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Zermatt Magazin 2015

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Täsch | <strong>Zermatt</strong> <strong>Magazin</strong> 77<br />

Bruno Tscherrig Wildhüter<br />

Wild ist das schwächste<br />

Glied in der Kette<br />

<strong>Zermatt</strong> <strong>Magazin</strong> (ZM): Frage<br />

an den Wildhüter. Was soll sich<br />

ein Laie, oder Feriengast unter einer<br />

Wildruhezone vorstellen?<br />

Bruno Tscherrig (BT): Wildruhezonen<br />

sind zeitlich beschränkte<br />

Schutzzonen, welche unseren einheimischen<br />

Wildtieren helfen, die<br />

harten Wintermonate ungestört<br />

und unbeschadet zu überleben.<br />

An wen richtet sich der Aufruf?<br />

An alle Wanderer, Schneeschuhläufer,<br />

Jäger und vor allem Variantenskifahrer.<br />

Alle können mithelfen<br />

indem sie die Schutzzonen respektieren<br />

und sie in den begrenzten<br />

Zeiten weder besuchen, betreten,<br />

noch befahren.<br />

Wildhüter ist ein Traumberuf.<br />

Er schützt in Wildruhezonen<br />

das schwächste Glied in der<br />

Kette: Das Wild! Geliebt wird er<br />

dafür nicht. Wanderer, Schneeschuhläufer<br />

und Variantenskifahrer<br />

sehen Sinn und Zweck<br />

dieser Verbote nicht immer ein.<br />

Der 46jährige Bruno Tscherrig<br />

ist Wildhüter. Er ist verheiratet,<br />

Vater von zwei Kindern, stammt<br />

aus Unterems und wohnt in<br />

Randa. 2008 wurde er zum Wildhüter<br />

im 356 km² grossen Aufsichtsgebiet<br />

zwischen Randa<br />

und <strong>Zermatt</strong> ernannt. Bruno<br />

Tscherrig brachte nebst drei<br />

abgeschlossenen Berufslehren<br />

als Zimmermann, Analysen-<br />

Giesser und Zustellbeamter, einem<br />

gutem Leumund und seit<br />

1993 als patentierter Jäger alle<br />

Voraussetzungen für diese Aufgabe<br />

mit. 2013 erwarb sich<br />

Tscherrig, der rund um die Uhr<br />

verfügbar sein muss, auch noch<br />

den eidgenössischen Wildhüter-<br />

Fachausweis.<br />

Im Gespräch mit «<strong>Zermatt</strong> <strong>Magazin</strong>»<br />

geht Tscherrig auf die Notwendigkeit<br />

und die Besonderheiten der<br />

3,2 km² grossen Wildruhezone am<br />

«Täschwang» ein. Diese darf im<br />

Winter weder betreten, noch befahren<br />

werden.<br />

Wer verfügt die Wildruhezonen?<br />

Bei den homologierten Wildruhezonen<br />

liegt die Kompetenz beim<br />

Staatsrat, der die Wildruhezonen<br />

nach eingehender Prüfung mit den<br />

Gemeinden, touristischen Institutionen,<br />

betroffenen Organisationen<br />

und Verbänden sowie den Erfahrungswerten<br />

der Wildhüter und<br />

dem Forst festlegt. Die Wildruhezone<br />

Täschwang darf nach gültigem<br />

Staatsratsbeschluss vom August<br />

2009 in der Zeit vom 15. Dezember<br />

bis Ende April nicht betreten werden.<br />

Ausnahmen bestätigen doch<br />

immer die Regel, oder?<br />

Ja. Landwirtschaftliche Arbeiten,<br />

welche zeitlich gebunden in die<br />

Schutzzeit fallen, sind nach erfolgter<br />

Information des Wildhüters gestattet.<br />

Und wer über Ferienresidenzen<br />

in der Wildruhezone verfügt?<br />

Gebäudeeigentümern, welche diese<br />

auch im Winter benutzen, ist der<br />

Zugang zu deren Haus und Hof auf<br />

dem kürzesten Weg gestattet.

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