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Zermatt Magazin 2015

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Künstler | <strong>Zermatt</strong> <strong>Magazin</strong> 61<br />

Signatur an der seitlichen Kante der Leinwand des grossen Matterhorn-Bildes.<br />

inspirieren den Künstler entsprechend<br />

seiner aktuellen Stimmungsund<br />

Gemütslage zu neuen Werken.<br />

Grautöne im Winter<br />

In der aktuellen Schaffensperiode<br />

widmet sich René Fux vorwiegend<br />

der Graumalerei. Diese Werke entstehen<br />

jeweils während der Wintermonate,<br />

wenn Schnee und Eis<br />

die Walliser Berglandschaft beherrschen.<br />

Hier dominieren vornehmlich<br />

Grautöne in unterschiedlicher<br />

Intensität. Dabei kommt Fux nahe<br />

an sein Ziel, mit wenigen Elementen<br />

möglichst viel auszudrücken.<br />

Bunte Farben werden zu Grau<br />

vermischt und Schicht um Schicht<br />

auf die Leinwand aufgetragen. Mit<br />

Hilfe von Säure entstehen ungewöhnliche<br />

Abstufungen und Schattierungen<br />

zwischen Dunkelgrau<br />

und Hochweiss, die dem Betrachter<br />

interessante Strukturen mit unterschiedlicher<br />

Transparenz vor Augen<br />

führen.<br />

Regelmässig wiederkehrende Sujets<br />

bei seiner Graumalerei sind Kleinsiedlungen,<br />

Kapellen und Holzgebäude<br />

aus dem Mattertal. René<br />

Fux malt sie als expressive Elemente<br />

in diskreter Farbgebung und<br />

bettet sie in eine von Winterstürmen<br />

geformte Schneelandschaft ein. Bei<br />

solchen Werken kann er seine bei<br />

Kritikern und Galeristen geschätzte<br />

Fähigkeit ausleben, um mit möglichst<br />

wenigen Bildelementen ein<br />

Spannungsfeld in mystischer Atmosphäre<br />

zu schaffen. Damit spornt er<br />

den Betrachter zum Nachdenken<br />

und zu eigenen Interpretationen an.<br />

Im Winter 2013/14 entstand eine<br />

kleine Serie von grossen Bildern,<br />

auf denen René Fux das <strong>Zermatt</strong>er<br />

Wahrzeichen auf eine Miniatur<br />

reduzierte und in ein schmales<br />

«Der Berg kam<br />

aus der Erde, entstieg<br />

dem Unsichtbaren.<br />

Das Unsichtbare<br />

gibt dem Sichtbaren<br />

die Kraft.»<br />

Band integrierte. Dafür verwendete<br />

er eine mit Säure rostig gemachte<br />

Metallfarbe. Auch hier dominiert<br />

der graustufig komponierte Hintergrund.<br />

Nur wenig rote Farbe<br />

fand Platz am unteren Rand, wo<br />

einzig die Zahl 4478 (Gipfelhöhe<br />

des Matterhorns) als Signatur zu<br />

finden ist.<br />

Signatur mit Briefmarken<br />

Mit kräftigeren Farben arbeitet<br />

René Fux während des Sommers.<br />

Aktuell sind es eher kleinflächige<br />

Werke, die er den Themen Leben<br />

und Vergänglichkeit widmet. Dabei<br />

versteht er es, Illustrationen und<br />

Schriftfragmente aus historischen<br />

Publikationen in die Bildkompositionen<br />

einzubeziehen. Sie schaffen<br />

Spannung und Interesse. Bei den<br />

Matterhorn-Werken sind es alte<br />

Briefmarken der Schweizer Post,<br />

die er in Originalgrösse und mit<br />

Sonderstempel versehen als Signatur<br />

am unteren Bildrand oder an<br />

der seitlichen Kante der Leinwände<br />

platziert.<br />

Ohne Rahmen und Internet<br />

René Fux wirkt überzeugend, wenn<br />

er sagt: «Ich male jedes Bild für<br />

mich, aus Freude am Erschaffen<br />

eines neuen Werkes. Wenn es später<br />

einem interessierten Kunstfreund<br />

gefällt, so freue ich mich doppelt.»<br />

Er komponiert seine Werke so, dass<br />

sie in keinen Bilderrahmen eingezwängt<br />

werden müssen. Durch die<br />

Bildtiefen von vier bis neun Zentimeter<br />

werden seine Bilder zum<br />

Objekt.<br />

Er malt ausschliesslich Originale<br />

und lässt von seinen Werken auch<br />

keine Kunstdrucke anfertigen. Ein<br />

fertig gestelltes Bild will er möglichst<br />

schnell aus seinem Kopf<br />

verbannen, um Platz für neue Inspirationen<br />

zu schaffen. So macht<br />

er in der Regel keine Fotos seiner<br />

Werke und verzichtet konsequent<br />

auf Werbemassnahmen, Ausstellungen,<br />

Kataloge und Internetauftritt.<br />

Erwerben kann man seine Bilder<br />

ausschliesslich in seinem Atelier in<br />

<strong>Zermatt</strong>, wo René Fux die Kunstinteressierten<br />

gerne bei einem Glas<br />

Wein trifft.<br />

zm

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