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FLUG REVUE 04/2017

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Kurzinfo<br />

Baujahr: 1936 bis 1941<br />

Stückzahl: 147<br />

Herstellungsländer: Niederlande,<br />

Dänemark, Finnland<br />

Im Mai 1940 flogen die niederländischen<br />

D.XXI mit Dreiecksabzeichen.<br />

Nur halb<br />

modern<br />

Fokker D.XXI<br />

lung im Ausland und der sich verschlechternden<br />

politischen Lage wurde<br />

den Verantwortlichen klar, dass moderner<br />

Ersatz hermuss. Die Streitkräfte von<br />

Niederländisch-Ostindien (heute Indonesien)<br />

forderten daher im Mai 1934 ein<br />

neues Flugzeug mit 410 km/h Höchstgeschwindigkeit,<br />

drei Maschinengewehren<br />

und einfacher Wartbarkeit. Bei Fokker<br />

machte sich ein Team unter dem<br />

neuen Chefkonstrukteur Erich Schatzki,<br />

der vor den Nazis aus Deutschland<br />

geflohen war, an die Arbeit.<br />

Angesichts der Anforderungen und<br />

wohl auch, weil Schatzki noch nie einen<br />

Jäger konstruiert hatte, wurde die<br />

D.XXI ein recht konservativer Entwurf<br />

– jedenfalls im Vergleich zu Spitfire und<br />

Bf 109, die ja ebenfalls schon 1935/36<br />

zum Erstflug starteten. Der Rumpf der<br />

Fokker bestand aus einem geschweißten<br />

Stahlrohrgerüst, das vorn mit Elektron<br />

(Magnesiumlegierung) beplankt und<br />

hinten stoffbespannt war. Das Leitwerk<br />

war aus Metall mit Bespannung, den<br />

Flügel dagegen baute man aus Holz, mit<br />

zwei stabilen Kastenholmen und Sperrholzbeplankung.<br />

Als Antrieb diente,<br />

wie gefordert, der Sternmotor Bristol<br />

Mercury VI mit 480 Kilowatt.<br />

ANFANGS KEIN INTERESSE<br />

IN DEN NIEDERLANDEN<br />

Weil die Piste in Schiphol zu verschlammt<br />

war, hob die D.XXI am 27.<br />

Februar 1936 vom Flugfeld Welschap<br />

bei Eindhoven zum Erstflug ab. Im<br />

Cockpit saß dabei Emil Meinecke, der<br />

sich durchaus positiv über die Flugeigenschaften<br />

äußerte. Spätere Tests zeigten<br />

aber etwas gewöhnungsbedürftige<br />

Trudeleigenschaften. Das war aber erst<br />

einmal nebensächlich, denn Mitte März<br />

teilte der für die Kolonien zuständige<br />

Minister mit, dass man nun doch keinen<br />

neuen Jäger, sondern Bomber benötige<br />

und die D.XXI nicht bestellen werde.<br />

Auch die Luchtvaartafdeling zeigte wegen<br />

zu geringer Geschwindigkeit des<br />

Musters kein Interesse.<br />

So musste Fokker nach Exportkunden<br />

Ausschau halten und hatte Glück,<br />

dass Finnland im Rahmen seines Fünfjahresplans<br />

gerade einen neuen Jäger<br />

suchte. Hauptmann Gustaf Magnusson<br />

flog die D.XXI im Juli 1936 und beurteilte<br />

die Wendigkeit und die Steigleistungen<br />

positiv. So konnten sich die Holländer<br />

gegen die PZL P.24 durchsetzen,<br />

zumal sich gerade die einfache Konstruktion<br />

bestens für einen Lizenzbau<br />

bei den staatlichen Flugzeugwerken<br />

(Valtion Lentokonetehdas) eignete. Zunächst<br />

wurden am 18. November 1936<br />

sieben Flugzeuge direkt bei Fokker bestellt,<br />

während 90 weitere im Land<br />

selbst gebaut wurden. 55 davon erhielten<br />

statt des Mercury den Pratt & Whitney<br />

Twin Wasp Junior. Als Bewaffnung<br />

waren vier 7,9-mm-Browning-MGs in<br />

Flügeln und Rumpf untergebracht. Das<br />

feste Fahrwerk eignete sich gut für eine<br />

Fotos: Archiv Postma<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2017</strong> 83

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