Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bei ATR wartet diese ATR 72-600<br />
auf ihre Auslieferung.<br />
Triumphierende Blicke bei Airbus und<br />
Iran Air bei der Übergabe in Toulouse.<br />
Baujahr 1980, zur aktiven Flotte. Iran<br />
Air war schon zu Zeiten des Schahs Boeing-<br />
und Airbus-Kunde. Bereits 1978<br />
waren sechs A300B bestellt worden. Der<br />
luftfahrtbegeisterte Monarch und Pilot<br />
hatte Luftwaffe und Zivilluftfahrt seines<br />
Landes damals mit den besten Mustern<br />
ausgestattet, die er mit den Rohstoffmilliarden<br />
seines Landes kaufen konnte.<br />
Außerdem baute er moderne Flughäfen<br />
auf und ließ das Personal nach westlichen<br />
Standards sehr gut ausbilden. Noch<br />
heute merkt man dem iranischen Luftfahrtsektor<br />
seine soliden Grundlagen an.<br />
KEINE PLÄNE MEHR FÜR<br />
A380 UND BOEING 747-8<br />
Seit 1979 ist der Iran eine „islamische<br />
Republik“ mit 80 Millionen, überwiegend<br />
jungen Einwohnern. Liberale Kreise<br />
versuchen, das im Westen entstandene<br />
Misstrauen gegenüber der manchmal<br />
schrillen Revolutionsrhetorik zu überwinden.<br />
Bei einer erhofften weiteren<br />
Entspannung der Beziehungen winken<br />
dem Iran neue Rohstoffeinnahmen, Tourismus<br />
und Handel.<br />
Schon träumt Iran Air von einer neuen<br />
Rolle als Betreiberin eines Luftfahrtdrehkreuzes<br />
im Nahen Osten, das es mit<br />
Dubai, Doha und Abu Dhabi aufnehmen<br />
könnte. „Dank unserer nördlicheren<br />
geografischen Lage würde man auf Flügen<br />
von Europa nach Asien beim Umsteigen<br />
im Iran über zwei Stunden Flugzeit<br />
sparen“, wirbt Vorstandschef Parvaresh.<br />
Anders als noch 2016 angekündigt,<br />
hat Iran Air aber weder bei Airbus noch<br />
bei Boeing dafür große Vierstrahler bestellt.<br />
„Hinsichtlich A380 und 747-8 haben<br />
wir auch keine Pläne mehr“, räumt<br />
Farhad Parvaresh auf Nachfrage der<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> ein. Seine Mitarbeiter<br />
hätten anhand der Routen und Nachfrage<br />
den Bedarf genau analysiert und zunächst<br />
kleine und mittlere Muster ausgewählt.<br />
„Wir kaufen zunächst nur bis zur<br />
Größe der A350-1000 (Lieferung ab<br />
2021) und 777-300ER.“ Erst einmal<br />
müsse man die iranische Flughafeninfrastruktur<br />
modernisieren und schrittweise<br />
vorgehen. Für die fernere Zukunft will<br />
er die ganz großen Flugzeuge aber nicht<br />
ausschließen.<br />
Sicher sei auch, dass neben Airbus,<br />
Boeing und ATR in den nächsten elf Jah-<br />
Fotos: Airbus; AirTeamImages / Mehrad Watson (3), Jonathan Zaninger, Dirk Grothe; FR / Steinke<br />
Die nagelneue A321 rollt nach der Ankunft aus Toulouse<br />
vor der Stadtkulisse von Teheran aus.<br />
Diese A300B2 wurde<br />
mittlerweile abgestellt.<br />
ren keine anderen Hersteller, etwa Embraer<br />
und Bombardier, zum Zuge kämen.<br />
Man wolle sich nicht mit neuen Mustern<br />
verzetteln und habe die Bestellungen<br />
sorgfältig aufeinander abgestimmt.<br />
Während die Airbus-Lieferungen bereits<br />
begonnen haben, erwartet Parvaresh<br />
seine ersten neuen US-Flugzeuge<br />
erst ab 2018. Das extreme Tempo bei<br />
der ersten Airbus-Auslieferung an Iran<br />
Air lag auch am Regierungswechsel in<br />
den USA. Die Übergabe erfolgte gerade<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2017</strong> 33