05.05.2017 Aufrufe

JB-2016

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4. Öffentlichkeitsarbeit<br />

„Mit HIV kann man leben. Mit Diskriminierung nicht.<br />

In Deutschland leben etwa 85.000 Menschen mit HIV.<br />

Dank moderner Medikamente haben die meisten von ihnen<br />

eine fast normale Lebenserwartung. Sie können in<br />

jedem Beruf arbeiten, ihre Freizeit gestalten wie andere<br />

auch. Wird HIV rechtzeitig festgestellt und behandelt, ist<br />

eine AIDS-Erkrankung vermeidbar. (…)<br />

Mit HIV kann man klarkommen. Mit Ablehnung nicht.<br />

Am Anfang der AIDS-Epidemie in den 1980er Jahren gab<br />

es große Ängste vor einer unkontrollierbaren Verbreitung<br />

der tödlichen Erkrankung. Schwuler Sex, Drogenkonsum<br />

oder Prostitution galten vielen als moralisch verwerflich.<br />

Betroffene waren nach Ansicht vieler Menschen „selbst<br />

schuld“. Bis heute erleben HIV-Infizierte aus den gleichen<br />

Gründen Ausgrenzung und Diskriminierung.<br />

Dabei geht von Menschen mit HIV im Alltag keine Gefahr<br />

aus.<br />

Und zu AIDS kommt es heute nicht mehr, wenn eine<br />

HIV-Infektion rechtzeitig diagnostiziert und behandelt<br />

wird – sie ist dann eine chronische Krankheit. Bei fast<br />

allen Infizierten, die regelmäßig ihre Medikamente nehmen,<br />

sind so wenige Viren im Blut und in anderen Körperflüssigkeiten,<br />

dass eine Übertragung von HIV selbst<br />

beim Sex ohne Kondom sehr unwahrscheinlich ist.<br />

Viele Menschen wissen leider noch nichts von dieser<br />

Schutzwirkung der HIV-Therapie. HIV löst weiterhin Verunsicherung,<br />

Angst und Vorurteile aus. Auch deshalb ist<br />

es wichtig, immer wieder über das heutige Leben mit HIV<br />

aufzuklären – und zu zeigen, dass positiv zusammen leben<br />

möglich ist. (…)<br />

Da hilft nur eines: drüber reden!“<br />

(Aus der Kampagnenbroschüre zum Welt-AIDS-Tag<br />

<strong>2016</strong>, Hrsg.: BZgA, DAH und DAS)<br />

Die 2014 neu ausgerichtete bundesweite Kampagne zum<br />

Welt-AIDS-Tag ist in ihrer Ausrichtung und den Botschaften<br />

auch im Jahre <strong>2016</strong> nur marginal modifiziert worden.<br />

Das erscheint uns konsequent, denn zum einen finden<br />

wir diese Form der direkten Ansprache von Menschen gut<br />

und zum anderen ist die Zielrichtung unverändert wichtig.<br />

„Gemeinsam gegen Angst und Ausgrenzung!“ Neu<br />

ist, dass wieder drei HIV-positive Botschafter*innen nicht<br />

nur ihr Gesicht, sondern damit auch Mut zeigen. Dies ist<br />

nach wie vor bei weitem noch nicht selbstverständlich,<br />

wie die entsprechenden Aussagen, für die die Botschafter*innen<br />

stehen, zeigen.<br />

Die zwingende Kombination von Information & Aufklärung<br />

über HIV und andere STI`s mit Maßnahmen Botschaften,<br />

die zur Entdiskriminierung und Entstigmatisierung<br />

von Menschen mit HIV und AIDS beitragen sollen,<br />

ist nach wie vor geboten. Denn nur so können wir Ängste<br />

26

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!