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Persönlichkeit aus <strong>Zermatt</strong> | <strong>Zermatt</strong> <strong>Magazin</strong> 29 Porträt: Gelungene schwarz-weiss-Aufnahme des legendären <strong>Zermatt</strong>er Bergführers Ulrich Inderbinen. onen. Sprache, Temperament und sozialer Stand kommen in deren Bilder spezifisch zum Ausdruck. Bei gemeinsamen Fotoeinsätzen in der Weltstadt kam der geistige Austausch besonders zum Tragen. Diese Lehrgänge haben mich tief beeindruckt, sodass ich in den 90er-Jahren immer wieder nach New York flog. Handelte es sich bei den Kursabsolventen um gelernte Fotografen? Nein, gar nicht. Sie stammten wie ich aus den verschiedensten Berufsgruppen mit einem Hang zur Fotografie. Einschreiben konnte man sich beispielsweise für die Bereiche wie Dokumentarfotografie und Fotojournalismus, Polaroid-Technik, Porträt, Landschaften Schwarzweiss oder Farb-Aufnahmen. Dabei ging es um die Grundideen des Bildes, das Handling der Kamera, die Arbeit in der Dunkelkammer oder besondere Aufgaben, wie gelegentlich Porträt-Aufnahmen von wildfremden Menschen in der Stadt mit einer Weitwinkelkamera. Dies erforderte ein Kommunizieren, ein Herantasten ans Sujet. Die Bilder wurden anschliessend von den Lehrern, die schnell feststellten, ob die verlangte Linse eingesetzt wurde, kommentiert und gewertet. Die Herausforderungen dieser Live- Arbeiten an der Front haben mich fasziniert. Die Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie war im Kurs oberstes Gebot. Konnten Sie das Gelernte als Fotograf in <strong>Zermatt</strong> auch umsetzen? Ich habe mir nach meiner Hochzeit 2002 und den familiären Verpflichtungen ein zweites berufliches Standbein zugelegt. In <strong>Zermatt</strong> ist es schwierig, mit der Fotografie allein über die Runden zu kommen. Die Vermarktung, die Medienarbeit und Buchprojekte erfordern sehr viel Energie und diszipliniertes Schaffen. Ich sah mich vielleicht etwas mehr als Fotokünstler und arbeitete zusätzlich in meinem angestammten Beruf als Techniker in der Gastronomie weiter. Durch mein so gesichertes Einkommen konnte ich mich ohne Druck den fotografischen Arbeiten widmen. Eine ideale Ausgangslage, die sich bis heute bewährt hat. Als Vollprofi müsste ich ein Geschäft mit Angestellten führen und andere Prioritäten setzen. Sind sie ein fotografisches Multitalent? Nein. Schwerpunkte meiner unabhängigen Arbeit sind Landschaftsaufnahmen, Porträts, Hochzeitsreportagen, Anlässe, Konzerte und Bühnenauftritte aller Art. Dabei komme ich mit Land und Leuten, mit «Gewöhnlichsterblichen» und Künstlern in Kontakt, die ich porträtiere. Neuestens grabe ich sogar wieder die alte Polaroid-Technik aus. Da ich ohne zeitliche Belastung arbeiten kann, entwickle ich, wie alle Fotografen, meine eigene Bildsprache. Diese wird meinen Kunden vorgängig auch mitgeteilt. Fotografen sind nämlich wie Ärzte oder Köche; man spezialisiert sich. In der Fotografie regiert mit Ausnahme der Schnappschüsse, in den seltensten Fällen der Zufall. Gute Fotografen planen ihre Bilder. Das Auge und der Augenblick, sind das Mass aller Dinge. «Fotografen sind nämlich wie Ärzte oder Köche.» Ist gutes Fotomaterial für besondere Aufnahmen entscheidend? Ja und nein. Gutes Fotomaterial ist sicher die Basis. Man kann aber mit einer sündhaft teuren Kamera grossen Mist produzieren und mit einer alten Polaroid-Kamera mit selbstentwickelten Bildern gelungene Aufnahmen schiessen. Gleich wie beim Kochen: Oft sind die Zutaten entscheidend. Wer das Feeling nicht hat, soll kochen und fotografieren besser bleiben lassen. Was ist im Trend: Bilder oder CD? Beides. Im Zuge der Social Media liegt der Trend bei digitalen Bildern, die auf dem Monitor gesichtet werden. In der Regel liefere ich meiner Kundschaft ein USB-Stick mit den bearbeiteten Aufnahmen. Das wunschgemässe Ausdrucken überlasse ich dann dem Auftraggeber. Selbstverständlich erstelle ich, wenn gewünscht, für Hochzeiten auch ein ganzes Fotoalbum. Meiner Meinung nach gehört Fotografie wie in analogen Zeiten in einen Rahmen. Ein Print-Bild ausdrucken oder ein Buch gestalten bleibt wohl noch das Schönste in diesem Beruf. An Fotosujets fehlt es in einem Weltkurort wohl nicht? Die fotografischen Möglichkeiten