aktuell - AGV Bau Saar
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Frauenrath:<br />
Steuererhöhungen<br />
sind Gift für die<br />
(<strong>Bau</strong>-) Konjunktur.<br />
(ZDB/Ha) "Wieder einmal scheint es<br />
so zu kommen, dass Haushaltskonsolidierung<br />
mit Steuererhöhung<br />
gleichgesetzt wird. Wir halten diesen<br />
Weg für grundsätzlich falsch.<br />
Haushaltskonsolidierung muss bei<br />
den konsumtiven Ausgaben ansetzen,<br />
da führt kein Weg dran vorbei."<br />
Dies erklärte der Präsident des Zentralverbandes<br />
des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes,<br />
Arndt Frauenrath, zu den<br />
bekannt gewordenen Plänen der<br />
künftigen Koalitionäre, die Mehrwertsteuer<br />
zu erhöhen und eine<br />
sog. Reichensteuer einzuführen.<br />
"Die große Koalition darf nicht zu einer<br />
Koalition des großen Abkassierens<br />
werden, wie es zur Zeit den Anschein<br />
hat." Er kritisierte die Einführung<br />
einer "Reichensteuer" als<br />
populistisch. Völlig unverständlich ist<br />
es für uns, wie die CDU überhaupt<br />
einen solchen Begriff von der SPD in<br />
ihr politisches Vokabular übernehmen<br />
kann. Diejenigen, die eine solche<br />
Steuer forderten, bedienten weit<br />
verbreitete Ressentiments. "Dabei<br />
wird vergessen oder verschwiegen,<br />
dass diese Steuererhöhung gerade<br />
mittelständische Personenunternehmen<br />
und damit das von der Politik<br />
vielbeschworene Rückgrat der deutschen<br />
Wirtschaft besonders hart<br />
treffen wird," so Frauenrath weiter.<br />
Diese Unternehmen unterliegen genauso<br />
wie Arbeitnehmer der Einkommensteuer.<br />
Im Gegensatz zu<br />
diesen müssen Personenunternehmen<br />
aber aus ihrem Einkommen Eigenkapital<br />
bilden, mit dem Investitionen<br />
getätigt und Innovationen finanziert<br />
werden und mit dem über<br />
eine Durststrecke hinweg auch bei<br />
schwacher Ertragslage die Entlohnung<br />
der Arbeitnehmer sichergestellt<br />
wird. Wird das Einkommen dieser<br />
Unternehmen höher besteuert,<br />
wird ihre Investitions- und Innovationskraft<br />
deutlich geschmälert. "Die<br />
geplante Mehrwertsteuererhöhung<br />
treibt darüber hinaus die privaten<br />
Auftraggeber von <strong>Bau</strong>leistungen<br />
noch mehr in die Schwarzarbeit, "die<br />
regulär arbeitenden Betriebe schauen<br />
wieder einmal in die Röhre".<br />
Frauenrath forderte stattdessen: Wir<br />
brauchen einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz<br />
auf arbeitsintensive<br />
<strong>Bau</strong>leistungen im privat genutzten<br />
Wohnungsbau. Wie das geht und<br />
welche positiven Effekte das hat,<br />
machen uns unsere westlichen<br />
Nachbarländer vor. Daher appellieren<br />
wir an die neue Bundesregierung<br />
einer entsprechenden europäischen<br />
Weichenstellung nicht länger<br />
im Weg zu stehen und darüber hinaus<br />
diesen in Deutschland einzuführen."<br />
"Mit einer solchen Steuererhöhungspolitik<br />
werden weitere sozialversicherungspflichtigeArbeitsplätze<br />
auf's Spiel gesetzt anstatt<br />
neue geschaffen," erklärte Frauenrath<br />
abschließend.<br />
Über 500 Besucher<br />
auf ICE/TGV-<br />
Kongress<br />
Georgi:<br />
Neue Chancen ausloten<br />
(MfW/Ha) "Pole Position. Das <strong>Saar</strong>land<br />
startet durch." So lautet das<br />
Leitmotiv der ICE/TGV in der <strong>Saar</strong>brücker<br />
Congresshalle am 29. November.<br />
Mehr als 500 Gäste aus der<br />
Europaregion <strong>Saar</strong>LorLux nahmen<br />
teil. Wirtschafts- und Arbeitsminister<br />
Dr. Hanspeter Georgi: "Wir wollen<br />
die Aufbruchstimmung für den Start<br />
der Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />
Frankfurt-Paris schon jetzt unterstützen<br />
und neue Chancen für den<br />
Standort ausloten."<br />
Dem Standort <strong>Saar</strong>land brächten ICE<br />
und TGV einen gehörigen Qualitätssprung,<br />
erklärte Georgi. Denn die<br />
Schienenverbindungen zu den<br />
großen Wirtschaftszentren gewännen<br />
dadurch klar an Tempo. Als Investitionsstandort<br />
werde das Land<br />
noch einmal attraktiver. Denn es sei<br />
besser erreichbar.<br />
An der Strecke Paris-<strong>Saar</strong>brücken-<br />
Frankfurt wohnen rund 17 Millionen<br />
Menschen, die zusammen ein Brutto-Inlandsprodukt<br />
von 430 Mrd. Euro<br />
erwirtschaften; das entspricht immerhin<br />
einem Zwanzigstel der gesamten<br />
europäischen Wertschöpfung.<br />
Für sie ergeben sich völlig<br />
neue Möglichkeiten. Egal, ob sie als<br />
Touristen unterwegs sind, ob als<br />
pendelnder Arbeitnehmer, als Unternehmer,<br />
Händler, Wissenschaftler.<br />
Nach der Eröffnung des Kongresses<br />
durch Ministerpräsident Peter Müller<br />
und den Präsidenten des Conseil<br />
Général de la Moselle, Philippe<br />
Leroy, standen anschauliche Praxisberichte<br />
auf dem Programm: Yokohama,<br />
der Pionier der Hochgeschwindigkeit,<br />
Nantes, das seit Beginn<br />
der 90er Jahre ein Aufblühen<br />
erlebt und Dijon, das mit 20.000 täglichen<br />
Fahrgästen eine strategische<br />
Position im Kreuz zwischen Paris, Lyon,<br />
Nancy, Besancon einnimmt.<br />
In der Begleitausstellung im Foyer<br />
war neben den Referenzstädten<br />
und dem Eurobahnhof auch das<br />
Fraunhofer Institut für Zerstörungsfreie<br />
Prüfverfahren mit dabei. "In<br />
China hat das Institut gerade seine<br />
Ultraschallprüftechnik für Bahnen<br />
vermarktet. Das Thema Hochgeschwindigkeit<br />
umfasst für den<br />
Standort also viele Bereiche," so Georgi.<br />
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