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3.7 Arbeitslosengeld I
Sie müssen verschiedene Bedingungen erfüllen, um einen
Anspruch auf Arbeitslosengeld zu haben. Dazu gehört die
zwölfmonatige Anwartschaftszeit, das heißt, dass Sie in den
letzten zwei Jahren vor Ihrer Arbeitslosigkeit mindestens 360
Kalendertage versicherungspflichtig beschäftigt waren. Diese
Anwartschaftszeit kann auch durch andere Zeiten erfüllt werden,
wie zum Beispiel durch
- die Zeit, in der Sie Mutterschaftsgeld bekommen haben,
- die Zeit, in der Sie ein Kind bis zur Vollendung des dritten
Lebensjahres erzogen haben, sofern Sie unmittelbar davor versicherungspflichtig
beschäftigt waren oder Entgeltersatzleistungen
(nach SGB III), zum Beispiel Arbeitslosen- oder Elterngeld,
bezogen haben.
Außerdem müssen Sie dem Arbeitsmarkt jederzeit zur
Verfügung stehen, das heißt unter anderem,
- dass Sie wöchentlich mindestens 15 Stunden lang eine versicherungspflichtige
Tätigkeit ausüben können und dürfen,
- dass die Betreuung Ihrer Kinder geregelt ist, wenn Sie eine
Beschäftigung aufnehmen,
- dass Sie bereit sind, jede zumutbare Arbeit anzunehmen.
Die Dauer Ihres Anspruchs auf Arbeitslosengeld hängt von
Ihrem Alter und den zurückgelegten Versicherungszeiten in den
letzten 5 Jahren ab. Wenn Sie unter 50 Jahre alt sind, beträgt
die maximale Bezugsdauer ein Jahr.
Elterngeld und Arbeitslosengeld
Wollen Sie nach der Mutterschutzfrist wieder eine Erwerbstätigkeit
ausüben und erfüllen die oben genannten Voraussetzungen,
erhalten Sie zwar Arbeitslosengeld, dieses wird aber auf
das Elterngeld angerechnet, soweit es das Mindestelterngeld
von 300 Euro monatlich übersteigt. Zusätzlich zum Arbeitslosengeld
wird also nur das Mindestelterngeld gewährt.
.
Wichtig:
Wurde Ihr Arbeitsplatz gekündigt, müssen Sie sich sofort bei
der Agentur für Arbeit arbeitssuchend melden, auch wenn die
Kündigungsfrist noch nicht abgelaufen und Ihr Arbeitsverhältnis
folglich noch nicht beendet ist! Sonst droht eine Sperrfrist.
Agentur für Arbeit, Nordbahnhofstraße 30-34, 70191
Stuttgart, Telefon 01801/55 51 11, www.arbeitsagentur.de
3.8 Arbeitslosengeld II
Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe wurden zum 1. Januar 2005 zu
einer neuen Leistung, der „Grundsicherung für Arbeitssuchende“
zusammengelegt. Sie besteht aus Beratungshilfe und Geldleistungen.
Hilfebedürftige Erwerbsfähige im Alter zwischen 15 und 65
Jahren erhalten danach das Arbeitslosengeld II. Nicht erwerbsfähige
Angehörige bekommen Sozialgeld.
- Hilfebedürftig ist, wer kein ausreichendes Einkommen und
Vermögen zur Bestreitung seines Lebensunterhaltes hat.