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Entscheidung im Herbst<br />
Tobadill-Pians: Trinkwasserkraftwerksprojekt am Flathbach wurde bei Behörde eingereicht<br />
(aktiefi) Nachdem es um das gemeinsame Trinkwasserkraftwerksprojekt<br />
der Gemeinden Pians und Tobadill am Flathbach<br />
in letzter Zeit still war, kommt nun offenbar wieder Bewegung in<br />
die Sache.<br />
Bereits im Jahr 2010 wurde die Errichtung<br />
eines gemeinsamen Trinkwasserkraftwerks<br />
am Flathbach angedacht.<br />
Differenzen verhinderten<br />
Bgm. Martin Auer aus Tobadill<br />
RS-Foto: Archiv<br />
AK Initiative: Lärmgeplagte<br />
bitte melden!<br />
Menschen, die unverschuldet<br />
unter Lärm leiden, müssen sich<br />
wehren. Melden Sie unerträgliche<br />
Lärmquellen bitte gleich per eMail<br />
an laerm@ak-tirol.com<br />
Foto: HSB-Cartoon/Fotolia.com<br />
längere Zeit eine Realisierung. Der<br />
Einreichung bei der Naturschutzbehörde<br />
der BH Landeck sind die<br />
Vorgänger der jetzigen Akteure (die<br />
Bürgermeister Franz Kathrein und<br />
Peter Rauchegger) sehr nahe gekommen.<br />
„Uns haben die zuständigen<br />
Abteilungsleiter Manuel Wolf und<br />
Eva Loidhold bei der Vorbereitung<br />
der Einreichung sehr unterstützt“,<br />
erinnert sich Alt-Bgm. Rauchegger.<br />
Geschafft hat man diesen Schritt<br />
aber nicht mehr vor den Gemeinderatswahlen<br />
im März 2016.<br />
PROJEKT EINGEREICHT.<br />
Jetzt scheint das Projekt aber wieder<br />
an Fahrt aufzunehmen: Laut dem<br />
jetzt amtierenden Bürgermeister von<br />
Tobadill Martin Auer wurden dieser<br />
Tage die Projektunterlagen bei<br />
der Behörde eingereicht. Er rechnet<br />
Statistiken belegen es, das Leben<br />
wird immer lauter. Hauptverursacher<br />
in Sachen Lärm<br />
ist zwar der Verkehr, aber auch<br />
durch Gewerbebetriebe, Baustellen,<br />
Wohnnachbarschaft und Veranstaltungen<br />
werden Menschen<br />
erheblich belästigt. Für viele ist<br />
Lärm mittlerweile zu einer unerträglichen<br />
Belastung geworden,<br />
die sich massiv auf die körperliche<br />
und geistige Gesundheit<br />
auswirkt. Aber ohne Rücksicht<br />
darauf wurde jüngst die Baulärmverordnung<br />
novelliert und zu<br />
Ungunsten von Arbeitnehmern<br />
und Anrainern geändert. Fakt ist,<br />
dass diese Novelle keine Reduktion<br />
des Lärms bringt, sondern ihn<br />
verschlimmert.<br />
Die Arbeiterkammer Tirol begibt<br />
sich nun auf die Suche nach<br />
den schlimmsten Lärmverursachern.<br />
Egal ob Bau-, Verkehrs- oder<br />
Fluglärm: Unter der eMail-Adresse<br />
laerm@ak-tirol.com<br />
kön-<br />
nen Betroffene unerträgliche<br />
Lärmquellen<br />
melden und ihre Probleme<br />
vorbringen. Die<br />
AK Tirol wird<br />
die Beschwerden<br />
sammeln<br />
und an das<br />
Land<br />
übermitteln,<br />
um die politisch<br />
Verantwortlichen für<br />
die Anliegen der Bürger<br />
zu sensibilisieren.<br />
mit einem Bescheid im Herbst 2017.<br />
Ist dieser positiv, wird im Herbst<br />
oder Winter die Entscheidung über<br />
die Projektvariante getroffen. Diese<br />
hängt von zwei Faktoren ab: Können<br />
die Geldmittel zur Finanzierung des<br />
Trinkwasserkraftwerksprojektes aufgebracht<br />
werden, was aus Sicht von<br />
Bgm. Auer „super wäre“, und zeigt<br />
die Rentabilitätsrechnung, dass sich<br />
das Kraftwerk rechnet, wird die Anlage<br />
ausgeführt. Ansonsten wird nur<br />
die ohnehin anstehende Sanierung<br />
der Trinkwasserleitung vorgenommen.<br />
BAUKOSTEN. Sollte das Trinkwasserkraftwerksprojekt<br />
realisiert werden,<br />
sieht die derzeitige Planung den<br />
Baubeginn für das Frühjahr 2018 vor.<br />
Abgewickelt wird das Projekt im Rahmen<br />
des Wasserverbandes Flath. Ihm<br />
gehören die Gemeinden Tobadill<br />
und Pians an. Für die Inves titionen<br />
und den Betriebsaufwand wurde ein<br />
Beitragsverhältnis von 50:50 festgelegt.<br />
Umgesetzt wird die kleine Variante<br />
mit einer Nettofallhöhe von 405<br />
Metern. Diese wird 830 000 Kilowatt<br />
Strom im Jahr liefern, was dem Verbrauch<br />
von 237 mittleren Haushalten<br />
entspricht. Wie ursprünglich geplant,<br />
kommt eine Schweizer Spezialturbine<br />
zum Einsatz. Die Baukosten belaufen<br />
sich auf 1,3 Millionen Euro.<br />
Landeck<br />
RUNDSCHAU Seite 4 10./11. Mai 2017<br />
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G <strong>LA</strong>NZLICHTER<br />
Erdogans Fifty-fifty-Joker<br />
Liebe FreundInnen der Türkischen<br />
Demokratischen Republik (TDR)!<br />
Die jüngsten Ereignisse rund um den<br />
Bosporus bleiben brisant. Das von<br />
Präsident Erdogan ausgerufene Referendum<br />
wird nicht als April-Scherz<br />
in die Analen eingehen. Während Politologen<br />
noch eifrig analysieren, ob<br />
der türkische Staatschef seine Strategie<br />
von den Nazis abkupfert, haben wir<br />
Humoristen es leichter. Der „Erdi“,<br />
wie ich ihn nenne, um ihm verbal<br />
den Zauber des Schreckens ein wenig<br />
zu nehmen, ist irgendwie ein schlauer<br />
Fuchs. Denn er lässt sich sein Dasein<br />
als Diktator demokratisch absegnen.<br />
Die simple Frage „Wollt ihr, dass ich<br />
mehr Macht habe?“ haben immerhin<br />
mehr als 50 Prozent der Osmanen mit<br />
„Ja“ beantwortet. Am öftesten jene, die<br />
am weitesten entfernt sind. Aber das ist<br />
ja nicht ein türkisches, sondern wohl<br />
eher ein deutsches oder österreichisches<br />
Problem. Doch was will ich sagen? Das<br />
Wahlergebnis stattet den Sultan jetzt<br />
nur noch mit der halben Macht aus.<br />
Was er wohl durch doppelte Härte bei<br />
glanzlichter@rundschau.at<br />
Bgm. Harald Bonelli aus Pians<br />
RS-Foto: Tiefenbacher<br />
BEMERKENSWERT:<br />
Prospekte und Beilagen in dieser RUNDSCHAU<br />
Teilauflage:<br />
• RESCHENSEE, Südtirol<br />
der Machtausübung ausgleichen wird.<br />
Eine Waffe dabei wird die Todesstrafe<br />
sein. Die Einführung derselben war<br />
ja wohl das stichhaltigste Argument<br />
bei der Kampfabstimmung. Letztlich<br />
wäre sarkastisch betrachtet genau diese<br />
Todesstrafe eine Chance, den Herrscher<br />
doch noch zum Demokraten zu stempeln.<br />
Wäre ich „Erdi“ zöge ich jetzt<br />
den Fifty-fifty-Joker. Ich würde bei der<br />
Henkersmahlzeit Halbe-halbe machen.<br />
Die Sache ist einfach, logisch und von<br />
Hausverstand geprägt: Die Todesstrafe<br />
ist beschlossen und wird eingeführt. Sie<br />
gilt aber nur für jene 51 Prozent, die<br />
sie bejahen. Alle, die keine Todesstrafe<br />
wollten, kriegen auch keine! Das Image<br />
der Türkei könnte sich schlagartig verbessern.<br />
„Erdi“ bekäme den Ruf, den<br />
Volkswillen umzusetzen. Und rein<br />
praktisch gesehen müsste die Henker-<br />
Innung bei der Auswahl von Berufsneulingen<br />
nicht auf Teufel-komm-raus<br />
jeden für diesen verantwortungsvollen<br />
Job nehmen. Was die Sache halb so<br />
schlimm machen würde!<br />
Meinhard Eiter