordnete Institution mehr Kreativität und<br />

Unterstützung bei der Bemühung, insbesondere<br />

kritische Rohstoffe aus Endprodukten wie Elektrogeräten<br />

oder Fahrzeugen zurück zu gewinnen,<br />

hieß es. Auch die Rückgewinnung von Rohstoffen<br />

aus Deponien und Altgebäuden stecke noch in<br />

den Kinderschuhen.<br />

www.scholz-group.com (sm 150201735)<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>2.2015</strong>

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