stahlmarkt 2.2015 (Februar)
Aus dem Inhalt: Steel International / Spektrum Werkstoffe / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Logistik & Handhabung / Edelstahl
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30 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Rettung für Richtmaschinenexperte Schnutz<br />
Weiterführung unter dem Dach der Burghardt + Schmidt Gruppe<br />
Remchingen / Siegen. Nach der Insolvenz im Juni 2014 öffnet sich für<br />
den international bekannten Richtmaschinenhersteller Schnutz nun eine<br />
neue Zukunftsperspektive. Der Maschinen- und Anlagenbauer Burghardt +<br />
Schmidt GmbH führt den Traditionsbetrieb als eigenständiges Unternehmen<br />
unter dem Dach der neu gegründeten Burghardt + Schmidt Gruppe weiter.<br />
Die Produktionsstätten wurden ebenso<br />
wie die Mehrzahl der Mitarbeiter übernommen,<br />
sodass die Fertigung in gewohnter<br />
Qualität weiterlaufen kann. Die beiden ehemaligen<br />
Konkurrenten wollen künftig ihr<br />
Know-how austauschen und Synergien nutzen.<br />
So wird Burghardt + Schmidt in Zukunft<br />
in seinen Anlagen – außer in Streck-Biege-<br />
Richtanlagen und Systemen für sehr dünne,<br />
schmale Bänder – Richtmaschinen von<br />
Schnutz verbauen.<br />
Seit über 160 Jahren baut das Unternehmen<br />
Schnutz in Siegen Maschinen, zuerst<br />
vornehmlich Generatoren und Dampfmaschinen,<br />
seit 1911 und verstärkt seit 1960<br />
aber hauptsächlich hochwertige Richtmaschinen<br />
für Stahl-, Edelstahl- und NE-Bänder<br />
oder -Bleche mit Dicken zwischen 0,1 und<br />
25 mm. Über die Jahre hat sich das Unternehmen<br />
in diesem Segment international ein<br />
hervorragendes Renommee aufgebaut, das<br />
heutige Neugründungen kaum noch erreichen<br />
können. Die lange Liste an Referenzkunden<br />
umfasst neben großen Konzernen<br />
wie ArcelorMittal, ThyssenKrupp, BMW und<br />
Daimler auch viele mittelständische »hidden<br />
champions«. Nicht zuletzt deshalb war das<br />
Interesse potenzieller Käufer an Schnutz nach<br />
Bekanntwerden der Insolvenz Ende Juni<br />
2014 groß. Den Zuschlag erhielt das Gesamtkonzept<br />
eines anderen Experten für das<br />
Zuschneiden und Richten von Bändern, der<br />
Burghardt + Schmidt GmbH, die das Unternehmen<br />
mit allen Namensrechten am ge -<br />
wohnten Standort und mit dem er fahrenen<br />
Stammpersonal weiterbetreiben wird.<br />
(Foto: Burghardt + Schmidt)<br />
Gewohnte Qualität und<br />
künftiger Know-how-Transfer<br />
»Die Mitarbeiter sind die Know-how-Träger<br />
eines Unternehmens. Sie machen die Qualität<br />
und den guten Ruf von Schnutz aus,<br />
deshalb war es uns wichtig, die Belegschaft<br />
soweit es geht zu behalten«, erklärt Thomas<br />
Baral, Geschäftsführer von Burghardt +<br />
Schmidt. Lediglich einige Verwaltungsabteilungen<br />
sollen zusammengelegt werden, um<br />
Prozesse zu verschlanken und Kosten zu<br />
reduzieren. Die Fertigung und der Service<br />
laufen dagegen wie gewohnt am Standort<br />
in Siegen weiter, die dortigen Produktionsräume<br />
wurden wieder angemietet, die technische<br />
Ausstattung komplett aufgekauft<br />
und übernommen. Dazu wurde im Oktober<br />
2014 die Schnutz GmbH gegründet, die die<br />
Geschäfte der bisherigen Fr. W. Schnutz<br />
GmbH & Co. KG weiterführt und zusammen<br />
mit dem neuen Mutterunternehmen in Remchingen<br />
künftig die Burghardt + Schmidt<br />
Gruppe bildet.<br />
»<br />
Wir erhoffen uns durch die<br />
Verbindung zudem<br />
neue Expansionsmöglichkeiten<br />
im Richtmaschinenmarkt.<br />
Thomas Baral, Geschäftsführer<br />
Burghardt + Schmidt GmbH<br />
(Foto: Schnutz)<br />
»<br />
Unser Ziel ist es, die Position von Schnutz als Anbieter<br />
von Richtmaschinen im internationalen Markt<br />
weiter auszubauen und den Kunden in der Burghardt +<br />
Schmidt Gruppe als Anbieter von Komplettlösungen aus<br />
einer Hand zur Verfügung zu stehen.<br />
Dr. Lutz Henrich, Geschäftsführer der Schnutz GmbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>2.2015</strong>