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40 DRACHEN|März 2017
Andrea Kraus
Siegfried Drachentöter
Uns ist in alten maeren wunders vil geseit
Von helden lobebaeren von großer arebeit,
von fröuden hochgeziten von weinen und von klagen,
von küener recken striten muget ir nu wunder hoeren sagen:
Do hot der große Siegfried den Drochen niederg´haut
und sei gaunzes Leben auf Heldentum aufbaut.
A Tat noch da aundern und in seiner Not
Vertrauen zu ana Frau gfosst, aum Schluss worn olle tot.
De Frauen san de Besn, mia haums scho immer g´wusst.
De Mauna bringan d´Leit um, sich kana Schuid bewusst.
Wia is es dazua kumman, dass mia olle glauben,
D´Hausdrochen san de Weiber, a Höd des is a Maun?
I mecht de G´schicht gern umdrahn, stölt´s eich amoi
vor,
de Kriemhield is allanig und steht durt vor dem Tor,
wort stundenlaung aum Siegfried, de Brünhild kummt dazua,
ziagt si kurz auf´d Seitn, sogt: „Hea ma amoi zua:
„Du zogst einen Falken, der Liebe mit Leid dir lohnt,
er hot mi vergewoltigt, weu des is er g´wohnt.
Suach da doch an aundern, net stork, schen und wüd,
mia Frauen verlieben uns meistens ins gewohnte Männerbüd.
Mia hobn heit de Freiheit an Antihöden z´wöln
Und miaßn uns net oiweu mit storke Männer quöln.
Wo Höden san gibt’s Leichn des is a oide G´schicht
de in meine Augen mit net vü Charme besticht.
In ana Wölt zu leben in der vielleicht amoi,
des gleiche Recht für olle güt, des tet ma wirklich g´foin.
Drochen zu bekämpfen des is des Los des Lebens
und´s Hödentum der Frauen, is meist die Kunst des Gebens.“
Lyrik
Ich liebe diese maere doch anes waaß i g´wiss:
Heit zück ma unsre Speere, waun wos unfair is.
Mei Reim der endet weiblich, des wor bisher söten:
Host daham an Höden, host söwa nix zum möden.
Andrea Kraus
Geb. 1974 in Wien; Lehramtsstudium Germanistik - Bewegung und
Sport, Sportwissenschaften, Deutsch als Fremdsprache, Disserta-