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FLUG REVUE 04/2017

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Bei ATR wartet diese ATR 72-600<br />

auf ihre Auslieferung.<br />

Triumphierende Blicke bei Airbus und<br />

Iran Air bei der Übergabe in Toulouse.<br />

Baujahr 1980, zur aktiven Flotte. Iran<br />

Air war schon zu Zeiten des Schahs Boeing-<br />

und Airbus-Kunde. Bereits 1978<br />

waren sechs A300B bestellt worden. Der<br />

luftfahrtbegeisterte Monarch und Pilot<br />

hatte Luftwaffe und Zivilluftfahrt seines<br />

Landes damals mit den besten Mustern<br />

ausgestattet, die er mit den Rohstoffmilliarden<br />

seines Landes kaufen konnte.<br />

Außerdem baute er moderne Flughäfen<br />

auf und ließ das Personal nach westlichen<br />

Standards sehr gut ausbilden. Noch<br />

heute merkt man dem iranischen Luftfahrtsektor<br />

seine soliden Grundlagen an.<br />

KEINE PLÄNE MEHR FÜR<br />

A380 UND BOEING 747-8<br />

Seit 1979 ist der Iran eine „islamische<br />

Republik“ mit 80 Millionen, überwiegend<br />

jungen Einwohnern. Liberale Kreise<br />

versuchen, das im Westen entstandene<br />

Misstrauen gegenüber der manchmal<br />

schrillen Revolutionsrhetorik zu überwinden.<br />

Bei einer erhofften weiteren<br />

Entspannung der Beziehungen winken<br />

dem Iran neue Rohstoffeinnahmen, Tourismus<br />

und Handel.<br />

Schon träumt Iran Air von einer neuen<br />

Rolle als Betreiberin eines Luftfahrtdrehkreuzes<br />

im Nahen Osten, das es mit<br />

Dubai, Doha und Abu Dhabi aufnehmen<br />

könnte. „Dank unserer nördlicheren<br />

geografischen Lage würde man auf Flügen<br />

von Europa nach Asien beim Umsteigen<br />

im Iran über zwei Stunden Flugzeit<br />

sparen“, wirbt Vorstandschef Parvaresh.<br />

Anders als noch 2016 angekündigt,<br />

hat Iran Air aber weder bei Airbus noch<br />

bei Boeing dafür große Vierstrahler bestellt.<br />

„Hinsichtlich A380 und 747-8 haben<br />

wir auch keine Pläne mehr“, räumt<br />

Farhad Parvaresh auf Nachfrage der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> ein. Seine Mitarbeiter<br />

hätten anhand der Routen und Nachfrage<br />

den Bedarf genau analysiert und zunächst<br />

kleine und mittlere Muster ausgewählt.<br />

„Wir kaufen zunächst nur bis zur<br />

Größe der A350-1000 (Lieferung ab<br />

2021) und 777-300ER.“ Erst einmal<br />

müsse man die iranische Flughafeninfrastruktur<br />

modernisieren und schrittweise<br />

vorgehen. Für die fernere Zukunft will<br />

er die ganz großen Flugzeuge aber nicht<br />

ausschließen.<br />

Sicher sei auch, dass neben Airbus,<br />

Boeing und ATR in den nächsten elf Jah-<br />

Fotos: Airbus; AirTeamImages / Mehrad Watson (3), Jonathan Zaninger, Dirk Grothe; FR / Steinke<br />

Die nagelneue A321 rollt nach der Ankunft aus Toulouse<br />

vor der Stadtkulisse von Teheran aus.<br />

Diese A300B2 wurde<br />

mittlerweile abgestellt.<br />

ren keine anderen Hersteller, etwa Embraer<br />

und Bombardier, zum Zuge kämen.<br />

Man wolle sich nicht mit neuen Mustern<br />

verzetteln und habe die Bestellungen<br />

sorgfältig aufeinander abgestimmt.<br />

Während die Airbus-Lieferungen bereits<br />

begonnen haben, erwartet Parvaresh<br />

seine ersten neuen US-Flugzeuge<br />

erst ab 2018. Das extreme Tempo bei<br />

der ersten Airbus-Auslieferung an Iran<br />

Air lag auch am Regierungswechsel in<br />

den USA. Die Übergabe erfolgte gerade<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2017</strong> 33

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