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SportFACHHANDEL fashion_12_2017

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SHOPS<br />

SNEAKER<br />

Paul Heus jr. verkauft genauso gerne Spraydosen wie Sneakers.<br />

Paul Heus jr. sells spray cans just as keenly as sneakers.<br />

Sneaker von Cans und T-Shirts mit dem eigenen Cans-Logo das ganze<br />

Jahr über. „Wir kennen uns alle noch. Vieles war früher schon szenetypisch<br />

und ich versuche das auch heute weiter durchzuziehen.“<br />

Heus verkauft Spraydosen mit der jeweils gleichen Passion wie<br />

trendige Sportschuhe für seine Käufer. Das spricht sich herum. „Ich<br />

bin im Viertel aufgewachsen, kenne jeden und das macht natürlich<br />

Spaß.“ Seine Bekanntheit wuchs aber auch längst über die Stadtgrenze<br />

Münchens hinaus.<br />

Das Onlinegeschäft betreibt der Händler professionell, aber nur<br />

noch nebenbei. Am Anfang habe man auch weltweit verschickt, jetzt<br />

lohne sich das aber kaum noch. Sein Fokus liegt auf dem stationären<br />

Business. „Da können die Leute mal wieder etwas zurückbringen,<br />

über die Dinge sprechen oder ich kann auch mal ein paar Schuhbänder<br />

dazupacken. Mir ist der menschliche Kontakt einfach wichtiger.“<br />

Die Zielgruppe Sprayer und Sneaker bringe Überschneidungen<br />

mit sich, auch wenn manche Kunden natürlich auch zu anderen<br />

Händlern gehen. Aber: „Wir haben die Glaubwürdigkeit und es gab<br />

in München nie länger einen Graffitiladen wie uns.“ Es gäbe immer<br />

noch genügend Leute, die Ahnung von Style haben und das auch<br />

zeigen wollen, sei es beim Graffiti oder bei den Schuhen. Allerdings<br />

könne man sich ja nicht immer aussuchen, wer in den Laden kommt.<br />

Manche Kunden wünschen und benötigen auch schon mal eine intensivere<br />

und vor allem orthopädische Beratung. Heus ist mittlerweile<br />

versiert darin und kann auch diese Klientel zufriedenstellen. „Da<br />

muss man Geduld haben, aber das lohnt sich auch.“ Die konsumige<br />

Preisklasse bewegt sich zwischen 90 und 130 Euro, bei Schuhen um<br />

die 180 Euro werde die Luft dünn.<br />

Das Business habe sich verändert. Die Mode sei so schnell geworden<br />

und die Konditionen würden sich auch ständig verändern,<br />

sagt der Händler. Alle drei Monate würden die Abverkäufe überprüft<br />

und es käme neue Ware. Vieles werde dann im Sale herausgehauen.<br />

„Wir machen das nicht, sondern lagern die Ware ein und verkaufen<br />

sie, wenn es sie nirgendswo mehr gibt. Manche Kunden freuen sich,<br />

wenn sie dann auch in zwei Jahren genau den einen Schuh in genau<br />

der Farbe noch finden.“ Paul Heus weiß, welche Marken die Szene<br />

sucht (oder suchen könnte). Auf die neue Reebok-Kollektion freut er<br />

sich besonders, zumal die Kultmarke auch Klamotten anbietet. „Die<br />

werden wir auch haben, andere Marken leider nicht.“<br />

Warum sich Hersteller wie Asics und Nike mit einigen Modellen<br />

jedoch zieren, sieht Heus nicht ein - vor allem nicht die Begründung,<br />

dass man als Händler zu klein sei. „Uns gibt es immerhin schon<br />

15 Jahre und wir haben viel für die Marken in der Szene getan.“<br />

Besonders ärgert den versierten Händler, dass es immer häufiger gar<br />

keinen direkten Kontakt mehr zu Marken gäbe, man werde einfach<br />

abgeblockt. Dennoch: Paul Heus bleibt sich und der Szene treu und<br />

versucht, immer etwas Besonderes im Schaufenster zu haben.

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