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PONS Die grosse Grammatik Deutsch - Band 2

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DIE VERBEN<br />

Indirekte Rede<br />

DIE VERBEN<br />

Indirekte Rede<br />

Ich erteilte ihm gerne die Erlaubnis, wenn er nur endlich fragen würde.<br />

Oder:<br />

Ich würde ihm gerne die Erlaubnis erteilen, wenn er nur endlich fragte.<br />

Das klingt besser als:<br />

Wenn er nur endlich fragen würde, würde ich ihm gerne die Erlaubnis<br />

erteilen.<br />

Wenn du die Gläser spültest (statt: spülen würdest), müssten wir nicht<br />

aus der Flasche trinken.<br />

2. Auch mithilfe einer geschickten Wortwahl lassen sich Umschreibungen<br />

mit würde umgehen:<br />

Wenn er den Fernseher anschalten würde, würde er die Siegerehrung<br />

live miterleben.<br />

Besser: Wenn er den Fernseher anschalten würde / anschaltete, könnte<br />

er die Siegerehrung live miterleben.<br />

<strong>Die</strong> indirekte Rede<br />

<strong>Die</strong> direkte Rede gibt eine Aussage wörtlich (-' S. 593) wieder. Sie wird auch<br />

die wörtliche Rede genannt:<br />

Der Sprecher berichtete: „Das Ergebnis der Wahlen ist noch nicht bekannt."<br />

Mit der indirekten Rede wird die Äußerung eines anderen Sprechers<br />

sinngemäß und oft nur annähernd wortgetreu wiedergegeben. <strong>Die</strong> indirekte<br />

Rede wird in aller Regel im Konjunktiv I formuliert und beginnt häufig mit<br />

der Konjunktion dass:<br />

Der Sprecher berichtete, dass das Wahlergebnis noch nicht bekannt sei.<br />

Oft kann die Konjunktion dass auch weggelassen werden. In solchen nicht<br />

eingeleiteten dass-Sätzen (--+ 5. 484) muss in der indirekten Rede der Konjunktiv<br />

I stehen:<br />

Der Sprecher berichtete, das Ergebnis der Wahlen sei noch nicht bekannt.<br />

(Und nicht: ..., das Ergebnis der Wahlen ist noch nicht bekannt.)<br />

2 ) Indirekte Rede im Indikativ<br />

Vor allem in der Umgangssprache wird bei der indirekten Rede häufig<br />

der Indikativ verwendet, weil der Satz in der Regel auch ohne Konjunktivform<br />

als indirekte Rede verstanden wird:<br />

Klaus hat erzählt, dass er ein Auto gekauft hat.<br />

Maria hat gesagt, dass sie zum Klassentreffen kommen will.<br />

Der Konjunktiv für die indirekte Rede wird heute fast nur noch in der<br />

Schriftsprache sowie bei der Berichterstattung in Radio und Fernsehen<br />

verwendet.<br />

Wenn lediglich eine Vermutung ausgedrückt werden soll, kann eine<br />

Konstruktion aus Modalverb + Infinitiv verwendet werden (-' 5. 236):<br />

Laut einem Sprecher soll das endgültige Wahlergebnis am frühen Abend<br />

vorliegen.<br />

Der Konjunktiv wird vor allem dann gebraucht, wenn eine Äußerung mit<br />

Vorbehalt und Distanz ausgedrückt wird und man für ihren Wahrheitsgehalt<br />

nicht garantieren kann:<br />

Der Wetterbericht kündigt an: „Morgen wird es erst schneien und dann<br />

tauen." (direkte Rede im Indikativ Präsens)<br />

Der Wetterbericht kündigt an, dass es morgen erst schneien und dann<br />

tauen werde. (indirekte Rede im Konjunktiv Präsens)<br />

WORTARTEN<br />

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