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antriebstechnik 3/2017

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Mehrmotorenantriebssysteme –<br />

intelligente Betriebsstrategie<br />

01 Schematische Darstellung der Struktur einer intelligenten Betriebsstrategie für Mehrmotorenantriebssysteme<br />

Mehrmotorenantriebssysteme stellen einen möglichen<br />

Lösungsansatz dar, um dem marktseitig steigenden<br />

Bedarf an kundenindividuellen Antriebssystemen<br />

Rechnung zu tragen und gleichzeitig die interne<br />

Variantenvielfalt eines Antriebstechnikherstellers<br />

gering zu halten. Gegenüber konventionellen<br />

Einzelmotorantriebssystemen besitzt diese<br />

Antriebssystemklasse erweiterte Freiheitsgrade,<br />

welche während des Betriebs berücksichtigt werden<br />

müssen. Daher sind Betriebsstrategien erforderlich, die<br />

eine gewinnbringende Nutzung der Freiheitsgrade und<br />

einen hohen Anwenderkomfort ermöglichen.<br />

Mehrmotorenantriebssysteme (MMDS) unterscheiden sich von<br />

konventionellen Einzelmotorantriebssystemen (SMDS) durch<br />

die gleichzeitige Verwendung von zwei oder mehr Motoren, die gemeinsam<br />

einen Arbeitsprozess antreiben (Bild 01). Diese Struktur<br />

führt zu Betriebseigenschaften und Betriebsfreiheitsgraden, welche<br />

bei SMDS nicht in Erscheinung treten und für deren gezielte Nutzung<br />

neuartige Betriebsstrategien erforderlich sind.<br />

Der vorliegende Beitrag stellt eine mögliche Variante einer solchen<br />

Betriebsstrategie für MMDS vor. Ihr Ziel ist die gleichzeitige<br />

Maximierung der Antriebssystemenergieeffizienz und des Anwenderkomforts.<br />

Ein hoher Anwenderkomfort ist dabei nach Beitrag 1<br />

dieser Artikelreihe durch eine hohe Autonomie der Freiheitsgradkoordination<br />

gekennzeichnet, sodass der Anwender selbst kaum<br />

oder gar kein Vorwissen über den Arbeitsprozess für den optimalen<br />

Betrieb des Antriebssystems benötigt. Im Folgenden werden die<br />

bereits in Beitrag 1 eingeführten Freiheitsgrade der Drehmomentverteilung<br />

und der elektrischen Rekonfigurierbarkeit eines MMDS<br />

allgemein motiviert und detailliert erläutert. Der zweite Abschnitt<br />

stellt darauf aufbauend die Struktur einer Betriebsstrategie vor. Anschließend<br />

wird diese durch die Integration eines neuronalen Netzes<br />

zu einer intelligenten Betriebsstrategie erweitert. Im dritten Abschnitt<br />

des Beitrags werden die theoretischen Ergebnisse experimentell<br />

nachgewiesen. Hierzu werden der aus Beitrag 2 bekannte<br />

Prüfstand und der bereits in Beitrag 1 vorgestellte Kautschukmischprozess<br />

verwendet. Den Abschluss bildet ein Ausblick auf die weiteren<br />

Forschungstätigkeiten zu MMDS.<br />

Annahmen und Randbedingungen<br />

Uwe Brückner, M.Sc. und Malte Strop, M.Sc. sind Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter am Lehrstuhl für Konstruktions- und Antriebstechnik (KAt)<br />

der Universität Paderborn<br />

Prof. Dr.-Ing. Detmar Zimmer ist Inhaber des Lehrstuhls für<br />

Konstruktions- und Antriebstechnik (KAt) der Universität Paderborn<br />

Für die im weiteren Verlauf vorgestellten Berechnungen und Überlegungen<br />

gelten die folgenden Annahmen und Randbedingungen:<br />

n Für das MMDS werden ausschließlich Asynchronmaschinen (ASM)<br />

verwendet. Diese sind über ein Sammelgetriebe mit konstanter<br />

Übersetzung miteinander verkoppelt (siehe Beitrag 1).<br />

n Die mechanische Verbindung zwischen den Motoren kann als<br />

74 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2017</strong>

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