JB-2016
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Einrichtungen der offenen Jugendarbeit eher selten.<br />
Dass wir hier allerdings auch keine Offensiven starten<br />
konnten, hat unsererseits einfach mit Kapazitätsgrenzen<br />
zu tun.<br />
Erfreulich waren im Berichtsjahr die Anfragen von Bildungsträgern<br />
im Feld der (vor-) beruflichen Qualifizierung.<br />
Neben zwei „klassischen“ Zielgruppen haben wir<br />
fünf Präventionsveranstaltungen in „Integrationskursen“<br />
(v.a. 18-25 jährige Männer) durchführen können und diese<br />
als hoch erfreulich erlebt. Insbesondere ein ausgeprägter<br />
„Bildungshunger“ und ein insgesamt tolles Sozialverhalten<br />
waren hier zu verzeichnen. Günstiger Weise<br />
konnten wir in diesen Gruppen mit Deutsch und Englisch<br />
sehr gut in den Dialog kommen.<br />
Hinblick auf und im Vorfeld von Projektformen stagnieren<br />
auf sehr niedrigem Niveau. Dies hat unter anderem mit<br />
den vielfältigen Veränderungen im Schulbereich mit erheblichen<br />
Zusatzbelastungen für die Lehrkräfte zu tun.<br />
Fortbildungen, die mit Unterrichtsausfall verbunden sind,<br />
sind nicht leicht zu installieren. Dies hat auch damit zu<br />
tun, dass wir überwiegend bei z.T. schon sehr lange etablierten<br />
Projekten agieren und hier nicht mehr viel Überzeugungsarbeit<br />
leisten müssen. Darüber hinaus wirkt<br />
hier in sehr positivem Sinne die alljährliche Fachtagung<br />
des AK Prävention Duisburg in genau diese Richtung<br />
(s.u.). Natürlich wäre eine Ausweitung des Angebotes<br />
(s.o.) wünschenswert, aber wir sind nach wie vor froh,<br />
wenn wir mit unseren begrenzten Ressourcen die Nachfragen<br />
weitestgehend bedienen können.<br />
5.6.4 Multiplikatoren- und Erwachsenenbildung<br />
Die Bereitschaft der AIDS-Hilfe Duisburg / Kreis Wesel<br />
e.V., viel in die Aus- und Weiterbildung ihrer ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter*innen zu investieren ist nach wie vor<br />
sehr hoch, allerdings ist die Zahl Bewerber*innen gesunken.<br />
Und das leider nicht nur bei uns, sondern auch<br />
bei unseren Nachbar-AIDS-Hilfen. Daher konnten wir in<br />
diesem Jahr auch keine vernetzte Grundlagenausbildung<br />
anbieten.<br />
Ein modifiziertes Konzept, das mit einem geringeren<br />
Aufwand für eigene Kapazitäten einhergeht und externe<br />
Angebote des Dachverbandes der DAH einbezieht, ist in<br />
Bearbeitung. Allerdings fehlt zur Weiterbearbeitung jemand,<br />
der Kapazitäten für die Koordination haben könnte.<br />
Das Themenspektrum reicht hier von der Präsentation<br />
des aktuellen Wissensstandes zu HIV und AIDS über die<br />
epidemiologische Entwicklung und daraus resultierende<br />
Präventionskonsequenzen und –strategien bis hin zu Aspekten<br />
spezieller Fortbildung im Feld der Kommunikation,<br />
wie Gesprächsführung und Moderation.<br />
Ein zentrales Anliegen ist es, die Präventionsthemen und<br />
die damit verbundenen Ziele an Schulen und in außerschulischen<br />
(Jugend-) Einrichtungen möglichst ganzjährig<br />
zu platzieren. Geschulte Pädagog*innen, Erzieher*innen<br />
oder Sozialarbeiter*innen und –pädagog*innen<br />
sollten diese repräsentieren, zumindest mit Verweisungskompetenzen<br />
ausgestattet sein und als Ansprechpartner*innen<br />
für die Jugendlichen bekannt sein / werden.<br />
Es spricht weiterhin vieles dafür, ehrenamtliche Ressourcen<br />
gerade auch im Bereich der (Primär-) Präventionsarbeit<br />
weiter zu mobilisieren und zu qualifizieren, z.B. für<br />
den peer-to-peer-Ansatz. Die aktiven Ehrenamtler*innen<br />
sind eine wichtige Ressource und die wichtigsten Multiplikator*innen.<br />
Sie zu akquirieren, zu qualifizieren und<br />
ihre Einsätze zu koordinieren erfordert aber hauptamtliche<br />
Ressourcen, die zu wenig vorhanden sind. Auch<br />
muss dies von zuwendenden staatlichen Strukturen so<br />
erkannt, gewollt und dann auch gefördert werden – und<br />
darf sich nicht auf „Sonntagsreden“ über die Bedeutung<br />
des freiwilligen Engagements beschränken.<br />
Eine weitere ganz wichtige Gruppe von potentiellen Multiplikator*innen<br />
sind in diesem Präventionsfeld natürlich<br />
die Lehrenden in schulischen und außerschulischen Einrichtungen.<br />
Die Anfragen nach Lehrerfortbildungen im<br />
Recht gut angenommen wurde hier wieder die im Berichtsjahr<br />
angebotene 16. Fachtagung des Präventions-Vernetzungskreises<br />
Duisburg am 02. Juni. In diesem Jahr<br />
hat sich der AK dem Wunsch einiger Teilnehmer*innen<br />
aus dem Vorjahr gestellt und ein schwieriges Thema<br />
aufgegriffen. „Ausweg – Los? – Wege durch Krisen und<br />
Trauer“ für Jugendliche. 40 Teilnehmer*innen befassten<br />
sich in Workshops mit den Themen „Trauer und Tod im<br />
schulischen Kontext“, der „Krisen- und Trauerbewältigung<br />
mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen“, den<br />
„Signalen von seelischen Krisen bei Jugendlichen“ und<br />
dem „polizeilichen Opferschutz“. Abgerundet wurde der<br />
Fachtag durch einen Vortrag des Theologielehrers und<br />
Notfallseelsorgers und Vorsitzenden des Fachausschusses<br />
Seelsorge des Kirchenkreises Duisburg, Herrn Klaus<br />
Andrees, der die Teilnehmer*innen sehr bewegt und auch<br />
begeistert hat.<br />
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