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JB-2016

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Es freut uns ganz besonders, dass im Bereich der Frauenarbeit<br />

mit Janina Boers die wichtige Arbeit (XXelle-Kampagne,<br />

PSB bei Frauen mit HIV u.a.m.) mit einer<br />

festen Ansprechpartnerin stabil fortgeführt werden<br />

konnte. Ist es doch die einzige fachspezifische Stelle in<br />

unserem großen Zuständigkeitsgebiet. Die Frauenquote<br />

in unserer AIDS-Hilfe ist gewachsen – und das ist gut<br />

so. Eine ganze Reihe von neuen Beratungs- und Begleitungskontakten<br />

ergab sich insbesondere durch die<br />

gute Vernetzung mit der HIV-Schwerpunktpraxis von Dr.<br />

Kwirant. Besonders intensiv waren im Berichtsjahr die<br />

Begleitungsfälle von Frauen mit Migrationshintergründen,<br />

nicht zuletzt einzelnen Fällen aus der Gruppe der<br />

Geflüchteten.<br />

Darüber hinaus funktioniert die landesweite und überregionale<br />

Vernetzungsarbeit im landesgeförderten XXelle-Projekt<br />

hervorragend (s. 5.4.).<br />

Zudem waren und sind wir auf dem Sektor der (Beschaffungs-)<br />

Sexarbeit angesichts erheblicher Zuwanderung<br />

–v.a. von Frauen aus südosteuropäischen Regionen- im<br />

Praktischen und Konzeptionellen zunehmend gefordert.<br />

Auch für die dabei unerlässliche Netzwerkarbeit und im<br />

Besonderen die Zusammenarbeit mit den ÖGD-Strukturen<br />

ist eine stabile personelle Struktur besonders wichtig.<br />

Im Arbeitsbereich der Prävention bei Männern, die Sex<br />

mit Männern haben (MSM), gab es nicht nur bei den Präventionsoffensiven<br />

im Umfeld des im Berichtsjahr weiter<br />

ausgebauten CSD in Duisburg ebenfalls wieder viel<br />

„Action“ für die Abteilung Herzenslust (s.o.) – und auch<br />

hier viel Anerkennung für das Geleistete. Erfreulich ist<br />

insgesamt eine weiter zu verzeichnende (Wieder-) Belebung<br />

der schwul-lesbischen Szene in Duisburg. Es<br />

tut sich was und wir sind zuversichtlich, dass das auch<br />

positive Auswirkungen bei der Gewinnung von neuen<br />

„Herzenslüstlern“ haben mag. Die Einstellung des Beratung-und-Test-Angebotes<br />

in unseren Räumen in Kooperation<br />

mit dem Gesundheitsamt Duisburg im Frühjahr bedauern<br />

wir allerdings außerordentlich (s. 5.1.).<br />

Im Sektor Youthwork / Prävention in der<br />

Allgemeinbevölkerung (s. 5.6.) können wir über<br />

weitgehend stabile Nachfragen mit nach wie vor<br />

hervorragenden Rückmeldungen berichten. Seit dem<br />

„Comeback“ von Anika Walther können wir zumindest gelegentlich<br />

auch hier wieder etwas mehr anbieten – vor allem<br />

in Zeiten von Mehrfachanfragen. Erwähnenswert ist<br />

dabei sicher das tolle Projekt der „Sexualpädagogischen<br />

Stadtrallye“ für Schüler/innen der neunten Jahrgänge aller<br />

Schulformen, das in Kooperation mit SCHLAU-Duisburg<br />

und der pro familia Duisburg dank der Förderung<br />

durch den Jugendhilfeausschuss der Stadt Duisburg weiter<br />

erfolgreich durchgeführt wurde und sich reger Nachfrage<br />

erfreut.<br />

Darüber hinaus haben wir unsere Jubiläumsfeier am<br />

01.07.<strong>2016</strong> auch mit dem regionalen Start der relaunchierten<br />

landesweiten Youthwork-Kampagne „dein leben.<br />

deine lust.“ verbunden. Das Ausstellungsmodul und viele<br />

neue Medien konnten hier wirkungsvoll präsentiert werden.<br />

Erwähnenswert auch in diesem Arbeitsfeld ist die Nachfrage<br />

an Veranstaltungen für junge (vorwiegend männliche)<br />

Geflüchtete, die zwar eine neue konzeptionelle und<br />

sprachliche Herausforderung darstellen, die aber höchst<br />

erfreulich verliefen und sich vor allem bei der DAA, dem<br />

Bildungsträger mit zahlreichen Integrationskursen in unserer<br />

Region sehr schnell herumgesprochen haben.<br />

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit (s. 4.) sind wir in zunehmendem<br />

Maße „Alleinunterhalter“ für die Region geworden,<br />

denn da kommt von Seiten der unteren Gesundheitsbehörden<br />

einfach nicht mehr viel. Da heißt es leider<br />

eher „Einsam gegen AIDS“ als „Gemeinsam“!<br />

Dies gilt jedoch nicht für andere Netzwerke, wie das Duisburger<br />

Aktionsbündnis gegen AIDS, den Runden-Tischzur<br />

HIV-Versorgung oder den Arbeitskreis Prävention Duisburg.<br />

Leider waren wir im Berichtsjahr erneut intensiv auch mit<br />

Diskriminierungsfällen beschäftigt. In der Regel irrationale<br />

Ängste, aber auch klare Ausgrenzungen scheinen eher<br />

wieder zu- als abzunehmen. Ende April gab es hier bei<br />

einem besonderen Fall –einen HIV-positiven Jungen und<br />

sein soziales System betreffend- ein hohes überregionales<br />

mediales Interesse, was hoffentlich zu einer weiteren<br />

Sensibilisierung und vor allem Entspannung im Umgang<br />

mit HIV beigetragen hat (s. Pressespiegel).<br />

Hinzu kamen im ersten Quartal intensive Korrespondenzen<br />

und Gespräche anlässlich der Folgen der Haushaltskonsolidierungspläne<br />

im Kreis Wesel (s.o.), wie auch mit<br />

dem Gesundheitsamt der Stadt Duisburg.<br />

Nicht unerwähnt lassen möchten wir an dieser Stelle<br />

aber auch, dass die Weiterleitung der Landesmittel wie<br />

der städtischen Zuwendungen über die Stadt Duisburg<br />

im Berichtsjahr sehr reibungslos geklappt hat, was nicht<br />

immer so war. Gleiches gilt für die pünktlichen Überweisungen<br />

durch den Kreis Wesel, wo es galt, einen Sperrvermerk<br />

zu „überwinden“. Dies konnte allerdings mit dem<br />

Verweis auf „pflichtige Aufgaben“ erreicht werden. Beides<br />

hat dazu beigetragen, dass wir (noch) nicht in ernsthafte<br />

Liquiditätsprobleme geraten sind. Danke dafür!<br />

Es deutet einiges darauf hin, dass unser Haushaltsabschluss<br />

für <strong>2016</strong> ein erheblich kleineres Defizit ausweisen<br />

wird, als es die Planung befürchten ließ. Dennoch<br />

bleibt es dabei, dass die erforderliche Betriebsmittelrücklage<br />

weiter in bedrohliche Bereiche abschmilzt. Also kein<br />

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