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JB-2016

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Und getreu dieser Erkenntnis ist auch unsere Öffentlichkeitsarbeit<br />

nicht von Zeigefingerpädagogik geprägt, sondern<br />

sehr darum bemüht, Information & Aufklärung so zu<br />

gestalten, dass sie die Menschen erreichen kann.<br />

Prävention darf und muss Spaß machen – auch den<br />

Präventionist*innen!<br />

„Positiv zusammen leben. Aber sicher!“ – das ist die<br />

neue, alte Botschaft – nicht nur zum Welt-AIDS-Tag, die<br />

unsere Öffentlichkeitsarbeit von Beginn an prägt.<br />

Wir alle können dazu beitragen, dass Isolation und Stigmatisierung<br />

von Menschen mit HIV abgebaut werden. Indem<br />

wir Betroffenen unvoreingenommen begegnen und<br />

ihnen so erleichtern, offen und verantwortungsvoll mit<br />

ihrer Infektion oder Krankheit umzugehen, indem wir den<br />

Mut aufbringen, aufeinander zuzugehen, über Ängste zu<br />

sprechen, einander verstehen lernen.<br />

Die offene Kommunikation benötigt allerdings ein adäquates<br />

soziales Klima und sie braucht gewissermaßen<br />

den Geist der Aufklärung. Wer informiert ist, ist (nicht nur)<br />

beim Thema HIV und anderen sexuell übertragbaren<br />

Krankheiten klar im Vorteil – hinsichtlich des Umganges<br />

mit Menschen mit HIV, aber eben auch hinsichtlich des<br />

Schutzes vor einer Infektion und ihren Folgen. Wir werden<br />

weiter über Verhütungsmöglichkeiten aufklären<br />

und nicht die Aufklärung verhüten!<br />

Der `präventive Spagat´ zwischen Enttabuisierungs- und<br />

Entdiskriminierungsarbeit im Umgang mit HIV-positiven<br />

und an AIDS erkrankten Menschen und der Mahnung vor<br />

einer keineswegs „normalen chronischen Erkrankung“,<br />

die im Einzelfall immer noch zu erheblichen Einschränkungen<br />

der Lebensqualität führen kann und eben ein<br />

nicht unerhebliches Stigmatisierungs- und Diskriminierungspotential<br />

birgt, bleibt eine große Herausforderung<br />

für die Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Von wachsender Bedeutung bleibt dabei die konsequente<br />

Einbeziehung und Thematisierung anderer<br />

sexuell übertragbarer Infektionen (STI`s, wie Syphilis,<br />

Chlamydien u.a.), da diese eine zunehmende Relevanz<br />

für die HIV-Inzidenzen besitzen, denn STI`s erhöhen das<br />

HIV-Übertragungsrisiko um das Zwei- bis Achtfache.<br />

Während wir nach 30 Jahren AIDS-Prävention in der<br />

Region sicherlich behaupten können, dass das Aufklärungsniveau<br />

bezüglich HIV/AIDS in der Bevölkerung vergleichsweise<br />

gut ist, gilt dies hinsichtlich der STI`s noch<br />

keineswegs in gleicher Weise. Hier muss in der künftigen<br />

Präventionsarbeit nachgearbeitet werden.<br />

Erfreulicherweise sind Anfragen nach den Angeboten<br />

unserer AIDS-Hilfe in allen Arbeitsbereichen stabil hoch.<br />

Das spezifische Know-how, die Vermittlungskompetenzen<br />

unserer ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen<br />

und die Flexibilität eines kleinen, freien Trägers in der<br />

Wohlfahrtspflege werden offensichtlich sehr geschätzt.<br />

Dies zeigen uns die vielen positiven Rückmeldungen, die<br />

aus sehr unterschiedlichen Gruppierungen kommen.<br />

Es ist von großer Bedeutung, dass die Arbeit und die<br />

Haltungen der AIDS-Hilfe(n) als sinnvoll wahrgenommen<br />

und der Diskurs zu Ansätzen, Konzepten und deren Förderung<br />

angenommen werden. Dies ist nicht zuletzt auch<br />

für die Arbeit und die Motivation unserer ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter*innen sehr wichtig.<br />

Grundlagen für den Erhalt und die Anpassung unserer<br />

Arbeitsqualitäten sind das Leitbild sowie das Konzept zur<br />

Fachstelle für sexuelle Gesundheitsförderung (s. www.<br />

aidshilfe-duisburg-kreis-wesel.de ).<br />

4.1. AG Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die mit dem skizzierten Themenspektrum und der entsprechenden<br />

Informations- und Aufklärungsarbeit befasste<br />

Arbeitsgruppe trifft sich jeden dritten Donnerstag<br />

im Monat um 18.30 Uhr in der AIDS-Hilfe, um Veranstaltungen,<br />

Informationsstände u.a. Aktionen zu konzipieren<br />

und zu organisieren. Die Gruppe ist mit stabil sechs bis<br />

acht Mitgliedern besetzt. Um diesen Kern von Mitarbeiter*innen<br />

herum finden sich immer wieder neue Interessent*innen<br />

über mehr oder minder lange Zeiträume.<br />

Der Zugang zur Gruppe setzt nicht das Durchlaufen der<br />

Grundausbildung für Ehrenamtler*innen voraus, wie dies<br />

für die Bereiche der Beratung und Begleitung zwingend<br />

ist. Es kann also jede/r Interessierte unverbindlich hereinschnuppern.<br />

Ohne das intensive Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen<br />

wäre die Menge an Veranstaltungen und<br />

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