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stahlmarkt 2.2015 (Februar)

Aus dem Inhalt: Steel International / Spektrum Werkstoffe / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Logistik & Handhabung / Edelstahl

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34 K Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme<br />

Lagern und handhaben: vollständig integriert<br />

von Reinhold Mannel<br />

Düsseldorf. Ein möglichst hoher Automatisierungsgrad entwickelt sich in<br />

der Lager- und Handhabungstechnik zum wichtigsten Trend. Anwender<br />

wollen damit die Effizienz in der Prozesskette deutlich steigern.<br />

Vollständige Prozessautomatisierungen müssen es ermöglichen, Maschinen<br />

auch mit weniger Mitarbeitern besser auszulasten.<br />

Die Tage, in denen sich Hersteller einzig<br />

und alleine auf Lagersysteme fokussieren,<br />

sind gezählt. Gefragter denn je sind Systeme,<br />

die die Lagertechnik mit den nötigen<br />

Transport- sowie Be- und Entladeeinheiten<br />

in einem Prozess integrieren. Dabei legen<br />

die Anwender zunehmend Wert auf herstellerunabhängige<br />

Lösungen, die kompatibel<br />

mit Anarbeitungs- und Blechbearbeitungsmaschinen<br />

jeglicher Art sind.<br />

Datentechnisch treiben der Stahl- und<br />

Metallhandel, Anarbeiter und Stahl-Service-<br />

Center die Entwicklung hin zu immer stärker<br />

automatisierten und auch papierlosen Ar -<br />

beitsprozessen voran. Das Arbeiten mit Etiketten<br />

(oftmals mit Barcode) im Wareneingang,<br />

im Warenausgang und für interne<br />

Warenbewegungen ist zunehmend verbreitet<br />

und unterstützt eindeutige Kennzeichnung,<br />

Zuordnung und Abbildbarkeit im<br />

System. Immer mehr Anwender arbeiten<br />

zwischenzeitlich auch mit Funkscannern,<br />

durch die in Verbindung mit dem Arbeiten<br />

von Barcode-Etiketten manuelle Erfassungen<br />

und dadurch auch Eingabe- bzw. Tippfehler<br />

vermieden werden.<br />

Bei vielen Ausschreibungen eines neuen<br />

Warenwirtschaftssystems ist die Möglichkeit<br />

der Anbindung eines Hochregallagers inzwischen<br />

Voraussetzung. Damit ist ein direkter<br />

Datenaustausch möglich und das Hochregallager<br />

kann Ein-, Um- und Auslagerungen<br />

vornehmen, sobald entsprechende Prozesse<br />

im ERP abgeschlossen sind. Auf diese Weise<br />

ist eine korrekte und nachvollziehbare<br />

Bestandsführung möglich und es wird zur<br />

richtigen Zeit das richtige Material zur Verfügung<br />

gestellt. Insgesamt versuchen die<br />

Anwender, einen möglichst hohen Grad an<br />

Automatisierung zu erreichen, um Fehler zu<br />

reduzieren, um schneller und effizienter zu<br />

arbeiten und um flexibler auf Veränderungen<br />

reagieren zu können.<br />

Insgesamt setzt der klassische Stahlhandel<br />

die Weiterentwicklung zum flexiblen Dienstleistungscenter<br />

fort. Denn die Industrie er -<br />

wartet vom Stahlhandel den umfassenden<br />

Service eines Lager- und Bearbeitungszentrums<br />

mit Just-in-time-Lieferungen und<br />

Anarbeitung bis hin zu maßgeschneiderten<br />

Lösungen. Das bedeutet für den Stahlhandel,<br />

dass sich die wertschöpfende Tätigkeit<br />

weiter deutlich intensiviert.<br />

Stahllogistik und Produktionsplanung<br />

Hand in Hand<br />

Doch auch im Stahlhandel selbst geht der<br />

Trend eindeutig zum Outsourcing. Beispielsweise<br />

für eine schlanke und wettbewerbsfähige<br />

Logistik werden Spezialisten gesucht,<br />

die das ganzheitliche Management komplexer<br />

Logistik beherrschen. Solche Dienstleister<br />

beraten im Sinne des Lean Management,<br />

zeigen Potenziale auf und stellen schließlich<br />

eine logistische Gesamtlösung bereit. Letztere<br />

bildet oft den Bereich über Lieferung<br />

und Transport hinaus ab. Denn auch Teilbereiche<br />

wie die Tourenplanung müssen mit<br />

der Produktionsplanung synchronisiert werden,<br />

damit die Materialien auch termingerecht<br />

zur Weiterverarbeitung beim Kunden<br />

ankommen. Realisiert wird dies u. a. durch<br />

eine intelligent verzahnte Datenverwaltung.<br />

Damit kann der Logistikpartner alle relevanten<br />

Vorgaben des Auftraggebers in der operativen<br />

Planung berücksichtigen. Nutzt der<br />

Dienstleister spezielle Dispositionssoftware,<br />

Routenprogramme und Schnittstellen zum<br />

ERP-System des Kunden, erhöht er zudem<br />

die Fahrzeugauslastung.<br />

Losgröße 1 parallel zur Hauptzeit<br />

kommissionieren<br />

Die Stopa Anlagenbau GmbH, Achern-<br />

Gamshurst, hat den Kommissionierturm<br />

Picking Tower (Bild 1) entwickelt, der Blechbearbeitern<br />

eine hauptzeitparallele Zusammenstellung<br />

beliebig sortierter Blechpakete<br />

für die Losgröße-1-Fertigung und somit eine<br />

höhere Produktivität ermöglicht.<br />

Die Lösung besteht aus einer Saugtraverse,<br />

die außen am Kommissionierturm verfährt,<br />

der in das jeweilige Blechlager inte griert ist.<br />

Das Regalbediengerät des Lagers lagert die<br />

Rohblechpaletten mit den Tafeln, die die<br />

SPS-Steuerung des Kommissionier turms<br />

angefordert hat, in den Turm um. Von dessen<br />

Regalplätzen holt die Saugtraverse einzelne<br />

Rohbleche ab und legt sie, sortiert für ein<br />

Losgröße-1-Produkt, auf eine Kommissionierpalette.<br />

Dabei erreicht die Traverse Geschwindigkeiten<br />

von 60 m/min beim Heben und<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>2.2015</strong>

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