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stahlmarkt 2.2015 (Februar)

Aus dem Inhalt: Steel International / Spektrum Werkstoffe / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Logistik & Handhabung / Edelstahl

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Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 27<br />

renzierten Kunden- und Bedarfssegmenten<br />

in eine segmentierte Marktbearbeitung<br />

umgesetzt werden muss. Hierbei finden für<br />

jedes Be darfssegment unterschiedliche Kundeninteraktionsmodelle,<br />

Bestandsstrategien,<br />

Planungsmodelle und Steuerungsmechanismen<br />

Anwendung. Entscheidend sind<br />

dabei die enge Verzahnung von Kundenauftrags-<br />

und Planungsprozessen sowie Distribution,<br />

außerdem das nahtlose Ineinandergreifen<br />

der strategischen, taktischen und<br />

operativen Planungsebenen, um eine hohen<br />

Servicegrad sicherzustellen.<br />

Ergebnisse sind – neben einer bedarfsgerechten<br />

Ausrichtung des Lieferservice, der<br />

Reaktionszeiten und der Volumenflexibilität<br />

– eine gesteigerte Kundenzufriedenheit und<br />

damit einhergehende Umsatzsteigerungen;<br />

so könnte beispielsweise Produktsegmenten<br />

mit hohen Deckungsbeiträgen Vorrang ge -<br />

währt werden. Führende Stahlhändler operieren<br />

bereits mit mehreren Konfigurationen<br />

ihrer Wertschöpfung und erzielen auf diese<br />

Weise Umsatz- und Ergebnisverbesserungen.<br />

c) Steigerung der Vertriebseffizienz<br />

Die Sicherung der Marktposition führt nicht<br />

zuletzt über eine Steigerung der Vertriebseffizienz.<br />

Die Händler müssen weg von einer<br />

reinen Transaktion hin zu einer integrierten<br />

»Customer Journey«, sprich die Ausrichtung<br />

aller Interaktionen auf eine wiederkehrendes<br />

positives Erlebnis. Dies reicht von der<br />

Integration computergestützter Entwicklung<br />

bis zur Prognose potenzieller Großprojekte<br />

sowie Vertriebsfokussierung auf Basis<br />

der verfügbaren Datenmengen. Ein aktives<br />

Preis- und Margenmanagement führt zudem<br />

über den systematischen Review von<br />

Preisen zum detaillierten Verständnis über<br />

die Realisierungen von Preisen oder entsprechenden<br />

Um satzverlusten. Auch können<br />

etwaige Lieferengpässe durch die In -<br />

stallation eines Frühwarn systems auf Basis<br />

proaktiver Projekt registrierungsfunktionen<br />

erkannt und verhindert werden. Durch Einbettung<br />

von Ra battierung bzw. Preisoptimierung<br />

auf Basis früherer Anmeldungen in<br />

einem bedienerfreundlichen Webshop<br />

sowie durch das Angebot mobiler Applikationen<br />

sollten den Kunden neue Servicemöglichkeiten<br />

zur Verfügung stehen. Dies<br />

rentiert sich auch für die Händler. Die Ge -<br />

winnung zahlreicher Kundeninformationen<br />

sowie Schlüsselfaktoren (KPIs – Key-Performance-Indikatoren)<br />

wie Konversionsraten<br />

(Conversion Rates) von Anfragen in Aufträge,<br />

Kundenwert (im Sinne von Customer<br />

Lifetime Value), eingebettet in ein effizientes<br />

Kundenbeziehungsmanagement (Customer<br />

Relationship Ma nagement), können der zielgerichteten<br />

Steuerung des Vertriebs entscheidende<br />

Impulse liefern.<br />

d) Digitalisierung bzw. E-Commerce<br />

Der Trend zur Digitalisierung von Industrie,<br />

Herstellern und Händlern ist unübersehbar.<br />

Da heute im Privatkundengeschäft Webshops,<br />

Onlineshopping und digitale Medien<br />

weit verbreitet sind, stellt sich immer mehr<br />

die Frage, warum diese Möglichkeiten im<br />

Geschäftsleben nicht zur Verfügung stehen.<br />

Insgesamt sollte auch hier die Digitalisierung<br />

des Stahlhandels in Bezug auf Kunden und<br />

Produkte forciert werden. Dies reicht von der<br />

Bestellung über Bezahlung und Lieferung bis<br />

hin zu den After-Sales-Services und nutzt<br />

dem Käufer sowie Verkäufer. Aber auch da -<br />

rüber hinaus ergeben sich weitreichende<br />

Möglichkeiten, dem professionellen Einkäufer<br />

Informationen einfacher und direkter zur<br />

Verfügung zu stellen. Beispielsweise gewinnen<br />

Kunden durch einen Webshop einen<br />

wesentlich besseren Überblick über das Sortiment;<br />

dies dient nicht nur der Vergleichbarkeit<br />

von Produkten, sondern auch dem ge -<br />

samten Planungs- und Einkaufsprozess. Auf<br />

der anderen Seite lässt sich digital ein um -<br />

fassenderes Bild über die Bedarfe und Anforderungen<br />

sowie über mögliche Up- bzw.<br />

Cross-selling-Möglichkeiten (Anbieten von<br />

höherwertigen oder zusätzlichen Produkten<br />

bzw. Services) ermitteln. Die Online-Kommunikation<br />

ermöglicht es den Händlern, ihre<br />

Bestände durch die Erfassung kundenspezifischer<br />

Bedarfe und Informationen ebenfalls<br />

weiter zu verbessern und auszurichten. Auf<br />

Grundlage von Kundenbewertungen kann<br />

der Händler seine Angebote und Services<br />

erstellen. Durch regelmäßige Kundeninformationen<br />

zu aktuellen Entwicklungen<br />

und Trends bietet sich die Möglichkeit,<br />

sich selbst als Trendsetter zu positio nieren.<br />

Zusammenfassend zeigt sich, dass in den<br />

Bereichen Sortiment, Preisbildung und Lieferservice<br />

über die systematische Nutzung<br />

von Informationen und Digitalisierung vielfältige<br />

Möglichkeiten bestehen, um die<br />

Stahldistribution noch zielgereichteter und<br />

schneller auf die Kundenanforderungen auszurichten<br />

sowie die einzelnen Prozesse miteinander<br />

zu verzahnen.<br />

Einen aktualisierten Teil II über die Einschätzung<br />

der Lage des Stahlmarktes durch die<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC finden<br />

Sie im nächsten Heft.<br />

/<br />

www.pwc.de (sm 150201718)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>2.2015</strong>

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