stahlmarkt 12.2015 (Dezember)
Aus dem Inhalt: Steel International / Markieren & Kennzeichnen / Verzinken / Steel Art & Culture / Blechexpo & Schweisstec - Nachbericht
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(Foto: WS)<br />
Ein kleiner, aber sehr feiner Kreis an ausgewiesenen Kennern<br />
der internationalen Stahlhandelsmärkte traf sich Ende<br />
Oktober zum EUROMETAL Steel Trade Meeting in Düsseldorf.<br />
Turbulenzen im internationalen Stahlhandel<br />
EUROMETAL-Meeting für international aktive Händler<br />
Düsseldorf (kibi/WS). Der internationale Stahlhandel nimmt eine wichtige Schlüsselposition innerhalb des<br />
globalen Stahlmarktes ein. So werden in diesem Jahr rd. 450 Mill. t der insgesamt nachgefragten 1.537 Mrd. t<br />
Stahl über nationale Grenzen hinweg gehandelt. Doch die Herausforderungen sind groß, wie bei einem Meeting<br />
der Gruppe der international tätigen »Steel Trader« des europäischen Dachverbands für Stahldistribution,<br />
Service-Center und Trader, EUROMETAL, deutlich wurde.<br />
Globaler Stahlmarkt<br />
in Mill. t<br />
1.219<br />
1.219<br />
445 437<br />
37% 36%<br />
Stahlnachfrage weltweit<br />
1.141<br />
327<br />
29%<br />
1.300<br />
1.403<br />
Exporte weltweit<br />
1.430<br />
1.475<br />
389 417 414 387<br />
30% 30% 29% 28%<br />
1.537<br />
452<br />
29%<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />
Quelle: worldsteel, EUROMETAL Steel Trade Meeting, Okt. 2015<br />
Schwache Nachfrage,<br />
erdrückende Importe<br />
Die internationalen Stahlhandelsströme<br />
haben sich im Jahr 2015 weiter verschoben.<br />
»In den ersten sechs Monaten kletterten<br />
beispielsweise die Grobblechimporte aus<br />
Drittländern in die Europäische Union so<br />
stark, dass die Gemeinschaft zum Nettoimporteur<br />
wurde«, sagte Georges Kirps, Generaldirektor<br />
des europäischen Stahlhandelsverbands<br />
EUROMETAL, während des Steel<br />
Trade Day Ende Oktober in Düsseldorf.<br />
Bereits in der ersten Jahreshälfte erreichte<br />
das Einfuhrvolumen an Quartoblechen 72 %<br />
des Gesamtjahres 2014. Bei warm- und kaltgewalzten<br />
Feinblechen zeigt sich ein ähnliches<br />
Bild. Hier machten die Einfuhren von<br />
Januar bis Ende Juni schon 75 % bzw. 66 %<br />
des gesamten Vorjahres aus.<br />
Zugleich verlieren die europäischen Exporteure<br />
in Drittländern Marktanteile: Bei der<br />
Ausfuhr von Quartoblechen ist ihr Anteil in<br />
den ersten sechs Monaten 2015 im Vergleich<br />
zum Gesamtjahr 2014 in der Gemeinschaft<br />
Unabhängiger Staaten auf 3 % von<br />
zuvor 15 % gefallen und in den USA von<br />
26 % auf 20 %.<br />
Im Jahr 2014 hatten die meisten EU-Quartoblechimporte<br />
ihren Ursprung in der Ukraine.<br />
Mehr als verdoppelt haben sich zudem<br />
die Einfuhren aus China. Auch Südkorea<br />
und Russland erhöhten ihre Lieferungen in<br />
die Europäische Gemeinschaft. Bei Warmbandimporten<br />
stehen Russland und die<br />
Ukraine mengenmäßig an der Spitze, bei<br />
Kaltbandeinfuhren Russland und China.<br />
Importe gefährden die Erholung<br />
Die internationale Stahlindustrie bewegt sich<br />
in einem sehr schwierigen Umfeld. »Die Nachfrage<br />
nach Stahlerzeugnissen ist schwach und<br />
der Wettbewerb im Handelsbereich wird<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>