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LA KW 19

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Entscheidung im Herbst<br />

Tobadill-Pians: Trinkwasserkraftwerksprojekt am Flathbach wurde bei Behörde eingereicht<br />

(aktiefi) Nachdem es um das gemeinsame Trinkwasserkraftwerksprojekt<br />

der Gemeinden Pians und Tobadill am Flathbach<br />

in letzter Zeit still war, kommt nun offenbar wieder Bewegung in<br />

die Sache.<br />

Bereits im Jahr 2010 wurde die Errichtung<br />

eines gemeinsamen Trinkwasserkraftwerks<br />

am Flathbach angedacht.<br />

Differenzen verhinderten<br />

Bgm. Martin Auer aus Tobadill<br />

RS-Foto: Archiv<br />

AK Initiative: Lärmgeplagte<br />

bitte melden!<br />

Menschen, die unverschuldet<br />

unter Lärm leiden, müssen sich<br />

wehren. Melden Sie unerträgliche<br />

Lärmquellen bitte gleich per eMail<br />

an laerm@ak-tirol.com<br />

Foto: HSB-Cartoon/Fotolia.com<br />

längere Zeit eine Realisierung. Der<br />

Einreichung bei der Naturschutzbehörde<br />

der BH Landeck sind die<br />

Vorgänger der jetzigen Akteure (die<br />

Bürgermeister Franz Kathrein und<br />

Peter Rauchegger) sehr nahe gekommen.<br />

„Uns haben die zuständigen<br />

Abteilungsleiter Manuel Wolf und<br />

Eva Loidhold bei der Vorbereitung<br />

der Einreichung sehr unterstützt“,<br />

erinnert sich Alt-Bgm. Rauchegger.<br />

Geschafft hat man diesen Schritt<br />

aber nicht mehr vor den Gemeinderatswahlen<br />

im März 2016.<br />

PROJEKT EINGEREICHT.<br />

Jetzt scheint das Projekt aber wieder<br />

an Fahrt aufzunehmen: Laut dem<br />

jetzt amtierenden Bürgermeister von<br />

Tobadill Martin Auer wurden dieser<br />

Tage die Projektunterlagen bei<br />

der Behörde eingereicht. Er rechnet<br />

Statistiken belegen es, das Leben<br />

wird immer lauter. Hauptverursacher<br />

in Sachen Lärm<br />

ist zwar der Verkehr, aber auch<br />

durch Gewerbebetriebe, Baustellen,<br />

Wohnnachbarschaft und Veranstaltungen<br />

werden Menschen<br />

erheblich belästigt. Für viele ist<br />

Lärm mittlerweile zu einer unerträglichen<br />

Belastung geworden,<br />

die sich massiv auf die körperliche<br />

und geistige Gesundheit<br />

auswirkt. Aber ohne Rücksicht<br />

darauf wurde jüngst die Baulärmverordnung<br />

novelliert und zu<br />

Ungunsten von Arbeitnehmern<br />

und Anrainern geändert. Fakt ist,<br />

dass diese Novelle keine Reduktion<br />

des Lärms bringt, sondern ihn<br />

verschlimmert.<br />

Die Arbeiterkammer Tirol begibt<br />

sich nun auf die Suche nach<br />

den schlimmsten Lärmverursachern.<br />

Egal ob Bau-, Verkehrs- oder<br />

Fluglärm: Unter der eMail-Adresse<br />

laerm@ak-tirol.com<br />

kön-<br />

nen Betroffene unerträgliche<br />

Lärmquellen<br />

melden und ihre Probleme<br />

vorbringen. Die<br />

AK Tirol wird<br />

die Beschwerden<br />

sammeln<br />

und an das<br />

Land<br />

übermitteln,<br />

um die politisch<br />

Verantwortlichen für<br />

die Anliegen der Bürger<br />

zu sensibilisieren.<br />

mit einem Bescheid im Herbst 2017.<br />

Ist dieser positiv, wird im Herbst<br />

oder Winter die Entscheidung über<br />

die Projektvariante getroffen. Diese<br />

hängt von zwei Faktoren ab: Können<br />

die Geldmittel zur Finanzierung des<br />

Trinkwasserkraftwerksprojektes aufgebracht<br />

werden, was aus Sicht von<br />

Bgm. Auer „super wäre“, und zeigt<br />

die Rentabilitätsrechnung, dass sich<br />

das Kraftwerk rechnet, wird die Anlage<br />

ausgeführt. Ansonsten wird nur<br />

die ohnehin anstehende Sanierung<br />

der Trinkwasserleitung vorgenommen.<br />

BAUKOSTEN. Sollte das Trinkwasserkraftwerksprojekt<br />

realisiert werden,<br />

sieht die derzeitige Planung den<br />

Baubeginn für das Frühjahr 2018 vor.<br />

Abgewickelt wird das Projekt im Rahmen<br />

des Wasserverbandes Flath. Ihm<br />

gehören die Gemeinden Tobadill<br />

und Pians an. Für die Inves titionen<br />

und den Betriebsaufwand wurde ein<br />

Beitragsverhältnis von 50:50 festgelegt.<br />

Umgesetzt wird die kleine Variante<br />

mit einer Nettofallhöhe von 405<br />

Metern. Diese wird 830 000 Kilowatt<br />

Strom im Jahr liefern, was dem Verbrauch<br />

von 237 mittleren Haushalten<br />

entspricht. Wie ursprünglich geplant,<br />

kommt eine Schweizer Spezialturbine<br />

zum Einsatz. Die Baukosten belaufen<br />

sich auf 1,3 Millionen Euro.<br />

Landeck<br />

RUNDSCHAU Seite 4 10./11. Mai 2017<br />

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G <strong>LA</strong>NZLICHTER<br />

Erdogans Fifty-fifty-Joker<br />

Liebe FreundInnen der Türkischen<br />

Demokratischen Republik (TDR)!<br />

Die jüngsten Ereignisse rund um den<br />

Bosporus bleiben brisant. Das von<br />

Präsident Erdogan ausgerufene Referendum<br />

wird nicht als April-Scherz<br />

in die Analen eingehen. Während Politologen<br />

noch eifrig analysieren, ob<br />

der türkische Staatschef seine Strategie<br />

von den Nazis abkupfert, haben wir<br />

Humoristen es leichter. Der „Erdi“,<br />

wie ich ihn nenne, um ihm verbal<br />

den Zauber des Schreckens ein wenig<br />

zu nehmen, ist irgendwie ein schlauer<br />

Fuchs. Denn er lässt sich sein Dasein<br />

als Diktator demokratisch absegnen.<br />

Die simple Frage „Wollt ihr, dass ich<br />

mehr Macht habe?“ haben immerhin<br />

mehr als 50 Prozent der Osmanen mit<br />

„Ja“ beantwortet. Am öftesten jene, die<br />

am weitesten entfernt sind. Aber das ist<br />

ja nicht ein türkisches, sondern wohl<br />

eher ein deutsches oder österreichisches<br />

Problem. Doch was will ich sagen? Das<br />

Wahlergebnis stattet den Sultan jetzt<br />

nur noch mit der halben Macht aus.<br />

Was er wohl durch doppelte Härte bei<br />

glanzlichter@rundschau.at<br />

Bgm. Harald Bonelli aus Pians<br />

RS-Foto: Tiefenbacher<br />

BEMERKENSWERT:<br />

Prospekte und Beilagen in dieser RUNDSCHAU<br />

Teilauflage:<br />

• RESCHENSEE, Südtirol<br />

der Machtausübung ausgleichen wird.<br />

Eine Waffe dabei wird die Todesstrafe<br />

sein. Die Einführung derselben war<br />

ja wohl das stichhaltigste Argument<br />

bei der Kampfabstimmung. Letztlich<br />

wäre sarkastisch betrachtet genau diese<br />

Todesstrafe eine Chance, den Herrscher<br />

doch noch zum Demokraten zu stempeln.<br />

Wäre ich „Erdi“ zöge ich jetzt<br />

den Fifty-fifty-Joker. Ich würde bei der<br />

Henkersmahlzeit Halbe-halbe machen.<br />

Die Sache ist einfach, logisch und von<br />

Hausverstand geprägt: Die Todesstrafe<br />

ist beschlossen und wird eingeführt. Sie<br />

gilt aber nur für jene 51 Prozent, die<br />

sie bejahen. Alle, die keine Todesstrafe<br />

wollten, kriegen auch keine! Das Image<br />

der Türkei könnte sich schlagartig verbessern.<br />

„Erdi“ bekäme den Ruf, den<br />

Volkswillen umzusetzen. Und rein<br />

praktisch gesehen müsste die Henker-<br />

Innung bei der Auswahl von Berufsneulingen<br />

nicht auf Teufel-komm-raus<br />

jeden für diesen verantwortungsvollen<br />

Job nehmen. Was die Sache halb so<br />

schlimm machen würde!<br />

Meinhard Eiter

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