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Zivilluftfahrt<br />
Dauerbaustelle BER<br />
Verlorene Jahre<br />
Berlin-Brandenburgs neuer Flughafen BER kann auch im Jahr <strong>2017</strong> nicht öffnen. Trotz<br />
kleinerer Erfolgsmeldungen sind die Grundprobleme noch immer schwer zu lösen.<br />
Verlorene Jahre für Berlins Flughafenprojekt<br />
BER nannte Berlins<br />
Regierender Bürgermeister und<br />
Flughafen-Aufsichtsratschef Michael<br />
Müller Ende Januar bei einer SPD-Klausurtagung<br />
in Erfurt im Rückblick die<br />
Zeit zwischen 2012 und 2014. Im Sommer<br />
2012 hatte der neue Flughafen im<br />
Süden Schönefelds öffnen sollen, angeblich<br />
stand er damals direkt vor der baulichen<br />
Fertigstellung. Fünfmal wurde die<br />
Eröffnung bereits verschoben. Doch<br />
noch heute ist BER eine Großbaustelle,<br />
und die Inbetriebnahme scheint in immer<br />
weitere Ferne zu rücken. Auch die<br />
bislang eisern für <strong>2017</strong> angekündigte Eröffnung<br />
kann nicht stattfinden. Hierzu<br />
hätte die Baustelle zum Jahresbeginn<br />
komplett fertig sein müssen, um vor Betriebsaufnahme<br />
noch die nötigen Probeläufe<br />
durchführen zu können. Doch weiterhin<br />
gibt es unter anderem Probleme<br />
mit dem Druck der Sprinkleranlage im<br />
Südpier sowie mit der Steuerung und<br />
Verkabelung der rund 1000 Automatiktüren<br />
im Hauptterminal. Die Berliner<br />
Presse zitierte aus internen Flughafenpapieren,<br />
nach denen bisher erst 20 Prozent<br />
dieser für die Entrauchung und Gebäudezulassung<br />
nötigen Türen funktionierten.<br />
Anfang Februar vereinbarte Müller<br />
in Berlins Rotem Rathaus mit den Firmen<br />
Bosch und Caverion, die Kapazitäten<br />
zu erhöhen und die Arbeiten, darunter<br />
die elektronische Vernetzung der<br />
Türsteuerung, zu beschleunigen. Allerdings<br />
wurde auch eingeräumt, dass die<br />
Türen teilweise wegen fehlender Vorleistungen<br />
anderer Firmen nicht pünktlich<br />
angeschlossen werden konnten. „Klar<br />
ist, der Flughafen und seine Planer und<br />
Objektüberwacher müssen mehr leisten“,<br />
so Müller. „Für die Gesellschafter<br />
habe ich heute deutlich gemacht, was<br />
von allen Projektbeteiligten erwartet<br />
wird“, sagte der Regierende Bürgermeister<br />
nach dem Spitzentreffen.<br />
ALLE BAUÄNDERUNGEN<br />
SIND JETZT GENEHMIGT<br />
Immerhin hatte die Flughafenbaustelle<br />
im Januar von der Bauaufsichtsbehörde<br />
des zuständigen Landkreises Dahme-<br />
Spreewald ihre letzte noch fehlende Baugenehmigung<br />
zum sogenannten „sechsten<br />
Nachtrag“ erhalten. Damit hält der<br />
36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2017</strong><br />
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